Düstere Aussichten

Bernhard

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nicht zu vergessen ist der Hunger unserer Spezies auf FLEISCH.
Da fällt mir ein YouTube-Clip von H. Lesch ein, den ich auf die Schnelle aber aufgrund der vielen Möglichkeiten leider nicht mehr finde. H. Lesch hebt in diesem Clip den Ammoniak aus der Viehhaltung stark hervor. Ammoniak ist dabei laut Lesch bezüglich des Treibhauseffektes viel wirksamer als beispielsweise CO2. Laut Lesch wäre eine wirksamen Maßnahme die vermehrte Benutzung von Stroh in der Viehhaltung, um die Entwicklung von Ammoniak zu reduzieren.
 

Jakob5

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Hier zum Beispiel ist ein (Open Access) Artikel aus dem letzten Jahr: http://advances.sciencemag.org/content/3/7/e1602821.full

Das Abstract kann man etwa so übersetzen: Der letzte IPCC-Bericht hat die Unsicherheit bei der CO2-Sensitivität (= wie viel sich die Erde langfristig für jede Verdoppelung des CO2-Gehalts erwärmt, Anm. von mir) von 2.5 - 4.5° C auf 1.5 - 4.5° C erweitert, weil einige historische Daten eher mit einer Sensitivität von 1.5 - 3.0° C übereinstimmen.

Genau. Bei der letzten Veröffentlichung gab es bereits eine Reduktion, und es ist davon auszugehen, dass es wieder zu einer Reduktion kommt, wie Dr. Lüning erörtert. Klar ist Dr. Lüning umstritten, aber bevor jetzt die Geier auf ihn anspringen, sollte man bedenken, dass es in der Natur der Sache liegt, dass Gegenmeinungen diskreditiert werden.

"Die CO2-Klimasensitivität ist das Maß für die Erwärmungswirkung des CO2. Eine Vielzahl von neueren Studien zeigt, dass der ursprünglich vom IPCC angenommene “beste Schätzwert” von 3,0°C Erwärmung pro CO2-Verdopplung deutlich zu hoch liegt. Im Jahr 2013 kam ein Paper von Otto et al. 2013 heraus, das 2,0°C vorschlug, ein Paukenschlag. Wir berichten regelmäßig an dieser Stelle über Neues zu diesem Thema. Heute wieder eine neue Sammlung von neuen publizierten Ergebnissen, unterschieden in die langfristige Klimasensitivität (equilibrium climate sensitivity – ECS) und die kurzfristigere, die sich noch nicht richtig vollständig aufgebuat hat (Transient Climate Response, TCR). Die üblicherweise zitierten Werte entsprechen der ECS.

ECS: Equilibrium climate sensitivity

bis zu 6°C Proistosescu & Huybers 2017
Pressemitteilung hier; ein wirklich heftiges Alarmpaper, das es wohl darauf anlegt, im 6. IPCC-Bericht zitiert zu werden und den Mittelwert aller Studien nach oben zu ziehen. Nic Lewis hat das Ganze detailliert auf Climate Audit auseinandergenommen.

3,7°C Brown & Caldeira 2017
Auch dies wohl eher ein Ausreißer nach oben. Das gibt kräftig Fördergelder.

2,8°C Cox et al. 2018; Eingrenzung auf 2.2-3.4°C
Pressemitteilung hier. Die deutsche Presse berichtete eifrig über diese Studie: FAZ, Tagesspiegel, Spektrum

1,79°C Mauritsen & Pincus 2017
Siehe auch Beitrag im Kalte-Sonne-Blog.

1,4°C Orssengo 2018

1,3°C Spencer 2018
Szenario, dass nur 70% der Erwärmung der letzten 150 Jahre anthropogenen Ursprungs sind. Die mögliche Klimawirkung der Sonne ist in den meisten Berechnungen der Klimasensitivität gar nicht enthalten.

Zum Vergleich: In unserem Buch ‘Die kalte Sonne’ stellten wir ein 1,5°C-Szenario dar. Das liegt am unteren Ende der Spannbreite des IPCC AR5-Berichts, 1,5-4,5°C.



TCR: Transient Climate Response

1,32 °C Mauritsen & Pincus 2017
Kalte-Sonne-Beitrag dazu ist hier.

1,29°C Bosse 2017

1,10°C Christy & McNider 2017
Bericht hierzu auf WUWT.

