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Mithilfe des Teleskopnetzwerks Event Horizon wollen Astronomen versuchen, die Geschehnisse am Ereignishorizont des zentralen supermassereichen Schwarzen Lochs der Milchstraße zu beobachten. Anfang des Jahres wurde das Netzwerk nun um ein Teleskop am Südpol erweitert. Ziel der Forscher ist ein virtuelles Radioteleskop von der Größe der Erde. (23. April 2015)
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Zur Synchronisation der Daten werden ja scheinbar Atomuhren eingesetzt, wo aktuell ein neuer Rekord aufgestellt wurde: http://www.spektrum.de/news/1-sekund...jahren/1343043 . Die Synchronisation dürfte bei Spektr-R aufgrund der zu berücksichtigenden Satellitenbahn besonders diffizil sein.
Was ich nicht verstehe, wenn man zwei Teleskope zusammenschaltet, dann ist das angeblich so, als hätte man ein grosses Teleskop mit einem Durchmesser, der den Abstand dieser beiden Teleskope entspricht. Wenn das so ist, braucht man doch nur zwei Teleskope, die möglichst weit auseinander sind zusammenzuschalten. Warum aber schaltet man da viele in einem relativ kleinen Kreis zusammen?
Mit freundlichen Grüssen
pane
Hallo pane,
ich gehe mal davon aus, dass es schon noch darum geht, wie gut die Auflösung der beteiligten Geräte ist. Sonst könnte man ja 2 Billig-Fernrohre auf ein paar tausend Kilometern irgendwie zusammenschalten und hätte ein Wahnsinns-Teleskop, das alle kleineren Konstrukte in den Schatten stellt.
Gruß,
Dgoe
Wenn man das Auflösungsvermögen verbessern will, muss man das Licht der Teleskope in Phase zusammenbringen. Das heißt im Radiobereich, den Abstand auf ein paar Meter zu kennen bzw. die Signale im Nanosekundenbereich zu synchronisieren. Beides ist auch auf große Strecken machbar, man muss die Signale nicht einmal zusammenführen, sondern kann die Bilderzeugung im Nachinein aus gespeicherten Daten (mit Zeitspempel) machen.
Im optischen Bereich muss man tatsächlich das Licht zusammenführen, und der Lichtweg muss dazu auf Nanometer konstant sein. Auch Schlieren in der Atmosphäre stören da. Das ist alles recht zickig, bei Wikipedia ist ein guter Startpunkt zum Nachlesen.
Dann gibt es da noch die Lichtausbeute, die auch nicht selten der begrenzende Faktor für Aufnahmen ist. Die wird nur proportional mit der Spiegelfläche größer und hat mit dem Abstand nichts zu tun.
Schließlich sind zwei Teleskope nur in ihrer Verbindungsebene hochauflösend, nicht quer dazu. Da muss man noch ein paar weitere mitnehmen, bis ein hochaufgelöstes Bild entstehen kann.
Hallo Dgoe, fast so funktioniert die Radiointerferenz:
man nimmt ein großes Teleskop zB Eifel mit 100 m und einer "eigenen" Auflösung von (nur) 10 Bogensekunden für ein "kräftiges" Signal und
weit weg bis 350.000 km ein kleines wie Spektr-R mit 10 m, die große Basis erhöht die Auflösung der überlagerten Signale in die Mikrosekunden.
Das große zeigt sozusagen ein Vorschaubild, die Winkelinformation vom kleinen liefert beim Auseinanderziehen dann die Megapixel für das "Plakat".
Es ist keine direkte Abbildung, sondern eine Bildberechnung, damit wird man den Schatten des Schwarzen Loches der Galaxie abbilden können.
Grüße Senf
Freundliche Grüße, B.
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@Bernhard, glaub nicht
erwartet werden bei "geeigneten Bedingungen" wie große Basis und kleine Wellenlänge nur eine Handvoll Pixel,
man will das SL wenigstens als "Loch" vor dem Hintergrund erkennen können, sonst wird die "Struktur" untersucht in Nähe des SL.
Grüße Senf
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