Suche nach Lichtsignalen von ET

prim_ass

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Gibt es da draußen ET und wollen sie wirklich auf sich aufmerksam machen, dann wird dieser Ansatz erfolgreich sein, da bin ich mir sicher.
 

Bynaus

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Ich bezweifle, dass SETI jemals Erfolg haben wird... Nicht, weil es da draussen keine Zivilisationen gibt, sondern weil es schlicht der falsche Weg ist, danach zu suchen.
 

SRMeister

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Wie soll man sonst danach suchen? Ich meine, man muss mit den Mitteln suchen, die sich anbieten.

Welche Mittel außer Elektromagnetische Wellen (Licht und Radio) stehen sonst noch zur Suche zur verfügung?
 

Bynaus

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Man sollte nach indirekten Anzeichen für Zivilisationen suchen. Im Sonnensystem und in anderen Sternystemen.

Es ist einfach äusserst unwahrscheinlich, dass eine Zivilisation den Aufwand treiben würde, alle Sterne der Galaxis über Jahrmilliarden anzufunken, in der Hoffnung, dass auf irgend einem der Planeten sich einst eine intelligente Lebensform entwickelt. Die Energien, die dafür nötig wären, sind wahrlich gewaltig, und die Chance auf Erfolg ist äusserst gering. Aufgrund der grossen Distanzen wäre nicht einmal eine Zweiwegkommunikation möglich. Zudem denke ich, hätten wir eine solche "Boje" unterdessen entdeckt. Ausserirdische "Fernsehsignale" und ähnliches anzuzapfen war schon von jeher illusorisch, da diese Signale kaum 10 Lichtjahre weit getragen werden, bevor sie im Rauschen verschwinden.

Selbst bei einer passiven Suche der Ausserirdischen, müsste ihnen unsere Existenz erst mal bekannt werden: Und je nach der Entfernung kann das 10000ende von Jahren dauern.

Wenn es Ausserirdische gibt, und sie die Absicht haben, mit "jungen" Zivilisationen Kontakt aufzunehmen, werden sie bestimmt nicht solche "Bojen" aufstellen und einfach mal hoffen, dass irgendwann eine Zivilisation zufällig auf die Idee kommt, auf dieser bestimmten Frequenz nach Signalen zu suchen - und diese dann auch noch als solche zu deuten verstehen. Wenn schon, würden sie mit kleinen (effizienten, selbstreplizierenden) automatischen Raumsonden auf Nanotech-Basis die Galaxis mit einem Sondennetzwerk überziehen, um stets ein aktuelles Bild der Vorgänge in der Galaxis zu haben. So wären sie innerhalb der Lichtlaufzeit über neue Zivilisationen informiert. Diese Sonden könnten, bis ein Signal zurück geschickt ist, die neue Zivilisation beobachten und von ihr lernen. Diese Netzwerke könnten sogar auch dann noch weiterexistieren, wenn ihre "Heimatzivilisationen" längst wieder verschwunden sind. Wenn es tausende von Zivilisationen in unserer Galaxis gegeben hat, dann könnte es auch in unserem Sonnensystem tausende dieser kleinen Sonden geben. Danach könnte gesucht werden.

Ausserdem könnte man nach den Hinterlassenschaften grosser Zivilisationen suchen: Dyson-Sphären zum Beispiel, oder Anzeichen für terrageformte Welten (ein Planet mit einem erdähnlichen Spektrum in der "falschen" Entfernung zu seinem Stern?).

Die Suche nach Radiosignalen ist vielleicht technisch am einfachsten, aber keineswegs erfolgversprechend, wenn die Distanzen zwischen den Zivilisationen sehr gross sind. Ursprünglich basierte SETI auf frühen Versionen der Drake-Gleichung, als man noch von Millionen Zivilisationen in der Milchstrasse ausging. Da wäre es durchaus möglich gewesen, den einen oder anderen "Funkspruch" von Planet zu Planet aufzufangen. Doch Zivilisationen sind scheinbar selten im Universum, deshalb macht die Suche nach solchen Signalen wenig Sinn.
 

