Moin pane,
Diese ganze Nachführungen sind doch für Sterne gedacht.
Nein!
Bei vielen Montierungen hast du Einstellungen zur
Nachführung von Sternen, Mond und sogar Sonne!
Zusätzlich können die Geschwindigkeiten von Planeten, Asteroiden und Kometen über deren Bahndaten programmiert werden.
Neptun geht vielleicht auch noch, Mars und Venus muss man nicht so lange belichten, was aber, wenn man einen Asteroid fotografieren möchte? Da kommt doch noch eine Menge Eigenbewegung hinzu, oder?
Abgesehen davon, dass sich Asteroiden ebenfalls mit planetaren Geschwindigkeiten bewegen: Diese Aussage stimmt nur, wenn man zur Berechnung der Belichtungsdauer die benutzte Brennweite berücksichtigt.
Bei Brennweiten bis 200mm und einer Belichtungszeit von 30 Sek. stimmt deine Aussgae in den allermeisten Fällen.
Aber bei Brennweiten im Meterbereich werden die Belichtungszeiten so lang, dass du bei keinem Objekt ohne angepasste Nachführung bzw. Korrektur auskommst.
Sieh mal einfach dieses Beispiel meiner
Marsaufnahme aus 2003, bei der man die (damals noch manuelle) Korrektur live erkennen kann - innerhalb weniger Sekunden wandert der Planet aus dem Bildfeldzentrum, wenn man das Teleskop nicht optimal eingenordet hat.
Noch schlimmer traf es mich bei dieser
Aufnahme von Jupiter. Da sieht man Jupiters relative Bewegung zu den statischen Dreckflecken auf dem Kamerachip sehr deutlich.
Diese
Venusaufnahme hingegen ist ein Beispiel für ein relativ gut ausgerichtetes Telekop.
Die schlechten Videos oder Aufnahmen, bei denen die Objekte aus dem Bildfeld laufen, habe ich meistens gleich gelöscht. Sollte ich noch eine Aufnahme finden, bei der sichtbar ist, wie schnell sich ein Objekt bei entsprechend hoher Vergrößerung im Bildfeld bewegt, werde ich es als Negativbeispiel einbringen.
Vertraue mir einfach: Nachführung ist nicht ganz so trivial, wie du dir das womöglich vorstellst (du kannst auch gerne
Chrischans Beispiel extrapolieren).