Umgangston und Freundlichkeiten untereinander im Forum

Infinity

Registriertes Mitglied
Ich benutze mal diesen schon älteren Thread, um mein Anliegen zu äußern. Nicht, weil der Ersteller ODIN³ ist, sondern weil der Titel halt passt. Ansonsten kann mein Beitrag auch ruhig verschoben werden.

So lange ich auch schon in diesem Forum dabei bin und so gern ich die Beiträge anderer lese, ist es schon ein wenig krass, was hier für ein Umgang herrscht. Dabei will man doch meinen, dass man es hier überwiegend mit Erwachsenen zu tun hat. Mit Wissenschaftlern, die meine besondere Achtung haben. Mit Physikern und Mathematikern, die mir auch schon einige Male geholfen haben. Es betrifft natürlich nicht jeden, aber viele derer, die eben sehr viel zum Forenleben beitragen.

Was mich am meisten stört, ist einmal die Wortwahl so Einiger und zum anderen das teilweise herrschende, ich sage einfach mal, Gruppenverhalten. Das Problem ist, dass sich das nicht ändert, ich beobachte diesen Ton schon seit Jahren. Ich stelle mich auch nicht auf irgendeine Seite, weder zu euch noch zu den anderen, sondern das ist einfach mal mein persönlicher Eindruck. Ich will auch niemanden angreifen, sondern nur meine Meinung darlegen, die niemand teilen muss, wenn er das anders sieht. Weder sympathisiere ich mit Verschwörungstheoretikern noch würdige ich alles, was nicht unserer Physik treu ist, herab.

Worauf gerne herumgeeiert wird, ist der seelische Zustand des, ich sage mal, Kontrahenten, also des Threaderstellers, der eine diskutable Idee auf den Tisch legt. Das war nicht nur gestern so, sondern schon lange. Dabei verstehe ich das nicht. Wieso muss etwas, das die Wissenschaftstreuen (vielleicht zurecht, aber darum geht es nicht) nicht als richtig erachten, so oft in persönliche Angriffe ausarten? Warum muss er gleich zum Psychiater, sollte er sich untersuchen lassen, ist er ein hoffnungsloser Troll oder ein Verschwörungstheoretiker und so weiter, nur weil er merkwürdige Ideen hat? Ich komme mit dieser Art, auf Beiträge zu antworten, einfach nicht klar. Außerdem ist es ja auch schön bequem und feige, hinter einem Bildschirm Menschen, die hunderte Kilometer oder auf der anderen Seite der Welt wohnen, zu beleidigen. Und noch bequemer ist es deshalb, weil man ja davon abgesehen gute, wissenschaftlich clevere Antworten schreibt und daher verständlicherweise auch eine Art Bonus hat, was Verwarnungen angeht. Das ist für mich auch bis zu einer Grenze okay, aber ich habe so langsam den Eindruck, als genießten Einige zu sehr ihre Privilegien, weshalb sie sich an einem Ton gewöhnen, in dem andere schon längst weg vom Fenster wären (und in der Vergangenheit auch waren).

Nehmen wir das gestrige Beispiel: das mittlerweile geschlossene Thema über UFOs. Jemand sagt etwas über UFOs, was vielleicht wissenschaftlich nicht stichhaltig oder zumindest nicht sicher ist. Dann kann man ihm doch ganz normal sagen, dass das so nicht stimmt, und ganz friedlich und ohne jegliche Angriffe auf die Person dies begründen. Stattdessen wird diese Person beleidigt (und ja, das war eine Beleidigung; wenn mir jemand das auf den Kopf werfen würde, würde ich es ihm ganz schön übel nehmen) und nun muss diese Person den Leuten erst einmal versichern, dass sie nicht schwer gestört ist, kein Alkohol trinkt und so weiter, um überhaupt ernstgenommen zu werden. Na, auf was für einem Niveau bewegen wir uns denn da? Ich sagte Kindergarten, aber vielleicht trifft es das nicht ganz, da Kinder nur kindisch und nicht verachtend und aggressiv sind. Daher habe ich den unpassenden Beitrag gemeldet. Und was kommt dann? Dann werde sogar ich gemeldet, ich, der ja gar nichts getan hat, mit einem um so absurderen Grund: ich hätte den Webmaster in die Irre geführt. Überhaupt nicht, ich habe nur dem Webmaster Bescheid gegeben, als es ungerecht wurde. Mich deshalb zu melden ist dagegen sehr wohl irreführend.

