Frage an Astronews

Emily

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Also mit der Antwort zu der Anfrage bei Astronews
http://www.astronews.com/frag/antworten/4/frage4691.html
bin ich so nicht ganz zufrieden.
Sicher dreht sich alles um das Zentrum unserer Galaxie, aber laut Theorie bewegt sich unser Sonnensystem auch periodisch nach oben und unten, d.h. unser Sonnensystem verlässt dann die "schützende" Umgebung der Galaxie was wiederum diverse Artensterben in der Vergangenheit ausgelöst haben soll.
 

Protuberanz

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Ich habe mir um diese Antwort auch Gedanken gemacht. Vor allem denke ich nicht, das der Fragende wirklich an eine statische Position gedacht hat. Ich interpretiere es vielmehr so, das er wissen will, ob wir relativ zu unserer Umgebung immer die gleiche Position behalten. Oder ob unser Sonnensystem auch mal in einen anderen Spiralarm wandern kann.
 

Bynaus

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Ja, unser Sonnensystem wandert vermutlich zwischen den Spiralarmen. Nur ist es recht schwierig zu sagen, wie schnell, weil es erstaunlich schwierig ist, zu sagen, wie schnell diese Spiralarme rotieren. Da die Relativgeschwindigkeit des Sonnensystems (und anderer lokaler Sterne) im Vergleich zu den Spiralarmen ziemlich niedrig ist, machen schon kleine Unterschiede in der Spiralarmgeschwindigkeit grosse Unterschiede in der Häufigkeit der "Spiralarm-Durchflüge" aus.

Und ja, das Sonnensystem bewegt sich auch auf- und ab (was aber nichts daran ändert, dass die Antwort korrekt ist), das ist nicht nur "Theorie" (denn die Bewegung des Sonnensystems hat klar auch eine Komponente senkrecht zur galaktischen Scheibe), aber ob das wirklich Massenaussterben auslösen kann, ist mehr als umstritten. Sagen wir, es ist eine Idee.
 

Protuberanz

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Darauf wollte ich hinaus.
Aber die Antwort klingt wie, "es dreht sich alles gemeinsam um ein Zentrum und sonst passiert da nicht viel."
Ich vermute das war dem Fragesteller auch schon vorher bewußt.
 

SFF-TWRiker

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Da sind zwei Bewegungen der Sonne:
Zum einen zum Apex im Sternbild Herkules mit einer Geschwindigkeit von einem Lichtjahr in ca 12000 Jahren und zum anderen ein paar Dutzend Lichtjahre "nördlich" und weider "südlich" relativ zum "Äquator" der Milchstraße
Es gibt ja auch durch Gaia DR2 gute Simulationen, wie sich die Sternbilder oder auch die Zwerggalaxien, die die Milchstraße begleiten verändern/bewegen.
 

Protuberanz

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Auch wenn es gering ausfällt, müßte man der Vollständigkeit halber eigentlich auch den Faktor der Geschwindigkeits- und Richtungsänderung durch sich nähernde oder vorbeiziehende Sterne, oder Sternhaufen noch mit berücksichtigen und den andauernden Masseverlust der Sonne.
 
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Bynaus

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Da sind zwei Bewegungen der Sonne:
Zum einen zum Apex im Sternbild Herkules mit einer Geschwindigkeit von einem Lichtjahr in ca 12000 Jahren und zum anderen ein paar Dutzend Lichtjahre "nördlich" und weider "südlich" relativ zum "Äquator" der Milchstraße

Die Bewegung in Richtung des Apex im Herkules enthält sowohl die vertikale als auch die horizontale (oder "Milchstrassen-äquatoriale") Komponente der Sonnenbewegung. Der Herkules liegt nämlich nicht in der galaktischen Scheibe...

den Faktor der Geschwindigkeits- und Richtungsänderung durch sich nähernde oder vorbeiziehende Sterne, oder Sternhaufen noch mit berücksichtigen

Das dürfte ein chaotischer Prozess sein, der die Sonnenbahn mal in diese, mal in jene Richtung ablenkt - und unmöglich vorherzusagen, zumindest über ein paar Jahrmillionen hinaus.

den andauernden Masseverlust der Sonne

Der dürfte in der Tat äusserst gering ausfallen. Bei 4 Mio Tonnen Massenverlust pro Sekunde durch Kernfusion gehen über 10 Mrd Jahren Hauptreihe weniger als ein Millionstel der Sonnenmasse verloren. Der Verlust durch den Sonnenwind ist deutlich grösser, ca. 1 Mrd Tonne pro Sekunde, und über 10 Mrd Jahre sind das dann immerhin 1.5 Promille Massenverlust (mal angenommen, dass er über diese Zeit immer gleich bleibt, was nicht gesagt ist). Bei einem galaktischen Orbit von 30'000 Lichtjahren macht das nur ein paar Lichtjahre aus. Wenn die Galaxis innerhalb des Sonnenorbits in der gleichen Zeit mehr als 1.5 Promille Masse gewonnen hat (z.B. Akkretion von intergalaktischen Wasserstoffwolken), hebt sich das wieder auf. Dürfte also ebenfalls sehr schwer zu berechnen sein.
 

Jakob5

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Eure Antworten sind tatsächlich sehr hilfreich. Jetzt wäre noch die Bewegung unserer Galaxie, unseres Galaxienhaufens etc. interessant.

