Hallo Jens,
ok, wir schreiben also über interstellaren Raumflug. Du hast jetzt allerdings das Thema,
Beschleunigung mit 1g von Orion-Burger verlassen, ohne zu schreiben welche Rahmenbedingungen gelten sollen. Soll weiter gelten: Energie spielt keine Rolle? Wenn das weiter gilt, dann spielt allerdings Masse des Schiffes auch keine Rolle. Es macht aber auch nicht wirklich Sinn.
Die Frage von Orion-Burger, zielte auf die Beschreibung eines, von allen technischen Rahmenbedingungen befreiten Phänomens. Du würdest nun zu dieser Rahmenbedingung wieder ein technisches Korsett einführen.
Würden wir uns auf diese Kombination einlassen, dann wäre es schwierig bis unmöglich, eine vernünftige Diskussion zu führen, denn beliebig viel Energie zur Verfügung haben, hat ja nicht nur Einfluß auf den Antrieb.
Du kennst das vielleicht: ‚Wenn er doch zaubern kann, wieso zaubert er dann nicht?‘
Wenn aber Dein Antrieb seinen Impuls aus mitgeführter Energie/Masse erzeugen muß, dann kenne ich zur Zeit nur Kernfusion oder Kernspaltung als vielleicht mal denkbare Energiequelle zur Beschleunigung und Abbremsung. Damit kommt man aber im theoretischen Idealfall auf vielleicht 3% c (wenn man wieder ‚abbremsen‘ will) und dann ist der Zeitgewinn durch stärkere Beschleunigung lächerlich bei interstellaren Entfernungen und nur die Schiffs und Treibstoffmasse wird größer, ohne daß die mitzuführende Biosphärenmasse deshalb kleiner würde.
Ein Trägheitsdämpfer ist eine technische Vorrichtung im interstellaren Raumschiff,
die den Astronauten vor Organschäden bei einer sehr hohen Beschleunigung schützt.
Aufbau:
Der Dämpfer ist eine mit Flüssigkeit gefüllte Kugel, in denen die Astronauten sitzen.
Funktion:
Die Astronauten und die Flüssigkeit in der Kugel werden gleich schnell beschleunigt.
Der Körper und Organe werden dabei geschützt.
dein 'Trägheitsdämpfer' funktioniert nicht so, wie Du Dir das anscheinend vorstellst.
In einem getauchten U-Boot bist Du nicht schwerelos. Auch als Taucher unter Wasser weißt Du immer noch, wo oben und unten ist, eben weil die Statolithen in Deinem Innenohr der Schwerkraft ausgesetz sind.
Das Gefühl der Schwerelosigkeit ist also nicht das was man im Wasser hat, sondern entspricht dem des freien Falls (ohne Windwiderstand).
Das hat z.B. zur Folge, daß bei der 300 fachen Erdbeschleunigung der Druckunterschied im Wasser nicht mehr 1 Bar pro 10 m Wassersäule beträgt, sondern 1 Bar pro 3,3 cm Wassersäule. Selbst bei einem Blutdruck von 1/3 Bar (rund 200 mm HG, normal wären systolisch etwa 120 mm Hg) bekommst Du im wahrsten Sinne des Wortes ein gravierendes Problem mit dem Kreislauf, zumindest im Hirnschädel. Das liegt wie gesagt nicht am Wasserdruck, sondern am Druckunterschied auf so kurzer Strecke, selbst im Liegen.
Herzliche Grüße
MAC