Man sollte nach indirekten Anzeichen für Zivilisationen suchen. Im Sonnensystem und in anderen Sternystemen.
Es ist einfach äusserst unwahrscheinlich, dass eine Zivilisation den Aufwand treiben würde, alle Sterne der Galaxis über Jahrmilliarden anzufunken, in der Hoffnung, dass auf irgend einem der Planeten sich einst eine intelligente Lebensform entwickelt. Die Energien, die dafür nötig wären, sind wahrlich gewaltig, und die Chance auf Erfolg ist äusserst gering. Aufgrund der grossen Distanzen wäre nicht einmal eine Zweiwegkommunikation möglich. Zudem denke ich, hätten wir eine solche "Boje" unterdessen entdeckt. Ausserirdische "Fernsehsignale" und ähnliches anzuzapfen war schon von jeher illusorisch, da diese Signale kaum 10 Lichtjahre weit getragen werden, bevor sie im Rauschen verschwinden.
Selbst bei einer passiven Suche der Ausserirdischen, müsste ihnen unsere Existenz erst mal bekannt werden: Und je nach der Entfernung kann das 10000ende von Jahren dauern.
Wenn es Ausserirdische gibt, und sie die Absicht haben, mit "jungen" Zivilisationen Kontakt aufzunehmen, werden sie bestimmt nicht solche "Bojen" aufstellen und einfach mal hoffen, dass irgendwann eine Zivilisation zufällig auf die Idee kommt, auf dieser bestimmten Frequenz nach Signalen zu suchen - und diese dann auch noch als solche zu deuten verstehen. Wenn schon, würden sie mit kleinen (effizienten, selbstreplizierenden) automatischen Raumsonden auf Nanotech-Basis die Galaxis mit einem Sondennetzwerk überziehen, um stets ein aktuelles Bild der Vorgänge in der Galaxis zu haben. So wären sie innerhalb der Lichtlaufzeit über neue Zivilisationen informiert. Diese Sonden könnten, bis ein Signal zurück geschickt ist, die neue Zivilisation beobachten und von ihr lernen. Diese Netzwerke könnten sogar auch dann noch weiterexistieren, wenn ihre "Heimatzivilisationen" längst wieder verschwunden sind. Wenn es tausende von Zivilisationen in unserer Galaxis gegeben hat, dann könnte es auch in unserem Sonnensystem tausende dieser kleinen Sonden geben. Danach könnte gesucht werden.
Ausserdem könnte man nach den Hinterlassenschaften grosser Zivilisationen suchen: Dyson-Sphären zum Beispiel, oder Anzeichen für terrageformte Welten (ein Planet mit einem erdähnlichen Spektrum in der "falschen" Entfernung zu seinem Stern?).
Die Suche nach Radiosignalen ist vielleicht technisch am einfachsten, aber keineswegs erfolgversprechend, wenn die Distanzen zwischen den Zivilisationen sehr gross sind. Ursprünglich basierte SETI auf frühen Versionen der Drake-Gleichung, als man noch von Millionen Zivilisationen in der Milchstrasse ausging. Da wäre es durchaus möglich gewesen, den einen oder anderen "Funkspruch" von Planet zu Planet aufzufangen. Doch Zivilisationen sind scheinbar selten im Universum, deshalb macht die Suche nach solchen Signalen wenig Sinn.