FUKUSHIMA wie gehts weiter ?

Bynaus

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aber diese "ca. 20 Tonnen pro Jahr" sind doch sicherlich weltweit gemeint und nicht pro Kohlekraftwerk...

Oh nein. Pro Kohlekraftwerk (natürlich abhängig von einer bestimmten Leistung, aber das ist ein typischer Wert für ein Multi-Gigawatt Kohlekraftwerk).

@Dgoe:

Leere mal eine Tasse Violett in einem Eimer weiße Farbe und sieh mal zu wie lange Du brauchst keine Streifen mehr zu sehen.

Farbe hat eine andere Viskosität als Wasser, entsprechend länger dauert es, bis die Durchmischung gelingt. Noch länger würde es z.B. in Honig dauern. Aber wir reden hier nicht von Farbe oder Honig: Wir reden hier von Meerwasser.

Die bösen bösen Kohlekraftwerke.

Siehst du? Kaum gehts nicht mehr um AKW, steigst du aus der Diskussion aus und beginnst eine Meta-Diskussion. Weil es dir vielleicht gar nicht wirklich um radioaktive Lecks und die freisetzung von radioaktiver Strahlung in die Umwelt geht - es geht nur um die Atomenergie, die möglichst schlecht dargestellt werden soll. Hier wird jedes Bequerel gezählt, bei Kohlekraftwerken ist es höchstens einen sarkastischen Kommentar wert.

Und das ist das Problem bei der Energiewende: es geht nicht um eine rationale Diskussion darüber, was wir brauchen, was wir wollen und wie wir diese Ziele am besten erreichen. Es geht nicht darum, ein Maximum an sauberem, verlässlichem Strom zu erzeugen bei einem Minimum an Schaden an Mensch und Umwelt. Es geht vielen ihrer Befürworter nur darum, möglichst schnell die bösen AKW loszuwerden (und dass sie dann ganz schnell durch Kohlekraftwerke ersetzt werden, bei denen die Freisetzung von Uran zum normalen Programm gehört, schieben wir mal schön auf die Merkel und die bösen Lobbys, natürlich).

Wenn man die Sache objektiv betrachtet, muss schnell klar werden, dass AKW sehr viel besser sind als ihr Ruf. Es spricht langfristig nichts grundsätzliches gegen die Erneuerbaren, so lange man effiziente Zwischenspeicher bauen kann und Wege findet, wie man genug davon erzeugen kann, um den Bedarf zu decken, ohne gleichzeitig ganze Landschaften mit Windrädern oder Solarzellen zuzudecken. Das Problem ist, dass wir noch lange nicht dort sind, und dass wir in der Zwischenzeit den CO2-Ausstoss so schnell wie möglich reduzieren sollten. Der wichtigste Ausstieg der "Energiewende" sollte jener aus den fossilen Energieträgern sein. Wenn man dafür für eine begrenzte Zeit AKW braucht, zumindest so lange, bis die Erneuerbaren übernehmen können - dann ist das eben so.

Tatsache ist aber, dass weltweit viele Staaten weiterhin auf AKW setzen werden. Die Welt bleibt nicht stehen, aber Länder, die aus dieser Technologie aussteigen, werden sie später entweder teuer einkaufen, oder aber in Energiearmut leben müssen. Deutschland hatte mit Siemens einen Marktführer im Land - dieses Knowhow geht nun verloren. Zum Beispiel nach China.

Jo - und darin zu investieren, mit Milliardensummen - halte ich für aberzigbilliardenfach angebrachter als auf der Unlösung Fissionsenergie rumzureiten. Ob nun mit Wiederaufbereitung oder nicht.

Und was sollen wir denn deiner Meinung nach mit dem angefallenen Abfall machen? Der geht nicht weg, nur weil man aussteigt.
 

ralfkannenberg

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Siehst du? Kaum gehts nicht mehr um AKW, steigst du aus der Diskussion aus und beginnst eine Meta-Diskussion. Weil es dir vielleicht gar nicht wirklich um radioaktive Lecks und die freisetzung von radioaktiver Strahlung in die Umwelt geht - es geht nur um die Atomenergie, die möglichst schlecht dargestellt werden soll. Hier wird jedes Bequerel gezählt, bei Kohlekraftwerken ist es höchstens einen sarkastischen Kommentar wert.
Hallo Bynaus,

das hast Du wirklich sehr schön zusammengefasst.

Und das ist das Problem bei der Energiewende: es geht nicht um eine rationale Diskussion darüber, was wir brauchen, was wir wollen und wie wir diese Ziele am besten erreichen. Es geht nicht darum, ein Maximum an sauberem, verlässlichem Strom zu erzeugen bei einem Minimum an Schaden an Mensch und Umwelt.
Und auch dieser Zielsetzung ist im vollen Umfang zuzustimmen, auch wenn mir als altem AKW-Gegner das Minimum noch zu hoch ist. Mit zunehmendem Alter bin ich aber letztlich auch aus pragmatischen Gründen soweit auch aus voller Überzeugung zu "Konzessionen" bereit, dass mein Wunsch-Minimum zumindest vorübergehend innerhalb der vorgegebenen Grenzen überschritten werden darf.

Es geht vielen ihrer Befürworter nur darum, möglichst schnell die bösen AKW loszuwerden (und dass sie dann ganz schnell durch Kohlekraftwerke ersetzt werden, bei denen die Freisetzung von Uran zum normalen Programm gehört, schieben wir mal schön auf die Merkel und die bösen Lobbys, natürlich).
Eine Beobachtung, die ich auch schon gemacht habe, auch wenn es nun auf die persönliche Ebene abgleitet.

Wenn man die Sache objektiv betrachtet, muss schnell klar werden, dass AKW sehr viel besser sind als ihr Ruf.
Nochmals ein nicht-subjektiv eingefärbter Satz, dem ebenfalls aus meiner Sicht im vollen Umfang zuzustimmen ist.


Und jetzt kommen meine "Aber":

Es spricht langfristig nichts grundsätzliches gegen die Erneuerbaren, so lange man effiziente Zwischenspeicher bauen kann und Wege findet, wie man genug davon erzeugen kann, um den Bedarf zu decken, ohne gleichzeitig ganze Landschaften mit Windrädern oder Solarzellen zuzudecken.
Damit hast Du Dich quasi "geoutet": ein Windmühlen-Gegner. Obwohl die Windmühlen eine tolle Sache wären und man sich auch relativ schnell an die gewöhnen kann, will keiner die haben: die Windmühlen mögen doch bitte im Nachbardorf stehen. Das ist in der Schweiz so, das ist im Schwarzwald so. Die Solarzellen lasse ich jetzt erst mal aussen vor, wobei die Idee an sich noch gut ist: als AKW-Fan muss man neben den Windmühlen natürlich auch noch die Solarzellen verteufeln.

Und da zum Glück die Geothermie schreckliche Erdbeben in Basel und in St.Gallen ausgelöst hat, ist diese natürlich auch "böse".

