Das heisst aber nicht, dass andere ärmere Länder, sagen wir, Mali, Bolivien, Kyrgistan oder Botswana, es bei ihrem wirtschaftlichen und technologischen Anstieg nicht besser anstellen können als die westlichen Länder. Z.B. stärker auf Erneuerbare setzen, Elektromobilität von Anfang an fördern (von mir aus mit Elektrofahrrädern beginnend!), etc. Das wird nicht überall gleich gut gehen, aber wenn der Ölpreis weiter steigt, wird es nicht anders gehen. Zumal die Kosten für Erneuerbare Energien und Elektromobilität weiterhin fallen.
Arme Länder nennt man deshalb so, weil sie arm sind. Arm an Rohstoffen, arm an Geld, arm an Verdienstmöglichkeiten.
Sogenannte erneuerbare Energien bekommt man nicht für Trommelstöcke. Das kostet Geldsteine ohne Ende. Das ist für diese Länder reine Utopie.
Auch die sogenannte Elektromobilität ist kein Ausweg aus dem Dilemma. Zumindest nicht, wie sie uns heute verkauft wird.
Das beginnt bei den Teilen, in denen der Strom aufbewahrt wird. Li-Io-Akkus sind eine ähnliche Sackgasse wie vor nicht all zu langer Zeit die Energiesparlampen.
Die Rohstoffe für die Herstellung dieser Akkus sind endlich. Noch nicht einmal das Lithium selbst, aber die anderen Materialien, wie Kobalt, Nickel und Mangan. Zu der Abbau werden auch sehr oft umweltschädigende Prozesse eingesetzt und die Abbauregionen bleiben als eine Umweltsünde zurück.
Da nicht ausreichende Mengen dieser Materialien vorhanden sind, bleibt als nur deren Gewinnung aus Receyclingverfahren. Das sind bei Li-Io-Akkus Hochentemperaturverfahren, die wieder eine riesige Menge an Strom erfordern.
Gehen wir weiter. Die Akkus müssen auch irgendwann einmal geladen werden. Photovoltaikanlagen haben in unseren Breitengraden eine Leistung von etwa 1kW/10m² bei optimaler AUsrichtung und entsprecheneder Sonneinstrahlung. Ein elektrisch beriebener Kleinwagen benötigt zirka 15kW/100km, ohne Heizung, ohne Licht, Radio, oder andere Verbraucher (ebenerdig gefahren). Wieviel Fläche dafür benötigt wird und die Dauer der Ladezeit für einen 30kWh-Akku kann jeder selbst ausrechnen.
Aber selbst wenn ich die helbe Welt mit Solarzellen pflastere und auf Essen und Kleidung und den Regenwald verzichte, wird der Strom wahrscheinlich trotzdem immer nicht da erzeugt, wo ich ihn gerade mit meinem Fahrzeug benötige. Die Solaranlage zu Hause auf dem Dach nützt wenig, denn in der Regel bin ich arbeiten, wenn die Sonne scheint. Und wenn ich zu Hause bin, würde ich auch gern ein paar elektrische Verbraucher im Haus einschalten und nicht nur den Akku meines utos für den nächsten Tag laden. Ich möchte meiner Familie jedenfalls nicht sagen, Ihr könnt jetzt nicht duschen, Fernseh schauen, oder Wäsche waschen, weil Papa lädt gerade seinen Autoakku.
Auch die supertolle Idee, des sogenannten Secondlife des Akkus bringt herzlich wenig. Denn das verlängert zwar die Nutzbarkeit der einzelnen Zellen um ein paar Jahre und würde sogar eine gewisse Menge "Stromspeicherung" im Heimbereich erlauben, aber es verschiebt das Problem nur um 10 Jahre nach hinten. Denn irgendwann ist auch für jeden Akku das Secondlife vorbei.
Die Solarpanels selbst haben auch keine endlose Lebensdauer. Im allgemeinen geht man von einer maximalen Nutzbarkeit von ca. 25-30 Jahren aus. Danach müssen sie wieder aufwändig receyclet, oder entsorgt werden. Und wieder ist Strom dafür erforderlich. Auch nicht viel besser sieht es mit Windkraftanlagen aus.
Und das ist erst mal nur der Kleinkram. Wir brauchen noch viel mehr Strom, für LKW, Busse, Schiffe, Flugzeuge etc.
Und das alles zusätzlch zu dem Strom, den wir auch schon jetzt ohne die Elektromobilität benötigen
Entweder wir finden etwas anderes als Li-Io-Akkus zur Energiespeicherung und ewas anderes als Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung, oder es wird irgendwnn dunkel.
Ich denke, die Lösung ist eher der Verzicht auf Individualverkehr. Aber das erklär mal den Menschen und den Profitjägern der Industriegesellschaft.