Extrasolare Planeten: Zu viel Wasser ist schlecht für Leben

astronews.com Redaktion

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Wasser gilt für die Existenz von Leben - zumindest für Leben, wie wir es kennen - als unerlässliche Grundlage. Planeten in einer habitablen Zone um einen Stern, die von einem tiefen Ozean dominiert werden, sollten damit eigentlich ideale Voraussetzungen für Leben bieten. Ein neue Studie zeigt jedoch nun, dass dies nicht der Fall sein muss: Zu viel Wasser könnte schlecht für Leben sein. (28. August 2015)

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Herr Senf

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Schon 1989 wurde "urheberlich" gewarnt, daß zuviel DHMO (Dihydrogenmonoxid) im Wasser gelöst ist ... das kann nicht entfernt werden.
 

Mahananda

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Und ich könnte schwören, dass man bereits 1986 darauf hingewiesen hat, dass es sich dabei nicht um DHMO handelt, sondern um SDH (Sauerstoffdihydrid) ... :D
 

ralfkannenberg

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Und ich könnte schwören, dass man bereits 1986 darauf hingewiesen hat, dass es sich dabei nicht um DHMO handelt, sondern um SDH (Sauerstoffdihydrid) ... :D
Noch zu meinen Schulzeiten (Abitur 1980, also nochmals über 6 Jahre früher) wurde Werbung für Wasserpulver gemacht, welches sich rückstandslos in Wasser auflösen lässt ...

Ich hatte mir damals übrigens schon Gedanken gemacht, ob ich nicht im Kaufhaus billig Mehrfachstecker kaufen soll, diese grün anmalen und als Filter teuer verkaufen soll, die den Atomstrom aus aus der Steckdose herausfiltern.

Heutzutage müsste man die wohl eher grau anmalen und den verhassten Windstrom ausfiltern lassen ...
 
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Mahananda

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Wasserstoffhydroxid ist auch nicht ohne ... allerdings ist mir jetzt die konkrete Jahreszahl entfallen - so lange ist das also schon her ...
 

Dgoe

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Zu viel Wasser ist also schlecht für Leben - wer hätte das gedacht ... :eek:
Genau daran musste ich sofort denken, als ich den astronews-Artikel heute nachmittag sah. Da hatte noch keiner drauf geantwortet.

Ich weiß nur nicht, worum es gerade geht, aber zuviel Wasser ist immer schlecht. Ob man ganz viel zuviel davon trinkt, in zuviel davon schwimmt und drin ertrinkt, oder wie auch immer. Zuwenig natürlich auch ganz übel.

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

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Ich weiß nur nicht, worum es gerade geht, aber zuviel Wasser ist immer schlecht. Ob man ganz viel zuviel davon trinkt, in zuviel davon schwimmt und drin ertrinkt, oder wie auch immer. Zuwenig natürlich auch ganz übel.
Hallo Dgoe,

vor allem ist Wasser auch ein ziemlich gutes Lösungsmittel, was für zahlreiche Moleküle, die sich gerade gerne zu einem Lebewesen formiert hätten, nicht unbedingt von Vorteil war ...


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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vor allem ist Wasser auch ein ziemlich gutes Lösungsmittel, was für zahlreiche Moleküle, die sich gerade gerne zu einem Lebewesen formiert hätten, nicht unbedingt von Vorteil war ...
Genau, das wars, glaube ich. Hatte mich schon gefragt, warum Mahananda genau die seichten Gewässer im Auge hatte, wofür halt Kontinente nötig sind in der Regel, als Übergang. Denn rundum 20-50 km tiefer Ozean wäre dafür mangels Örtlichkeit ja echt unpassend. An genauere Details erinnere ich mich nur vage, viel zu chemisch, aber das klingt einfach, ja.

Zuviel ist zuviel.