Fazit: Kohle ist böse, Windmühlen sind böse, Solarzellen wie ich soeben gelesen habe auch und die Geothermie mit ihren Erdbeben natürlich auch.

Da bleiben ja nur noch die AKW; die sind im Rahmen dieser Argumentation noch am wenigsten böse, und irgendwoher muss ja der Strom aus der Steckdose schliesslich kommen.

Dabei wird dann auch noch irgendwie übersehen, dass man die Windmühlen und die Solarzellen sobald die Technologie weiter optimiert ist entweder updaten oder wenn das nicht geht wieder problemlos abbauen und weitestgehend ungiftig entsorgen könnte.

Wenn man dafür für eine begrenzte Zeit AKW braucht, zumindest so lange, bis die Erneuerbaren übernehmen können - dann ist das eben so.
Und da die Erneuerbaren bis auf weiteres noch nicht übernehmen können, weil sie ja die Landschaft verschandeln und arme Brutvögel dagegenfliegen und angeblich zu Tode kommen (während sie indes nicht gegen Bäume und Häuser fliegen ...), kommen die AKW endgültig wieder "so lange" zum Handkuss.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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Dgoe

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Was?

Kaum gehts nicht mehr um AKW, steigst du aus der Diskussion aus
Tue ich nicht, eine infame Unterstellung.

und beginnst eine Meta-Diskussion.
Nein, falsch, das ist jetzt ein Metagespräch, mit dem Du angefangen hast, nicht ich.

Weil es dir vielleicht gar nicht wirklich um radioaktive Lecks und die freisetzung von radioaktiver Strahlung in die Umwelt geht
Quatsch, Du siehst schon Gespenster, komm mal runter.

- es geht nur um die Atomenergie,
Das sagst Du.

die möglichst schlecht dargestellt werden soll.
Willst Du das zu einer Verschwörungstheorie ausbauen?


Und was sollen wir denn deiner Meinung nach mit dem angefallenen Abfall machen? Der geht nicht weg, nur weil man aussteigt.
Addicted? Hast Du nicht selber von diversen Aufbereitungsanlagen geschrieben, die schon in Betrieb sind? Reichen die nicht, um den Müll zu entsorgen?

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

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Addicted? Hast Du nicht selber von diversen Aufbereitungsanlagen geschrieben, die schon in Betrieb sind? Reichen die nicht, um den Müll zu entsorgen?
Hallo Dgoe,

habe ich da wegen Olympia was verpasst: sind da über Nacht etwa in einer Nacht- und Nebelaktion Transmutationsanlagen gebaut worden ?

In der Wikipedia, die auf diesem Niveau genügend ist, liest sich das noch ein bisschen anders:

Hochradioaktive Spaltproduktlösungen, die bei der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente anfallen, werden in Glas eingeschmolzen. Die dabei entstehenden Glaskokillen sind korrosionsfest und unlöslich in Wasser. Zusätzlich werden sie wasserdicht in Edelstahlbehälter verpackt.

Forscher entdeckten jedoch, dass die Actinoide (Uran, Neptunium, Plutonium) im Atommüll mit dem Borglas, aus dem die Kokillen bestehen, unter Wassereinfluss reagieren können, wenn die Edelstahlumhüllung durch Korrosion undicht wird. Die dabei entstehenden Kristalle könnten theoretisch das Glas zerstören. Andere Forscher halten jedoch die Zerstörung des Glases trotz der Reaktionen für unmöglich, weil im realen Atommüll die Konzentration der Actinoide dafür zu gering wäre.

Alternativ hierzu wird an der Einbindung in Keramik gearbeitet; hier ist ebenfalls eine chemisch stabile Lagerung gewährleistet.
Das mit dem Einschmelzen in Glas klappt schon, an der Einbindung in Keramik wird noch gearbeitet.

Es gibt Vorschläge, die langlebigen Nuklide aus hoch radioaktiven Abfällen in geeigneten Anlagen (spezielle Reaktoren, Spallations-Neutronenquellen) durch Neutronenbeschuss in kurzlebige Nuklide umzuwandeln, was die notwendige Dauer des Abschlusses von der Biosphäre erheblich verkürzen und evtl. sogar eine Wiederverwertung der entstehenden Materialien ermöglichen würde. Die entsprechenden Forschungen in der Transmutation sind jedoch noch in den Anfängen. Bisher wurde weltweit noch keine produktive Transmutationsanlage zur Beseitigung nuklearer Abfälle verwirklicht, lediglich im Rahmen von Forschungsprojekten wurden kleine Anlagen realisiert.
Und die Forschungen in der Transmutation sind noch in den Anfängen :)


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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@Ralf:

Damit hast Du Dich quasi "geoutet": ein Windmühlen-Gegner.

Nein, nicht wirklich. Ich finde sie sogar recht ästhetisch, was nicht heisst, dass ich 20% der Landoberfläche damit zudecken möchte. Ich denke einfach, Windmühlen sind überbewertet, und die Unsicherheit der Stromversorgung, die sich daraus ergibt, wird zu oft unter den Tisch gekehrt. Bisher löst man das so, dass man die Unstetigkeit mit einem Paralellnetz von Gaskraftwerken kompensiert - was natürlich die Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit von Windstrom mindert.

als AKW-Fan muss man neben den Windmühlen natürlich auch noch die Solarzellen verteufeln.

Überhaupt nicht, im Gegenteil. Langfristig (gegen Ende des 21. Jahrhunderts) denke ich werden wir einen sehr grossen Anteil unserer Energie von der Sonne beziehen, vermutlich über Solarsatelliten. AKW brauchts dann nur noch für spezielle Anwendungen wie Schiffe, U-Boote, Raumschiffe, Militärbasen, Forschungsbasen im Weltraum, etc - und natürlich zur Vernichtung der angefallenen radioaktiven Abfälle.

Und da zum Glück die Geothermie schreckliche Erdbeben in Basel und in St.Gallen ausgelöst hat, ist diese natürlich auch "böse".

Ich habe auch nichts gegen Geothermie. Ich hab in St. Gallen auch für den Kredit gestimmt. Für Geothermie gilt das gleiche wie für die anderen Erneuerbaren: wo nötig und sinnvoll, soll man sie nutzen. Aber man sollte sich keinen Illusionen hingeben, dass sie genug hergeben, um all unsere künftigen Bedürfnisse an Energie zu befriedigen. Wenn das geschieht, wird nämlich einfach das Defizit zwischen SOLL und HABEN mit fossiler Energie kompensiert.

Fazit: Kohle ist böse, Windmühlen sind böse, Solarzellen wie ich soeben gelesen habe auch und die Geothermie mit ihren Erdbeben natürlich auch.

Kohle ist böse, ja. :) Beim Rest weiss ich nicht wo du das her hast - auf jeden Fall nicht von mir.

