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Geändert von ralfkannenberg (09.11.2021 um 09:58 Uhr)
Hallo Bernhard,
genau so ist es.
Wobei ich sagen muss, dass die Sonn- und Feiertagarbeit vergangenes Jahr notwendig war, um das Projekt zu retten, was dann in extremis auch gelungen ist. Nachdem 2 Leute wegen Überarbeitung im Spital gelandet und aus dem Projekt ausgeschieden sind, wurde die Situation noch etwas prekärer, so dass nun auch Business Analysten ist den Abnahmetest mit einbezogen werden mussten, was aber für alle Verbliebenen eine spannende und auch interessante Herausforderung war und insbesondere das Team näher zusammengeschweisst hat.
Nach einer Woche Abnahmetest war die Situation groteskt - ich hätte bei durchschnittlichem Fortschritt 45 Testfälle erledigen müssen und hatte nur derer 22, also rund die Hälfte. Allerdings hat sich niemand daran gestört, ganz im Gegenteil: das gesamte Team hat nämlich nach einer Woche von 300 Testfällen 22 erledigt.
Und diese beiden "22" sind kein Zufall - ich war der einzige, der überhaupt Testfälle erledigt hat, das gesamte übrige Team stand bei 0. Zudem hatte ich noch eine weitere Aufgabe "übernommen", nämlich das Team in der Testautomatisierung auszubilden, weil der Programmierer zwar genial war, aber leider letztlich unrbauchbare Software geliefert hat, ich aber herausgefunden habe, dass der Teil, der funktioniert hat, für unsere Bedürfnisse vollends genügend war, allerdings musste dann noch einige Eingabeskripte umgeschrieben werden, was ich in den Nächten gemacht habe.
Immerhin: das ganze war am Ende tatsächlich völlig wider Erwarten erfolgreich, aber es war ein Arbeiten mit Plan B und Plan C, wobei ich diesen Plan B und Plan C schon früh überlegt hatte, d.h. ich bzw. wir konnten sofort umswitchen.
Was ich einfach falsch finde, ist, dass man uns die Sonntags- und die Feiertagsarbeit nicht vergütet hat, zumal mein Arbeitgeber über Blanko-Sonderbewilligungen verfügt - im Bankenumfeld ist es fatal, wenn da einen Tag die Systeme ausfallen, d.h. da muss dann schnell repariert werden und man kann nicht warten, bis da ein Amt am Montag öffnet und sich ein Sachbearbeiter dort bequemt, nach Durchlauf mehrerer Dienststellen eine Sonderbewilligung auszustellen. Diese Bewilligungen waren also da, aber wir haben sie nicht bekommen: das Management wollte sparen, zumal man uns dann hätte Sonntags- und Feiertagszuschläge bezahlen müssen.
Freundliche Grüsse, Ralf
Hallo Ralf,
kann Deine Situation gut nachvollziehen. Schröder konnte mich zwar nicht so heftig ärgern, aber ich habe meinem Chef gut 3 Jahre Überstunden geschenkt, als ich in Rente ging. Was uns fehlte und bis heute fehlt, war eine aktive Gwerkschaft vor Ort. Gegen die Macht des Geldes hast Du als "kleiner" Angestellter keine Chance. Aber ich weiß auch, dass das einfach gesagt und nur schwer getan ist.
Übrigens gab es auch in der BRD Berufsverbote. Lehrer und Briefträger z.B: die DKP-Mitglied waren. Jede Diktatur hat halt ihre ähnlichen Methoden.
Gruß, Astrofreund
"Der Krieg ist gewonnen - aber nicht der Friede."
Albert Einstein Botschaft an die Nobel-Gedenkfeier in New York, 19. Dezember 1945
Verbote und Gebote machen bekanntlich noch keine Diktatur: https://de.wikipedia.org/wiki/Diktatur
Aber ist schon klar: In der DDR war nicht alles schlecht, d.h. insbesondere die Menschen, die nicht jede Schweinerei mitgemacht haben.
@Ralf: Hut ab und Glückwunsch, dass Du mit 60 noch so fit bist.
Freundliche Grüße, B.
Hallo Bernhard,
das ganze fand ja coronabedingt im Homeoffice statt und da entfällt der Arbeitsweg und wir konnten auch spontan nachts um 23 Uhr meetings durchführen.
Allerdings hat sich meine Mutter einmal aufgeregt, als ich bei ihr zu Besuch war, es spät geworden war (1 Uhr nachts) und ich danach noch unseren Programmierer per SMS angepingt habe, weil ich noch eine Info brauchte. Der antwortete sofort und bis halb 2 haben wir dann SMS ausgetauscht.
Tatsächlich war ich aber überrascht, wie gut ich das ganze eigentlich durchgestanden habe, allerdings hatte ich auch jeden Tag nach Sonnenuntergang etwa eine Stunde Pause gemacht und bin zum nahegelegenen Waldrand gegangen und habe dort den Merkur 8 Tage in Folge (!!) - anfangs auch noch die Venus - und später den NEOWISE'schen Kometen angeschaut, nebst Jupitermonden und anderen Sachen, die man sich halt anschauen kann.
