Merkurtransit am 9. Mai 2016

ralfkannenberg

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oh je, welche Sternwarte war das denn?
Hallo Sissy,

eine Sternwarte meines Vertrauens.

Ich an Deiner Stelle würde dem Vorstand einen ruhigen, sachlich formulierten Brief schreiben und darum bitten, daß

a) der 2x bezahlte Eintritt für das Ereignis gegen den Mitgliedsbeitrag für 2017 verrechnet wird
b) für zukünftige Projektionen mal kurz die Nachführung ausgestellt wird, damit auf dem Projektionsschirm West- und Ostrand der Sonne beschriftet wird
c) entweder Mitgliedsausweise an zahlende Mitglieder ausgegeben werden oder aber Mitgliederlisten zum Nachsehen an der Kasse bereitliegen

Das sind durchführbare, konstruktive Vorschläge und kein emotionales Gemecker. Also gibt es zumindest die Chance, daß sich was ändert...
Nach reiflichem Überlegen bin ich zum Ergebnis gekommen, dass die Sternwarte alles richtig gemacht hat: es muss das Ziel sein, die Mehrheit der Kunden zufrieden zu stellen und einer grösseren Anzahl Leute zu vermitteln, was ein Merkurtransit ist. Ich bin einfach der "falsche" Kunde für solche Anlässe und tatsächlich beobachte ich normalerweise ja selber, aber ich habe nicht das Material, um einen Merkurtransit zu beobachten.

Kommt hinzu, dass man in der Sternwarte stündlich eine Führung vorbereitet hat, also insgesamt 8 Führungen. Hierfür braucht es 16 Demonstratoren und soviele haben sie dort nicht. Ich selber habe dort auch eine Demonstratoren-Ausbildung absolviert, stand dann aber vor der Entscheidung "Schrebergarten" oder "Demonstrator üben"; beides lag bei meiner beruflichen Auslastung nicht drin. Ausserdem fanden die ersten 5 Führungen während der üblichen Arbeitszeiten stattfand und in der Schweiz sind Urlaubstage deutlich knapper als in Deutschland bemessen.

Und auch für die Demonstratoren muss es frustierend sein, wenn nach nur 4 Minuten Merkurtransit die Sonne von Wolken verhüllt wird und während fast 4 Stunden auch verhüllt bleibt, so dass die meisten Führungen rein theoretischer Natur waren. Und an sich habe ich keinen Grund, wirlich zu klagen - den 1.Kontakt hätten wir bei diesen Wetterbedingungen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ohnehin verpasst; 2 Minuten zwischen 1. und 2.Kontakt sowie den zweiten Kontakt selber konnten wir sehen und kurz nach dem Maximum konnte man auch wieder sehen, zudem standen die Sonnenflecken so günstig, dass man sehen konnte, wie der Merkur unter ihnen innerhalb von rund 10 Minuten durchzog. Das soll mir die 30 Franken gerne wert sein und das Geld fliesst auch in gute Hände; frustierend war nur das Drumherum, alles andere war ja gut und auch die Vorträge waren ausgezeichnet und auch publikumsgerecht, ich hätte vor allem zweiteres nicht besser machen können.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Sissy

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Hi Dgoe,

Am Besten gefällt mir Sissys Foto vom ersten Kontakt, weil es einerseits wolkenfrei ist und vor allem aber einen wunderschönen satten Farbton hat - meinem Geschmack nach den Besten selbst im Vergleich zu allen angesehenen Google-Bilder-Suche-Treffern - und andererseits die Sonne sehr schön plastisch aussieht.

das ist ein Summenbild aus rund 90 halbwegs scharfen und wolkenbesetzten Bildern aus einem 1000 Bilder langen Video mit 15 Bildern pro Sekunde. Durch den zeitlichen Versatz der durchziehenden Wolken erscheint es nur so, als wäre es wolkenfrei gewesen. Die feinen Wolkenschleier haben sich weggemittelt, die Sonnenflecken und das Merkurscheibchen waren in den entsprechenden 10 Sekunden ortsfest, haben sich erhalten und konnten nach dem Stacken im Summenbild sachte geschärft werden. Die Rohbilder schaun ganz anderst aus. ;)

@Sissy: Das Flugzeug-Foto und die Animation sind natürlich der Knüller! Vielleicht 'mal auf einschlägigen Fotografie-Portalen reinstellen!? Die Ani auf Youtube!?

https://www.youtube.com/watch?v=392vKb6HjsM, da sieht man, wie schnell die Wolken durchziehen und auch, daß bereits Teile der Sonne ausbrennen, wenn die Schleier zu dünn sind... Der Kampf mit der richtigen Belichtungszeit war das größte Problem. Da mußte ich während der Filmerei fast dauernd nachregeln...

