Drei von fünf Airbags öffneten sich wie vorgesehen. Das war genug, um die Kapsel über Wasser zu halten.
Es scheint "chic" geworden zu sein, am unteren Limit zu operieren - so wie beim Kometenlander Philae, wo noch weiter optimiert sogar nur eines der drei Landesysteme funktioniert hat.
Ich denke, das ist etwas gar harsch. Das hat nichts mit "chic" zu tun, sondern schlicht damit, dass man am Limit des Machbaren und der Erfahrung operiert. Es hat noch nie jemand einen kleinen Lander auf einem Kometen abgesetzt - nach 10 Jahren Flug im All, auf einer Oberfläche, die man noch nie zuvor gesehen hat. Zudem findet das alles in einer Umgebung statt, wo die Kosten minimiert werden müssen. Rosetta war ja ursprünglich als Probenrückkehrmission geplant, wurde dann aber aus Kostengründen abgespeckt. Und die Hauptmission von Rosetta ist und war niemals Philae, sondern die Beobachtung eines Kometen aus der Umlaufbahn, während er sich der Sonne nähert.
Das "operieren am unteren Limit" ist, wenn schon, nur ein Beobachtungseffekt: es gibt weniger Szenarien, die "gerade noch" funktionieren als solche des völligen Scheiterns, aber auch mehr solche "gerade noch" Szenarien als solche, in denen alles perfekt funktioniert. Es ist also zu erwarten, dass bei schwierigen Missionen die eingebaute Toleranz auch effektiv ausgenutzt wird. Wenn die Mission gelingt, dann vermutlich stets mit gewissen Abstrichen. Es gibt genügend Missionen, die gar nicht funktionieren - man sollte immer glücklich sein mit dem, was man erreicht hat, und einfach versuchen, es das nächste Mal noch besser zu machen (wenn es denn ein nächstes Mal gibt).