Glaubst du, dass es da "Abhängigkeiten" gibt? Oder ist das als politische Aussage zu verstehen?
Glauben würde ich es nicht nennen. Es sind die Informationen aus Medien und Internet, die mir sagen, dass es Abhängigkeiten gibt. Damit meine ich nicht diejenigen Abhängigkeiten, die eine auf gegenseitiger vorteilhafter Zusammenarbeit beruhende Abhängigkeit (Rücksichtnahmen) mit sich bringt, sondern eine Abhängigkeit, die für die BRD und Europa nicht gut ist.
Warum kommt z.B. Deutschland bestimmten Forderungen von Trump nach? Handelsabkommen wo die BRD landwirtschaftliche Produkte kauft, die wir eigentlich nicht brauchen, zumindest nicht in den Mengen. Erhöhung der Rüstungsausgaben Richtung 2% Bruttoinlandsprodukt, die wohl die Mehrheit der Menschen dieses Landes als nicht erforderlich ansehen. Die BRD gibt demnächst mehr Milliarden für Verteidigung aus als Russland. Was soll das?
Die Diskussion vor einigen Monaten zur Beschaffung neuer US-Jagflugzeuge als Ablösung der Tornados lief für mich auch in diese Richtung. Warum baut die EU - wenn schon neue Tornados sein müssen - nicht selbst Nachfolgemodelle? Die Eurofighter können keine Atombomben tragen, war eine Antwort. Ergo sind die US-Maschinen vor allen mit der Begründung, dass sie Atomwaffen tragen könnten, diskutiert worden.
Die BRD hat keine eigenen Atomwaffen und das bleibt hoffentlich so. Die 20 auf BRD-Territorium eingelagerten A-Bomben sind aus meiner Sicht nicht kriegsentscheidend. Bis die einsatzbereit sind und in der Luft, haben russische Raketen hier schon ihr Werk getan oder es ist kein überraschender Angriff russischer Raketen und man hätte Wochen an Vorbereitungszeit. Dann steht für mich die Frage, wie weit werden neue US-Flieger die Dinger bringen, bis sie die Luftabwehr eines Gegners vom Himmel holt?
Warum dann über 40 Milliarden EUR für diesen Unfug ausgeben, wenn es eigentlich besser wäre, Trump würde seine Flieger behalten und die 20 Atombomben nach Hause holen. Ein Ziel weniger in den russischen Computern wäre doch keine schlechte Sache, oder? Es gab Zeiten, wo der Spruch "Frieden schaffen ohne Waffen" sehr populär war.
Die ESA macht kein Hehl darauß (zumindest klingt mir das bei Wörner so), dass man die Chinesen gern mit in das Projekt ISS einbezogen hätte. Verhindert haben das die USA (Vorgänger lange vor Trump). Mit Trump und sicher auch nicht mit seinem Nachfolger wird China weiter draußen bleiben und mit dem neuen Freund Rußland eine eigene Raumstation bauen. Ich denke, beide Länder haben das Potential dazu, dies zu schaffen. Ob das letztendlich für den Frieden auf diesem Planeten gut ist, wird die Zeit zeigen. Die von der ESA angestrebte Zusammenarbeit mit Russland und China macht mir weniger Bauchschmerzen.
Ich hoffe, die BRD lässt sich mit der neuen Gaspipeline von Russland ins hiesige Land (und von dort auf andere EU-länder verteilt) nicht erpressen und stellt womöglich ein fast fertiges Projekt noch vor dessen Inbetriebnahme ein. Ehrlich gesagt, ich brauche kein US-Gas aus Freckingförderung und ich möchte diese Umweltsauerei nicht gern unterstützt sehen.
Grüße, Astrofreund