Dunkle Energie: Für Symmetronen wird es eng

astronews.com Redaktion

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Die beschleunigte Expansion des Universum würde sich mit einem sogenannten Symmetron-Feld erklären lassen, das - ähnlich wie das Higgs-Feld - den gesamten Raum durchdringt. Nun haben Forscher mit einem Hochpräzisions-Experiment gezielt nach solchen Feldern gesucht. Dass sie dabei nichts entdeckten, schließt die Symmetronen-Theorie zwar noch nicht aus, macht sie aber unwahrscheinlicher. (9. August 2018)

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TomS

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Eines steht fest: Da draußen ist etwas, was wir nicht kennen. Seit vielen Jahren sucht man nach der geheimnisvollen Dunklen Materie oder auch der Dunklen Energie. Mit den bisher bekannten Naturkräften und Teilchen kann man nämlich wichtige kosmologische Phänomene nicht erklären – etwa die beschleunigte Expansion des Universums. Immer wieder werden neue Theorien vorgeschlagen, mit denen sich die Dunkle Energie erklären ließe. Ein Kandidat dafür wären sogenannte "Symmetron-Felder", die ähnlich wie das Higgs-Feld den gesamten Raum durchdringen würden.
Ich halte derartige Aussagen in dieser pauschalen Form für sehr voreilig.

Zunächst mal ist es durchaus möglich, dass die sogenannte Dunkle Energie nichts weiter ist als die kosmologische Konstante. Deren Wert ist - wie der der Gravitationskonstanten - zunächst mal ein freier Parameter der Theorie [SUP]*)[/SUP]. Der Effekt der kosmologischen Konstanten - die beschleunigte Expansion - wäre dann genauso wie Gravitation eine inhärente Eigenschaft der Raumzeit selbst.

Insofern ist die Aussage, es sei sicher, dass da draußen etwas ist, was wir nicht kennen - sicher falsch; es ist möglich! Wir suchen ja auch nicht nach exotischen Teilchen, um die Gravitation zu erklären.

Nichts gegen derartige Ansätze, die man natürlich nicht ausschließen kann. Aber eine objektive Darstellung sollte nicht unerwähnt lassen, dass man möglicherweise etwas sucht, was gar nicht da ist, und dabei das, was man schon gefunden hat, nicht sieht.

[SUP]*)[/SUP] im Rahmen der Quantengravitation existiert der durchaus vielversprechenden Ansatz der sogenannten Asymptotic Safety - https://en.m.wikipedia.org/wiki/Asymptotic_safety_in_quantum_gravity - die ART als klassischer Grenzfall einer Theorie folgt, die prinzipiell unendlich viele derartiger Parameter G, Λ, ... enthält, aus dem jedoch folgt, dass fast alle in sehr guter Näherung Null sind, und dass die Werte der verbleibenden prinzipiell mittels Methoden der Renormierungsgruppe berechenbar werden. Dieser Ansatz liefert möglicherweise eine konsistente Theorie der Quantengravitation inkl. Kopplung an bekannte Materie und kommt ohne weitere Zutaten wie exotische Felder, Supersymmetry, Extradimensionen usw. aus.
 
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