(Btw bei alledem muss man hoffen, dass nicht irgendwo in unserer Nähe ein oder mehrere weiter Urknälle passieren und alles auf den Kopf stellen. Wobei man sicher berechnen könnte, was die plötzliche massive Massenzunahme eines darnach auseinanderdriftenden Punktes für Auswirkungen auf unsere Bahnparameter hätte - egal lassen wir das. So ein Urknall passiert ja nicht alle Jahre ;) )
 

Protuberanz

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Im Prinzip ja, aber ich wollte die Krümelkackerei nicht auf die Spitze treiben.
Der zweite Teil gehört allerdings in den Bereich der alternativen Theorien.
 

Jakob5

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Im Prinzip ja, aber ich wollte die Krümelkackerei nicht auf die Spitze treiben.

Einverstanden. Letztendlich berührt es unser Leben herzlich wenig, wie unsere Bewegung bezogen auf andere Galaxienhaufen verläuft. Wo genau wir im Spiralarm stehen hat ja zumindest spekulativ einen Einfluss auf uns, wie jemand vorher bemerkte. Das Thema ist wirklich spannend. Inwieweit beeinflusst es das Leben auf der Erde, welche Entfernung wir zu benachbarten Sternsystemen haben?

Der zweite Teil gehört allerdings in den Bereich der alternativen Theorien.

Nein, dass es den Urknall gab, ist Mainstream (wobei Mainstream und Wahrheit bitte zwei verschieden Angelegenheiten sind). Wenn ein Urknall einmal irgendwo entstanden ist, auf Grund irgendwelcher Vorgänge, wieso sollte nicht spontan ein weiterer neben Sagittarius A entstehen und uns alle wegpusten? Oder im Kopf eines begeisterten Astrologen? Man weiss es nicht ;)
 
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Bernhard

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Jetzt wäre noch die Bewegung unserer Galaxie, unseres Galaxienhaufens etc. interessant.
Angeblich bewegt sich unsere Galaxie ja in Richtung M31 (Andromeda-Galaxie).

Btw bei alledem muss man hoffen, dass nicht irgendwo in unserer Nähe ein oder mehrere weiter Urknälle passieren und alles auf den Kopf stellen.
Für den Fall, dass das kein Witz ist, kann man davon ausgehen, dass so etwas aufgrund der bekannten Naturgesetze ausgeschlossen werden kann.
 

Protuberanz

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Angeblich bewegt sich unsere Galaxie ja in Richtung M31 (Andromeda-Galaxie).
Ich würde sagen, beide Galaxien bewegen sich aufeinander zu. Ein gemeinsames Massezentrum also.

Für den Fall, dass das kein Witz ist, kann man davon ausgehen, dass so etwas aufgrund der bekannten Naturgesetze ausgeschlossen werden kann.
Ich sagte ja, eine Alternativtheorie. Das geht in Richtung Multiversum und M-Stringtheorie. Ein großer Verfechter solcher Theorien, ist einer, der zumindest vom Namen her unseren Jacob gefallen könnte J.R. Gott.
 

Jakob5

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Angeblich bewegt sich unsere Galaxie ja in Richtung M31 (Andromeda-Galaxie).

Das ist interessant, danke. Irgendwann sind wir dann eine Supergalaxie :)

Für den Fall, dass das kein Witz ist, kann man davon ausgehen, dass so etwas aufgrund der bekannten Naturgesetze ausgeschlossen werden kann.

Wieso ist es ausgeschlossen? Im Raum z.B. zwischen Galaxien herrscht ein reineres Vakuum als alles, was wir auf der Erde technisch erzeugen können. So ähnlich muss es doch vor dem Urknall gewesen sein. Okay, es gibt ein bisschen Strahlung. Aber kann die einen Urknall verhindern? Wieso kann mit den Naturgesetzen ein Urknall hier ausgeschlossen werden, bzw. wie weit weg von unserem Universum darf wieder ein Urknall entstehen?
 

Jakob5

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Wieso ist es ausgeschlossen? Im Raum z.B. zwischen Galaxien herrscht ein reineres Vakuum als alles, was wir auf der Erde technisch erzeugen können.

Und in dem Kopf des ein oder anderen Wissenschaftlers heutzutage auch ;)


Behauptung: Wenn JEMALS ein Urknall entstanden sein hätte können, dann kann er es auch jetzt jederzeit, mir nichts, dir nichts neben unserer Milchstrasse oder im Kopf mancher Astrophysiker (nicht aller) ;)
 
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Protuberanz

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Wieso ist es ausgeschlossen? Im Raum z.B. zwischen Galaxien herrscht ein reineres Vakuum als alles, was wir auf der Erde technisch erzeugen können. So ähnlich muss es doch vor dem Urknall gewesen sein.
Wie kommst Du denn darauf? Wenn um die Singularität, die vor dem Urknall geherrscht hat, tatsächlich irgendetwas etwas war, dann ist das nicht mehr die Standardtheorie, also doch irgendeine String-oder-was-weiß-ich-Theorie.
Behauptung: Wenn JEMALS ein Urknall entstanden sein hätte können, dann kann er es auch jetzt jederzeit, mir nichts, dir nichts neben unserer Milchstrasse oder im Kopf mancher Astrophysiker (nicht aller) ;)
Du schaust zu viel Toyota-Werbung. Nur die sagen "Nichts ist unmöglich."
 

Protuberanz

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OT: Und der Widerspruch löst sich auf, indem wir uns das Universum wegdenken, also so, wie es vor dem Urknall war?
Langsam betrifft es den Tatbestand der Threadkaperung. Schau noch noch mal auf den Initialpost des Threaderstellers und schau wo wir uns jetzt befinden.
Für mich ist das Thema an der Stelle gegessen.
 
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