Zum Vergleich: Der TCR Durchschnitt aller Klimamodelle im IPCC AR5-Bericht betrug 2.31 °C.

Alles deutet auf eine seismische Verschiebung im Verständnis der CO2-Klimasensitivität im gerade entstehenden 6. IPCC-Bericht hin. Der ‘beste Schätzwert’ wird sich auf jeden Fall deutlich nach unten bewegen."
 

Bynaus

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Genau. Bei der letzten Veröffentlichung gab es bereits eine Reduktion, und es ist davon auszugehen, dass es wieder zu einer Reduktion kommt

Das ist Unsinn. Erstens ist es keine Reduktion: es ist bloss so, dass die Untergrenze des Bereichs, in dem sich die Sensitivität am wahrscheinlichsten bewegt, etwas erweitert wurde, aus den genannten Gründen, die (gemäss dem Paper, das ich verlinkt hatte) mittlerweile nicht einmal mehr zu rechtfertigen sind. Da irgend einen Trend herleiten zu wollen ist unsinnig.

Das erinnert mich daran, wie Astronomen in den 1970er Jahren witzelten, dass Pluto in den 80er Jahren verschwinden werde, weil sie die Abnahme in seiner geschätzten Masse über die Jahre nach vorne extrapolierten. Du erscheinst in diesem Beispiel wie jemand, der das Spässchen auch noch ernst nimmt...

Das Paper, das ich verlinkt hatte, ist vom letzten Jahr: es findet, wie die meisten modernen Arbeiten zum Thema, eine langfristige Sensitivität um die 3°C herum.

Klar ist Dr. Lüning umstritten, aber bevor jetzt die Geier auf ihn anspringen, sollte man bedenken, dass es in der Natur der Sache liegt, dass Gegenmeinungen diskreditiert werden.

Nein, es liegt nicht in der Natur der Sache, dass "Gegenmeinungen diskreditiert" werden. Zumindest nicht in der Wissenschaft, die ich kenne. Aber wenn ich mir die Profile von Lüning und Vahrenholt anschaue, dann sehe ich, dass sie kaum Erfahrung in der Klimawissenschaft vorzuweisen haben (dafür, offenbar, umso mehr Überzeugungen...).

In unserem Buch ‘Die kalte Sonne’

Echt jetzt? Du bist Lüning oder Vahrenholt? Oder kopierst du einfach fremde Webseiteninhalte ohne richtige Quellenangabe?

Die Kommentare in dem von dir in Anführungszeichen gesetzten Text sprechen die deutliche Sprache der unwissenschaftlichen Stimmungsmache und Verhöhnung, ja man könnte hier vermuten, dass hier eine "Gegenmeinung diskreditiert" werden soll. Aber das ist dann eben nicht Wissenschaft.

Übrigens: wie hat sich das (mittlerweile 5 Jahre alte) "Kalte Sonne" Buch in der Realität seither bewährt? Spoiler: nicht besonders gut (siehe insb. Fig. 3).

Zum Cox et al. 2018 Paper gibt es hier eine Einschätzung von einem Klimawissenschaftler: http://www.realclimate.org/index.ph...equilibrium-climate-sensitivity-is-premature/ Wie man sieht, ist alles immer etwas komplexer, als dass es auf den ersten Blick scheint.
 
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void

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Hallo Bynaus,

du fokussierst
Ich würde das alles nicht so negativ sehen...
auf den Klimawandel, der möglicherweise nur ein träges Phänomen ist und Zeit zum Ergreifen von Schutz- und Gegenmaßnahmen läßt.
Wenn es um diese Bedrohung alleine ginge, wäre ich mit dir einer Meinung, daß man mit den Veränderungen umzugehen lernt und sich zu wehren weiss - allerding nur die starken Nationen.

Die Erwärmung und resultierende Probleme treffen aber auch die Nicht-Verursacher, daher ist
und viele heute ärmere Staaten werden diese Probleme gar nie erst haben, weil sie direkt zu umweltfreundlichen Technologien wechseln
nicht verständlich.

Aber weitaus früher als Temparaturanstiege weh tun, wird uns meiner Meinung nach eine andere Entwicklung bedrohen, nämlich das beschleunigtes Aussterben von Arten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Aussterben#Aktuelle_Situation
Diese Kettenreaktion wird natürlich zu Nahrungs-Knappheiten führen. Noch kann man der begegnen, durch Umwandlung von Natur in Anbauflächen oder durch Nutzung von Schleppnetzen (bei Inkaufnahme der Zerstörung des Meeresbodens).