@Dgoe: Ich wollte dir nicht persönlich auf den Schlips treten. Ich stelle nur fest, dass radioaktive Lecks bei AKW ein Thema ist, mit dem man viele, viele Seiten füllen kann. Radioaktive Lecks (selbst wenn sie zum Design gehören) bei Kohlekraftwerken sind aber nicht mal der Rede wert, werden ignoriert oder ins Lächerliche gezogen, wenn mans mal aufbringt. Mal ganz abgesehen davon, dass Kohlekraftwerke z.B. auch Quecksilber (ein Nervengift, das sich negativ auf das Gehirn auswirkt) ausstossen, und zwar in Mengen, dass man ernsthafte langfristige Auswirkungen auf die Umwelt befürchten muss (im Gegensatz zu, sagen wir, Fukushima). Deshalb kann ich einfach nicht anders als festzustellen, dass Kontamination der Umwelt durch Formen der Energieerzeugung offenbar nicht der Rede wert sind - ausser, es handelt sich um AKW.

Hast Du nicht selber von diversen Aufbereitungsanlagen geschrieben, die schon in Betrieb sind? Reichen die nicht, um den Müll zu entsorgen?

Die Aufbereitungsanlagen, die in Betrieb sind (La Hague, Sellafield) sind ineffiziente Dreckschleudern. Es gibt Reaktoren, die man schon getestet hat, die aber noch nicht kommerzialisiert wurden bzw. die man zuerst bauen müsste, damit sie den Müll beseitigen können. Das können sie aber nur, wenn es eine gewisse Unterstützung in der Bevölkerung für solche Vorhaben gibt. So lange alles verteufelt wird, was irgendwie mit Radioaktivität zu tun hat, wird das aber nicht geschehen.
 

Dgoe

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Hallo Bynaus,

Ich wollte dir nicht persönlich auf den Schlips treten.
Was Dir mangels selbigen ohnehin schwer fallen dürfte. Aber kein Problem.

Natürlich sind Kohlekraftwerke ein Graus, keine Frage. Ich hoffe, dass heute wenigstens etwas besser gefiltert wird. Aber wieso sollte jemand, der sich um nukleare Belastungen sorgt, plötzlich Kohlekraftwerke so wahnsinnig toll finden? Das macht doch überhaupt keinen Sinn. Logisch, dass die gleiche Person auch Kohlekraftwerke nicht gut heißen wird.

Dass es nur diesen einen Entweder-Oder-Schalter geben soll, wage ich zu bezweifeln.

Die Aufbereitungsanlagen, die in Betrieb sind (La Hague, Sellafield) sind ineffiziente Dreckschleudern.
Und warum hat man die dann gebaut? Was ist mit den Russischen?

Es gibt Reaktoren, die man schon getestet hat, die aber noch nicht kommerzialisiert wurden bzw. die man zuerst bauen müsste, damit sie den Müll beseitigen können.
Wie kann man denn einen Reaktor testen ohne ihn zu bauen?

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

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Nein, nicht wirklich. Ich finde sie sogar recht ästhetisch, was nicht heisst, dass ich 20% der Landoberfläche damit zudecken möchte. Ich denke einfach, Windmühlen sind überbewertet, und die Unsicherheit der Stromversorgung, die sich daraus ergibt, wird zu oft unter den Tisch gekehrt. Bisher löst man das so, dass man die Unstetigkeit mit einem Paralellnetz von Gaskraftwerken kompensiert - was natürlich die Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit von Windstrom mindert.
Hallo Bynaus,

an sich könnte man doch wie bei Wertpapieren auch einfach besser diversifizieren, im Falle der Windräder eben ein paar von denen in Reserve bauen und wenn man dann zuviel Strom hat, dann soll der halt Wasser irgendein Kavernenkraftwerk hochpumpen und wenn der Strom benötigt wird lässt man das Wasser durch eine Turbine eben wieder zu Tale fliessen.

Überhaupt nicht, im Gegenteil. Langfristig (gegen Ende des 21. Jahrhunderts) denke ich werden wir einen sehr grossen Anteil unserer Energie von der Sonne beziehen, vermutlich über Solarsatelliten. AKW brauchts dann nur noch für spezielle Anwendungen wie Schiffe, U-Boote, Raumschiffe, Militärbasen, Forschungsbasen im Weltraum, etc - und natürlich zur Vernichtung der angefallenen radioaktiven Abfälle.
Ja schön und gut, aber wir sind im Jahre 2014 und unterhalten uns vielleicht lieber noch nicht über Solarsatelliten.

Ich habe auch nichts gegen Geothermie. Ich hab in St. Gallen auch für den Kredit gestimmt. Für Geothermie gilt das gleiche wie für die anderen Erneuerbaren: wo nötig und sinnvoll, soll man sie nutzen. Aber man sollte sich keinen Illusionen hingeben, dass sie genug hergeben, um all unsere künftigen Bedürfnisse an Energie zu befriedigen. Wenn das geschieht, wird nämlich einfach das Defizit zwischen SOLL und HABEN mit fossiler Energie kompensiert.
Hier sollte man vielleicht aber doch noch etwas mehr Erdbebenforschung betreiben, ehe man diese Energieform nutzt; wobei man auch beachten sollte, dass diese künstlich ausgelösten Erdbeben doch rund 1 Stufe tiefer auf der Richter-Skala lagen als solche, wie man sie in der Region einmal pro Jahrzehnt ohnehin antrifft.

Warum man aber die nebenbei entdeckten Erdgasvorkommen bei St.Gallen einfach nur abgefackelt hat und statt hier etwas zu investieren sich auf den pauschalen Standpunkt gestellt hat, man wisse nicht, wieviel Erdgas es dort gäbe, verstehe ich auch nicht ganz.


Kohle ist böse, ja. :) Beim Rest weiss ich nicht wo du das her hast - auf jeden Fall nicht von mir.
Wenn Kohle böse ist ist es Erdgas vermutlich auch.

Eine ganz wichtige "Energiequelle" fehlt übrigens noch: besser Isolieren. Meines Wissens kann man damit sehr viel herausholen.

Kurz und gut: die Unsicherheit bei den Windrädern und den Solarzellen aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen bräuchte man meines Erachtens nicht konventionell auszugleichen, sondern könnte einfach mehr von denen aufstellen und dann in die Speicherung investieren.

Aber solange Hintertupfingen will, dass die Windräder (zusammen mit der angeblich giftige Strahlen aussendenden Handyantenne) in Vordertupfingen aufgestellt werden und die Vordertupfinger dasselbe nur vice versa fordern, wird das mit den erneurbaren Energieformen natürlich nichts.

Und auch der erste Satz zu dieser Thematik in der Wikipedia dürften den Einwohnern beider Dörfer Anlass genug geben, auch die Sonnenzellen zu verbannen:

Die Herstellung photovoltaischer Solarzellen ist ein chemischer Prozess, bei dem gasförmige, flüssige und feste Chemikalien zum Einsatz kommen, die gesundheits- und umweltschädlich sind.