CS
Sissy
 

Sissy

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Hi Ralf,

Nach reiflichem Überlegen bin ich zum Ergebnis gekommen, dass die Sternwarte alles richtig gemacht hat: es muss das Ziel sein, die Mehrheit der Kunden zufrieden zu stellen und einer grösseren Anzahl Leute zu vermitteln, was ein Merkurtransit ist. Ich bin einfach der "falsche" Kunde für solche Anlässe und tatsächlich beobachte ich normalerweise ja selber, aber ich habe nicht das Material, um einen Merkurtransit zu beobachten.

ok, dann hat sich der Frust gelegt und die Einsicht, daß Du nicht zum angesprochenen Kundenkreis gehörst, ist ja auch eine Erkenntnis. ;)

Kommt hinzu, dass man in der Sternwarte stündlich eine Führung vorbereitet hat, also insgesamt 8 Führungen. Hierfür braucht es 16 Demonstratoren und soviele haben sie dort nicht.

ja, dieses Dilemma kenne ich nur zu gut. Wir haben 9 Mitglieder in der Sternwarte, 4 wären prinzipiell geeignet als Demonstartor, 3 wollten lieber irgendwie Bildergebnisse einfahren als fürs Publikum etwas zu machen. Lag halt auch daran, daß sich wirklich 0 Besucher angemeldet haben und zum explizit ausgeschriebenen Vortrag 1 Woche vorher nur eine handvoll Besucher kamen. Da vergeht einem halt schlicht die Lust...

Ausserdem fanden die ersten 5 Führungen während der üblichen Arbeitszeiten stattfand und in der Schweiz sind Urlaubstage deutlich knapper als in Deutschland bemessen.

Astronomische Ereignisse nehmen halt keine Rücksicht auf unsere Arbeitszeit. ;)

Und an sich habe ich keinen Grund, wirlich zu klagen - den 1.Kontakt hätten wir bei diesen Wetterbedingungen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ohnehin verpasst; 2 Minuten zwischen 1. und 2.Kontakt sowie den zweiten Kontakt selber konnten wir sehen und kurz nach dem Maximum konnte man auch wieder sehen, zudem standen die Sonnenflecken so günstig, dass man sehen konnte, wie der Merkur unter ihnen innerhalb von rund 10 Minuten durchzog. Das soll mir die 30 Franken gerne wert sein und das Geld fliesst auch in gute Hände

na also, war doch nicht soooo schlimm. Der "Frust" vergeht, übrig bleibt die Erinnerung an das Gesehene. Eine winzige schwarze Kugel vor der Sonnenscheibe. So wird einem doch bewußt, welch großartige Leistung es ist, Exoplaneten beim Transit vor deen Heimatsonne mit Lichtkurven aufzuspüren. Eventuell klappt es ja im November 2019 nochmal mit einer Beobachtung eines weiteren Merkurtransits.

Gottseidank wurden bei diesem Ereignis die Kinder in den Schulen nicht in den Klassenräumen eingesperrt wegen "besonders gefährlicher Strahlung von der Sonne". :D

CS
Sissy
 

Dgoe

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das ist ein Summenbild aus rund 90 halbwegs scharfen und wolkenbesetzten Bildern aus einem 1000 Bilder langen Video
Hey,

ganz schön aufwendig, aber echt cooles Resultat - piece of art.

Ich hab mal just for fun das fehlende Stück der Sonne unten "angeklebt" und den Übergang etwas angepasst (nur privat). Willst Du mal sehen?

Gruß,
Dgoe
 

Wotan

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Hallo Sissy,
... Kann ich irgendwo rausfinden, welche Maschine das war? Ich hab die genaue Zeit und auch die Koordinaten der Sternwarte...

das Flugzeugfoto zeigt eine Boeing 737, das ist an der Silhouette zu erkennen. Es gibt aber verschiedene Ausführungen, könnte man vermessen. Es ist zu sehen das der Abstand der Turbinen zum Korpus der Maschine nicht gleich ist, beim Geradeausflug der Maschine sollte das der Aufnahmewinkel sein. Vielleicht kann man mehr herausfinden.

Hier die Daten aus meiner Betrachtungsweise.