Natürlich gibt es Regeln, an die man sich halten muss, aber ich habe den Eindruck, als suchen Einige geradezu nach Streit und bösen Regelverstoßern - als würden manche böse Leute auf die Probe gestellt, ob man sie zu einer Aktion bewegen kann, die ihm dann seine Rechte im Forum kosten. Vielleicht liege ich damit falsch, aber ich will damit nur sagen, dass ich den Umgang so daneben finde, dass man diesen Eindruck gewinnen könnte.

Ich weiß auch, dass es hier und vielleicht in einigen Nachbarforen in der Vergangenheit ein paar wirklich bedenkliche User gab, die dann eben eine schlechte Erfahrung waren (zum Beispiel aus dem MAHAG-Forum, ich habe mich über jene User und ihre Ideen ja auch informiert), aber vielleicht hat sich das zu einer allgemeinen Angst ausgeartet, die sich dann bemerkbar macht (ich habe ja manchmal Wörter wie Trollwelle oder Sommerloch mitbekommen).

Die nächsten Tage über werde ich noch reinschauen, um mich vertragen zu können. Aber dafür muss sich Einiges ändern, sonst mag ich nicht wieder vorbeikommen. Wenn jemand jetzt denkt, dass ich doch alles missverstehe oder dass ich jetzt auch ein Troll bin, wäre das sehr schade.
 

Webmaster

Administrator
Teammitglied
Ich habe dem Beitrag einmal ein eigenes Thema spendiert. Ich finde das besser, als einen so alten Thread wieder aufzuwärmen. Den Titel kann ich gerne bei Bedarf ändern.

S. D.
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Worauf gerne herumgeeiert wird, ist der seelische Zustand des, ich sage mal, Kontrahenten, also des Threaderstellers, der eine diskutable Idee auf den Tisch legt.
Hallo Infinity,

genau hier ist das Problem: es handelt sich nicht um "diskutable Ideen", weil sie naturwissenschaftliche Grundvoraussetzungen nicht erfüllen.

Natürlich wird kein Naturwissenschaftler erwarten, dass ein Laie sowas auf Anhieb weiss, aber wenn er mehrfach und auch wirklich nett darauf hingewiesen wird und sich trotzdem in der Wortwahl vergreift, dann kann es eben passieren, dass er eine "passende" Antwort erhält.

Ich habe das ja beispielsweise hier ein bisschen näher eröftert.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo Infinity,

Jemand sagt etwas über UFOs, was vielleicht wissenschaftlich nicht stichhaltig oder zumindest nicht sicher ist. Dann kann man ihm doch ganz normal sagen, dass das so nicht stimmt, und ganz friedlich und ohne jegliche Angriffe auf die Person dies begründen.

hier bin ich auf Deinen Einwand in meiner Antwort an Dgoe eingegangen.

Wenn jemand jetzt denkt, dass ich doch alles missverstehe oder dass ich jetzt auch ein Troll bin, wäre das sehr schade.

Diese Sorge ist aus meiner Sicht unbegründet. :)

Viele Grüße!
 

Kibo

Registriertes Mitglied
Hallo Infinity,

Was du geschrieben hast könnte ich genau so auch unterschreiben.

Hallo Ralf, hallo Mahananda,

Jemanden zum Psychologen zu schicken ist keine passende Antwort. Das kann eure persönliche Meinung von einem User sein, aber so etwas schreibt man nicht. Niemand, würde auf sowas antworten "Ja gut, kannst recht haben", nach so einem Satz kann eine Diskussion nur eskalieren.
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Jemanden zum Psychologen zu schicken ist keine passende Antwort. Das kann eure persönliche Meinung von einem User sein, aber so etwas schreibt man nicht. Niemand, würde auf sowas antworten "Ja gut, kannst recht haben", nach so einem Satz kann eine Diskussion nur eskalieren.
Hallo Kibo,

man kann.

