Gravitationswellen: Erfolglose Suche nach sichtbarem Signal

astronews.com Redaktion

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Die erste Entdeckung von Gravitationswellen dürfte die Wissenschaftsmeldung des Jahres sein. Unmittelbar nachdem man das Signal im September entdeckt hatte, begannen Astronomen mit dem Blanco-Teleskop in Chile mit einer umfassenden Suche nach einem optischen Signal des Ereignisses, das für die Aussendung der Gravitationswellen verantwortlich war. (24. Februar 2016)

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Alex74

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Ich frage mich wieso es hier überhaupt ein sichtbares Signal geben sollte.

Zwei sich extrem eng umkreisende Schwarze Löcher, deren Materiescheiben sich längst aufgelöst haben sollten oder sich weiter draußen befinden, so dass sie das Eregnis ohnehin nicht tangiert, verschmelzen. Aus Schwarzen Löchern kann nichts entkommen, nichtmal Licht. Die Energie der Gravitationswellen kommt ja aus der potentiellen Energie der Orbits. Warum also wird erwartet dass man hier was sieht?

Das ist ähnlich wie die Frage, wieso ein zu einem Schwarzen Loch kollabierender Riesenstern eine Supernova erzeugen sollte. Ab dem Moment wo sich im Inneren ein SL gebildet hat kann der gewaltige Druck auch nach Innen hin abgebaut werden, ein "Echo" des Sternmaterials am kollabierenden Kern ist dann ja auch nicht mehr möglich.

Diese Überlegungen sagen mir dass ich irgendwas rund um Schwarze Löcher noch nicht wirklich verstanden habe. Kann mir das jemand erklären?
 

Herr Senf

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Vielleicht war alles ganz anders,

es war eine Zwillingsgeburt http://arxiv.org/abs/1602.04735 , ganz schön steile These :confused:

koinzident zur Gravitationswelle wurde nach 0,4 sec ein y-Burst beobachtet, spricht für ein Echo in 120.000 km Entfernung.
Weder Quelle Welle noch y-Burst konnten genau verortet werden, aber die kurze Zeit spricht gegen den Zufall.
Eine ziemlich weit entfernte Akkretion wäre durch die gravity wave von 3 Mo in 1/D², hab mal 3.000 g ausgerechnet, aufgemischt worden,
die gravitational wave a<Rs/D ist in der Entfernung schon harmlos.

Demnach soll ein superschwerer Stern > 100 Mo, der vorher durch die Vereinigung von zwei schweren Sternen entstanden ist,
die sich in Hantelform umkreist haben, in ein Schwarzes Loch kollabiert sein. Dabei wäre ein outflow oder ein afterglow beobachtbar.

Grüße Senf
 

ralfkannenberg

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Hallo Lothar,

danke für Deinen Artikel, weil er sehr anschaulich geschrieben ist. - Er referenziert auf einen arXiv-Preprint. Fällt Dir eine Ähnlichkeit zum arXiv-Preprint auf, auf den Herr Senf verlinkt hat ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Herr Senf

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Hallo,

zum Zusammenhang des y-Burst zum 0,4 sec vorangegangen Merger gibt es einen ersten Einwand

http://arxiv.org/abs/1602.07352 von Maxim Lyutikov
We argue that the physical constraints required by the association of the Fermi GBM signal contemporaneous with GW150914 - radiative power of 10^49 erg s−1, and corresponding magnetic fields on the black hole of the order of 10^12 Gauss - are astrophysical highly implausible. Combined with the relatively high random probability of coincidence of 0.22 percents, we conclude that the electromagnetic signal is likely unrelated to the BH merger.
Grüße Senf
 

Dgoe

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Hallo Herr Senf,

Passt das denn zu der steilen These oben? Nur so aus Neugier. Die Details wären ansonsten auch auf Chinesisch für mich ungefähr baugleich vielsagend.

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

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Passt das denn zu der steilen These oben? Nur so aus Neugier. Die Details wären ansonsten auch auf Chinesisch für mich ungefähr baugleich vielsagend.
Hallo Dgoe,

passt schon, aber "are astrophysical highly implausible".

Spannende Arbeiten :)


Freundliche Grüsse, Ralf


P.S. auf deutsch übersetzt: nein, wie Du korrekt bemerkt hast passt es eben nicht. Ob Maxim Lyutikov ein Szenario übersehen hat kann ich allerdings nicht beurteilen.
 
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