Beobachtungsort:
  • Sternwarte Zollernalb
  • Parkplatz, Breitengrad: N 48.288 Längengrad: E 8.678
  • Höhe ca. 700m


Beobachtungsrichtung:
  • Sonne Az/Alt 172/59
  • Blickrichtung 59 Grad nach oben und Richtung Süden sowie ein schwenken von 8 Grad Ost nach 8 Grad West,
    nach groben Berechnungen ist das ist etwa der Luftraum von: Gößlingen – Schömberg,
  • vom Stuttgarter Flughafen aus ist das der Weg zu den Spanischen Inseln.


Beobachtungszeitpunkt:
  • 11:40 UTC +- 10 Minuten
  • Die Zeitangaben im Foto sind nicht korrekt? Kamera?
  • Ich habe mal Franks Foto als Zeitreferenz benutzt und grob den Zeitpunkt ermittelt.


Könntest Du noch angaben zum Teleskop und Zeitverlauf machen? ;)
 

Dgoe

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Hallo Wotan,

dass es eine 737 ist, erwähntest Du zuvor ja schon. Ich glaube Sissy meint: welcher Flug das war, Flugnr. und Destination etc.

Ich befürchte nur, dass viele Portale und Apps nur Präsens und Zukunft anzeigen, währen der Rückblick nicht funktioniert - ähnlich den Wetter-Apps.

Gruß,
Dgoe
 

Wotan

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Hallo Dgoe,

... dass es eine 737 ist, erwähntest Du zuvor ja schon. Ich glaube Sissy meint: welcher Flug das war, Flugnr. und Destination etc.

Boeing 737 ist die Baureihe der Type ist 737-100 bis 737-900 usw.

die Information 737 reicht für das beschriebene Zeitfenster und den Luftraum noch nicht aus, es waren mehrere unterwegs.

Deshalb muss man weiter einkreisen.
  • Spannweite und Länge
  • Fluggeschwindigkeit und Höhe
  • Zeitfenster


der Öffnungswinkel des Teleskops und der genaue Zeitverlauf würde weiterhelfen.

Ich könnte diese Informationen aus den Fotos ermitteln aber genauer und einfacher ist es wenn Sissy uns diese Daten angibt. ;)
 

Sissy

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Hi Dgoe und Wotan,

die genaue Zeit war 13:40:51 Uhr MESZ laut Protokolldatei. +/- 5 Sekunden. Ich hatte im Video ein paar dropped Files, daher kann ich es nicht wirklich auf die Sekunde genau sagen. Und auch eine Zeitungenauigkeit von +/- 15 Sekunden bei der Rechnerzeit. Wurde gestern morgen an der Hand operiert und tippe grad mit 1 Finger. Da ist der Umgang mit dem Internet grad noch sehr umständlich. Sobald Muskelkater und Schwellung weg sind, kann ich die Hand hoffentlich wieder gebrauchen...

Teleskop war ein 100/500 er Refraktor, Kamera die ALCCD5L-IIc.

Die Koordinaten der Beobachtungsterasse bzw. Teleskopstandort sind: 48° 17´17.1" Nord, 8° 40´40,5" Ost, Höhe der Dachterasse liegt bei 698 m NN, dazu kommt noch 80 cm Höhe vom Stativ und 25 cm Höhe Montierungskopf sowie etwa 25 cm Tubuslänge. :)

Im Bild 1 ist nur die Nase vom Flugzeug, Bild 2 und 3 Zeigen es komplett vor der Sonne, im Bild 4 ist nur noch der Schwanz zu sehen. Die Bilder wurden mit einer Rate von 15 Bildern pro Sekunde aufgenommen.

CS
Sissy
 
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Sissy

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Hi Dgoe,

das ist der "normale" Aufwand, wenn man Sonnenflecken, Mondkrater oder Planetn durch ein Teleskop filmt und dann aus ca. 6300 Einzelbildern im 2 Minuten Video ein scharfes Bild generiert. Ist zu 80 % erstmal Handwerk, dann kommt ein geschultes Auge bei der Bildbearbeitung nach dem Kalibrieren und mitteln. Fürs Schärfen, atmosphärische Difraktion beseitigen, Farboptimieren un Kontrast anpassen brauche ich dann etwa 30 Minuten... Das ist dann "Kunst". :)

CS
Sissy
 

Dgoe

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Hallo Wotan,

na, na.
Ich wohne in Flughafennähe. Ich kann mein Handy hochhalten zu einem Flieger und die App spuckt mir aus, was das ist, fehlt nur wieviele Passagiere.

Handy ist ein Smartphone natürlich, was nicht nur Kompass hat, sondern auch was weiß ich. Kreisel oder sonst was, Neigung feststellend, alles drin. Zum telefonieren merkt es, dass ich es ans Ohr führe und schaltet das Display aus - was sofort wieder an ist, sobald ich drauf gucken will.

