Das letzte Mal war 1983... "Immer wieder" ist was anderes.
Das war das erste und GSD auch das einzige Mal, das das Rettungssystem eingreifen mußte. Die Sojus T10a hat den Starttisch damals nicht verlassen. War also eine andere Situation, wie Du schon sagtest.
Das wäre natürlich eine Möglichkeit gewesen, aber nach zwei tödlichen von "nur" 135 Flügen ist es verständlich, dass die NASA einen Schlussstrich ziehen wollte.
Und die beiden tödlich verlaufenen Missionen waren nicht die einzigen Probleme, die das Shuttle-System hatte. Von den langen Vorbereitungszeiten für einen Shuttleflug, was eine Rettungsmission im Ernstfall unmöglich gemacht hätte, einmal ganz abgesehen.
Der Fehler beim Space Shuttle war, dass man nicht schon in den 90er Jahren energisch auf einen Nachfolger zugearbeitet hat.
Wohl eine ungute Kombination aus überheblicher Fehleinschätzung und chronischem Finanzmangel.
Es gab ja schon die Idee für die VentureStar, die aber überambitioniert war.
Nun ja, so ganz dumm war die Idee nicht. Der größte Fehler lag wohl darin, das das Teil vertikal starten sollte. Da ist die Idee der Briten mit dem horizontal startenden Skylon schon deutlich kostensparender. Ich denke trotzdem, das ein einstufiges Raumschiff nicht effektiv genug ist. Die atmosphärische Komponente und die Orbitalkomponente sollten getrennt sein. So muß nicht immer der komplette Ballast mitgeschleppt werden.
Interessant in dem Zusammenhang ein Entwurf der Sowjets aus den 70er Jahren, das
Kosmoljotsystem. Aber auch das ist leider nur ein ungelegtes Ei.
Dann gab es mal noch kurz das CRV (Crew Return Vehicle), ein kleiner Raumgleiter, der aber nie gebaut wurde und aus dem dann, Jahre später, der DreamChaser entstanden ist.
Da gab's auch noch 'ne ganze Menge anderer Projekte davor und danach. Die DreamChaser Historie ist ganz lustig anzuschauen und schon recht lang. Der DC geht auf den HL20 Entwurf zurück. Der wiederum hat seine Anleihen beim BOR4 gemacht und dieser wiederum hat sich bei der MIG105 bedient. Am Ende also eine neverending Story seit 1965.
Wenn alle Gelder, Entwürfe, Studien, Mockups usw. in einem Topf gelandet wären, was hätte das für ein tolles Raumschiff sein können.
Dann kam Bush Junior mit seinen Mond- und Marsplänen und damit kam auch schon die Orion, an der seither für Abermilliarden gewerkelt wird. Die Hauptschuldigen an der ganzen Situation sind für mich die US-Raumfahrtfirmen, die nichts auf die Reihe bringen und sich dafür fürstlich entlöhnen lassen.
Die Mond- und Marspläne finde ich absolut in Ordnung. Es soll ja endlich mal weiter gehen. Aber trotzdem benötigt man ja Startgeräte von der Erde. Und Raketen sind nun mal nicht sonderlich effektiv. Deshalb verstehe ich die ganzen Projektruinen nicht. Vieles wird angefangen und am Ende landet alles in der Mülltonne. Das ist irgendwie irre.
Nun, vielleicht sehen wir jetzt dafür die Crew Dragon früher starten. Das wär ja auch was.
Ich befürchte, je mehr Unternehmen sich beteiligen, desto größer wird der finanzielle Druck und dadurch werden wir in Zukunft wohl häufiger Unfälle sehen, als uns lieb sein kann.