Pale Red Dot: Suche nach Planet um Proxima Centauri

Kibo

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Das sind ja schon einmal 2 super Werte bezüglich Bewohnbarkeit. Jetzt muss nur noch alles andere auch noch stimmen. Als da wären:
Magnetfeld
Atmosphärendichte (Flares!)
Atmosphärenzusammensetzung
Plattentektonik
Wasserhaushalt
Einschlagshistorie/Risiko bezüglich Asteroiden
usw.

mfg
 

Herr Senf

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Es wird wohl eher "per aspera ad astra" :rolleyes:

Und schon hat sich Pete Warden vom Milner/Hawking-Fond gemeldet:

- Start/ Laserabschuß ab Chile 2030, Ankunft gegen 2050, erste Bilder 2055
- Kosten 250 Mio bis 1 Mrd US$ von privaten Sponsoren
- Prototyp/ Maket ist fertig Gewicht 1 g (?? wenn das nicht der Druckteufel war)
- inklusive Fotoapparat (logisch) und Photonenantrieb (schön futuristisch)

Quelle: ria/science 19:05
 

Bynaus

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Ja. Aber die effektive Masse liegt mit hoher statistischer Wahrscheinlichkeit nahe der Minimalmasse. Typischerweise nicht deutlich mehr als 30% mehr. Aber vielleicht haben wir einfach grosses Pech und die Bahnebene steht fast senkrecht auf der Sichtlinie.
 

Major Tom

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Mit welchem Teleskop wird man in nächster Zukunft wohl die besten Analysen bekommen ?
Der Transiting Exoplanet Survey Satellite (TESS – Start 2017) ist für Proxima b wohl nicht geeignet - wahrscheinlich kein Transit beobachtbar . (Anders als bei den Trappist Welten)

Ich denke das James Webb wird hier wohl am ehesten Licht ins Dunkel bringen (2018). Das ELT ist ja doch noch 10 Jahre entfernt und die anderen Projekte sind noch weiter weg.:(
http://www.nextbigfuture.com/2016/08/upcoming-telescopes-that-will-provide.html#more
 

Kosmo

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Meine Hoffnung ist, dass das EELT PCb direkt abbilden wird. Die Abbildung von Exoplaneten benachbarter Sternsysteme ist ja eines seiner Zwecke. Ob dies allerdings auch für ein gerade mal 7 Millionen Kilometer von einem M-Zwerg entferntes Objekt gilt, wird die Zukunft zeigen. Wenn James Webb das bereits schafft, umso besser!
 

Bynaus

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Ich glaube gelesen zu haben, dass JWST das knapp nicht schaffen wird. Aber in der Astronomie heisst ja "knapp nicht schaffen" oft auch, dass man einfach länger integrieren muss und ein bisschen cleverer mit den Analysemethoden sein muss - insofern sehe ich da durchaus eine Möglichkeit. E-ELT sollte Prox b definitiv auflösen können.

Obs ein Transit gibt oder nicht ist völlig unklar. Bisher hat man die Photometrie nur auf 5% genau - nötig wären 0.5%. Insofern kann ein allfälliger Transit bisher einfach im Rauschen (der Flares & Co.) verschwunden sein. Aber wenn man ganz viele "Transits" übereinanderstapelt (die Periode kennt man ja jetzt) sollten sich die Flares irgendwann gegenseitig aufheben - und eine Transitsignatur hervortreten. Oder eben nicht (weil die Bahn zu stark geneigt ist).
 

Dgoe

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Einer Kolonisation muss eine Erforschung vorausgehen.
Hallo Aries,

nicht wirklich, der erste Schritt könnte die Erforschung einfach mitinbegriffen sehen, ohne Sonderform. Also muss nicht, kann aber und sollte sowieso - letzteres auch ohne koloniale Ambitionen.

Eine Erforschung ohne die Möglichkeit einer anschließenden Kolonisation macht hingegen wenig Sinn.
Wieso dass denn? Es werden Planeten erforscht, die ziemlich sicher nie besiedelt werden. Bringt's trotzdem.

Dafür würde auch zurecht viel weniger Geld fließen.
Fließen aber und sicher nicht nach diesen Kriterien.

Die Sorge um Ureinwohner ist meines Erachtens recht abstrus.
War weltgeschichtlich noch nie anders.

Wie wahrscheinlich ist es erstens, dass Leben auf einem habitablen Planeten entsteht?
Nun ja, möglicherweise über 99,999999% oder auch weit unter 0,0000001%, da streiten sich die Gelehrten noch - es ginge vielleicht auch ein Zwischenwert. :D

Wir kennen nur ein Beispiel - die Erde, ...
Genau, siehe unter Entstehung des Lebens; anthropologischen Prinzip (schwachen a. P.), bei einer Enzyklopädie.