Hier erklärt sich übrigens die offene Frage der hier diskutierten Untersuchung:

" Wie der Forscher weiter schreibt, änderte es in vielen Fällen nicht einmal den Ausgang der Simulation, wenn der Zivilisation eine endliche (fossile) und eine quasi unbegrenzte (solare) Energiequelle zur Verfügung gestellt wurde. Ein Wechsel zur erneuerbaren Energie konnte das Schicksal dieser Modell-Zivilisationen nicht ändern."

Die schonenderen Auswirkungen auf die Atmosphäre durch Nutzung der Solarenergie ist nur eine Seite der Medallie - aber wie wird Energie eingesetzt? Siehe oben - für immer effizientere Techniken zur Plünderung der Ressourcen. Da sich diesbezüglich wohl kaum etwas ändern wird, kann man davon ausgehen, daß auch dieses Detail der Simulation bei uns eintreten wird.

Grüße
void
 
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Mahananda

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Damit es nicht untergeht: Hier ist die Quelle, aus der Jakob5 den Text herauskopiert hat. Was davon zu halten ist, wurde von Bynaus ja schon hinreichend kommentiert ... :)
 

Protuberanz

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Danke Mahananda. Ich finde es trotzdem traurig, das Jakob es nicht von allein für nötig erachtet, die Quelle des Zitates anzugeben.
 

Bynaus

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@Void: Ja, einige der Nicht-Verursacher wird es hart treffen, z.B. Bangladesh, Pazifische Inselstaaten und andere tiefliegende, flache Länder. Das heisst aber nicht, dass andere ärmere Länder, sagen wir, Mali, Bolivien, Kyrgistan oder Botswana, es bei ihrem wirtschaftlichen und technologischen Anstieg nicht besser anstellen können als die westlichen Länder. Z.B. stärker auf Erneuerbare setzen, Elektromobilität von Anfang an fördern (von mir aus mit Elektrofahrrädern beginnend!), etc. Das wird nicht überall gleich gut gehen, aber wenn der Ölpreis weiter steigt, wird es nicht anders gehen. Zumal die Kosten für Erneuerbare Energien und Elektromobilität weiterhin fallen.

" Wie der Forscher weiter schreibt, änderte es in vielen Fällen nicht einmal den Ausgang der Simulation, wenn der Zivilisation eine endliche (fossile) und eine quasi unbegrenzte (solare) Energiequelle zur Verfügung gestellt wurde. Ein Wechsel zur erneuerbaren Energie konnte das Schicksal dieser Modell-Zivilisationen nicht ändern."

Nun, wenn der Kollaps bereits begonnen hat und der Übergang zu langsam ist, so ist das nicht so erstaunlich. Aber wie gesagt, ich bin da sehr skeptisch, was solche einfachen "Räuber-Beute"-Modelle angeht (im "Club of Rome"-Stil). Die Realität ist komplexer.

Siehe oben - für immer effizientere Techniken zur Plünderung der Ressourcen

Nicht zwingend nein, und sicher nicht ausschliesslich. Wer Solarpanels aufstellt, betreibt damit keine Heizpilze, sondern vielleicht ein Elektroauto, und heizt auch das neu wärmegedämmte Haus.
 

