[...] Mehrere Beobachtungen lassen vermuten, dass das Material, dass die dunklen Streifen geformt hat, einmal floss: es wird von einer punktförmigen Quelle gespeist, Tendenz bergab, sich um Hindernisse herumwindend, zum Talboden hin lokal aufweitend. Diese Überlegungen schließen äolische (windbedingte) Ursachen aus. Verbleibende Möglichkeiten für den Ursprung der Streifen sind Lava oder flüssige Ablagerungen (Schutt). Lava ist ein unwahrscheinlicher Kandidat, weil keiner der Streifen sich ausgedehnt über benachbarte Böden erstreckt oder nennenswerte Ansammlungen am unteren Ende der Hänge bildet. Flüssigförmige Ablagerungen (Schutt) können nass/feucht oder trocken sein, aber trockener Schutt, der aus einer Punktförmigen Stelle aus dem Hang hervorkommt, ist schwer vorstellbar; der Schutt war eher nass/feucht und floss wie aus einer Quelle. Der Mangel an Anhäufungen von Schutt auf dem Boden und die begrenzte Länge der Streifen legt nahe, dass die postulierte Flüssigkeit schnell verdampft, und dass die Strömung ein Ereignis von kurzer Dauer ist. Die Abwesenheit von kollabierten Strukturen oder beeinträchtigenden Vorgängen an dem Hang über den Streifen, zeugt auch davon, dass der fließende Schutt vom Volumen her klein war und die Flusszeit von kurzer Dauer.
Ein Indiz dafür, dass der Schmutt (die Ablagerungen) möglicherweise nass gewesen sind, ist ferner das Auftreten von Streifen vor allem am Äquatorgürtel, wo die Temperaturen über dem Gefrierpunkt steigen können [...]
Die Beschränkung der Streifen auf Gebiete mit hoher Albedo und geringe thermische Aktivität, unterstützt auch unsere Hypothese, dass die Ablagerungen möglicherweise nass/feucht waren:
[...]
Die (Rand-)Schärfe der sehr dunklen Streifen legt nahe, dass sie jung sind. Temperaturen für die Breite und die Jahreszeit, in der die Aufnahmen während der Primärmission [6] entstanden sind, erreichen nicht mehr als 270° K; dieses Maximum schließt (normales) flüssiges Wasser aus, aber erlaubt flüssige Salzlösungen (mit flüssigem Wasser). Unsere Beobachtung schließt nicht die Möglichkeit aus, dass die dunklen Streifen auch heute noch durch sickernde Flüssigkeiten aus den Hängen gebildet werden. Andererseits können die beobachteten Streifen auch Flecken darstellen, die nach Verdunstung von Flüssigkeiten aus Salzablagerungen gebildet wurden.
[...], wo saisonale äquatoriale Erwärmung das lokale Schmelzen von Boden-Eis ermöglicht. [...]