Silicon Sapiens

R

Ralander

Gast
Ich vernute, daß es irgendwann gelingt eine Software zu programmieren, die sich selbst weiterentwickelt. Aber diese Weiterentwicklung werden Menschen nicht mehr verstehen können.

Aber das gibt es doch bereits:

Neuronale Netze, beispielsweise Spracherkennung, programmieren sich selbst über positive Rückkopplung. D,h., das neuronale Netz wird "zufällig" verändert, solange bis das Resultat positiv ist. Nach mehreren Schleifen kann das Netz Worte und Sprache erkennen.
Und das besondere, der Programmierer hat keine Ahnung, wie sich das Netz genau verschaltet hat!
 

zabki

Registriertes Mitglied
Aber das gibt es doch bereits:

Neuronale Netze, beispielsweise Spracherkennung, programmieren sich selbst über positive Rückkopplung.
ich hätte Bernhard so verstanden, daß er von Software spricht, die sich quasi absichtlich verändert, wie ein Programmierer, der sich selbst programmiert[1], nicht evolutionsartig.

[1]
man könnte vielleicht menschliches gezieltes Lernen (z.B. einer Sprache) so beschreiben.
 

Struktron

Registriertes Mitglied
Hallo,

wie seht Ihr die Gefahr von "Telepathie-Implantaten"?
Meine Enkel und alle in ihrer Umgebung sind ganz wild auf Smartphone, um damit Spiele mit und gegen Freunde,... zu spielen. Der Zugriff aufs Wissen der Welt (Wikipedia, Google,...) möchte auch immer und überall genutzt werden. Die Gefahr der Unaufmerksamkeit im Verkehr ist bekannt. Wird nun eine direkte Verbindung ins Gehirn geschaffen, können auch Einflüsse für die Sicherheit, die Nutzung unter bestimmten Bedingungen,... ausgeübt werden. Das könnte positiv sein.

Aber ... kommen wir so nicht in Orwells 1984? Können uns Bücher vor Datenmanipulation retten?

MfG
Lothar W.
 

Dgoe

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Wieder tut sich etwas. Google Translate soll sich wesentlich verbessert haben, man hat das System auf KI umgestellt, zur allgemeinen Begeisterung.

http://nytimes.com/2016/12/14/magazine/the-great-ai-awakening.html

Aus dem englischen Artikel hier ein Ausschnitt, zugleich als Probeübersetzung:

Google Translate schrieb:
Der Große A.I. Erwachen
Wie Google die künstliche Intelligenz benutzte, um Google Translate, einen seiner populärsten Dienste, zu verwandeln - und wie das Lernen von Maschinen dazu beiträgt, das Computing selbst neu zu erfinden. Von Gideon LEWIS-KRAUS DEZEMBER 14, 2016 Prolog: Sie sind, was Sie gelesen haben
Am späten Freitagabend, Anfang November, war Jun Rekimoto, ein angesehener Professor für Mensch-Computer-Interaktion an der Universität Tokio, Online-Vorbereitung für einen Vortrag, als er anfing, einige eigenartige Beiträge auf Social-Media-Rollen zu bemerken. Anscheinend hat Google Translate, der beliebte Maschinendienst der Firma, plötzlich und fast unermesslich verbessert. Rekimoto besuchte Translate selbst und begann damit zu experimentieren. Er war erstaunt. Er musste schlafen, aber Translate weigerte sich, seinen Griff auf seine Phantasie zu lenken. Rekimoto schrieb seine ersten Ergebnisse in einem Blog-Post. Zuerst verglich er einige Sätze aus zwei veröffentlichten Versionen von "The Great Gatsby", Takashi Nozakis 1957-Übersetzung und Haruki Murakamis neuere Iteration mit dem, was diese neue Google-Übersetzung produzieren konnte. Die Übersetzung von Murakami wird in "sehr poliertem Japanisch" geschrieben, erklärte mir Rekimoto später per E-Mail, aber die Prosa ist deutlich "Murakami-Stil". Im Gegensatz dazu liest die Google-Übersetzung trotz einiger "kleiner Unnatürlichkeit" Aufrechtzuerhalten. Die zweite Hälfte der Rekimoto-Post untersuchte den Dienst in die andere Richtung, von Japanisch zu Englisch. Er stürzte seine eigene japanische Interpretation der Öffnung zu Hemingways "The Snows of Kilimanjaro" ab, dann lief diese Passage zurück durch Google ins Englische. Er veröffentlichte diese Version neben Hemingways Original und fuhr fort, seine Leser einzuladen, zu erraten, was die Arbeit einer Maschine war.
...