...doch sämtliches Leben, das hier gefunden wurde, hat genetisch denselben Ursprung.
Ja, auf sehr molekularen Basis organisiert, insbesondere die Translation betreffend. Ansonsten aber sehr divers, extrem vielfältig und die unterschiedlichst denkbaren Energiequellen nutzend - untereinander komplett inkompatibel - bis auf einige wenige mikrobielle Grundlagen.

Wenn es wahrscheinlich wäre, dass auf einem habitablen Planeten wie der Erde Leben entstehen würde, wäre es hier wohl vielfach entstanden, und Leben unterschiedlichen Ursprungs müsste sich hier nochimmer in irgendwelchen Ritzen finden lassen.
So ist es ja auch, selbst unter einem Kilometer Eispanzer oder Gestein.

Ein noch anderes Leben ist vielleicht von der Natur aus gar nicht möglich, auch woanders, aber das ist debattierbar natürlich.

Und wie wahrscheinlich ist es zweitens, dass sich aus einzelligem Leben mehrzelliges Leben, aus mehrzelligem Leben Leben mit Nervensystem, aus Leben mit Nervensystem intelligentes Leben, aus intelligentem Leben aber kein in den Weltraum expandierendes Leben entwickelt? Also selbst wenn auf anderen habitablen Planeten Leben entstanden wäre, wäre es meines Erachtens sehr wahrscheinlich, dass dieses uns entweder gnadenlos unterlegen (und auch nicht "nein" sagen oder denken könnte) oder gnadenlos überlegen wäre, sodass wir von diesem vermutlich längst selbst kolonisiert wären.
Stimmt, genau gleich weit entwickelt und ebenso "dumm" ist eher unwahrscheinlich. gg^^

Ansonsten siehe dazu auch Fermis Paradoxon.


Ich glaube nicht an Aliens ...
Glauben ist nicht Wissen. Die meisten Wissenschaftler halten es beim heutigen Kenntnisstand für möglich, behaupte ich mal - zumindest nicht für unmöglich, was auf das Gleiche hinausführt. Ob nur Mikroben oder gar Humanoide, sei mal dahingestellt...

...und erst recht nicht an halbwegs gleich weit wie wir entwicklete Aliens,...
Bei 300 Milliarden Sternen pro Galaxie und 300 Milliarden Galaxien alleine in dem von uns beobachtbaren Raum (Schätzwerte), kommen schon einige Planeten zusammen, die womöglich fast jeden Stern bevölkern. Da ginge schon 'was, denkbar - ob man sich nur je begegnet wenn... sei ebenso mal dahin gestellt.

...auch wenn diese Vorstellung wichtig für die Öffentlichkeit ist, damit Geld in die Forschung fließt.
Die Öffentlichkeit ist wichtig - wenn auch nicht wegen Deiner genannten Vorstellung - so doch dennoch sogar allgemein und zwar deswegen, weil sie der Auftraggeber ist.

Aber ich glaube, dass wir Menschen selbst das Leben im Weltraum verbreiten können, dass sozusagen die Aliens der Zukunft von uns abstammen können. Unser Auftrag sollte es sein das Leben zu verbreiten, ...
Wenn wir solange überleben, wird dies auch bestimmt geschehen summa summarum. Von einem Auftrag - von wem denn? - mag ich jedoch nicht reden. Man tut, was man kann für gewöhnlich, abzgl. moralischen Einwänden.

... und das ist erst die Rechtfertigung, Unsummen in die Weltraumforschung zu investieren.
Nö, noch gibt es auch andere Gründe.


Wollte schon früher antworten, musste das aber auf 2 Sessions aufteilen. Gut finde ich, dass Du Deine Meinung überhaupt niederschreibst. :)

Gruß,
Dgoe
 
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Aries

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Hallo Dgoe

Wieso dass denn? Es werden Planeten erforscht, die ziemlich sicher nie besiedelt werden. Bringt's trotzdem.
Bei Merkur und Venus ist das vielleicht ziemlich sicher, aber die weiter außen gelegenden Planeten haben doch zumindest Monde, die sich mindestens zum Ressoursenabbau oder als Zwischenstationen lohnen könnten.

Aber auch die Erforschung komplett untauglicher Himmelskörper im Sonnensystem macht Sinn, weil es an besseren Alternativen mangelt, man anhand ihrer aber dennoch etwas allgemeines lernen kann, was uns später zur Kolonisation von anderen besser geeigneteren Himmelskörpern nutzen könnte. Ich bin da vollkommen dafür, aber wenn feststehen würde, das wir für immer an die Erde gefesselt wären, dann wäre ich stattdessen dafür unser Geld auch mehr auf die Erde zu konzentrieren.

Fließen aber und sicher nicht nach diesen Kriterien.
In die Weltraumforschung fließen Gelder meines Erachtens zum einen wegen einer weit verbreiteten Wissensgier nach außerirdischem Leben und zum anderen aus weitgehend imperialen Interessen wie Ressourcenabbau, Tourismus, militärischen Interessen, Eroberungsdrang und Konkurrenz um Prestige zwischen den Staaten. Die Forscher selbst scheinen generell mehr am Wissen des Wissens wegen interessiert zu sein. Aber für Geldgeber scheint mir das vom Thema der Außerirdischen abgesehen nicht so bedeutend zu sein.

