Ceres: Detaillierterer Blick auf helle Flecken

astronews.com Redaktion

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Noch immer rätselt das Team der Sonde Dawn über die genaue Beschaffenheit der hellen Flecken auf der Oberfläche des Zwergplaneten Ceres. Auf dem Weg auf einen niedrigeren Beobachtungsorbit gelang nun aus einem Abstand von 7.200 Kilometern eine neue Aufnahme der hellen Flecken in einem ausgedehnten Krater. Handelt es sich tatsächlich um Eis oder vielleicht doch um Salz? (21. Mai 2015)

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Joerschi

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Laienfrage:
Warum nicht das Spektrometer darauf richten und klären, ob Eis oder Salz?
Hat Dawn derartige Instrumente an Bord?

Kann man - wenigstens ungefähre - spektroskopische Untersuchungen erst bei besonders "nahen" Abstand von CERES vornehmen?
Wenn ja, warum kann bzw. will man grobe spektroskopische Untersuchungen bei Exoplaneten vornehmen? (sollte ja dann auch nicht möglich sein >> Entfernung)
 
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Bynaus

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Ich denke, man ist einfach noch nicht nahe genug dran. Diese Instrumente haben eine räumliche Auflösung, die im Moment wohl noch weit über der Grösse der weissen Flecken liegt. Mit anderen Worten: Geduld!

EDIT:

Wenn ja, warum kann bzw. will man grobe spektroskopische Untersuchungen bei Exoplaneten vornehmen? (sollte ja dann auch nicht möglich sein >> Entfernung)

Diese Untersuchungen basieren auf der spektroskopischen Untersuchung des Sternlichts wenn der Planet (und seine Atmosphäre) im Weg stehen vs. wenn nicht. Da gibt es leicht spektrale Unterschiede, die man dann als Signatur des Planeten interpretiert. Den Planeten selbst löst man so nie auf.

Es kommt zwar auch vor, dass man - z.B. im Fall von HR 8799 - die Planeten direkt auflöst, aber das funktioniert nur, weil man 10+ m Teleskope und ausgeklügelte, auf diese eine Aufgabe spezialisierte Hardware zur Verfügung hat.
 
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Dgoe

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Ich wette, das ist Eis, reflektiert das nicht auch ein wenig besser als Salz?

Gruß,
Dgoe
 

Bynaus

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Es muss nur relativ besser reflektieren. Ceres' Oberfläche ist sehr dunkel, praktisch schwarz nach unseren Massstäben. Dunkelgrau sieht da im Vergleich gleich blendend weiss aus.
 

Markus Paul

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Wenn Kleinplaneten wie Ceres Asteoriden sind und kleine Asteoridenstücke, die auf die Erde kommen Meteoriten sind, Meteoriten aus Stein, Steineisen oder Eisen bestehen...kann das dann eine Steineisen-Schicht sein?
 

Bynaus

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Ceres hat eine Oberfläche, die einem wasserrreichen kohligen Chondriten nahe kommt. Diese haben eigentlich kein Eisen. Vielleicht könnte es sich um das Eisen eines Einschlagskörpers handeln, aber ich bin mir nicht sicher, ob man erwarten sollte, dass irgendwelches Material einen solchen Einschlag überlebt. Die hellen Flecken sind ja doch einige 10 km lang, das wäre eine sehr grosse Menge Eisen.

Übrigens: habt ihr schon vom "Pickel" gehört? Ein 4 km hoher, alleinstehender Berg auf Ceres: http://i.imgur.com/l1tj16W.gif
 

pane

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Hallo,

mal was anderes zu Ceres. Die Einschlagkrater, die ja wohl recht häufig auf seiner Oberfläche sind, kommen mir sehr viel regelmäßiger vor, als die unseren Mondes. Allerdings sind sie bei ihm auch besonders unregelmäßig im Vergleich etwa zu Merkur oder den beiden großen Jupitermonden. Bei Ceres hingegen sind sie besonders regelmäßig. Oder kommt mir das nur so vor?

mit freundlichen Grüßen
pane
 

Dgoe

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Hallo pane,

vielleicht ist die Lage im Asteroidengürtel für besonders viele relativ junge Kollisionen verantwortlich und von daher sieht es evtl. gleichmäßiger verteilt aus (mir ist das aber selber gar nicht aufgefallen).

Hier aber mal News zum Thema, mit aktuellen Fotos und Video (compiled still frames) und Text, der weitere rätselhafte Eigenschaften anspricht.

So ist die Helligkeit selbst bei der lokalen Sonnendämmerung noch vorhanden, auch wenn sich der Schatten im Krater ausbreitet. Überhaupt scheint die Reflexion, sofern es eine ist, offensichtlich ganz unabhängig des Winkels immer gleichbleibend zu sein.

Gruß,
Dgoe
 
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Bynaus

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Interessant ist ja auch, dass die hellen Flecken, die Hubble beobachtet hat, und die gegenwärtig diskutierten hellen Flecken offenbar nicht dieselben sind (wie im oben von Dgoe verlinkten Artikel diskutiert). Man fragt sich schon, was da los ist - diese Oberfläche verändert sich offensichtlich relativ schnell, helle Flecken kommen und gehen!
 