Protuberanz

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Das heisst aber nicht, dass andere ärmere Länder, sagen wir, Mali, Bolivien, Kyrgistan oder Botswana, es bei ihrem wirtschaftlichen und technologischen Anstieg nicht besser anstellen können als die westlichen Länder. Z.B. stärker auf Erneuerbare setzen, Elektromobilität von Anfang an fördern (von mir aus mit Elektrofahrrädern beginnend!), etc. Das wird nicht überall gleich gut gehen, aber wenn der Ölpreis weiter steigt, wird es nicht anders gehen. Zumal die Kosten für Erneuerbare Energien und Elektromobilität weiterhin fallen.
Arme Länder nennt man deshalb so, weil sie arm sind. Arm an Rohstoffen, arm an Geld, arm an Verdienstmöglichkeiten.
Sogenannte erneuerbare Energien bekommt man nicht für Trommelstöcke. Das kostet Geldsteine ohne Ende. Das ist für diese Länder reine Utopie.
Auch die sogenannte Elektromobilität ist kein Ausweg aus dem Dilemma. Zumindest nicht, wie sie uns heute verkauft wird.
Das beginnt bei den Teilen, in denen der Strom aufbewahrt wird. Li-Io-Akkus sind eine ähnliche Sackgasse wie vor nicht all zu langer Zeit die Energiesparlampen.
Die Rohstoffe für die Herstellung dieser Akkus sind endlich. Noch nicht einmal das Lithium selbst, aber die anderen Materialien, wie Kobalt, Nickel und Mangan. Zu der Abbau werden auch sehr oft umweltschädigende Prozesse eingesetzt und die Abbauregionen bleiben als eine Umweltsünde zurück.
Da nicht ausreichende Mengen dieser Materialien vorhanden sind, bleibt als nur deren Gewinnung aus Receyclingverfahren. Das sind bei Li-Io-Akkus Hochentemperaturverfahren, die wieder eine riesige Menge an Strom erfordern.
Gehen wir weiter. Die Akkus müssen auch irgendwann einmal geladen werden. Photovoltaikanlagen haben in unseren Breitengraden eine Leistung von etwa 1kW/10m² bei optimaler AUsrichtung und entsprecheneder Sonneinstrahlung. Ein elektrisch beriebener Kleinwagen benötigt zirka 15kW/100km, ohne Heizung, ohne Licht, Radio, oder andere Verbraucher (ebenerdig gefahren). Wieviel Fläche dafür benötigt wird und die Dauer der Ladezeit für einen 30kWh-Akku kann jeder selbst ausrechnen.
Aber selbst wenn ich die helbe Welt mit Solarzellen pflastere und auf Essen und Kleidung und den Regenwald verzichte, wird der Strom wahrscheinlich trotzdem immer nicht da erzeugt, wo ich ihn gerade mit meinem Fahrzeug benötige. Die Solaranlage zu Hause auf dem Dach nützt wenig, denn in der Regel bin ich arbeiten, wenn die Sonne scheint. Und wenn ich zu Hause bin, würde ich auch gern ein paar elektrische Verbraucher im Haus einschalten und nicht nur den Akku meines utos für den nächsten Tag laden. Ich möchte meiner Familie jedenfalls nicht sagen, Ihr könnt jetzt nicht duschen, Fernseh schauen, oder Wäsche waschen, weil Papa lädt gerade seinen Autoakku.
Auch die supertolle Idee, des sogenannten Secondlife des Akkus bringt herzlich wenig. Denn das verlängert zwar die Nutzbarkeit der einzelnen Zellen um ein paar Jahre und würde sogar eine gewisse Menge "Stromspeicherung" im Heimbereich erlauben, aber es verschiebt das Problem nur um 10 Jahre nach hinten. Denn irgendwann ist auch für jeden Akku das Secondlife vorbei.
Die Solarpanels selbst haben auch keine endlose Lebensdauer. Im allgemeinen geht man von einer maximalen Nutzbarkeit von ca. 25-30 Jahren aus. Danach müssen sie wieder aufwändig receyclet, oder entsorgt werden. Und wieder ist Strom dafür erforderlich. Auch nicht viel besser sieht es mit Windkraftanlagen aus.
Und das ist erst mal nur der Kleinkram. Wir brauchen noch viel mehr Strom, für LKW, Busse, Schiffe, Flugzeuge etc.
Und das alles zusätzlch zu dem Strom, den wir auch schon jetzt ohne die Elektromobilität benötigen
Entweder wir finden etwas anderes als Li-Io-Akkus zur Energiespeicherung und ewas anderes als Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung, oder es wird irgendwnn dunkel.
Ich denke, die Lösung ist eher der Verzicht auf Individualverkehr. Aber das erklär mal den Menschen und den Profitjägern der Industriegesellschaft.
 

Bernhard

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Das ist für diese Länder reine Utopie.
So viel ich weiß, gibt es gerade für solche Länder Schulungs- und Finanzierungsprogramme, welche die Verwendung z.B. von Solarpanelen ermöglichen. Viel schwieriger ist mMn die Überwindung althergebrachter Traditionen, welche z.T. Ängste vor allem Neuen schüren.
 
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Bynaus

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Das ist für diese Länder reine Utopie.

