Selbstverständlich ist das keine Schande, aber das ist nach meinem Dafürhalten nicht der Punkt, der für Herrn Bremer relevant ist.
Hallo Mahananda,
ich vermute, dass Herr Bremer es für eine Schande hält. Er ist ja hier im astronews-Forum nicht zum ersten Mal in seiner Angelegenheit unterwegs und die Reaktionen dürften stets ähnlich ausgefallen sein. Auch die Vorwürfe dürften insgesamt ähnlicher Natur gewesen sein und ich glaube auch nicht, dass ich der erste bin, der ihm mangelnde wissenschaftliche Kenntnisse vorwirft.
Er wird also auch gegen "gut gemeinte" Ratschläge zunächst abblocken, einfach aus der Erfahrung heraus, einer Erfahrung, die nun doch schon mehrere Jahrzehnte dauern dürfte.
Ich denke, man kann nicht erwarten, dass er jetzt einfach so spontan erkennt, dass es keine Schande ist, wenn er mit der wissenschaftlichen Methodik weniger vertraut ist als die meisten hier, die doch eine Ausbildung in einer exakten Naturwissenschaft haben (ich zähle nun der Einfachheit halber die Mathematik zu den exakten Naturwissenschaften hinzu).
Man wird ihm selbstverständlich Zeit zugestehen müssen, das zu verinnerlichen, dass es für ihn erstens ein Mehrwert ist, wenn er wissenschaftliche Methoden einhält und auch, dass es eben kein Zeichen von Schwäche ist, wenn er das tut und sich auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Methodik beispielsweise hier im Forum weiterbildet.
Und ja, natürlich wird er zunächst immer wieder in die alten wohlvertrauten Schemata zurückfallen, wird Fragen/Zweifel aus verwandten Gebieten stellen, wird seinen Standpunkt wieder erneut einzubringen versuchen, weil er eben "glaubt", dass diese vermeintlichen Ungereimtheiten seine These stützen. Und selbstverständlich ist es legitim, Argumente vorzubringen, die die eigene These stützen. Die grosse Kunst besteht "nur" darin, zu erkennen, ob es sich bei den Argumenten wirklich um relevante Argumente handelt oder nicht.
Ein Naturwissenschaftler lernt das von der Pike auf und hat fast ein ganzes Leben lang Erfahrung damit sammeln können. Diese Erfahrung kann Herr Bremer gar nicht haben und entsprechend ist es auch Aufgabe von uns Foren-Usern, dort, wie diese Erfahrung fehlt - wofür jeder von uns Verständnis hat - unterstützend einzugreifen. Nicht rechthaberisch, sondern unterstützend.
Das Thema ist nicht, ob die Erde früher eine Rotationszeit von 2 Stunden hatte, ebensowenig ist es das Thema, wei man das am einfachsten physikalische widerlegt, sondern das Thema ist: was beweisen die Überlieferungen der alten Schriften den konkret ? Kann man die auch anders deuten ?
Das Thema ist auch nicht, ob die Nadelbäume vor der Mondentstehung und die Laubbäume nach der Mondenstehung auf der Erde entstanden sind und inwiefern Jahreszeiten dabei eine Rolle gespielt haben, sondern das Thema ist: was kann man aus dem Umstand, dass sich erdgeschichtlich zuerst Nadelbäume und dann Laubbäume gebildet haben sowie dem Umstand, dass beide Sorten heutzutage noch auf der Erde anzutreffen sind, für das Vorkommen von Nadelbäumen und Laubbäumen schliessen ? Gibt es auch andere Kriterien, z.B. Vorteile, immergrün zu sein, oder Vorteile, mit einer Ruhephase verbunden einmal im Jahr die Blätter zu wechseln ?
Aber gut, ich möchte nicht vorgreifen und werde den Disput mit Herrn Bremer interessiert mitlesen und ggf. mitdiskutieren.
Besten Dank
Freundliche Grüsse, Ralf