Gruß,
Dgoe
 

galileo2609

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vor allem ist Wasser auch ein ziemlich gutes Lösungsmittel, was für zahlreiche Moleküle, die sich gerade gerne zu einem Lebewesen formiert hätten, nicht unbedingt von Vorteil war ...
Andererseits ist Fett bekanntlich schlecht wasserlöslich. Insofern verwundert es dann doch, welche Mitmenschen gerne als erste zum Regenschirm greifen. :)

Grüsse galileo2609
 

Nathan5111

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Noch zu meinen Schulzeiten (Abitur 1980, also nochmals über 6 Jahre früher) wurde Werbung für Wasserpulver gemacht, welches sich rückstandslos in Wasser auflösen lässt ...

Und was macht man mit heißem Wasser, das man übrig hat?
Einfrieren! Heißes Wasser kann man immer gebrauchen!
Wie A. E. schon sagte: "Es gibt zwei Dinge ...".

Ich hatte mir damals übrigens schon Gedanken gemacht, ob ich nicht im Kaufhaus billig Mehrfachstecker kaufen soll, diese grün anmalen und als Filter teuer verkaufen soll, die den Atomstrom aus aus der Steckdose herausfiltern.

Jaja, der AStroSep!


Heutzutage müsste man die wohl eher grau anmalen und den verhassten Windstrom ausfiltern lassen ...

Hallo Ralf,

hier musst Du immer hinterfragen: "Wer sagt das?", "Wer steht dahinter?", "Qui bono?"

Streitbereit
Nathan
 

FrankSpecht

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Einen habe ich dazu auch noch: Dihydrogenmonoxid hat einen höheren pH-Wert als Batteriesäure :eek:
Ich hatte den Fakt am Freitagmorgen in der Firma genannt und niemand hatte das verstanden :(
 
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ralfkannenberg

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Einen habe ich dazu auch noch: Dihydrogenmonoxid hat einen höheren pH-Wert als Batteriesäure :eek:
Ich hatte den Fakt am Freitagmorgen in der Firma genannt und niemand hatte das verstanden :(
Hallo Frank,

na ja, dass Schwefelsäure auch Batteriesäure heisst habe ich auch erst soeben der Wikipedia entnommen. Und die pH-Skala steigt halt zum basischen hin.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Mahananda

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Hatte mich schon gefragt, warum Mahananda genau die seichten Gewässer im Auge hatte, wofür halt Kontinente nötig sind in der Regel, als Übergang.

Hallo Dgoe,

im Prinzip ist es ganz einfach. Zuviel Wasser verhindert wirksam die Bildung und die Anreicherung von Makromolekülen. Aminosäuren, die aus der Atmosphäre herabrieseln (Miller-Urey-Synthesen!) und in den Ozean gelangen, haben auf einem Ozeanplaneten keine Chance, sich irgendwo anzureichern und Konzentrationen zu erreichen, die für eine Verkettung zu Peptiden notwendig ist.

Nehmen wir an, auf der Oberfläche trieben Eisschollen, so dass punktuell doch eine Konzentrierung von Aminosäuren möglich wäre, sorgt das Umgebungswasser dafür, dass das Reaktionsgleichgewicht in Richtung der Ausgangsstoffe verschoben bleibt. Der Grund ist darin zu sehen, dass als Nebenprodukt der Verkettung Wasser freigesetzt wird. Da die Umgebung bereits mit Wasser gesättigt ist, ist es sehr unwahrscheinlich, dass so eine Reaktion abläuft.

Die unwahrscheinlichen Reaktionen, die dann spontan doch ablaufen (eine geringe Restwahrscheinlichkeit ist ja gegeben und führt angesichts der großen Molekülmengen ab und zu doch bei Energiezufuhr zur Verkettung von Aminosäuren) bringen Dipeptide hervor (Verbindungen, die aus zwei Aminosäuren bestehen). Die Peptidbindung unterliegt nun wiederum dem Kontakt mit Wassermolekülen, die längerfristig zum Zerfall dieser Bindung führen (Hydrolyse). Das heißt, die Dipeptide haben nur eine bestimmte Halbwertszeit (ca. 7 Jahre in reinem Wasser), bevor sie dem Hydrolyse-Druck erliegen.

