Die Privatsphärendiskussion gehört meiner Meinung nach nicht hier hin, deshalb werde ich nicht weiter darauf eingehen.
Hallo Bynaus,
lass mich das Thema an dieser Stelle aus meiner Sicht abschliessen, weil auch Elon Musk aufgrund der Bereitstellung von Infrastruktur eine gewisse "Mitverantwortung" trägt; zum Vertiefen bräuchte es aber einen eigenen Thread, nicht unbedingt in diesem Forum.
Die Privatsphäre wird vermutlich in 20 Jahren, spätestens aber 100 Jahren endgültig aufgehoben sein. Niemand inteerssiert sich dafür und wenn man sieht, wie gerne die meisten Menschen private und intime Details in die Öffentlichkeit stellen, so erscheint auch gar kein Bedarf zu bestehen, die Privatsphäre zu schützen. Die nicht damit einverstanden sind sind also in der Minderzahl und müssen aufgrund des technologischen Fortschrittes Nachteile in Kauf nehmen, wenn sie nicht einfach mitschwimmen.
Mir persönlich geht es ohnehin mehr ums Prinzip - ich habe nichts zu verbergen und wenn jemand es technologisch schafft, mir und meiner Frau beim Sex zuzuschauen und so eine armselige Kreatur ist, dass er sich daran "bereichern" kann, dann soll er es meinetwegen tun. Und wenn jemand wissen will, wie ich morgens zum Arbeitsplatz gelange, weil er sich kaum weniger armselig dann gut fühlt, dann kann er es einfacher haben und mich fragen - ich bin ein wenig origineller Mensch und pflege immer dieselben Routen zu nehmen.
Vielleicht ist also der Ansatz, ein Recht auf eine Privatsphäre zu fordern, veraltet - schon beruflich wird von den meisten erwartet, dass sie ebenfalls rund um die Uhr erreichbar sind und wenigstens die emails checken - ich gehöre zu den wenigen Ausnahmen, die das nicht tun, bin dafür aber deutlich länger im Büro als alle anderen.
Und was die 5G-Technologie und allfällige Strahlenschäden anbelangt so wird es der pragmatischste Ansatz sein, die ersten Todesfälle abzuwarten. Bleiben diese aus, liegt keine Gefahr vor, und wenn in 10 Jahren die ersten sterben, dann muss eben ein CEO gehen und eine Telekommunikationsfirma erleidet möglicherweise den Konkurs, weil sie den Hinterbliebenen Schadensersatzforderungen zahlen muss. Das reguliert sich also von ganz alleine. - Wir haben es ja dieses Jahr in der Schweiz gesehen: ein Todesopfer, weil ein Passagier in einer Zugtüre eingeklemmt wurde. Ist mir auch schon passiert und als ich mich deswegen beschwert habe, wurde ich extreme blöde angemacht. Ich verlasse mich seitdem nicht auf die Druckluft-Sicherung und passe entsprechend besser auf.
Nach dem Todesopfer dann einerseits ein Aufschrei, dann die grosse Beschwichtigung seitens der Schweizerischen Eisenbahnen: ein unerklärlicher Einzelfall. Mittlerweile sind über 60 solcher "Einzelfälle" bekannt geworden und der CEO hat auf Ende nächsten Jahres seines Rücktritt angekündigt. Zudem werden die Türen nun auch saniert. Natürlich ist es bitter für die Betroffenen bzw. deren Hinterbliebene, andererseits ist das Risiko, in einer Zugtüre eingeklemmt zu werden und tödlich zu verunglücken, tatsächlich äusserst gering. Diese Art Risiko-Minimierung dürfte also die Zukunft sein, alles andere wird meiner Einschätzung nach auch als viel zu teuer empfunden werden.
Bei diesen Überlegungen darf man auch nicht vergessen, dass schon in der Evolution fast jeder Fortschritt zu Todesfällen geführt hat. Trotzdem ist die Minimierung von Todesfällen nicht das, was die Evolution antreibt. Vergleichbares gilt vermutlich auch für fast alle technologischen Neuerungen.
Freundliche Grüsse, Ralf