Bynaus
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aber diese "ca. 20 Tonnen pro Jahr" sind doch sicherlich weltweit gemeint und nicht pro Kohlekraftwerk...
Oh nein. Pro Kohlekraftwerk (natürlich abhängig von einer bestimmten Leistung, aber das ist ein typischer Wert für ein Multi-Gigawatt Kohlekraftwerk).
@Dgoe:
Leere mal eine Tasse Violett in einem Eimer weiße Farbe und sieh mal zu wie lange Du brauchst keine Streifen mehr zu sehen.
Farbe hat eine andere Viskosität als Wasser, entsprechend länger dauert es, bis die Durchmischung gelingt. Noch länger würde es z.B. in Honig dauern. Aber wir reden hier nicht von Farbe oder Honig: Wir reden hier von Meerwasser.
Die bösen bösen Kohlekraftwerke.
Siehst du? Kaum gehts nicht mehr um AKW, steigst du aus der Diskussion aus und beginnst eine Meta-Diskussion. Weil es dir vielleicht gar nicht wirklich um radioaktive Lecks und die freisetzung von radioaktiver Strahlung in die Umwelt geht - es geht nur um die Atomenergie, die möglichst schlecht dargestellt werden soll. Hier wird jedes Bequerel gezählt, bei Kohlekraftwerken ist es höchstens einen sarkastischen Kommentar wert.
Und das ist das Problem bei der Energiewende: es geht nicht um eine rationale Diskussion darüber, was wir brauchen, was wir wollen und wie wir diese Ziele am besten erreichen. Es geht nicht darum, ein Maximum an sauberem, verlässlichem Strom zu erzeugen bei einem Minimum an Schaden an Mensch und Umwelt. Es geht vielen ihrer Befürworter nur darum, möglichst schnell die bösen AKW loszuwerden (und dass sie dann ganz schnell durch Kohlekraftwerke ersetzt werden, bei denen die Freisetzung von Uran zum normalen Programm gehört, schieben wir mal schön auf die Merkel und die bösen Lobbys, natürlich).
Wenn man die Sache objektiv betrachtet, muss schnell klar werden, dass AKW sehr viel besser sind als ihr Ruf. Es spricht langfristig nichts grundsätzliches gegen die Erneuerbaren, so lange man effiziente Zwischenspeicher bauen kann und Wege findet, wie man genug davon erzeugen kann, um den Bedarf zu decken, ohne gleichzeitig ganze Landschaften mit Windrädern oder Solarzellen zuzudecken. Das Problem ist, dass wir noch lange nicht dort sind, und dass wir in der Zwischenzeit den CO2-Ausstoss so schnell wie möglich reduzieren sollten. Der wichtigste Ausstieg der "Energiewende" sollte jener aus den fossilen Energieträgern sein. Wenn man dafür für eine begrenzte Zeit AKW braucht, zumindest so lange, bis die Erneuerbaren übernehmen können - dann ist das eben so.
Tatsache ist aber, dass weltweit viele Staaten weiterhin auf AKW setzen werden. Die Welt bleibt nicht stehen, aber Länder, die aus dieser Technologie aussteigen, werden sie später entweder teuer einkaufen, oder aber in Energiearmut leben müssen. Deutschland hatte mit Siemens einen Marktführer im Land - dieses Knowhow geht nun verloren. Zum Beispiel nach China.
Jo - und darin zu investieren, mit Milliardensummen - halte ich für aberzigbilliardenfach angebrachter als auf der Unlösung Fissionsenergie rumzureiten. Ob nun mit Wiederaufbereitung oder nicht.
Und was sollen wir denn deiner Meinung nach mit dem angefallenen Abfall machen? Der geht nicht weg, nur weil man aussteigt.