Interessanter Artikel. Inhaltlich macht alles Sinn, was die Autoren da schreiben, aber natürlich müssen sie mit einigen Unsicherheiten operieren, z.B., dass sich die Klathrate oder die tiefen Kohlenstoff-Reservoire nicht vernünftig quantifizieren lassen. Sie schliessen zwar "Supertreibhausgase" aus, aber wenn man das tut, dann ist ihre Diskussion darüber, dass das verfügbare CO2 nur zu ca. 10 K Erwärmung führen würde, auch etwas überflüssig. Solche Treibhausgase könnten die Temperaturen weiter erhöhen, das Adsorption-Desorptions-Gleichgewicht im Regolith weiter in Richtung Gasaustritt schieben, den Wasser-Anteil der Atmosphäre erhöhen, etc. Natürlich müssten sie ständig nachproduziert werden, aber die Autoren diskutieren ja auch das Freilassen von CO2 aus regionalen Karbonat-Ablagerungen via Tagebau. Weiter gehen die Autoren davon aus, dass 1 bar Druck notwendig wäre, das scheint mir etwas übertrieben. Irgendwo in den Bereich von 0.3 - 0.5 bar müssten wir aber schon kommen, damit man auf dem Mars zumindest ohne Druckanzug herumgehen kann. Ich würde sagen, das letzte Wort ist sicher nicht gesprochen, aber insgesamt muss man die Chance, dass der Mars dereinst terrageformt werden könnte, etwas kritischer betrachten als bisher.