Das ist dann natürlich Honig für alle Antis:
Zum Entfernen der Rückstände verwendet man Schwefelhexafluorid und Stickstofftrifluorid als Reinigungsgase. Beide Gase sind zwar ungiftig, gleichwohl aber sehr starke Treibhausgase

Treibhausgase !! - Und immer wieder gut macht es sich, wenn das Zeugs dann auch noch krebseerregend ist:

Einige Solarzelltypen verwenden anstelle von Silicium Stoffe wie z. B. toxisches oder karzinogenes Cadmium, Arsen bzw. deren Verbindungen


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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Bynaus

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@Dgoe:

Dass es nur diesen einen Entweder-Oder-Schalter geben soll, wage ich zu bezweifeln.

Mag sein. Die Realität sieht jedoch sowohl in Deutschland als auch in Japan so aus: wenn AKW abgeschaltet werden, baut man stattdessen Kohlekraftwerke. Weil sie die einzigen sind, die in der gegenwärtigen Praxis hinsichtlich Preis und Bandstrom AKW ersetzen können. Angesichts dieser Realität ist es doch unsinnig, jetzt aus der Atomenergie aussteigen zu wollen. Wenn man das langfristig will, ist es eine Sache. Wenn man es kurzfristig erzwingt, wird es nur zu mehr CO2, mehr Russ, Quecksilber etc. in der Luft führen. Deshalb hinterfrage ich den Ausstieg, auch angesichts dessen, dass ein Nicht-Ausstieg offenbar bei weitem nicht so schlimm ist, wie immer angedeutet wird.

Und warum hat man die dann gebaut?

Weil sie das Ausmass des Abfalls verringern und damit helfen, Kosten zu sparen.

Wie kann man denn einen Reaktor testen ohne ihn zu bauen?

Solche Reaktoren wurden gebaut. Sie waren halt einfach experimentell, nicht für den Anschluss ans Netz gedacht (z.B. MSR, IFR). Aber die Russen haben ja jetzt ihren BN-600. Das ist ein kommerzieller Reaktor mit schnellem Spektrum.

@Ralf:

an sich könnte man doch wie bei Wertpapieren auch einfach besser diversifizieren, im Falle der Windräder eben ein paar von denen in Reserve bauen und wenn man dann zuviel Strom hat, dann soll der halt Wasser irgendein Kavernenkraftwerk hochpumpen und wenn der Strom benötigt wird lässt man das Wasser durch eine Turbine eben wieder zu Tale fliessen.

Du kannst nicht genügend Kavernenkraftwerke bauen um mit den Fluktuationen im Windstrom mitzuhalten. Es braucht etwas besseres - aber man darf nicht vergessen, dass diese Zwischenspeicherung sehr effizient sein muss, sonst baut man gewisse Windräder nur, um Verluste wettzumachen.

Ja schön und gut, aber wir sind im Jahre 2014 und unterhalten uns vielleicht lieber noch nicht über Solarsatelliten.

Ich sag nur, ich sehe das als Fernziel. Ich habe nix grundsätzlich gegen Solarzellen, wie du mir unterstellt hast.

Warum man aber die nebenbei entdeckten Erdgasvorkommen bei St.Gallen einfach nur abgefackelt hat und statt hier etwas zu investieren sich auf den pauschalen Standpunkt gestellt hat, man wisse nicht, wieviel Erdgas es dort gäbe, verstehe ich auch nicht ganz.

Das war wohl kaum wirtschaftlich. Soweit ich weiss ist das Gas mittlerweile versiegt.

Wenn Kohle böse ist ist es Erdgas vermutlich auch.

Nicht ganz so böse, weil bei der Verbrennung eigentlich nur CO2 und Wasser anfällt - insofern ist Gas der netteste fossile Energieträger (hat natürlich auch Probleme wie Abhäniggkeit vom Ausland, Umweltprobleme beim Fracking, etc.). Aber CO2 sollten wir ja eben genau keins mehr produzieren. Das Geld, das man in Gaskraftwerke investiert, muss dann auch noch Jahrzehntelang amortisiert werden, das heisst, man bindet über einen langen Zeitraum an eine CO2-Schleuder. Vielleicht nicht die beste denkbare Investition...

Eine ganz wichtige "Energiequelle" fehlt übrigens noch: besser Isolieren. Meines Wissens kann man damit sehr viel herausholen.

Ob man durch "sparen" (in welcher Form auch immer) wirklich den Verbrauch senken kann, ist unklar. Man hat dann natürlich auch Rebound-Effekte: je weniger Energie gebraucht wird, desto günstiger ihr Preis, und desto grösser der Anreiz, mehr davon zu brauchen. Siehe als Extrembeispiel negative Strompreise bei windigem Wetter, wo die Bahn ein paar Millionen machen kann, in dem sie im Sommer die Weichenheizungen anschaltet.

sondern könnte einfach mehr von denen aufstellen und dann in die Speicherung investieren.

So einfach ist es eben nicht. Wenn du das Vielfache der gesamten (mittleren) Erneuerbaren Stromleistung auch zwischenspeichern können musst (und zwar für längere Zeit), investierst du Unsummen in Speicher, die du in der Regel dann nur zu einem Bruchteil brauchst. Das ist eine "wenn Geld keine Rolle spielen würde"-Lösung, die in der Realität nicht praktikabel ist.

Beispiel: Stell dir vor, du hast 10 Windräder mit je 1 MW Nenn-Leistung. Die mittlere Leistung, die von den Verbrauchern (sagen wir, ein kleines Dorf) abgenommen wird, ist dann ca. 2 MW. Sagen wir, dieser Kapazitätsfaktor kommt so zustande, dass während einem Monat (30 Tage) der Wind an 3 Tagen mit voller Kraft weht (10 MW), an 3 weiteren Tagen mit 50% der vollen Kapazität (5 MW), und an 5 weiteren Tagen mit 30% der vollen Kapazität (3 MW). An allen anderen Tagen ist Windstille. In diesem Fall müsstest du mit deinem Speicher also im Extremfall (wenn alle Tage mit Windstille aufeinander folgen) 19 Tage lang 2 MW Strom abgeben können, damit die Dorfbewohner nie im Dunkeln sitzen. Ausserdem muss der Speicher so gross sein, dass er die 3 Tage a 10 MW absorbieren kann. Das erfordert also eine Speicherkapazität von der Grössenordnung von ca. 40 MW-Tagen, gut 20 Mal die durchschnittliche Leistung! Natürlich hängt die genaue Zahl von den Windverhältnissen vor Ort ab (je gleichmässiger der Wind weht, desto kleiner kann der Speicher sein), aber das ist eine relativ typische Zahl.

Heute löst man das so, dass man bei Flaute die fossilen hochfährt und bei zu viel Wind entweder die Weichenheizungen anschaltet - oder eben die Räder in den Wind stellt (fixiert).


