Diese Mission wird knapp eine halbe Milliarde Dollar kosten, während beispielsweise die Curiosity Mission mit rund 2.5 Milliarden Dollar fast das fünffache gekostet hat. Wobei ich nicht verschweigen will, dass die Curiosity Mission schon 'ne klasse Sache ist, aber ja: leider auch sehr teuer.
Wenn man nur diese nackten Zahlen sieht, dann scheint die InSight-Mission eine gute Anlage zu sein. Es ist ist natürlich rein spekulativ, niemand weiß, was bei den Experimenten herauskommt. Aber ich vermute, das der Informationsgewinn möglicherweise nicht bei einem fünftel der Curiosity-Mission liegen wird. Es wäre schön, wenn ich komplett daneben liege und die Bodenprobe zum Beispiel Bakterien, oder irgendetwas anderes interessantes zu Tage fördert. Aber wenn man nur an einer Stelle bohrt, ist die Wahrscheinlichkeit doch nicht sehr hoch. Aber vielleicht ist das Bohrer zumindest so erfolgreich, das der Curiosity-Nachfolger ein ähnliches Werkzeug erhält und somit Vergleichsdaten sammeln kann. Natürlich wird das dann wieder teurer. Ist aber immer noch billiger, als eine bemannte Mission.
Kommt hinzu, dass beim Verlust einer Mission - für beispielsweise europäische Marslandungen der Normalfall - entsprechend mehr Experimente verloren gehen.
Die Quote liegt bei 100%.
Aber eben leider 100% Verlust. Ich denke Beagle ging verloren, weil essentielle Dinge gefehlt haben. Weder Antrieb, noch Steuerung, noch Telemetrie. Man konnte also aus dem Absturz nicht einmal etwas lernen. Das zeigt, das zu viel gespart, am Ende doch zu teuer war.
Der Sinn von Schiaparelli war mir von Anfang an nicht ganz klar. Es sollten Technologien für spätere Missionen getestet werden.
Zum einen ist mir nicht ganz klar warum man das tut, denn mit den Roskosmos-Leuten hatte man durchaus erfahrene Profis an der Geschichte beteiligt. Klar die Sowjets/Russen haben alles andere als eine Erfolgsliste für Marslandungen aufzuweisen. Aber grundsätzlichen wissen sie, wie es geht und haben ganz sicher auch mit ihren Fehlschlägen ein gute Erfahrungsbasis zu bieten. Wie es gut funktioniert, haben die Amerikaner bereits mehrfach demonstriert.
Zum zweiten, gibt es durch den Absturz nicht die Konsequenz, einen neuen Test zu starten. Die "echte" Landeeinheit wird also dann 2020 (oder mit weiteren Verschiebungen auch später), dann doch selbst zum Testgerät. Warum gab es dann ein Demonstrationsmodul wie Schiaparelli?
Also auch hier an der falschen Stelle gespart.
Klar kann man nun noch die zahlreichen verunfallten sowjetisch/russischen Missionen als Negativbeispiele ins Feld führen. Aber andererseits haben die ähnlich gelagerten Venusmissionen sehr erfolgreich abgeschlossen und Daten geliefert, die wir von sparsameren Geräten möglicherweise nicht, oder nur in geringerem Umfang erhalten hätten.
Mittelfristig ja, aber jetzt denke ich ist man froh, wenn man eine Mission bewilligt kriegt und die dann durchführen kann.
Ja, wahrscheinlich hast Du Recht. Aber ich halte es nach wie vor für keinen guten Ansatz. Das leidige Finanzierungsthema eben.
Und das Missionsziel, 5 Meter tief zu graben, ist neu und der Know-How Gewinn wird auch künftigen Missionen beispielsweise zu den Eismonden der Gasplaneten (vor allem Europa und Enceladus) zugute kommen.
Dein Wort in Gottes Gehörgang. Aber ob ich das noch miterleben darf, bezweifle ich stark. Eine solche Mission ist ein wirklich sehr spannendes Ziel. Aber sie wird dann auch exorbitant teuer werden, zumal viele notwendige Technologien und Verfahren dafür ja auch erst noch entwickelt werden müssen.