Nicht schlecht! :) (Ich habe nur 2 Zeilenumbrüche eingefügt, einmal nach dem Titel und einmal zwischen Datum und Prolog)

Gruß,
Dgoe

P.S.: @Dip: Russisch ist noch nicht dabei, kommt aber wohl noch.
 
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Dgoe

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Indeed.
Insbesondere auch die Hintergrundberichte, die auf dieser Webpage (=Link oben) verfasst wurden.

Das Beste zum Thread-Thema, was ich bisher gelesen habe. Wohlgemerkt öffnet sich unter "read more" (am Anfang den Text typisch wegblendend, nach einem Screen) nicht etwa nur ein Text in üblicher Artikellänge, sondern eher etwas im Umfang einer stattlichen Broschüre oder gar schmalen Buches. Dieses habe ich, auch ehrlich gesagt, über die Tage erst sukzessive weitergelesen. Phänomenal. Der Hammer.

Kann man sich auch auf Deutsch übersetzen lassen, schmerzfreier denn je, worum es ja u. a. auch geht gerade. Einfach kopieren und in Google Translate reinschmeißen (unten Zielsprache wählen, dann kopieren und am Besten in einem Text-Editor (bzw. Word) ablegen, zum Lesen), oder ganz einfach in Chrome über 'diese Seite übersetzen'.



Also, es geht um A.I. (K.I.), Google Brain (Project), u. a. und darüber, dass der Weg nicht an Sprache/am Sprachverständnis vorbei führt. Translate umzustellen, war jetzt nur ein Meilenstein, wie auch eine mal nötige Verkörperung zu einem konkreten 'Produkt'.


Was zwischenzeitig schon möglich war:
Google Brain’s investment allowed for the creation of artificial neural networks comparable to the brains of mice.
selber angepasste Übersetzung hier einmal schrieb:
Google-Brain-Investitionen erlaubten künstliche neuronale Netzwerke, vergleichbar mit dem Umfang von dem Gehirn von Mäusen.

Edit: Wohlgemerkt "Umfang", nicht unbedingt auch 'Struktur'.

Gruß,
Dgoe
 
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Bernhard

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Bei aller Begeisterung für die Digitalisierung möchte ich auch daran erinnern, welch überbordenden Strommengen die Rechnerfarmen von google und Facebook verbrauchen. Ich persönlich frage mich da schon, ob es nicht besser wäre vorrangig menschliche Übersetzer, bzw. persönliche Kontakte zu nutzen, anstatt den Strom mehrerer AKWs in ein "Mäusegehirn" zu stecken.

Kurz, ich denke, die Reise geht schon jetzt in eine andere Richtung. Die Politik bekämpft zum Glück mehr und mehr die organisierte Kriminalität im Internet. Auch hier fragt man sich, warum hat das so lange gedauert. Musste da erst ein Ed Snowden kommen, um den "technik-geilen" Leuten wenigstens ein müdes Auge zu öffnen?

Was haben neuronale Netze im Aktienhandel zu suchen? Die breite Mehrheit sollte vielmehr schon jetzt aufpassen, sich nicht die Kontrolle über diese Technik abnehmen zu lassen.
 
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Dgoe

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Hallo Bernhard,

ich freue mich sehr über ein Feedback oder Diskussion überhaupt. Daher ja hier platziert.

Vorrangig würde ich dich inständig bitten, Dich mit der zugegebenermaßen aufwendigen Lektüre des obigen Links vertraut zu machen.

Es geht hier um richtig viel. Kosten sind enorm, ja. Was kostet nochmal die ISS? Curiosity und dergleichen oder CERN, LIGO, Planck, etc? Es geht um Grundlagenforschung hier und ja, auch Output.

