Leben unterm Eis

Ionit

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Hallo Pauli,
dann müsste die Sonde das 80 bis 170 km lange Kommunikationskabel mitführen und gleichzeitig verlegen, da man es ja nicht von oben "runterlassen" kann, weil der EisKanal wieder zugefroren ist.

Ich habe gerade mal gegoogelt ... ein Cat-Kabel (simplex) wiegt 53 kg/km (Verstärker mal ignoriert).

Das wären dann (bei 80 bis 170 km Eisdicke) 4,24 bis 9,1 Tonnen Kabel, die die Schmelzsonde mitführen müsste.

Da das Eis "arbeitet" und wie eine "Zwiebel" aufgebaut ist, und die verschiedenen Schichten übereinander gleiten, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Spannungen im Eis dazu führen würden, dass solch ein Kabel sehr schnell durchtrennt wird.

Auf den Fotos von Europa sieht man ja die gewaltigen Risse, die sich durch das Eis ziehen und die durch Gezeiten-, und/oder Gravitationskräfte entstehen. Wenn in 10/30/50 km Tiefe sich das Eis nur 3 Zentimeter bewegen würde, würde das ausreichen um das Kommunikationskabel zu durchtrennen.

Und dann haben wir wieder das Problem: Selbst wenn ein Mini-(Panzer)U-Boot im Ozean (unter 50000 bar Druck oder mehr) ausgesetzt werden würde, könnte es die gesammelten Daten nicht an die Oberfläche senden, da 80 bis 170 km für Radiowellen unüberbrückbar sind.

Wenn das (Panzer)U-Boot dort unten einen gewaltigen außerirdischen Europa-Wal oder eine Vielzahl an Kleinlebewesen entdecken würde, würden wir es nicht mitbekommen, da uns die gesammelten Daten nicht erreichen können.

Sollte nicht irgendwann eine Myonen-Kommunikation (o.ä.) entwickelt werden, bleibt das Sammeln von Daten in einem tiefen Ozean auf Europa & Co. nur ein Traum, da der eisige "Ereignishorizont" uns daran hindert, in "die Tiefe zu schauen" bzw. Informationen von dort zu bekommen.
 
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Alex74

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Wäre es nicht viel sinnvoller, nur wenige Meter zu bohren? Gerade so weit dass man eine Tiefe erreicht, die vor der Strahlung geschützt ist. Man bohrt dann in einem Gebiet, von dem man vermuten kann dass dort das Eis jung ist, also erst vor relativ kurzer Zeit an die Oberfläche kam.
Sollte es in diesem Meer Leben geben, dann sollte man Relikte davon eigentlich auch im Eis finden, oder?

Welche Erfahrung hatte man diesbezüglich in der Antarktis gemacht?

Gruß Alex
 

Kibo

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Hallo,

hatten wir uns bei dem Thema nicht schon längst auf Schallwellen zur Kommunikation geeinigt?

Zu den planetologischen (??kein Planet) Prozessen wird Bynaus sicher etwas sagen können, ich halte aber Scherbewegungen in diesen Zeitraum in horizontaler Richtung für äusserst unplausibel, so wirken Gezeitenkräfte doch nicht.

Alex Vorschlag finde ich super, wenn man auf diesem Wege nichts findet, kann man sich immernoch Gedanken um die wesentlich aufwendigere Mission bis ganz runter machen.

mfg
 
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