Astroapps funktionieren auch so, halte es hoch, wie für ein Foto der Sterne, schon zeigt es die auf dem Display beschriftet an. (Nicht immer ganz so, kann man leicht verwirren).

Zurück zu den Fliegern. Ich mag eine App, die mir auf einer G-Map-Karte anzeigt, was so kreucht um mich herum.
Damit habe ich schon Flieger identifiziert, die satte 70 km entfernt waren (weit nördlich von Essen) , welche ich mit einem Feldstecher (8x30) sehen konnte nachts - sah wie ein blinkendes winziges Ufo aus (da drin).

Eben dann direkt die schon geöffnete App angeschaut, auf wake-up und schon sieht man das Teil.
Mindestens 10 mal reproduziert, bei immerwiederkehrenden ähnlichen Gelegenheiten (gleiches Hausfenster, gleiche Richtung). Jede Wette, setze mich gleich bei, sehe ich bald wieder eins, sind auf 10 km Höhe, dürfen das auch jetzt noch überfliegen.



Und Du willst mir erzählen, dass da noch ganz viele Extrainfos vonnöten wären? Kennst Du die Seiten, die alle zigtausend aktuelle Flugbewegungen anzeigen, zoombar?


Und dann find mal eine die rückwärts erzählt was vorher war. Nur das ist das Problem. Das was Sissy gefilmt hat ist ganz genau klar ohne jeden Zweifel. Man muss nur die Datenbank haben.

Gruß,
Dgoe
 
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Dgoe

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Das ist dann "Kunst". :)
Hm, wenn Du nur in einem Punkt dabei, einem Deinen Gusto relevante Entscheidung für die Wiedergabe, halt Deine Hand im Spiel war - optisch entscheidend, nicht nur technisch, dann ist das für meine Begriffe Bildende Kunst!

Ich darf das sagen, ich hab es studiert. Streitbar ist eh alles. Ohne Intention wäre es auch wieder weg, aber: Wenn Du die Intention hattest, dass es durch diese Mittel so geil rüber kommt, dann bist Du eine Künstlerin, ob Du willst oder nicht.

Wenn es ein Zufallsprodukt war, einfach nur, wie auch immer es aussieht, ein Haufen Arbeit. Dann nicht.

Gruß,
Dgoe


Ich freue mich, dass wir eine Gelegenheit hatten, dass Du genaueres berichtest, was mich und andere sicher auch verblüfft, allein vom Aufwand.
 

Dgoe

Gesperrt
+
Dazu nochmal:
Wenn es irgendwo in diesem Prozess eine ästhetische Entscheidung gegeben hat, dann ja, ansonsten nicht.
Schmälert oder verbreitert ansonsten gar nichts.

Für mich persönlich ist das mehr, wie ein top job, wie gesagt a piece of art. Ich unterstelle es einfach, mir egal falsch zu liegen, lerne nur dazu.

Gruß,
Dgoe

Edit: Bei Frank ist es ein super top job, tolle Bilder - eine hohe Kunst, aber keine bildende Kunst, bei allem Respekt. In anderer Richtung auch mehr. Volle Sonne, schärfer.

@Sissy: bei Dir bin ich mir nicht sicher, egal was Du selber denkst. Intentionen können unbewusst und unterbewusst sein. Bei so vielen Entscheidungsmöglichkeiten alleine ist alles drin. Die gibt es immer, nur wie geht man damit um. Zählt das Resultat, nicht die Theorie. Respekt.

Gruß,
Dgoe
 
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ralfkannenberg

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Edit: Bei Frank ist es ein super top job, tolle Bilder - eine hohe Kunst, aber keine bildende Kunst, bei allem Respekt.
Hallo Dgoe,

dann nehme ich mal an, dass Dich meine Skizzen und die Uhrzeiten nicht weiter interessieren werden. Sowas kann man schaffen, ohne Urlaub zu nehmen, dafür kommt man allerdings erst gegen Mitternacht von der Arbeit nach Hause.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Wotan

Registriertes Mitglied
Hallo Sissy,

Mit den Flugzeugen ist es wie mit bestimmten Automarken, sie sind kaum voneinander zu unterscheiden. Es war doch ein Airbus A-320, der AirBerlin. :eek:
Von Nürnberger nach Fuerteventura unterwegs mit dem Callsignal BER977W.

... die genaue Zeit war 13:40:51 Uhr MESZ laut Protokolldatei.