Andromeda

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hy,

vorweg ist bei diesem thema natürlich jede denkbare theorie möglich und könnte zutreffen logischerweise. also ich würde sagen es müsst net gerade die falsche methode sein mit radiosignalen und ähnlichen nach anderen leben zu suchen. aber ich denke einfach dass sie zuweit weg sind bzw. unsere technologie auf diesem gebiet für diese entfernung wo "sie" immer sein mögen unzureichend sind.

theorie xy: sie könnten längst von uns bescheid wissen, und wollen eben bis dato nicht auf sich aufmerksam machen aus welchen gründen auch immer.. natürlich eine von hundert theorien aber es wär die radiosignal-kontraversion daher wir dann nie über diese sucheweise etwas finden werden sofern sie es nicht wollen. aber tja .. all is possible ;)
schöne grüsse
 

UMa

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Hallo Bynaus,

ganz so schlecht sehe ich die Aussichten bezüglich SETI (falls es überhaupt jetzt weitere Zivilisationen in der Milchstaße gibt die senden) nicht. Man muss ja nicht solche extremen Siganle senden. Es geht auch effizienter.

Die Chancen für SETA sehe ich da wesentlich schlechter.

Grüße UMa
 

galileo2609

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Hallo,

schön, dass die Diskussion wieder in Gang kommt. Wir sollten eines nicht vergessen. Als SETI seinen Anfang nahm war eine der 'positiven' Einschränkungen, das Sample auf sonnenähnliche Sterne zu beschränken. Inzwischen ist SETI geneigt, auch M-Zwerge zu untersuchen, nachdem um diese Spektraltypen extrasolare Planeten entdeckt wurden.

Ein weiterer Perspektivwechsel wird sich eröffnen, wenn um 2015 Projekte wie Darwin/TPF erste Biomarker-Spektren extrasolarer Planeten aufnehmen. Dann wird die Annahme zur Gewohnheit werden, dass auch außerirdische Zivilisationen nicht "blind" funken, sondern sich bereits Kenntnisse über die 'Target-Systeme' verschafft haben.

Diese technologische Möglichkeit war vor 10 Jahren doch kaum denkbar!

Grüsse galileo2609
 

UMa

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Hallo galileo2609,

ja das ist natürlich eine Idee. Vorzugsweise bei den Sternen suchen, von denen aus gesehen die Erde vor der Sonne vorübergeht.
Es muss aber evtl. die Zeitverzögerung berücksichtigt werden.

Grüße UMa
 

galileo2609

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UMa schrieb:
[...] Vorzugsweise bei den Sternen suchen, von denen aus gesehen die Erde vor der Sonne vorübergeht.
Es muss aber evtl. die Zeitverzögerung berücksichtigt werden. [...]

Hallo UMa,

das wären dann die Sterne, die in der Verlängerung der Ekliptik liegen. Vorausgesetzt, wir gestehen den extrasolaren Zivilisationen als wichtigstes Hilfsmittel die uns bekannte Transit-Methode zu.

Lassen wir die mal als eine Methode zur Identifizierung habitabler Planeten u.a. stehen. Aber auch die anderen Methoden machen Sinn. Als Targets kommen alle Systeme in Frage, für deren Begleiter-Konstellationen die Stabilität eines erdähnlichen Planeten berechnnet werden kann. Darwin/TPF könnten dort erdähnliche Planeten in der habitablen Zone identifizieren - und eben Spektren aufnehmen, die wohl definierte Biomarker enthalten können. Diese Planeten würden für eine aktive Kontaktaufnahme (Radio oder Laserpuls) in Frage kommen.

Ganz neu ist dieser Gedanke übrigens nicht. Er wurde z. B. 2003 in der sog. 'Cosmic Call Initiative' aufgegriffen. Eines der fünf in Betracht gezogenen Systeme war 55 Cancri.