Ionit

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Schaut euch mal an wie Las-Vegas in der Nacht aussieht - fotografiert von der ISS aus ca. 400 km Höhe ...

http://www.foxcrawl.com/wp-content/uploads/2013/01/Los-Angeles-night-ISS-photo.jpg
(der Dateiname ist nicht korrekt - das ist Las Vegas)

Und dann wie Las Vegas aussehen würde wenn das Foto aus 4000 km Höhe gemacht worden wäre .... wie bei der Sonde um Ceres ....
http://ra-data.com/Las-Vegas-auf-4000km.jpg (mit Photoshop rausgezoomt)

Und jetzt denkt euch die beleuchteten Vororte noch weg (und die kleineren Städte im Umkreis) .... und vergleicht das mit dem großen weißen Fleck auf Ceres.
http://www.slate.com/content/dam/sl...may042015_zoom.jpg.CROP.original-original.jpg

Die klaren, scharfen und abgegrenzten Ränder und auch die weiße Farbe sind gleich ..... fast zu hundert Prozent Übereinstimmung!

Die weißen Flecken auf Ceres sehen daher aus wie große künstlich beleuchtete Areale (wie auf der Erde)!

Und ihr könnt jetzt gerne auf mich einprügeln!
 
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Dgoe

Gesperrt
Könnte auch weißes Eis oder Salz sein oder riesige Mengen Koks.

Was hälst Du denn für wahrscheinlicher, eine Megacity at night? Aufm Ceres?

Gib mir auch davon. Die Droge muss echt gut sein...

Gruß,
Dgoe
 

Ionit

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Ceres besitzt eine Eigenrotation (so wie ich las) und die Sonde umfliegt den (Klein)Planeten natürlich auch ...

Da die Umrundungsgeschwindigkeit der Sonde UNGLEICH der Rotation von Ceres ist, müsste sich die Reflexion der Sonne im Eis/Salz immer verändern da der Einfallswinkel des Sonnenlichts bei jeder Umrundung anders wäre und somit wären die Fotos der weißen Flecken auch immer etwas anders (wenn es Eis/Salz wäre)!

Das ist aber nicht der Fall und daher kann das kein reflektierendes Sonnenlicht sein! Die Flecken in diesem 90km-Krater leuchten immer gleich ... bei jeder Umrundung ... und daher ist das keine Reflexion! Und Eis hätte nicht solch klare, abgegrenzte Ränder ... das wäre viel "verwaschener" und auch die weiße Farbe wäre nicht so rein ...

Ich weis, dass das unwahrscheinlich und utopisch klingt aber die Flecken scheinen "von allein zu leuchten" und es sind keine geologischen Phänomene bekannt die solch einen "Eigenleuchtung" erklären können (der große Fleck hat immerhin einen Durchmesser von 5 - 10 km und er strahlt in ganzer Pracht).

Gib mir auch davon. Die Droge muss echt gut sein...

Gib mir eine andere Erklärung ... und Argumente zum widerlegen wären schön ... Drogen muss man dazu nicht nehmen!
 
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FrankSpecht

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Moin,
daher kann das kein reflektierendes Sonnenlicht sein! Die Flecken in diesem 90km-Krater leuchten immer gleich ... bei jeder Umrundung ... und daher ist das keine Reflexion!
Also diese Behauptung würde ich an deiner Stelle mal überdenken.
Wäre es keine Reflexion von Sonnenlicht, würde man es gar nicht sehen oder zumindest viel dunkler als die Umgebung, die ja offensichtlich Sonnenlicht reflektiert, oder? ;)
 

Ionit

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Wäre es keine Reflexion von Sonnenlicht, würde man es gar nicht sehen oder zumindest viel dunkler als die Umgebung, die ja offensichtlich Sonnenlicht reflektiert, oder?

Nein - das siehst Du falsch denn ich habe die These in den Raum gestellt, dass der weiße Fleck eben kein reflektiertes Sonnenlicht ist sondern Licht aus einer anderen Quelle emittiert (zusätzlich) .... somit kann die Umgebung, die Sonnenlicht reflektiert, natürlich auch sichtbar sein .... aber halt nicht so intensiv wie der weiße Fleck!

Und wenn man das mit simplen "reflektierendem Eis" erklären könnte, würde die NASA ja auch nicht solch ein "Aufriss" bzgl. Ceres machen .... denn mit ihren bisherigen Erfahrungen und Wissen können sie das nicht erklären .... obwohl es durchaus auch Eis (und Reflexion des Sonnenlichts) auf anderen Körpern in unserem Sonnensystem gibt!

Selbst auf dem Mond gibt es in einigen Kratern Eis und man müsste dann auch dort solch intensives "Reflexionsleuchten" feststellen können (was man aber nicht kann) ... also kann die Eisthese nicht stimmen ....

Ich freue mich jedenfalls auf den August wenn die Sonde nur noch 1000 km Höhe hat ... dann sehen wir mehr ...
 
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Ionit

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Ok - das wusste ich nicht! Dann war das natürlich alles für die Katz und ich ziehe mich zurück und gehe lieber ins Bett ;-)

Ich dachte nun endlich hat man mal was "Künstliches" gefunden ... die hell-erleuchtete Basis einer außerirdischen Zivilisation (man das wär so cool!) .... aber schade .... wieder nichts ...

Dann tippe ich einfach mal auf simples Glas ... was durch die Hitze des Asteroideneinschlags entstanden ist und an einigen Stellen des Kraters aus dem Boden hervorragt und nun im Sonnenlicht glänzt ...

Gute Nacht!
 
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FrankSpecht

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Selbst auf dem Mond gibt es in einigen Kratern Eis und man müsste dann auch dort solch intensives "Reflexionsleuchten" feststellen können (was man aber nicht kann) ... also kann die Eisthese nicht stimmen ....
Das ist typisches Halbwissen!
Ja, es wurde auf dem Mond Eis nachgewiesen und ja, es leuchtet nicht.
Warum? Weil sich das Eis in den Schatten polarer Krater befindet!
The interiors of polar craters on the moon are in nearly perpetual darkness, making them cold traps that researchers have long suspected might be home to vast amounts of frozen water
Würde es sich nicht dort befinden, wäre es kein Eis mehr :p
 
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