Soweit zum ersten Absatz. Ansonsten zum Zweiten: Die Politik verhält sich vollkommen machtlos gegenüber der digitalen Kriminalität. Diktatorische Regeln sind nur kaum gefragt, vielmehr sollten Heere an menschlichen Beamten regulieren, da ist Bedarf dran, an Menschen.

(So wie ich auch Forumstechnisch argumentiert habe, nicht unmöglich allumfassende Regeln, sondern menschliche moderierende Intervention aufgrund weniger guter Regeln. Könnte aber auch Mist sein, es geht schon um die konkreten Inhalte im Kontext zur Menschenrechtscharta usw.)

Absatz3: Was Algorithmen schon im Aktienhandel zu suchen haben, wieso nicht neuronale Netzwerke. Try and error. Wenn Du mit Deiner super genialen Idee pleite gehst, tja. Wenn nicht, jo.

Was willst Du? Den Fortschritt in allen Bereichen aufhalten, außer in der Physik? Die Freiheit einschränken...

Gruß,
Dgoe
 
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Dgoe

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Zum konkreten Text oben, sollte meiner Meinung nach durchaus auch etwas die explizite Variante rechnung tragen, nicht nur um Kosten zu sparen. Dazu hätte ich, was die liguistische Seite betrifft, sogar Ideen.
 

Dgoe

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Es könnten nicht nur Synergien zum Fortschritt beitragen:

http://www.techtimes.com/articles/1...-galaxy-s8-ai-assistant-and-it-just-might.htm

Viv konnte bei kombinierten oder längeren Fragen als Sprachassistent durchaus punkten zu Googles Assistent, soweit ich gelesen habe zuletzt, ohne einen Link dazu. Hier nur einen hervorgeholten Link von Aberdutzenden.



Auffällig ist, dass der Wettbewerb hier für den sogenannten Endverbraucher auch hinderlich sein kann.
Einfach weil Innovationen aufgekauft werden und der Käufer eine andere Firma ist, als die andere, die sonst recht vorne ist.

Apples Siri gibt es ja auch noch und facebooks M (nie gesehen)? da wär noch Microsoft mit Cortana, seufz. Mister Watson, IBM.

Die synergiEn auch bestimmt nicht mehr. Und in den den Unis dürften sie auch nur noch Bauklötze staunen. Es wird irgendwann Fächer geben, die nur noch nachvollziehen, wie so etwas überhaupt von den veralteten Grundlagen aussieht, bestenfalls. Unsere Forschungsgeschichte wird zunehmend ein Betriebsgeheimnis. Irgendwann unverstanden und sowieso nicht unabhängig reproduzierbar.


Offenbar sind von den Universitäten alle Profs und gute Studenten dazu längst eingekauft und kommen wegen gigantischen Ressourcen-Bedarfs auch nur in Kooperation mit jemand wie Google weiter. Andere gucken in die Röhre, oder finden halbwegs Ebenbürtige.

Was da noch als ein Student oder Prof mal als irre Innovation anbringen könnte, im Kleinen, läuft doch sicher unter steil ansteigend "Du hast den Schuß nicht gehört", outdated, immer mehr. Ganz selten vielleicht noch respektabel. Die nötigen Systeme vorne weg...

Vielleich kauft auch Google Samsungs Viv auf oder verhandelt.


Was aber recht sicher lange nicht wieder in unserer Geschichte asbald passieren wird: Dass staatlich geförderte Instiutionen das Geld und die Mittel haben, wie eines der 3-4 größten Firmen der Welt. Mit Abstand. So groß, dass man ohne die Power, ohne die Möglichkeiten, ohne die Rechenpower, quasi nur noch mit Spielzeugen spielt auf Kinderniveau.

So.
 
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Dgoe

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... ob es nicht besser wäre vorrangig menschliche Übersetzer, bzw. persönliche Kontakte zu nutzen, anstatt den Strom mehrerer AKWs in ein "Mäusegehirn" zu stecken.

war etwas worauf ich einging.

auf Fragen zu meiner Person werde ich in diesem Forum bis auf Weiteres nicht mehr antworten.
Was genau soll das jetzt? Auf Deine Person geht niemand hier ein, ich auch nicht. Natürlich abgesehen davon, dass Deine Rede Dir entfleucht ist, somit Du Ansprechpartner bist, en persona.