Grüsse galileo2609
 

Bynaus

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Ja, natürlich, das (Anpeilung erdähnlicher Welten) ist die effizienteste Art des direkt Anfunkens. ABER: Selbst diese Art braucht wegen der Streuung über interstellare Distanzen und VOR ALLEM wegen der extrem langen Zeiträume, über die eine solche Kontaktanfrage aufrecht erhalten werden müsste, extrem viel Energie. Stell dir vor, eine Zivilisation schaft es, über eine ganze Million Jahre diese Sendungen aufrecht zu erhalten. Selbst wenn sie gleichzeitig 10000 verschiedene erdähnliche Welten in der Milchstrasse anfunken, die Chance, dass gerade in dieser einen Million Jahre eine Zivilisation auftaucht, die in der Lage ist, die Signale zu empfangen, ist ziemlich klein (angenommen, eine kommunikationsfähige Zivilisation existiert für 1000 Jahre, und solche Zivilisationen treten einmal pro 5 Milliarden Jahre im Leben eines erdähnlichen Planeten auf, dann beträgt die Chance gerade mal 0.2%, dass auch nur eine einzige Zivilisation die Botschaft empfängt). Zudem würde es dann noch von der Grössenordnung her nochmals 50000 Jahre dauern, bis die allfällige Antwort käme. Und dann? Was wüsste man schon mehr über diese Welt? Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist in der Zwischenzeit die Zivilisation schon wieder verschwunden. Der Aufwand steht hier in keinem vernünftigen Verhältnis mit dem Ertrag. Es wäre viel effizienter, automatische Sonden zu jedem Stern der Milchstrasse (wer sparen will, von mir aus auch zu jedem erdähnlichen Planeten der Milchstrasse) zu schicken, die berichten, sobald sich etwas tut. Dabei spart man die Hälfte der Wegzeit und kann sogleich in einen Austausch mit der neuen Zivilisation treten, oder sie auch über eine längere Zeit unbemerkt beobachten, bevor man den Kontakt aufnimmt.

SETA mag schwieriger sein, aber die Aussichten sind deutlich besser, weil es schlicht und einfach effizienter ist, Artefakte zu bauen als Signale zu senden.
 

UMa

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Hallo Bynaus,

mal angenommen es wäre wirklich einfacher (was nicht nicht glaube) solche Sonden zu bauen die die Galaxis kolonisieren. Angenommen, nach einen typischen Zeit von 50 Mio Jahren ist die Galaxis kolonisiert mit diesen Sonden, und sie hätten, da es nur wenige andere Zivilisationen gibt, nach 25 Mio Jahre die erste gefunden. Weiterhin würden sie nach dieser Zeit ihren Ursprungsplaneten noch finden und eine Meldung zurücksenden.
Wen würde das noch interessieren? Also das dauerte mir zu lange. SETI (passiv natürlich) hat dagegen prinzipiell (wenn auch sehr geringe) Aussicht auf Erfolg in wenigen Jahren, falls es sendende Zivilisationen gibt.

Die sendende Zivilisation soll ja nicht 1Mio senden sondern vielleicht 100 Jahre.
Und sie könnte m.E. abwechselnd in alle Richtungen senden.

Die Wahrscheinlichkeit eines Empfangs wächst proportional zum Produkt der Anzahl der Sender und Empfänger.
Ich versuche mir mal ein Szenario auszudenken.

Grüße UMa
 

UMa

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Hallo galileo2609,

das ist eben die Frage, ob eine gezielte Suche bei bestimmten Sternen oder eine Ganzhimmelssuche besser ist. Das gleiche gilt fürs Senden.

Transite erdähnlicher Planeten kann man vermutlich 'relativ leicht' quer durch die Galaxis finden. Spektroskopische Untersuchungen von Planeten dürften ungleich schwerer sein, besonders auf größere Entfernungen.