Über Wellenbewegungen, Winde, Regengüsse usw. befindet sich der oberflächennahe Bereich des Ozeanwassers ständig in Bewegung und führt dazu, dass sich die Aminosäuren immer wieder zerstreuen und somit gleichmäßig im Ozean verteilen. Das bedeutet, dass auch spontan gebildete Dipeptide nur äußerst selten einen weiteren Reaktionspartner finden, bevor sie wieder über Hydrolyse in einzelne Aminosäuren zerlegt werden.

Das Hindernis bei Ozeanplaneten für die Entstehung von Leben besteht also primär darin, dass das entstehende Reaktionswasser während des Wachstums von Makromolekülen nicht effizient genug abgeführt werden kann. Bei Küstenregionen mit Gezeitenzonen und periodischem Süßwassereintrag sind die Bedingungen weitaus günstiger.

Viele Grüße!
 

Dgoe

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Das Hindernis bei Ozeanplaneten für die Entstehung von Leben besteht also primär darin, dass das entstehende Reaktionswasser während des Wachstums von Makromolekülen nicht effizient genug abgeführt werden kann.

Hmm,

ich frag nur mal kurz nach, ja?
Wieso kann das Reaktionswasser, also Wasser, nicht im umgebenden Wasser "abgeführt" werden? Wasser zu Wasser...
Ich sehe da jetzt keinen Hinderungsgrund. Also, wenn ich Wasser ins Meer schütte, bleibt es auch dort voll vermischt und bildet keine Blase oder springt zurück.

Gruß,
Dgoe
 

Mahananda

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Hallo Dgoe,

Wieso kann das Reaktionswasser, also Wasser, nicht im umgebenden Wasser "abgeführt" werden?

Das liegt daran, dass wir es hier mit einem chemischen Gleichgewicht zu tun haben. Die Reaktionsgleichung ist wie folgt:

H2N-CH(R)-COOH + H2N-CH(R)-COOH <--> H2N-CH(R)-CONH-CH(R)-COOH + H2O
(Aminosäure 1)........(Aminosäure 2).........................(Dipeptid)..............(Wasser)

Beide Seiten der Gleichung (also links vom Doppelpfeil und rechts vom Doppelpfeil) sind ausgeglichen. Nun kann ich das Gleichgewicht verändern, indem ich z.B. Wasser hinzugebe. Dann entsteht auf der rechten Seite ein Übergewicht, welches nach links ausgeglichen werden muss. Also wird ein Teil der Dipeptide zersetzt (wobei Wasser gebunden wird), so dass sich die linke Seite mit einzelnen Aminosäuren auffüllt. Am Ende ist das Gleichgewicht wieder hergestellt - nur eben mit mehr Wasser, aber dafür weniger Dipeptiden.

Besteht nun von vornherein ein Überschuss an Wasser, weil die Aminosäuren in Wasser gelöst sind, stellt sich das chemische Gleichgewicht von vornherein so ein, dass fast alle Aminosäuren in Lösung verbleiben, während ein sehr geringer Anteil zu Dipeptiden reagiert, die dann allerdings dem schon erwähnten Hydrolyse-Druck ausgesetzt sind. Damit die Peptidbildung längerfristig zu einer Anreicherung führt, ist es notwendig, dem Reaktionsgleichgewicht Wasser zu entziehen. Dann verschiebt sich das Gleichgewicht nach rechts, so dass Wasser abgespalten und freigesetzt werden kann.

Viele Grüße!
 
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Dgoe

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Hallo Mahananda,

mein Denkfehler war dann wahrscheinlich, die Reaktion isoliert zu sehen. Es wird nicht ein wenig Wasser zu dem reichlich vorhandenen vielen Wasser 'zugeführt', sondern das reichlich vorhandene viele Wasser ist schon das Problem... und muss weg!

Bzw. weniger werden, wie an seichten Küstengewässern oder Pfützen.

Gruß,
Dgoe
 
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