Du stelltest mir zuletzt auch eine Frage, auf die ich geantortet hatte. Danach war nix, schade. Und jetzt ziehst Du unverhofft, einfach so den Schwanz ein? Oberseltsam, wer hat dich denn weichgekocht?

Entweder Du stehst zu Deinem Wort, oder lass es mit den Foren!

Gruß,
Dgoe
 

Dgoe

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Wenn hier jemand nicht online sein will, dann einfach nicht hierher klicken, oder wenn schon da, einfach wegklicken. Was hab ich denn verbrochen Bernhard, dass Du so reagierst? Ich finde das sehr ärgerlich, jetzt. ALSO RICHTIG .
 
R

Ralander

Gast
Was haben neuronale Netze im Aktienhandel zu suchen? Die breite Mehrheit sollte vielmehr schon jetzt aufpassen, sich nicht die Kontrolle über diese Technik abnehmen zu lassen.

Hallo Bernhard,

ich sehe die unglaubliche Power, die in den künstlichen, neuronalen Netzwerken steckt, genauso skeptisch wie du.
Wir sollten uns klar sein, dass wir mit dieser Technologie vielleicht die "Büchse der Pandora" öffnen.

Wenn wir nicht aufpassen, könnten wir komplett die Kontrolle über existenzielle Lebensbereiche verlieren.
Ein Crash im weltweiten Aktienhandel wäre nur ein Beispiel und kein menschlicher Experte könnte mehr nachvollziehen, wie warum und weshalb die neuronalen Netzwerke es zu einem solchen Crash haben kommen lassen!

Ich befürchte nur wir können diese Entwicklung nicht aufhalten. Wir sollten uns aber der existenziellen Gefahren bewusst sein (die Börsen-Gurus sind sehr wahrscheinlich mit solchen ethischen Fragen komplett überfordert)!
 

Dgoe

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Wir sollten uns klar sein, dass wir mit dieser Technologie vielleicht die "Büchse der Pandora" öffnen.

Wenn wir nicht aufpassen, könnten wir komplett die Kontrolle über existenzielle Lebensbereiche verlieren.

Hallo Ralander,

meiner Meinung nach ist das substanzlose Angstschürerei und eher das Szenario eines Hollywood-Streifens, wie 'Terminator'. Gesunde Skepsis ist natürlich wichtig.


Ein Crash im weltweiten Aktienhandel wäre nur ein Beispiel und kein menschlicher Experte könnte mehr nachvollziehen, wie warum und weshalb die neuronalen Netzwerke es zu einem solchen Crash haben kommen lassen!

Baugleich hätte man das auch zu bisherigen Software-Algorithmen sagen können, die den Handel zu großen Teilen vollführen. Vor einigen Monaten ist es übrigens auch zu genau solch einem (kleinen) Crash gekommen, passt wie angegossen.

Vielleicht würden neuronale Netzwerke sogar besser klarkommen, als die vergleichsweise eher starren Algorithmen.

Zu beachten ist auch, dass der Handel aus einer Vielzahl von Teilnehmern besteht und keiner von denen vertraut seine Milliarden gerne einem 'durchgeknallten' autonomen Computernetzwerk an. Wie auch jetzt schon, werden Fallbacks, Limits und andere Sicherungen im Falle des Falles zur Schadensbegrenzung eingesetzt.
Versprechen neuronale Netwerke, beispielweise durch Testläufe, jedoch höhere Gewinne, als bisherige Methoden, wird das Ganze sicherlich auch vermehrt Einzug finden.


Ich befürchte nur wir können diese Entwicklung nicht aufhalten.
Wohl wahr.

Links:

http://www.sueddeutsche.de/wirtscha...tik-maschinen-regieren-die-boerse-1.1441262-2

http://wiwo.de/impressum/datenschut...en-boersencrash-ausloeste/4715168.html?mwl=ok

https://focus.de/finanzen/boerse/ro...-loest-einen-boersencrash-aus_id_5205415.html

https://faz.net/aktuell/finanzen/ak...a-setzt-handel-abermals-aus-14001373.amp.html

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Flash_Crash

http://n-tv.de/wirtschaft/Flash-Crash-Haendler-gesteht-Manipulation-article19055696.html


Frohe Weihnachten,
Dgoe
 
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Dgoe

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