Ja, nicht zu vergessen das sehr böse Dihydrogenmonoxid, das bei allerlei Prozessen freigesetzt wird. Auch ein starkes Treibhausgas! :)
 
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Lina-Inverse

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Zum Ausstoss von Uran durch Kohlekraftwerke sollte man, um das in einen bewertbaren Kontext zu stellen, anmerken das:
Wikipedia schrieb:
Im normalen Boden kommt Uran als Spurenelement vor. Die US-amerikanische Agency for Toxic Substances and Disease Registry (ATSDR) schätzt, dass sich in den obersten 33 cm Erdboden einer Fläche von einer Quadratmeile Land im Mittel ca. 4 Tonnen Uran befinden, also etwa 1,5 Tonnen pro Quadratkilometer.
Und das es Natururan ist, also nicht angereichert und auch nicht kürzlich an Kernreaktionen teilgenommen hat - also auch keine der kurzlebigen Spaltprodukte (die den grössten Teil des Radiaktivitätsinventars eine Atomkraftwerks stellen) dabei sind.

Allerdings sind bei den Kohlekraftwerken auch noch eine Menge andere "nette" Bestandteile in der Flugasche enthalten (z.B. Thorium, sogar noch mehr als Uran und so ziemlich alle Schwermetalle die das Periodensystem anzubieten hat). Es ändert natürlich nichts daran das ein laufendes Kohlekraftwerk mehr Radioaktivität freisetzt als ein normal laufendes Atomkraftwerk, nur man muss jetzt wegen beidem nicht gleich in Panik ausbrechen.

Die radioaktiven Bestandteile die bei der Kohleverbrennung freigesetzt werden sind doch wohl eher das kleinste Problem von Kohlekraftwerken (Feinstaub!).

Gruss
Michael
 
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ralfkannenberg

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Du kannst nicht genügend Kavernenkraftwerke bauen um mit den Fluktuationen im Windstrom mitzuhalten. Es braucht etwas besseres - aber man darf nicht vergessen, dass diese Zwischenspeicherung sehr effizient sein muss, sonst baut man gewisse Windräder nur, um Verluste wettzumachen.
Hallo Bynaus,

ich hatte ja auch an mehrere erneuerbare Technologien gedacht, die sich gegenseitig ergänzen, und nicht nur an eine einzige.

Ich sag nur, ich sehe das als Fernziel. Ich habe nix grundsätzlich gegen Solarzellen, wie du mir unterstellt hast.
Das habe ich Dir nicht unterstellt, ich habe lediglich darauf hingeweisen, dass es nun mal ein Unterschied ist, ob ich "ja gerne" oder "gerne, aber bitte erst in 100 Jahren" sage. Letzteres ist aus praktischer Sicht gar nicht so weit vom "nein" entfernt.

Das war wohl kaum wirtschaftlich. Soweit ich weiss ist das Gas mittlerweile versiegt.
Müsste man nochmal nachschauen; meine letzte Info war, dass sie es abgeschaltet haben. Wobei die 20 Minuten nicht unbedingt die beste Informationsquelle bezäglich solcher Fragestellungen sind.

Nicht ganz so böse, weil bei der Verbrennung eigentlich nur CO2 und Wasser anfällt - insofern ist Gas der netteste fossile Energieträger (hat natürlich auch Probleme wie Abhäniggkeit vom Ausland, Umweltprobleme beim Fracking, etc.). Aber CO2 sollten wir ja eben genau keins mehr produzieren.
Auch wenn das hier nicht hingehört: ich dachte, die Pflanzen "atmen" bei der Photosynthese das CO2 ein. Somit bräuchte man doch eigentlich nur mehr Pfanzen auszusäen und das problem wäre gelöst. Mir ist bewusst, dass es so einfach vermutlich nicht gehen wird.

Siehe als Extrembeispiel negative Strompreise bei windigem Wetter, wo die Bahn ein paar Millionen machen kann, in dem sie im Sommer die Weichenheizungen anschaltet.
Sowas ist aber krank und da können weder das CO2 noch die Treibhausgase und der Atommüll was dafür.

So, zum Rest später, die Kaffeepause ist vorbei.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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So einfach ist es eben nicht. Wenn du das Vielfache der gesamten (mittleren) Erneuerbaren Stromleistung auch zwischenspeichern können musst (und zwar für längere Zeit), investierst du Unsummen in Speicher, die du in der Regel dann nur zu einem Bruchteil brauchst. Das ist eine "wenn Geld keine Rolle spielen würde"-Lösung, die in der Realität nicht praktikabel ist.

Beispiel: Stell dir vor, du hast 10 Windräder mit je 1 MW Nenn-Leistung. Die mittlere Leistung, die von den Verbrauchern (sagen wir, ein kleines Dorf) abgenommen wird, ist dann ca. 2 MW. Sagen wir, dieser Kapazitätsfaktor kommt so zustande, dass während einem Monat (30 Tage) der Wind an 3 Tagen mit voller Kraft weht (10 MW), an 3 weiteren Tagen mit 50% der vollen Kapazität (5 MW), und an 5 weiteren Tagen mit 30% der vollen Kapazität (3 MW). An allen anderen Tagen ist Windstille. In diesem Fall müsstest du mit deinem Speicher also im Extremfall (wenn alle Tage mit Windstille aufeinander folgen) 19 Tage lang 2 MW Strom abgeben können, damit die Dorfbewohner nie im Dunkeln sitzen. Ausserdem muss der Speicher so gross sein, dass er die 3 Tage a 10 MW absorbieren kann. Das erfordert also eine Speicherkapazität von der Grössenordnung von ca. 40 MW-Tagen, gut 20 Mal die durchschnittliche Leistung! Natürlich hängt die genaue Zahl von den Windverhältnissen vor Ort ab (je gleichmässiger der Wind weht, desto kleiner kann der Speicher sein), aber das ist eine relativ typische Zahl.

Heute löst man das so, dass man bei Flaute die fossilen hochfährt und bei zu viel Wind entweder die Weichenheizungen anschaltet - oder eben die Räder in den Wind stellt (fixiert).
Hallo Bynaus,

dieser Punkt fehlt noch; hierzu habe ich eigentlich nur anzumerken, dass dies vielleicht kein guter Ort ist, um Windräder aufzustellen.

Wobei wir natürlich ins nächste Problem hineinlaufen, weil die Orte, die günstig für die Stromproduktion sind, und die Orte, wo der Strom benötigt wird, oftmals geographisch weit auseinander liegen und der Stromtransport eben auch nicht ganz so einfach geht.


Ja, nicht zu vergessen das sehr böse Dihydrogenmonoxid, das bei allerlei Prozessen freigesetzt wird. Auch ein starkes Treibhausgas!
Ich wusste noch gar nicht, dass Wasser ein starkes Treibhausgas ist.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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@Lina-Inverse: Volle Zustimmung! Mir ging es einfach darum zu zeigen, dass hier nicht mit gleichen Ellen gemessen wird. Wenn es nur das Uran (und Thorium) wäre, hätte ich kein Problem, direkt neben ein Kohlekraftwerk zu ziehen.