Ja, auf sehr molekularen Basis organisiert, insbesondere die Translation betreffend. Ansonsten aber sehr divers, extrem vielfältig und die unterschiedlichst denkbaren Energiequellen nutzend - untereinander komplett inkompatibel - bis auf einige wenige mikrobielle Grundlagen.

So ist es ja auch, selbst unter einem Kilometer Eispanzer oder Gestein.

Ein noch anderes Leben ist vielleicht von der Natur aus gar nicht möglich, auch woanders, aber das ist debattierbar natürlich.
Wie vielfältig sich Leben entwickeln kann, steht ja außer Zweifel. Aber das entscheidende ist doch, von wievielen Ursprüngen des Lebens wir wissen. Wenn wir nur von einer einzigen Entstehung des Lebens auf der Erde wüssten, müssten wir annehmen, dass es selbst auf einem so lebensfreundlichen Planeten wie der Erde, ziemlich unwahrscheinlich ist, dass Leben entsteht.

Verstehe ich Dich richtig, dass die Grundgemeinsamkeit allen irdischen Lebens möglicherweise generell die einzige Möglichkeit für Leben ist, und dass man trotz dieser Grundgemeinsamkeit verscheidene Ursprünge des irdischen Lebens nicht ausschließen kann?

Wenn wir solange überleben, wird dies auch bestimmt geschehen summa summarum. Von einem Auftrag - von wem denn? - mag ich jedoch nicht reden. Man tut, was man kann für gewöhnlich, abzgl. moralischen Einwänden.

Möglicherweise ist die Menschheit die einzige Lebensform, die zur Verbreitung des Lebens im Weltraum befähigt ist. Das heißt wir tragen vermutlich eine immense Verantwortung für das Leben. Und wir wissen auch nicht, ob wir unbegrenzt Zeit haben. Vielleicht gehen wir an soetwas wie einem Klimawandel oder einem Atomkrieg zugrunde. Unsere geschichtliche Verantwortung für das Leben menschlichen oder gar nur zeitgeistigen Moralvorstellungen unterzuordnen, halte ich für einen Frevel.

Es ist kein allzu akutes Problem, aber ich sehe schlechte Anzeichen. Raumsonden werden penibel klinisch gereinigt, damit andere Himmelskörper ja nicht mit irdischem Leben "verschmutzt" werden, weil die Forscher Angst haben, dass das irdische Leben mögliches außerirdisches Leben dort verdrängt, oder bei zukünftigen Untersuchungen aufgefunden wird und Ergebnisse verfälscht. Nicht unbedingt wahrscheinlicher, aber ungleich schlimmer wäre es, wenn die Erde in einem Jahr von einem Planemo getroffen und mit sämtlichem Leben vernichtet würde, und da wir zuvor andere Himmelskörper nicht mit Leben "verschmutzt" hätten, wäre damit auch sämtliches bekanntes Leben ausgerottet. Praktisch hat das natürlich alles kaum Relevanz, aber es zeigt sich m. E. daran schon, dass falsche Prioritäten in den Köpfen geistern.
 
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Dgoe

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Hallo Aries,

wenn wir die Einzigen wären (Leben auf der Erde) und irgendwann nicht mehr da sind: Wen kümmert's? Dann noch?

Leben kommt und geht. Das Universum vielleicht auch.

Gruß,
Dgoe
 

Kibo

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Ich würde das als sehr schade empfinden wenn ich dann noch existieren würde. Es wird langsam Zeit für ein Backup.
 

Aries

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wenn wir die Einzigen wären (Leben auf der Erde) und irgendwann nicht mehr da sind: Wen kümmert's? Dann noch?
Dann leider niemanden mehr. Aber in der Gegenwart sollte es uns kümmern, denn in der Gegenwart können wir handeln. Man sollte doch auch keinen kollektiven Selbstmord für akzeptabel halten, weil man danach nichts mehr dagegen haben könnte. Wir haben jetzt was dagegen.
 

zabki

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ich verstehe gut, daß Proxima b einen starken Anreiz zum Skizzieren solcher Projekte wie "Proxima 1" darstellt. Dagegen will ich nicht das geringste einwenden.

Aber wenn man sich ein "Proxima 1" überlegt, wären Überlegungen zu einer die Sonne nutzenden Gravitationlinsen-Sonde für Proxima b nicht näherliegend?

Jedenfalls fände ich es reizvoll, wenn zwei solche Projekt im Hinblick auf mögliche wissenschaftliche Ausbeute und Aufwand miteinander verglichen würden.

edit:
nach Ralfs Hinweis korrigiert Proxima B --> Proxima b
 
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