Erneuerbare werden immer billiger. Im Süden der USA hat Solarenergie längst Netzparität erreicht. Auch der Bau von Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken, inklusive der ganzen Infrastruktur zum Import der zugehörigen Rohstoffe, nicht zu reden von den Rohstoffen selbst, kostet viel Geld.

Die Rohstoffe für die Herstellung dieser Akkus sind endlich.

Wie alles im Universum... Aber ganz konkret: ja, Kobalt z.B. ist ein bekanntes Problem. Da gabs aber doch letzthin einen Artikel, bei dem ein deutscher Autoingenieur einen Tesla Modell 3 auseinander genommen hat und nach Analysen feststellen musste, dass da viel weniger Kobalt in den Batterien verbaut wurde, als eigentlich für möglich erachtet wurde... mit anderen Worten: Technologie entwickelt sich.

Da nicht ausreichende Mengen dieser Materialien vorhanden sind

Das sagst jetzt du. Die Rohstoffe sind zwar endlich (siehe oben), aber nur ganz wenige sind es auch nach menschlichen Massstäben. Alles eine Frage von Angebot und Nachfrage. Wenn der Preis stimmt, holen wir uns das Nickel und das Kobalt für die nächsten paar Jahrtausende eben von einem Asteroiden. Aber wahrscheinlicher ist, dass jede Materialien, die zu schwierig zu beschaffen (=teuer) sind, einfach durch billigere Materialien ersetzt werden. So machen z.B. Li-S Batterien in den letzten Jahren grosse Fortschritte. Schwefel ist, im Vergleich zu den oben genannten Metallen, äusserst billig.

Kleinwagen benötigt zirka 15kW/100km

kWh. Sonst kann man die von dir vorgeschlagene Rechnung nicht machen. ;)

Aber konkret musst du natürlich den Akku eigentlich nur einmal aufladen, danach nur "nachfüllen", was verbraucht wird. Und da typische Autofahrten viel kürzer als 100 km sind, ist es problemlos machbar, das eigene Elektroauto über Solarzellen auf dem Dach aufzuladen. Und für Langstrecken hast du dann ja Stromtankstellen.

Aber selbst wenn ich die helbe Welt mit Solarzellen pflastere

Das wäre drastischer Overkill. :) Aber ich nehme dich jetzt hier mal nicht wörtlich...

Die Solaranlage zu Hause auf dem Dach nützt wenig, denn in der Regel bin ich arbeiten, wenn die Sonne scheint. Und wenn ich zu Hause bin, würde ich auch gern ein paar elektrische Verbraucher im Haus einschalten und nicht nur den Akku meines utos für den nächsten Tag laden. Ich möchte meiner Familie jedenfalls nicht sagen, Ihr könnt jetzt nicht duschen, Fernseh schauen, oder Wäsche waschen, weil Papa lädt gerade seinen Autoakku.

Deshalb hast du am besten eine Batterie im Keller (plus evtl. Solarzellen am Arbeitsplatz, die dein Auto aufladen, während es ohnehin nutzlos auf dem Firmenparkplatz rumsteht). Die lädt sich tagsüber auf, und entlädt sich bei Bedarf. Wenn der Bedarf die Kapazität der Batterie übersteigt, wirst du dies mittelfristig auch mit gespeicherten Strom aus Erneuerbaren (entweder via Pumpspeicher oder eben Batterieparks) aus dem Netz ergänzen können. Oder mit Nuklearstrom, wenn du mich fragst.

Denn irgendwann ist auch für jeden Akku das Secondlife vorbei.

Und wo ist das Problem, wenn der Akku dann recycelt wird und aus den enthaltenen Materialien eine neue "First Life" Batterie hergestellt wird?

Die Solarpanels selbst haben auch keine endlose Lebensdauer. Im allgemeinen geht man von einer maximalen Nutzbarkeit von ca. 25-30 Jahren aus. Danach müssen sie wieder aufwändig receyclet, oder entsorgt werden. Und wieder ist Strom dafür erforderlich. Auch nicht viel besser sieht es mit Windkraftanlagen aus.

Die "Grauenergie" macht heute bei Erneuerbaren nicht mehr als 10-20% aus. Ja, es ist ein grosser Material- und Logistikaufwand (weshalb ich dafür plädiere, die Erneuerbaren mit Nuklearenergie zu ergänzen), aber es schaut Netto was raus (wenn auch viel weniger als bei der Nuklearenergie). Das ist es, was am Ende zählt.