Ich begründe das wie folgt: zunächst wird man es auf sachliche Weise versuchen, jemandem etwas zu vermitteln. Wenn das nicht klappt, wird man versuchen herauszufinden, welche Kenntnisse der Gesprächspartner mitbringt und seine Argumentation diesen Kenntnissen anpassen. Das mag Zeit kosten, aber das ist alles kein Problem, wir befinden uns hier in einem Forum und nicht in einem Seminarraum einer Universität.

Irgendwann stellt man fest, dass der Gesprächspartner nicht "nicht kann", sondern dass er "nicht will". In einer solchen Situation ist jedes weitere fachliche Argument nicht nur überflüssig, es verfehlt sogar sein Ziel. Ich habe es ja jahrelang auf die "nette" Tour versucht. Irgendwann muss man - leider - feststellen, dass dieser Ansatz bei "erkenntnisresistenten" und "merkbefreiten" Personen nicht "zielführend" ist. Du siehst, es gibt sogar Worte für diese Situation.

Was mir auch aufgefallen ist: es gibt Menschen, die sich vom Wort "Ar***loch" besser überzeugen lassen als von einem Fachargument !!! Für mich ist sowas schlicht unglaublich und zehrt wirklich sehr an meinem Verständnis der Intelligenz der Menschheit, aber es ist so.

Ein weiteres stets sehr überzeugendes Argument ist, wenn jemand eine Behauptung aufstellt und man um Geduld bittet, weil man den Fachartikel für 30 Dollar gekauft hat und nun erst noch lesen muss. Das führt in nahezu 100% der Fälle zum sofortigen Themenwechsel ! Übrigens auch in den Fällen, in denen der Fachartikel die These meines Gesprächspartners erhärtet.


Irgendwie muss man sich auch in einem Fachforum bewusst sein, dass nicht jeder Forenteilnehmer über einen naturwissenschaftlichen Hintergrund verfügt, was ich persönlich übrigens als bereichernd finde. Der "Preis" ist aber der, dass Fachargumente nicht immer die gewünschte Wirkung erzielen und dann muss man manchmal eben auch die fachliche Ebene wechseln und eine Ebene anwenden, für die der Gesprächspartner offen ist. Denn eine Kommunikation erfordert, dass beide Seiten offen sind.

Und wenn der Gesprächspartner wieder auf die sachliche Ebene zurückkehrt - ja wunderbar ! Dann kann man nämlich wieder weitermachen :)
Es geht ja nicht darum, irgendwie nachtragend zu sein.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Kibo

Registriertes Mitglied
hmm das ist ja schön und gut, passt aber nicht ganz zu der speziellen Situation die wir da mit Rena haben, da wurde mMn übers Ziel weit hinaus geschossen. Verschwörungstheoretikerin, OK, aber deswegen gleich psychisch gestört, nein.

mfg
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
hmm das ist ja schön und gut, passt aber nicht ganz zu der speziellen Situation die wir da mit Rena haben, da wurde mMn übers Ziel weit hinaus geschossen. Verschwörungstheoretikerin, OK, aber deswegen gleich psychisch gestört, nein.
Hallo Kibo,

ich würde Rena nicht einmal als "Verschwörungstheoretikerin" bezeichnen, ich denke, ihr ist einfach der rein naturwissenschaftliche Ansatz nicht so vertraut. Und sowas kann man gemeinsam erarbeiten, einfach halt in genügend kleinen Schritten und unter Berücksichtigung, dass ein Naturwissenschaftler bei einem Laien nicht dieselben Basis-Kenntnisse voraussetzen kann wie bei einem anderen Naturwissenschaftler.

Insbesondere ist also eine subjektiv als solche empfundene UFO-Sichtung nicht als "Hirngespinst" abzutun, sondern als nicht-reproduzierbare Beobachtung, und nicht-reproduzierbare Beobachtungen kann man auch sachlich angehen.

Ein ganz einfacher Ansatz wäre z.B. die "doppelte Verneinung", die ja wieder zu einer Bejahung führt, aber den Vorteil hat, dass man die Fragestellung - völlig ergebnisoffen - aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.

Dann kommt es schon gut.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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