@Ralf:

Das habe ich Dir nicht unterstellt, ich habe lediglich darauf hingeweisen, dass es nun mal ein Unterschied ist, ob ich "ja gerne" oder "gerne, aber bitte erst in 100 Jahren" sage. Letzteres ist aus praktischer Sicht gar nicht so weit vom "nein" entfernt.

Wir haben heute die Speicherkapazitäten schlicht nicht. Ausserdem denke ich, dass Umweltschützer den systematischen Zubau des Landes irgendwann bekämpfen würden, und zwar lange bevor wir in die Gegend kommen, wo wir unseren Energiebedarf aus Solarzellen decken können (und nein, andere EEs hineinmischen macht das Flächenargument nur bedeutender, weil diese Energieformen im Schnitt noch weniger Watt pro Quadratmeter liefern). Wenn wir schon EEs nutzen wollen, dann müssen wir es dort tun, wo sie weder Mensch noch Umwelt im Weg sind: auf dem offenen Meer, in Wüsten oder eben im All.

Ich hab auch nichts dagegen, schon heute damit anzufangen, ohnehin brachliegende Flächen mit Solarzellen zuzudecken (auch wenn es teuer ist und die Speicherkapazitäten nicht da sind). Bloss wird das nicht ausreichen: selbst wenn wir alle Dächer abdecken, alle wirtschaftlichen Geothermiestandorte nutzen, alle wirtschaftlichen und sozial-ökologisch verträglichen Orte für die Windenergie nutzen, wird am Ende immer noch eine grosse Lücke zwischen SOLL und HABEN bestehen bleiben, die man zweifellos mit fossilen Energieträgern schliessen wird - so lange man sie nicht mit AKW schliessen darf.

Auch wenn das hier nicht hingehört: ich dachte, die Pflanzen "atmen" bei der Photosynthese das CO2 ein. Somit bräuchte man doch eigentlich nur mehr Pfanzen auszusäen und das problem wäre gelöst. Mir ist bewusst, dass es so einfach vermutlich nicht gehen wird.

Dann erzähl auch keinen solchen Stuss! ;)

Wobei wir natürlich ins nächste Problem hineinlaufen, weil die Orte, die günstig für die Stromproduktion sind, und die Orte, wo der Strom benötigt wird, oftmals geographisch weit auseinander liegen und der Stromtransport eben auch nicht ganz so einfach geht.

Na, wenn man keine Leitungen will muss man den Strom eben dort erzeugen, wo er gebraucht wird. Zum Beispiel in einem AKW. :)

Ich wusste noch gar nicht, dass Wasser ein starkes Treibhausgas ist.

Wasser ist ein Treibhausgas, ein sehr wichtiges sogar (was die gesamte Erwärmung angeht). Es ist vielleicht kein so "starkes" Treibhausgas in dem Sinn, dass seine Treibhauswirkung ("pro Molekül") im Vergleich zu wirklich starken Treibhausgasen (wie z.B. FKWs) eher schwach ist.
 

ralfkannenberg

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Auch wenn das hier nicht hingehört: ich dachte, die Pflanzen "atmen" bei der Photosynthese das CO2 ein. Somit bräuchte man doch eigentlich nur mehr Pfanzen auszusäen und das problem wäre gelöst. Mir ist bewusst, dass es so einfach vermutlich nicht gehen wird.

Dann erzähl auch keinen solchen Stuss! ;)

So, wie es in der Wikipedia steht habe ich es mal in der Schule gelernt (fett hervorgehoben durch mich):

Photosynthese oder Fotosynthese (altgriechisch φῶς phōs „Licht“ und σύνθεσις sýnthesis „Zusammensetzung“) bezeichnet die Erzeugung von energiereichen Stoffen aus energieärmeren Stoffen mit Hilfe von Lichtenergie. Sie wird von Pflanzen, Algen- und einigen Bakteriengruppen betrieben. Bei diesem biochemischen Vorgang wird zunächst mit Hilfe von lichtabsorbierenden Farbstoffen, nämlich Chlorophyllen oder Bakteriochlorophyllen, Lichtenergie in chemische Energie umgewandelt. Diese wird dann unter anderem zum Aufbau energiereicher organischer Verbindungen – sehr oft Kohlenhydrate - aus energiearmen, anorganischen Stoffen, hauptsächlich aus Kohlenstoffdioxid CO2 (Kohlenstoffdioxid-Assimilation) und Wasser H2O, verwendet. Da die energiereichen organischen Stoffe zu Bestandteilen des Lebewesens werden, bezeichnet man deren Synthese als Assimilation. Neben Kohlenstoffdioxid und Wasser werden auch Nitrat und Sulfat assimiliert.

Man unterscheidet zwischen oxygener und anoxygener Photosynthese. Bei der oxygenen wird molekularer Sauerstoff (O2) erzeugt, bei der anoxygenen nicht. Bei der anoxygenen Photosynthese können statt Sauerstoff andere anorganische Stoffe entstehen, beispielsweise elementarer Schwefel S.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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Bynaus

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Ja, Ralf, natürlich absorbieren Pflanzen CO2 bei der Photosynthese... Aber die Menge CO2, die wir der Atmosphäre jährlich hinzufügen ist viel zu viel, als dass wir sie durch entsprechende Pflanzungen wieder binden könnten.
 

ralfkannenberg

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Ja, Ralf, natürlich absorbieren Pflanzen CO2 bei der Photosynthese... Aber die Menge CO2, die wir der Atmosphäre jährlich hinzufügen ist viel zu viel, als dass wir sie durch entsprechende Pflanzungen wieder binden könnten.
Hallo Bynaus,

oh jeh, ist das so ein riesiger Unterschied ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Mahananda

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Ich habe gerade die von Kibo verlinkte BUND-Broschüre gelesen und stelle fest, dass die Zahlen maßlos überzogen sind. Ich beziehe mich dabei auf folgende Werte:

Der natürliche Urangehalt der rheinischen Braunkohle liegt nach Angaben des NRW-Energieministeriums bei 0,2 Gramm pro Tonne, der des Abraumes bei 0,2 bis 3 Gramm (Mittelwert 0,8 g) pro Tonne.
Dabei enthält deutsche Braunkohle um den Faktor 2 bis 3 geringere spezifische Aktivitäten von Uran-238 und Thorium-232 als Steinkohle. An einigen Orten finden sich Urankonzentrationen in der Steinkohle von über 20 g/t.

Bei einer Urankonzentration in der Kohle von 20 ppm kann durch die Verbrennung eine Anreicherung auf über 200 ppm erfolgen, ...

