ExoMars: Über Kasachstan zum Roten Planeten

astronews.com Redaktion

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Die NASA hat ihre für das kommende Jahr geplante Marsmission gerade verschoben, bei der europäischen Raumfahrtagentur ESA läuft alles nach Plan: Der ExoMars Trace Gas Orbiter und das Landemodul Schiaparelli sollen im März 2016 von Baikonur aus zum Roten Planeten starten und wurden dazu noch vor Weihnachten nach Kasachstan gebracht. (23. Dezember 2015)

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M16 Adlernebel

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So mal als Frage am ende von diesem

http://www.esa.int/spaceinvideos/Videos/2016/02/ExoMars_2016_arriving_at_Mars"

Video fliegt der eigentliche ExoMars Trance Gas Orbiter ellipsenförmig um den Mars und der Lander fliegt auf den Mars aber welchen Sinn hat diese ellipsenform warum ist das keine Kreisform oder eine ellipsenform in die Richtung wo Mars hinfliegt außerdem erscheint mir diese Umlaufbahn irgendwie etwas zu Groß

Ich freue mich wenn mich hier wer aufklären könnte im Voraus schon Mal vielen Dank
 

Carbondio

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Wenn ich mich nicht irre, kann diese Form der Umlaufbahn dazu dienen, mithilfe von Korrekturen den Orbiter näher hin zur Marsoberfläche zu bringen, damit gewisse Atmosphären-Messungen überhaupt erst vorgenommen werden können. Diese Masche wurde doch schon öfters gedreht... von den normalen Mars-Orbitern, die dann die besten Bilder geliefert haben während der sogenannten Aerobreaking-Phase, als dann später, wo ihre Umlaufbahn höher, also bereits "normalisiert" war. Aber ich würde mich falls das unkorrekt sein sollte gern korrigieren lassen von Jedem, der sich gut auskennt damit.

Der Exomars-Orbiter soll nebenbei auch mögliche Methanquellen aufspüren. Daher dürfte diese Bahn diesmal absichtlich so gehalten sein glaub ich. Das wird sicher sehr spannend ab Oktober dann. Der Mars weist einige interessante Anomalien auf. So z.B. eine Art Jet-Stream in den Weltraum raus. Hier könnte an einer Stelle Druck entweichen tief aus seinem Innern... Ursprung vielleicht geringfügig vulkanische Aktivität, oder seine Oberfläche wurde durch einen Einschlag aufgeschlagen.

Wahrscheinlich erst so kann der Orbiter in der weit in den Weltraum ausgedehnten Atmosphäre des Mars gewisse Messungen durchführen. Weil der Mars kleiner ist als die Erde, kann er mangels Anziehungskraft seine recht dünne Atmosphäre nicht so verdichtet halten. Schön aber dennoch zu sehen, wie feine Eisfederwolken über seinen Himmel ziehen, und wie sich in Bodennähe zu bestimmten Zeiten Eisnebelfelder verdichten können. Curiosity hat ja im Gale-Krater was das angeht vermutlich eine sehr interessante Entdeckung gemacht, nämlich, daß sich über kurze Zeit Feuchtigkeit im Boden anreichern kann, die sich dann tagsüber wieder verflüchtigt. Eine Nische vielleicht - nur mal so spaßhalber gedacht - für Bakterienkolonien oder primitivste urzeitliche Lebensformen, die nur so in ausgetrockneten Marsböden an Wasser kommen könnten, indem sie danach aus einer gewissen Tiefe heraus tentakeln, oder als Steine getarnt den ganzen Tag nur eins machen, nämlich darauf warten. Ob sich Marsonauten das mit zunutze machen könnten, um zusätzlich etwas Wasser zu gewinnen?

Witzig finde ich, daß sein Mond Phobos das fehlende Oberflächenwasser symbolisieren könnte, während Deimos für das fehlende, schützende Magnetfeld steht. Wenn Mars wenigstens eines in der Stärke dieses kleinen Mondes durch seinen Kern hätte halten können, wäre er vielleicht auch heute noch ein sehr interessanter Kanditat für eine Rekultivierung/ Kolonialisierung auf der Oberfläche... die Kinder spielend in einem Planschbecken, während Du (natürlich ohne Raumanzug und unter angenehmen Atmosphärendruck) unterm Sonnenschirm sitzend Urlaub machst in einem kleinen, über eine Reisegesellschaft gemieteten, künstlich angelegten Habitat... mit Palmen, Kakteen, Sträuchern, kleinen Seen... und Angelrute und Surfbrett dürfen nicht fehlen.

Wenn eines fernen Tages mal ein hunderte Meter tiefes Loch gebohrt wird in die mit Staub & Geröll überdeckten Wassermassen in Äquatornähe (an der Oberfläche flache Gletscherflächen aussehend wie Eisschollen), werden wir schon sehen ob da unten heute noch was anbeißt oder nichts. Hier, auf Europa, Encleadus, oder Ganymed, oder in alten Kometen usw., irgendwann könnten wir auf das urzeitliche Grauen stoßen... man hat heute aber - nur meiner Annahme als Laie nach - zuviel Angst, auf etwas zu stoßen, was nicht von selbst dort entstanden sein kann, sondern dorthin mitgebracht oder ausgesetzt wurde (von *Anderen*).

Wir könnten ja bald hergehen, und in das mögliche flüssige Meer z. B. unter dem Eispanzer des Jupitermondes Europa unsere Mitbringsel (Algen, Tierchen) aus unseren Weltmeeren dort aussetzen... und sollten die Bedingungen annähernd stimmen, vermehren die sich dort sogar... wer weiß. Im Grunde gehört das verboten! Aber wenn dort nichts wäre als durch Unterwasservulkanismus und vom Kern aus gewärmtes Wasser, warum nicht, wir könnten diesen Mond in ein Aquarium verwandeln.
 
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