Das sind dann 11:41 UTC

Du hast die Beobachtung ca. 8 Grad im Osten begonnen ( 1. Kontakt) um 11:41 UTC war das Teleskop schon leicht nach Westen gerichtet. Das entspricht in etwa den Luftraum über Dietingen.


Am besten schaust Du es dir selber an:https://planefinder.net/eingeben
Dann in der Suchfunktion das Callsignal BER977Weingeben
und anschließend den Flug vom 9.5.2016 auswählen. ;)
 
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FrankSpecht

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Moin Ralf,
also mich würde das schon interessieren!

Habe früher, so Anfang der 1980er Jahre, ja auch eher gezeichnet.

Nach der Bearbeitung fast aller Einzelbilder zeige ich hier mal ein erstes, ungeschöntes Komposit.

Dass die Spur Merkurs über die Sonne keiner exakt geraden Linie folgt, ist dem Umstand geschuldet, dass
a) sich die verwendete EQ-1 tagsüber nicht ganz präzise einnorden lässt (Bildfelddrehung nicht ausgeglichen) und
b) die Montierung im Tagesverlauf mehrmals umgestellt werden musste (schlechte Planung).

Bei diesem Komposit wurden die Rotation der Sonne entfernt (gäbe sonst verschmierte Sonnenflecken) und die Merkuraufnahmen auf ein scharfes Sonnenbild projiziert:
http://frank-specht.de/photography/mercury/20160509-merkurtransit-composit.jpg

Aufnahmeoptik war: Canon 100D mit Sigma APO 70-300@300 mm
 

Wotan

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Hallo Frank,

ich skizziere auch oft, auch wenn ich die Skizze gleich wegwerfe, hilft einfach meinem räumlichen Vorstellungsvermögen. Wenn ich die schönen geraden Transitlinien sehe, bekomme ich auch Probleme mit dem räumlichen Vorstellungsvermögen. Als Erdbewohner sehe ich das anders.

Deshalb gefällt mir Deine Kurve sehr gut.

... Was ich nicht simuliert hatte und absolut spannend finde, ist die scheinbare Bahn, die Merkur von meinem Standort aus über die Sonne zieht.
Mal sehen, ob ich die in irgendeiner Form anhand von Fotos visualisieren kann. ...

Das war eine gute Planung, denn genau das hast Du angekündigt. ;)
 

M16 Adlernebel

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Das war bei der letzten Sonnenfinsternis halt echt so da hat unser Physiklehrer (hätte es ja zum etwas erklären nutzen können) uns verboten aus dem Raum zu gehen und die Jalousie, den Rollladen und den Vorhang (ja das ham wir in unsrem Physikneubau lag am Amt die wollten Geld sparen mussten am Ende dann 3 mal zahlen:D) zu gemacht damit wir auch wirklich nix von der
"besonders gefährlicher Strahlung von der Sonne". :D
abbekommen
 

ralfkannenberg

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Das war bei der letzten Sonnenfinsternis halt echt so da hat unser Physiklehrer (hätte es ja zum etwas erklären nutzen können) uns verboten aus dem Raum zu gehen und die Jalousie, den Rollladen und den Vorhang (ja das ham wir in unsrem Physikneubau lag am Amt die wollten Geld sparen mussten am Ende dann 3 mal zahlen:D) zu gemacht damit wir auch wirklich nix von der abbekommen
Hallo M16 Adlernebel,

auch wenn solche Massnahmen übertrieben scheinen: weltweit sind partielle Sonnenfinsternisse die zweithäufigste Erblindungsursache, nach dem Glaukom (Grüner Star).


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Wotan

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Gibt es schon Erfahrungen zur Okularprojektion mit einem gewöhnlichen 7x50 Binokular? Ist da Merkur gut zu sehen oder lohnt das eher nicht?

Hallo Bernhard,

meine Antwort ist für den Merkur-Transit etwas verspätet :eek:, hast Du es denn versucht?

Man kann das auch ausrechnen.

Hier eine Tabelle mit Sonnen- und Merkur-Durchmesser
Berechnungsbeispiel für ein 10 x 50
Einfach nur die 7 für die Vergrößerung einsetzen
Da sollte etwas mit 3,5 Grad Öffnungswinkel herauskommen

daraus folgt, bei Ap = 1,6 m (Abstand zur Projektionsfläche) ein Bild mit ca. 100 mm Sonnen- und 0,6 mm Merkur-Durchmesser. ;)
Das ist natürlich bei einem 50mm Objektivdurchmesser eine lichtschwache Projektion, also abdunkeln. Beispiel
 
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