Insgesamt stoßen die NRW-Kraftwerke nach Angaben des Landesumweltamtes trotz Filtertechnik nach den gesetzlichen Vorgaben etwa 8.000 Tonnen Staub jährlich aus.

Nehme ich das mal zusammen ergibt sich folgender Wert:

8000 Tonnen Staub sind 8 Millionen Kilogramm. Bei einem Gehalt von 0,2 ppm Uran in der Braunkohle würde sich bei der Verbrennung eine Anreicherung auf 2 bis 20 ppm ergeben (ein bis zwei Größenordnungen Steigerung). 20 ppm von 8 Millionen Kilogramm sind 160 Kilogramm für 8000 Tonnen Braunkohlenasche.

Da die Kohlekraftwerke in NRW z.T. mit Steinkohle betrieben werden, ergeben sich eventuell höhere Werte für alle Kohlekraftwerke zusammen. Nehmen wir den ungünstigsten Fall, dass alle Kraftwerke mit Steinkohle betrieben werden, die zudem den Spitzenwert von 20 ppm Uran enthält. Dann ergibt sich eine Anreicherung auf 2000 ppm Uran in der Asche. Bezogen auf 8 Millionen Kilogramm sind das 16.000 Kilogramm bzw. 16 Tonnen für alle Kohlekraftwerke in NRW - im ungünstigsten Fall wohlgemerkt.

Da jedoch der durchschnittliche Urangehalt der Steinkohle etwa 2 bis 3mal höher ist als der der Braunkohle, beläuft sich der tatsächliche Urangehalt im Bereich von 0,4 bis 0,6 ppm, also bei etwa 0,5 ppm. Das ergibt für Steinkohlenasche einen Wert von maximal 50 ppm. Auf 8 Millionen Kilogramm Asche entfallen somit etwa 400 kg Uran. Wie man dann auf ca. 20 Tonnen pro Jahr und Kohlekraftwerk kommen kann, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.
 
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Bynaus

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@Mahananda:

Meine Zahlen kommen von hier: http://web.ornl.gov/info/ornlreview/rev26-34/text/colmain.html

Trace quantities of uranium in coal range from less than 1 part per million (ppm) in some samples to around 10 ppm in others.

Die Rheinische Braunkohle scheint damit relativ arm an Uran zu sein. Das gilt aber natürlich nicht für alle möglichen Kohlelagerstätten.

20 ppm von 8 Millionen Kilogramm sind 160 Kilogramm für 8000 Tonnen Braunkohlenasche.

Das ist der Teil des Urans, das in der Flugasche steckt. Aber das ist bei weitem nicht alles Uran, das bei der Energieerzeugung durch Kohleverbrennung anfällt!

Because existing coal-fired power plants vary in size and electrical output, to calculate the annual coal consumption of these facilities, assume that the typical plant has an electrical output of 1000 megawatts. Existing coal-fired plants of this capacity annually burn about 4 million tons of coal each year.

Es werden also 4 Mio Tonnen pro GW verbrannt. Pro ppm Uran sind das dann also 4 Tonnen Uran (bei der Rheinischen Braunkohle also 800 kg pro 4 Mio Tonnen). Um auf 20 Tonnen zu kommen, braucht man also nur eine Konzentration von 5 ppm. Das ist zugegebenermassen höher als in der "Rheinischen Braunkohle", aber durchaus typisch (siehe oben: 1 - 10 ppm).

Wikipedia (fett von mir): http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlekraftwerk#Radioaktive_Emissionen

Kohle enthält fast immer auch Spuren der radioaktiven Elemente Uran, Thorium und Radium. Der Gehalt liegt je nach Lagerstätte zwischen wenigen ppm und 80 ppm.[26] Da weltweit etwa 7.800 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr in Kohlekraftwerken verbrannt wird, schätzt man den Gesamtausstoß auf 10.000 Tonnen Uran und 25.000 t Thorium, der zum großen Teil in der Asche enthalten ist. Die Asche von europäischer Kohle enthält etwa 80–135 ppm Uran. Zwischen 1960 und 1970 wurde in den USA etwa 1100 Tonnen Uran aus Kohleasche gewonnen. 2007 beauftragte die chinesische National Nuclear Corp die kanadische Firma Sparton Resources, in Zusammenarbeit mit dem Beijing No.5 Testing Institute Versuche durchzuführen, Uran aus der Asche des Kohlekraftwerks Xiaolongtang in der Provinz Yunnan zu gewinnen.[27] Der Urangehalt der Asche liegt mit durchschnittlich 210 ppm Uran (0,021 %U) über dem Urangehalt mancher Uranerze.

Deine Abschätzung der Konzentration in Kohle ist also eher tief. Natürlich kann man jetzt mit Filtern dafür sorgen, dass ein grosser Teil dieser Asche im Kraftwerk zurückgehalten wird. Allerdings muss man die Filterrückstände ja dann auch irgendwann entsorgen - und offenbar geschieht dass immer wieder mal, in dem man die Asche einfach in einer Deponie ablagert.

Insofern: Okay, es kommt darauf an, ob man die Asche filtert (wobei sich dann die Frage stellt, was man mit den Filterrückständen macht), und auf den genauen Uran-Gehalt der Kohle. Aber die Zahlen sind keineswegs "masslos überzogen".

Und wie gesagt: mir ging es vor allem um den Vergleich. Würden AKW in diesem Ausmass Uran ausstossen, wäre es eine "Katastrophe". Vielleicht erinnern sich einige (wieder fett von mir): http://en.wikipedia.org/wiki/Tricastin_Nuclear_Power_Plant#Incidents

In July 2008, 18,000 litres (4,755 Gallons) of Uranium solution containing natural uranium were accidentally released. Due to cleaning and repair work the containment system for a uranium solution holding tank was not functional when the tank filled. The inflow exceeded the tank's capacity and 30 cubic meters of Uranium solution leaked with 18 cubic metres spilled to the ground. Testing found elevated uranium levels in the nearby rivers Gaffière and Lauzon. The liquid that escaped to the ground contained about 75 kg of unenriched uranium which is toxic as a heavy metal while possessing only slight radioactivity.

Wenn das passiert, dann ist es (gemäss dem Spiegel) gleich ein "Atomunfall": http://www.spiegel.de/panorama/alar...esischer-atomanlage-ausgetreten-a-564704.html

Zu dumm, dass es für ein Kohlekraftwerk ganz normaler Alltag ist. 75 kg U werden in NRW (mit ~100 ppm U) in etwas mehr als einem Monat ausgestossen... Wird jetzt langsam klar, was ich meine, wenn ich sage, dass hier mit zwei völlig verschiedenen Massstäben gemessen wird?!?
 
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Mahananda

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Hallo Bynaus,

es geht mir nicht darum, Kohlekraftwerke zu verharmlosen bzw. Atomkraftwerke zu dämonisieren. Ich denke aber, dass man bei der Gegenüberstellung mit realistischen Zahlen operieren sollte und nicht mit dem jeweils obersten bzw. untersten Limit. Und das was der BUND aus den Zahlen gemacht hat, ist nun mal oberstes Limit.