Und das ist erst mal nur der Kleinkram. Wir brauchen noch viel mehr Strom, für LKW, Busse, Schiffe, Flugzeuge etc.

Jep. Und zwar, bevor die fossilen Energieträger so teuer werden, dass sich das niemand mehr leisten kann. Was dann, quasi, das Ende des Individualverkehrs wäre. Aber soweit wird es nicht kommen: es wird längstens vorher elektrischen Ersatz geben. Zuerst etwas teurer, aber langfristig billiger und ohnehin alternativlos.
 

Jakob5

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@Void: Ja, einige der Nicht-Verursacher wird es hart treffen, z.B. Bangladesh, Pazifische Inselstaaten und andere tiefliegende, flache Länder.

Bynaus. Wie kommst du zu der Aussage, dass tiefliegende Länder hart getroffen werden? Ich habe das auch immer rezitiert, aber forsche da mal nach.

Kleiner Tipp: Lege einen Eiswürfel in ein Glas und sieh zu, wie der Wasserpegel ansteigt.
 

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Kleiner Tipp: Lege einen Eiswürfel in ein Glas und sieh zu, wie der Wasserpegel ansteigt.
Alter Verwalter, mir stellen sich die Nackenhaare auf. The Hirnriß is even and everywhere. Jakob wo ist Dein Problem? Der EW hat ein größeres Volumen, aber eine geringere Dichte. Das Glas läuft nicht über, weil einfach nur die gleiche Menge Wasser im Glas ist, ob EW gefroren, oder getaut. Das überflüssige Volumen des EW schaut vorher aus dem Glas heraus. Wenn das Grönland-Eis oder das Antarktis-Eis schmilzt, dann haut's die Scheiße von einem festen Land ins Wasser. Das ist eben das, was Bynaus beschrieben hat, nicht mehr und nicht weniger.
 

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So viel ich weiß, gibt es gerade für solche Länder Schulungs- und Finanzierungsprogramme, welche die Verwendung z.B. von Solarpanelen ermöglichen. Viel schwieriger ist mMn die Überwindung althergebrachter Traditionen, welche z.T. Ängste vor allem Neuen schüren.
Das wieß ich nicht. Ich kenne mich in der Natur der Sache liegend, nur ein ganz klein wenig mit der Situation in Brasilien aus. Aber das ist ja quasi auch das Land (neben Peru, meinem Favoriten), dem man nachsagt, zig Prozent (je nach Quelle 70-90) des Energiebedarfs aus Erneuerbaren zu beziehen. Das ist mit Verlaub gesagt, gequirlte Hundekacke! Erstens bezieht sich diese Erfassung auf Wasserkraft. Zweitens kann man diese Energie nicht überall hin transportieren und drittens nutzt das in der Trockenperiode gar nix, weil dann der Einfachheit halber wieder zahllose Fossilkraftwerke den Strom liefern. Jüngster und aktuellster Bleistift, der Streik der brasilianischen Trucker. Die Familie meines Schwiegervaters hat seit Wochen keinen Strom. Ok, Bynaus würde wahrscheinlich sagen, Warum wohnt der alte Mann auch nicht in RdJ, oder SP? Aber so ist das Leben. Menschen leben da, wo sie leben und scheren sich einen Scheißdreck um irgendwelche Statistiken.
 

Bynaus

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Jakob, da musst du schon etwas früher aufstehen, bevor du hier Tipps verteilst... Das solltest du sehen, in dem du genau das tust, was du als Experiment vorschlägst: lege einen Eiswürfel in ein Glas... und der Wasserspiegel wird dadurch sofort steigen (er wird allerdings nicht mehr steigen, wenn der schwimmende Eiswürfel schmilzt. Im Gegenteil ist es sogar möglich, dass er etwas sinkt, weil der Eiswürfel das Wasser kühlt und kühleres Wasser weniger Dicht ist - aber das ist im Fall des Klimawandels irrelevant weil sich der Ozean ebenfalls erwärmt). Beim Klimawandel gibt es zudem noch weitere Effekte, wie etwa die lokale Verformung der Meeresoberfläche durch die Gravitation des Eisschildes. Wenn dieser schmilzt, fällt diese Verformung weg, und mehr Wasser fliesst ab. Solche lokalen Effekte führen dazu, dass der Meeresspiegel-Anstieg nicht gleichmässig von statten gehen wird. Einige Küsten sind stärker betroffen als andere.
 