Grüße UMa
 

ispom

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Hallo bynaus,

Es ist einfach äusserst unwahrscheinlich, dass eine Zivilisation den Aufwand treiben
würde, alle Sterne der Galaxis über Jahrmilliarden anzufunken, in der Hoffnung, dass auf irgend einem der Planeten sich einst eine intelligente Lebensform entwickelt

nmK ist auch sogar von uns Erdlingen, die gerade die Schwelle zur interstellaren Kommunikation überschreiten wollen, der versuch einer Kontaktaufnahme gemacht worden. Ich meine die Arecibo-Botschaft, die schon 1974 in Richtung des 25000 Lj enfernten Kugelsternhaufens M13 abgesetzt wurde.
Mit diesem Richtfunksignal werden hunderttausende Sterne erreicht.

Und wenn wir (die Leute von SETI meine ich) mit immer besseren Hilfsmiteln und Methoden suchen, empfangen wir vielleicht auch zuerst TV-programme von den Außerirdischen (der umgekehrte Fall des in „Contact“ beschriebenen Scenarios).

Wenn wir uns nicht bemühen zu suchen und zu senden, dann werden wir nämlich nie erfahren, ob es die Aliens gibt.
Es sei denn, sie besuchen uns.:)

meint Ispom
 

Bynaus

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@UMa: Warum sollten so winzige, selbstreplizierende Sonden volle 50 Millionen Jahre brauchen, um die Galaxis zu kolonisieren? Gib ihnen 200000 Jahre. Der Vorteil des Netzwerkes ist, du hältst nicht nur nach anderen Zivilisationen Ausschau, sondern du kartierst auch gleich das Universum in einer Art und Weise, wie sie nie zuvor möglich war.

Ich meine ja nicht, dass wir solche Sonden aussenden sollten (werden wir früher oder später mit Sicherheit, gesetzt den Fall, es gibt uns noch so lange...) - sondern dass wir nach solchen Sonden im Sonnensystem suchen sollten. Es sollte so ungefähr gleich viele davon geben, wie es hochentwickelte Zivilisationen in der Galaxis gegeben hat, also, würde ich schätzen, einige tausend.

Wenn die Zivilisation nicht 1 Million Jahre, sondern 100 Jahre sendet und sich auch noch in der Ausstrahlung der Sendungen auf eine bestimmte Richtung beschränkt (!), dann wird die Chance noch viel kleiner! Angenommen, im vorherigen Szenario dauert die Sendezeit nur 100 Jahre, dann sinkt die Chance, jemanden zu erreichen, um den Faktor 10000, also statt 0.2% auf 0.000002%, und wenn man nun die Anzahl der Ziele noch einschränkt, nochmal um den entsprechenden Faktor. Das lohnt sich überhaupt nicht.

SETI wurde entwickelt, als man noch davon ausging, dass es heute, zur Zeit, einige Millionen Zivilisationen in der Milchstrasse gibt. Da war die Suche nach Radiosignalen auch durchaus berechtigt! Aber heute sehen wir das längst nicht mehr so optimistisch - entsprechend sollten sich auch unsere Suchtechniken anpassen.

Mit diesem Richtfunksignal werden hunderttausende Sterne erreicht.

Schon - aber wie gross ist die Chance, dass genau in diesem Moment auch nur einer dieser Sterne eine Zivilisation aufweist? Winzig klein. Dass sie auch noch gerade zur richtigen Zeit in die richtige Richtung, auf dem richtigen Frequenzband schaut? Minimalst!

Und wenn wir (die Leute von SETI meine ich) mit immer besseren Hilfsmiteln und Methoden suchen, empfangen wir vielleicht auch zuerst TV-programme von den Außerirdischen (der umgekehrte Fall des in „Contact“ beschriebenen Scenarios).

Das ist leider total unmöglich und es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass SETI nach solchen Signalen sucht: Selbst mit den raffiniertesten Suchmethoden verschwinden die TV-Signale spätestens nach einigen 10 Lichtjahren im allgemeinen Rauschen. SETI, wie es heute auf der Erde betrieben wird, könnte nicht einmal eine irdische Zivilisation bei Alpha Centauri ausmachen: Die Sensitivität reicht nämlich für die Ortung einer "Erde" mit ihren TV-Signalen auf nur gerade mal 4 Lichtjahre...
 
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