Experiment stellt die ART in Frage.
Bynaus schreibt:
"Wiederlegen" ist nicht ganz korrekt - es zeigt höchstens zum ersten Mal verbindlich, dass es Gravitationsbezogene Phänomene gibt, die nicht mit der ART begründet werden können - das ist in der Tat ein Novum. Trotzdem bleibt die ART diejenige Theorie, die die meisten Gravitationsbezogenen Phänomene am besten erklärt (das bleibt ja auch in Zukunft so). Es scheint aber so, dass einige Anpassungen nötig sind. Genauso wie die ART Newtons / Galileis Physik nicht wiederlegte, sondern erweiterte (Newton / Galilei fallen als Spezialfälle für v <<< c aus), wird auch die neue Physik die ART nicht "ersetzen", sondern bloss erweitern.
Die Effekte, die gemessen wurden, weichen so stark von den Aussagen der ART ab, dass sie keine Ungenauigkeit eines Randbereiches sein können. Die Stärke dieses gemessenen Lense-Thirring-Effektes liegt um zig Zehnerpotenzen über dem Wert, der aus der ART folgt.
Interessant ist doch, dass ein gleicher rotierender Ring, der nicht supraleitend ist, diesen Effekt nicht zeigt. Im Originaltext wird ja auf das Londonmoment der Cooperpaare von rotierenden Supraleitern eingegangen.
Hier dürfte sich ganz klar eine Verknüpfung der Gravitation mit dem Elektromagnetismus zeigen, die nicht mehr mit der extrem schwachen Kopplungsstärke der Gravitation erklärbar ist.
Ich bezweifle, dass es mehrere Gravitationsarten geben könnte. Eine extrem schwache und eine wesentlich stärkere Variante z.B.
Gerade die Schwäche der bekannten Gravitation ist ja immer noch ein Rätsel.
Dass das Experiment, wie im Originaltext angegeben, eine Verknüpfung zu einer möglichen Quantengravitation zeigt, wage ich ebenfalls zu bezweifeln. Da es sich offenbar um einen makroskopischen Effekt handelt, widerspricht das allem, was bisher über Quantengravitation gemutmasst wurde.
Ausserdem sehe ich nicht, warum denn ein nichtsupraleitender rotierender Ring den Effekt nicht zeigt, wenn es denn um eine Art Quantengravitation ginge, die ja erst in kleinsten Dimensionen sichtbar wäre. Nach der ART sollte jede bewegte Masse einen L-T-Effekt zeigen.
Nach der ART ist die Ursache der Gravitation jedwege Energie, die dann den Raum krümmt. Der beobachtete Effekt zeigt aber eine Verknüpfung in extremer Stärke an die Cooperpaare von metallischen Supraleitern. Damit kann das wohl kaum eine allgemeine Eigenschaft sein, sondern dies ist doch sehr spezifisch.
Meiner Meinung nach wäre es interessant, das Experiment zu erweitern und einen Lichtstrahl durch dieses künstliche Feld zu schicken, um festzustellen, ob das Licht genauso gebremst wird, wie beim Shapiro-Experiment und auch um festzustellen, ob und wie das Licht gekrümmt wird.
Wenn dieser überstarke Effekt real und wiederholbar ist, sollte dies doch auch überstarke Effekte beim Licht in diesem Feld auslösen. Damit könnte man vielleicht noch besser bestimmen, was da wirklich abgeht.
MfG Marc