Bernhard

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Wenn dieser schmilzt, fällt diese Verformung weg, und mehr Wasser fliesst ab. Solche lokalen Effekte führen dazu, dass der Meeresspiegel-Anstieg nicht gleichmässig von statten gehen wird. Einige Küsten sind stärker betroffen als andere.
Man muss gar nicht auf solche Details eingehen. Ein Abschmelzen des gesamten Grönlandeises wäre bereits schlimm genug: http://www.spiegel.de/wissenschaft/...groenland-komplett-abschmelzen-a-1124872.html .
http://www.spiegel.de/wissenschaft/...r-schmelzen-anders-als-gedacht-a-1008617.html

Angeblich haben die Grönländer bereits in den späten 60ern auf den Rückgang ihrer Gletscher hingewiesen!
 
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Jakob5

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@Proturb:

Das ist mir schon klar. Fakt ist aber, dass die ARKTIS diejenige ist die schmilzt und ständig in Medien dramatisiert wird. Die Antarktis schmilzt nicht. Wegen der "Polschmelze" wird also deine Küste um keinen Millimeter steigen.

Zu den Gletschern: Laut einer Studie würde eine komplette Gletscherschmelze das Meerwasser um 23 cm steigen lassen, rechnet man Grönland und Antarktis dazu nochmal 12 cm. Dabei sei ausgeklammert dass nicht alle Gletscher schmelzen, manche sogar wachsen.

Studie: https://www.the-cryosphere.net/7/141/2013/tc-7-141-2013.html

Man muss gar nicht auf solche Details eingehen. Ein Abschmelzen des gesamten Grönlandeises wäre bereits schlimm genug: http://www.spiegel.de/wissenschaft/...groenland-komplett-abschmelzen-a-1124872.html .
http://www.spiegel.de/wissenschaft/...r-schmelzen-anders-als-gedacht-a-1008617.html

Angeblich haben die Grönländer bereits in den späten 60ern auf den Rückgang ihrer Gletscher hingewiesen!

Gletscher schmelzen und wachsen, vor 150 Jahren hatte ein Schweizer Dorf Todesangst dass der wachsende Gletscher ihr Dorf einnimmt, gerne googlen. All das ist längst vergessen und wird ausgeklammert, man suggeriert dass die Gletscherschmelze eine einmaliger und nie Dagewesener Vorgang ist. Diese natürlichen Vorgänge werden heute medial dramatisiert und politisch verwertet.

Bynaus hat vorher geschrieben, dass er den "Eindruck hat", dass die CO2 Klimasensitivität eher zunimmt in der Forschung, obwohl sie das ganz und gar nicht tut. Hinterfragt mal diesen Eindruck, wie er zu Stande kommt. Die Antwort ist einfach: mediale Berichterstattung und selektive Thematikfokussierung.
 
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Bynaus

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Fakt ist aber, dass die ARKTIS diejenige ist die schmilzt und ständig in Medien dramatisiert wird. Die Antarktis schmilzt nicht.

Ich weiss nicht, welche Medien du liest, aber das ist definitiv kein Fakt. Ein Alternativer Fakt vielleicht.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/glaziologie-das-grosse-schmelzen-1.3393667
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2014-05/antarktis-gletscher-schmelze

Man könnte jetzt natürlich zusätzlich auch wissenschaftliche Publikationen verlinken, aber das ist vermutlich eh sinnlos. Weil deine Meinung schon gemacht ist und du nicht bereit bist, sie zu hinterfragen. Aber um eine Meinung zu einem Thema zu haben, sollte man zuerst eine Ahnung davon haben.

obwohl sie das ganz und gar nicht tut.

Sagt wer, du?
 

Bynaus

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Ah, und noch zu deiner Studie (hast du die auf deinem Blog, das du nicht korrekt verlinken willst, gefunden?): da geht es nicht um die eigentlichen Eisschilde in Grönland und der Antarktis, sondern nur um die Gebirgsgletscher und die "peripheren" Gletscher der Eisschilde. Mit dem kompletten Abtauen von Grönland und der Antarktis (mit total ca. 80 m Meereshöhe-Äquivalent) hat das nichts zu tun. Siehe die Figur 1 im Paper selbst. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil...
 
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