Freundliche Grüsse, Ralf
Manchmal muss man sich so etwas ja auch selbst beweisen und dann ist es wohl auch gut so. Ich selbst kenne so Erlebnisse nach der regulären Arbeitszeit schon auch, allerdings nicht als Dauerzustand.
Super.allerdings hatte ich auch jeden Tag nach Sonnenuntergang etwa eine Stunde Pause gemacht und bin zum nahegelegenen Waldrand gegangen und habe dort den Merkur 8 Tage in Folge (!!) - anfangs auch noch die Venus - und später den NEOWISE'schen Kometen angeschaut, nebst Jupitermonden und anderen Sachen, die man sich halt anschauen kann.
Meine Beobachtungsaktivitäten beschränken sich seit längerem auf die Bewunderung des Himmels mit dem bloßem Auge, was ja auch sehr reizvoll sein kann.
Der Merkur gehört dabei eher zu den raren Kandidaten. Den muss man regelrecht aufspüren.
Zur Zeit leuchtet Venus sehr schön zusammen mit der Mondsichel.
Freundliche Grüße, B.
Für den Fall, dass ihr auch neuronale Netze programmiert:
Aktuell gibt es einen recht interessanten Artikel auf spektrum.de:
Wie Gauß helfen könnte, das Geheimnis des Deep Learning zu lüften
Freundliche Grüße, B.
Hallo Bernhard,
für solche Eitelkeiten bin ich zu alt. Allerdings hat das gesamte Team mitgezogen, da fällt es letztlich einfacher, das auch zu tun. Die beiden, die dann im Krankenhaus gelandet sind, haben noch viel mehr ehrenamtliche Sonntags- und Feierabendarbeit geleistet und sind dann ausgefallen, als es wirklich drauf ankam.
Allerdings wurde mit denen zum Teil auch übel mitgespielt - da fanden die einen Outlook-Eintrag über 2 Stunden vor, der dann im Klartext hiess, dass sie mehr oder weniger 1 Woche non-stop einschliesslich den Nächten und dem Wochenende zu arbeiten haben. Ich hätte das eskaliert, zumal der Auftrag von aussen kam, d.h. vom Kunden, aber der eine war zu gutmütig, zumal er ja auch der Know-How-Träger bei den Daten war, und die andere war eine externe Spezialistin und hatte Karriereambitionen, sprich wollte sich internalisieren lassen und dabei möglichst hoch in der Hierarchie einsteigen und hat deswegen solche Aufgaben wie ein Schwamm an sich gezogen.
Mir war eigentlich früh klar, dass sie unseren Teil nicht schaffen würde, da hat sie viel zu optimistisch gedacht, doch passt "Aufgeben" nicht in ihre Lebensphilosophie, d.h. ich war vor allem neugerig, wie sie es trotzdem schafft. Nie hätte ich geahnt, dass sie dabei im Krankenhaus landen würde. Und der zu gutmütige Datenexperte hatte eigentlich seine Prozesse gut im Griff, aber offenbar war diese riesige Belastung dann doch zuviel.
Ich selber hatte - ok, früher habe ich viel Langstreckenlauf gemacht und auch gerne Bergwanderungen und mag da entsprechend "erfahren" sein, jedenfalls habe ich mich offensichtlich besser eingeteilt, d.h. ich habe in der Vorbereitunsgphase nur noch 2 freie Abende pro Woche eingeplant und in der heissen Phase nur noch einen mit der Option, diesen auch zu streichen, d.h. auch mein privates Umfeld wusste Bescheid. Und der Umstand, dass ich dann zum unbestrittenen Nummer 1-Tester wurde und zusätzlich auch noch zum erfolgreichen IT-Betreuer der anderen Tester war dann auch sehr motivierend.
Nein wirklich, es war um es etwas derb zu formulieren eine "geile Zeit", auch mit gutem Ausgang für das Projekt. Eine finanzielle Anerkennung gab es natürlich nicht, aber das ist ja inzwischen normal. Und ganz persönlich freut mich, dass ich zu den beiden, die im Krankenhaus gelandet sind, nach wie vor Kontakt habe.
Freundliche Grüsse, Ralf
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Lieber Bernhard,
das ist die Astronomie, die ich seit Jahrzehnten praktiziere. Ein Fernrohr habe ich ohnehin nicht und den 10x50-Feldstecher nehme ich eigentlich nur für schwächere Objekte oder seit 3 Jahren wieder regemässig, weil ich an den Jupitermonden einen Narren gefressen habe. Bald kann man übrigens einen 5.Jupitermond bewundern, das ist der Steinbockstern 45 Capricorni.
Kürzlich war ich ausserhalb der Stadt und habe das Gerät auf ein Stativ montiert, da habe ich sogar drei Sterne von theta(1) Orionis im Orionnebel sowie einen weiteren noch nicht näher identifizierten Stern knapp 8.Grösse (HD 36982 ?) gesehen. Das Trapezium indes konnte ich nicht sehen, d.h. da habe ich nur einen Stern gesehen.
Freundliche Grüsse, Ralf
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