Kosmische Neutrinos: Neutrino kam von entferntem Blazar

astronews.com Redaktion

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Astrophysikern ist es erstmals gelungen, die Quelle eines hochenergetischen kosmischen Neutrinos zu orten. Es stammt vermutlich von einem sogenannten Blazar im Sternbild Orion. Um zu diesem Ergebnis zu gelangen, hatten die Wissenschaftler Beobachtungen ganz verschiedener Teleskope kombiniert. Nach diesem Erfolg hoffen sie nun auch das Rätsel um die Herkunft der kosmischen Strahlung lösen zu können. (12. Juli 2018)

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pauli

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Wie haben sie es gemacht:
Der Neutrino-Alarm ging daher umgehend an zahlreiche Instrumente weltweit – in der Hoffnung, mit den Himmelsbeobachtungen den Ursprungsort des Neutrinos zu finden. Zunächst meldete das Teleskop LAT an Bord des Satelliten Fermi, dass die Flugroute des Neutrinos auf den bekannten Blazar TXS 0506+056 wies – ein Objekt, das energiereiche Gammastrahlen aussendet. Wie sich später mit dem Zwillingsteleskop MAGIC auf La Palma feststellen ließ, handelte es sich um Gammastrahlung in einem sehr hohen Energiebereich von mindestens 400 Gigalektronenvolt. Diese Ergebnisse liefern starke Indizien, dass das Neutrino tatsächlich dem Blazar entstammt.
Wenn sie die genaue Flugrichtung bestimmen konnten, wozu mussten die Teleskope abgefragt werden? Die Quellen starker Strahlung sind ja bekannt, sie hätten einfach eine Linie zum Blazar ziehen können :)
 

pauli

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Übrigens: dass ich nie mit "hallo ..." antworte und keine Grußformel habe ist keine Geringschätzung sondern Pragmatismus - da es sich aus dem Zusammenhang oder Zitaten ergibt weiß jeder wem eine Antwort gilt
 

Herr Senf

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Hallo Pragmatiker Pauli ;)

das neue Schlagwort ist Multi-Messenger-Astronomie, die Wahrscheinlichkeit, daß das 290TeV-Neutrino vom Blazar TXS 0506+056 kam ist "gerade" 5σ.
Bisher wurde ja nur vermutet, daß die Hochenergie-Neutrinos außergalaktisch sind, Richtung allein nutzt nichts, der Orion-Blazar ist weit weg - 4 Mrd Lj.
ANTARES hatte nichts registriert, das eine Neutrino war also einsam, FERMI hat aber gleichzeitig einen Gamma-Ausbruch als Koinzidenz beobachtet.
Die Archivrückschau hat das Ergebnis abgesichert, 09/14 und 03/15 war der Blazar auch y-aktiv und es gab einige 10 Neutrinos aus dieser Richtung.

Grüße Dip
 

pane

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Das Ding hat eine nicht unerhebliche Rotverschiebung. Sind da auch Neutrinos von betroffen? Will sagen, ist das Neutrino mit einer höheren Energie gestartet und kommt bei uns mit einer niedrigeren Energie an?

mit freundlichen Grüssen
pane
 

Herr Senf

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Bei der hohen Energie ist das Neutrino mit fast Lichtgeschwindigkeit gestartet bei Annahme einer ziemlich kleinen Ruhemasse.
Anhand der Dauer des "begleitenden" y-Ausbruchs kann man konservativ abschätzen, daß es bei der Entfernung 10 Tage Verspätung hatte.
Es hat den Detektor also mit fast unveränderter Geschwindigkeit getroffen, unterwegs gab es keine Wechselwirkungen.

Grüße Dip
 

pane

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Danke, aber ich meinte das anders. Ein Photon einer bestimmten Energie hat eine genau festgelegte Wellenlänge. Durch die Rotverschiebung wird die Wellenlänge länger und dadurch das Photon Energieärmer. Wie ist das bei einem Neutrino?

Mit freundlichen Grüssen
pane
 

Alex74

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Da Neutrinos eine Masse haben können sie Energie abbauen indem sie (bei Wechselwirkungen) an Geschwindigkeit verlieren. Ein Photon hat nur die Möglichkeit, das über die Wellenlänge zu tun da es nicht langsamer werden kann.
 

Ich

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Wobei das bei diesen hochenergetischen Neutrinos egal ist, die verhalten sich kinematisch genaus so wie Photonen.
Ganz allgemein betrifft Rotverschiebung den Impuls, nicht die Energie. Bei utrarelativistischen Teilchen wie Neutrinos und Photonen sind Impuls und Energie proportional, da gilt die Rotverschiebung also auch für die Energie.
 

Herr Senf

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Hatten wir hier schon mal vor glücklichen 7 Jahren
https://www.astronews.com/forum/sho...ende-Antineutrinos-verraten&p=81311#post81311
Gilt das noch ? Dip

Schlaue Antworten sind ja einige zusammengekommen, aber um panes Frage "vorstellungsmäßig" zu beantworten,
müßte mal wer ausrechnen, wenn das Ding mit 290 TeV angekommen ist, mit wieviel TeV wurde es "abgeschossen".
Macht Arbeit, mir ist es dazu zu warm :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich

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Das gilt uneingeschränkt.
Schlaue Antworten sind ja einige zusammengekommen, aber um panes Frage "vorstellungsmäßig" zu beantworten,
müßte mal wer ausrechnen, wenn das Ding mit 290 TeV angekommen ist, mit wieviel TeV wurde es "abgeschossen".
Macht Arbeit, mir ist es dazu zu warm :)
Einfach multiplizieren mit z+1. Wenn ich's richtig deute, ist z=0,4, dann waren es ungefähr 400 TeV.
 
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