Wenn in NRW pro Jahr etwa 8000 Tonnen Asche trotz Filterung in die Luft geblasen werden (was in anderen Ländern mit geringeren Umweltstandards durchaus ein Vielfaches mehr sein dürfte), dann ergeben sich bei 80 bis 135 ppm Uran (Durchschnittswert für europäische Kohlenasche) etwa 640 bis 1080 kg Uran pro Jahr für NRW. Aufgeteilt auf die 24 Kohlekraftwerke, die es in NRW gibt (wenn ich mich nicht verzählt habe), ergibt sich eine durchschnittliche Emission von 333 Tonnen Asche und eine durchschnittliche Uran-Emission von 26,67 kg bis 45 kg pro Kraftwerk und Jahr. Also weitaus weniger als "etwa 20 Tonnen pro Jahr"!

EDIT: Deine Aussage war:

Natürlich setzen AKW kein Uran frei. Aber Kohlekraftwerke schon, im genannten Umfang (ca. 20 Tonnen pro Jahr) und Ausmass (Niederschlag in einigen 10 km Entfernung rund um das Kohlekraftwerk).

Und das stimmt - zumindest für NRW, aber auch andernorts für andere Kohlekraftwerke mit Filteranlagen - eben nicht.
 
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Kibo

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Entschuldigung, war der erste Link den ich mir Google ausgespuckt hat, und da die Zahlen ungefähr gepasst haben und ich BUND für einigermaßen seriös gehalten habe, hab ich den halt genommen. Die Information hatte ich wie gesagt schon wesentlich länger, weiß aber nicht mehr woher.
 

SiberianKathru

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Meine allerliebsten Forenteilnehmer,

wie momentan wieder zu erkennen ist sind die Astronews-User nicht in der Lage das Thema der Böshaftigkeit der Atomkraft professionell zu beurteilen. Theoretische sicherer Erkenntnisse zur Kostenübersteigerung der Atomkraft werden ignoriert oder durch lustige Aussagen wie "Dann müssen wir eben noch mehr Atomkraftwerke bauen um weniger Atommüll zu haben" beantwortet.

Um nun auch diesen geistigen Tieffliegern an praktischen Beispielen die Sinnlosigkeit ihrer Argumentationen zu erläutern, sollten wir es mal mit Praxisbeispielen versuchen.
Dazu rufe ich jetzt zu der Aktion "Windrad vs AKW!" auf.

Im Vergleich "WINDRAD versus AKW" werden alltägliche Lebenssituationen aufgezeigt und dann Punkt für Punkt der Gewinner ermittelt. Meine Damen und Herren auf der linken Seite sehen Sie "WINDRAD" *jubel und auf der Rechten (nicht politisch gemeint) sehen sie "AKW!" *buuuhh

PRAXIXBEISPIEL 1.) s's regnet und stürmt

WINDRAD:
Das Windrad dreht sich in vollen Touren und erzeugt warmen netten grünen Strom. Alle Menschen sind glücklich, außer vielleicht die AKW-Beführworter. Der Wind wird stärker und 's Rad dreht sich immer schneller. Mehr Strom mehr gut. Ein Blitz schlägt ins Windrad ein und ... 's dreht sich weiter. Eine gewaltiger Sturm haut's Windrad um. :( Nungut es wird gerade gebogen und 's dreht sich weita.

AKW:
Das AKW wackelt und alle Menschen hoffen, dass es nicht BUMM macht. Der Wind wird stärker und das Dach fliegt weg. Ein Blitz schlägt ein, aber es macht nicht BUMM. Ein gewaltiger Sturm unterbricht die Stromzufuhr und die Dieselgeneratoren beginnen zu starten, versagen aber, da ein mies gelaunter AKW-Beführworter diese sabotiert hat. Die Akku's springen an und halten 3 Stunden und dann macht's ... naaa .... ne doch nicht ....... BUMM. Alle Menschen müssen sterben, aber nur in der unmittelbaren Umgebung. Puuuuh, noch mal Glück gehabt.

ZWISCHENSTAND 1:0 für Windrad!

PRAXIXBEISPIEL 2.) Sonne scheint es ist Hitzealarm, windstill

Das Windrad dreht sich gar nicht und es ruft seinen Kumpel Solarzelle an. Solarzelle kommt vorbei und stellt sich neben's Windrad und schaltet seinen Strom auf's Windrad. So dreht sich das Windrad und macht Wind für die anderen Windräder ... so ... s'S Windrad dreht sich doch!

AKW:
Das AKW wird warm und wärmer und die Mitarbeiter sterben fast vor Hitze und langer Weile. Die Welt scheint in Ordnung zu sein und ein Fuchs mit drei Augen schaut durch den Stacheldrahtzaun. Nichts los. Alles OK. Und plötzlich .... BUMM ... AKW explodiert da alles Wasser verdunstet ist. Alle Menschen müssen sterben, aber nur in der unmittelbaren Umgebung. Puuuuhhh, noch mal mit einem blauem Auge davongekommen.

ZWISCHENSTAND 2:0 für Windrad!

PRAXIXBEISPIEL 3.) Außerirdische greifen an

WINDRAD:
Außerirdische fliegen zur Erde und wollen Rabautz machen. Sie erblicken das Windrad und feuern los mit ihren Läser. Vorbei, Vorbei, schwer zu treffen da es sich dreh. S's Windrad dreh sich weita. Doch da ein Treffer und s's Windrad fällt um. Nix passiert. Die Außerirdischen sind frustriert und gelangweilt und ziehen zu einem andern Planeten. S's Windrad wird wieder gerade gebogen und s's dreht sich weita.

ANDERES WINDRAD:
Außerirdische fliegen zur Erde und wollen Rabautz machen. Sie erblicken das Windrad und feuern los mit ihren Läser. Vorbei, Vorbei, und Sie treffen ungewollt Solarzelle, welches den Laser zurückspiegelt und das außerirdische Raumschiff vernichtet ... und s's Windrad dreht sich weita.

AKW:
Außerirdische fliegen zur Erde und wollen Rabautz machen. Sie erblicken das AKW und können es garnet verfehlen. Erst wird's Dach weggelasert und dann mitten rein ins AKW. Es gibt ein gewaltiges Feuerwerk und die Außerirdischen finden Spaß daran. Sie fliegen zum nächsten AKW bis keines mehr steht. Alle Menschen müssen sterben und nicht nur in der unmittelbaren Umgebung. Totalschaden.

ZWISCHENSTAND 4:0 für Windrad!

Wie jetzt hoffentlich alle sehen hat das Windrad bei nur 3 Praxisbeispielen 4:0 gewonnen.
Vielleicht überzeugt das ja nun endlich die letzten AKW-Beführworter.

Gruß ohne Kuss
SK
 
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