FUKUSHIMA wie gehts weiter ?

ralfkannenberg

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das klingt nach Arbeit :eek:

ja, natürlich gibt es Unterschiede, aber 5 oder 10 Millionen Becquerels (je nach Link) klingen auch nicht gerade wenig.
Ich finde die Idee alles ins Meer zu leiten nicht gut. Sie klingt zudem wie die kostengünstigste Variante.

Klingellingelling.
Hallo Dgoe,

ich hatte eher an eine Unterscheidung bezüglich der Halbwertszeiten gedacht; für die meisten Diskussionen genügt es, hier zwischen "kurz", "mittellang" und "sehr lang" zu unterscheiden.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Der Zulässige Grenzwert beträgt 100 Bq/L Trinkwasser.
Hi Kibo,

das wären in 50 Jahren, bei 2,5 Liter täglich am Grenzwert, auch über 4,5 Mio. Bq.
Na, immerhin kurbelt das bestimmt die Mutationsrate und damit die Evolution ein wenig an. Man muss den Schattenseiten auch die positiven Aspekte abgewinnen...

Gruß,
Dgoe
 

Bynaus

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@Dgoe: Wie schon oft gesagt: das Ableiten ins Meer ist kein Problem, so lange die absoluten Mengen klein sind. Die Vermischung wird schnell dazu führen, dass die Werte auf ein problemloses Niveau fallen. Das wird überall so praktiziert, auch z.B. mit der Reinigung von Trinkwasser: dieses ist nicht steril, die Anzahl Keime liegt einfach unter einem bestimmten Niveau. Was ich damit sagen will: Hinter der Empfehlung der IAEA steht sicher eine sorgfältige Abwägung der Möglichkeiten und Kosten nach bestem Wissen der Experten, es geht sicher nicht darum, die Kosten für Tepco möglichst tief zu halten.

Wie würdest du reagieren, wenn ich dir sagen würde, dass ein Atomkraftwerk jedes Jahr 20 Tonnen Uran an die Umwelt abgibt?
 

Dgoe

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Hallo Bynaus,

Wie schon oft gesagt: das Ableiten ins Meer ist kein Problem, so lange die absoluten Mengen klein sind. Die Vermischung wird schnell dazu führen, dass die Werte auf ein problemloses Niveau fallen.
(...)
Was ich damit sagen will: Hinter der Empfehlung der IAEA steht sicher eine sorgfältige Abwägung der Möglichkeiten und Kosten nach bestem Wissen der Experten, es geht sicher nicht darum, die Kosten für Tepco möglichst tief zu halten.
ok, man kann nur hoffen, dass Du recht behältst.

Wie würdest du reagieren, wenn ich dir sagen würde, dass ein Atomkraftwerk jedes Jahr 20 Tonnen Uran an die Umwelt abgibt?
:eek:
Dass dann die Uranvorkommen doch nicht so schnell zur Neige gehen, wenn man dies recycelt...;)
Im Ernst? Wie darf man das verstehen?

Gruß,
Dgoe
 

Dgoe

Gesperrt
Hallo Ralf,

heirauf bezogen:

Die Vermischung wird schnell dazu führen, dass die Werte auf ein problemloses Niveau fallen.
(...)
...es geht sicher nicht darum, die Kosten für Tepco möglichst tief zu halten.
Wie ich schon mal zu bedenken gegeben hatte, ist dort kein großes Rührgerät, so dass sich hochkonzentrative Schwaden längere Zeit halten könnten und auf ihrem Weg das lokale Ökosystem stärker belasten würden. Natürlich rühren im größeren Maßstab die kreisenden Meeresströmungen letzendlich schon, aber auch dabei könnten sich lange 'Fäden' halten - und genau diese Fische, die das abbekommen, würde ich nicht so gerne verzehren wollen, zum Beispiel.

Gruß,
Dgoe
 
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Bynaus

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Dgoe schrieb:
Im Ernst? Wie darf man das verstehen?

Nehmen wir an, die 20 Tonnen Uran pro Jahr würden im Umkreis von ein paar 10 km rund um das Kraftwerk verteilt. Was meinst du dazu?

Wie ich schon mal zu bedenken gegeben hatte, ist dort kein großes Rührgerät, so dass sich hochkonzentrative Schwaden längere Zeit halten könnten und auf ihrem Weg das lokale Ökosystem stärker belasten würden.

Das "Rührgerät" heisst nicht nur "Meeresströmungen", sondern vor allem "Turbulenz". Leer mal einen Kübel Farbe ins Meer. Halten sich da auch "hochkonzentrative Schwaden" über längere Zeit?

und genau diese Fische, die das abbekommen, würde ich nicht so gerne verzehren wollen, zum Beispiel.

Das passiert auch nicht, gerade weil in der Gegend rund um Fukushima nicht mehr gefischt wird, seit man dort radioaktiv belastete Fische gefunden hat (wobei das keine Rolle spielt: die Leute würden Fukushima-Fisch ohnehin nicht essen).

Eine interessante Seite zur Frage von Essbarkeit von Fischen habe ich hier gefunden: http://chriskresser.com/fukushima-seafood

Man beachte vor allem diese Sätze (fett von mir):

Some bottom-feeding fish right off the coast of Japan contain much higher levels of radiation (i.e. >250 times more cesium) than those found in Pacific bluefin tuna. Even if you consumed 1/3 of a pound per day of this highly contaminated fish, you’d still be below the international dose limit for radiation exposure from food.

Naja, dem kann man auch eine positive Seite abgewinnen: wenn nun niemand mehr pazifischen Fisch essen will, aus Angst vor der bösen Strahlung, dann haben die dortigen Fischbestände vielleicht endlich mal die Möglichkeit, sich zu erholen.
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Wie ich schon mal zu bedenken gegeben hatte, ist dort kein großes Rührgerät, so dass sich hochkonzentrative Schwaden längere Zeit halten könnten und auf ihrem Weg das lokale Ökosystem stärker belasten würden. Natürlich rühren im größeren Maßstab die kreisenden Meeresströmungen letzendlich schon, aber auch dabei könnten sich lange 'Fäden' halten - und genau diese Fische, die das abbekommen, würde ich nicht so gerne verzehren wollen, zum Beispiel.

Hallo Dgoe,

versuche es mal mit dem Stichwort "Diffusion".


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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versuche es mal mit dem Stichwort "Diffusion".
Hallo Ralf,

das ist wahrlich hochinteressant. *zero irony*
Diffusion – Wikipedia
Eddy-Diffusion – Wikipedia
Strömungslehre – Wikipedia
Turbulente Strömung – Wikipedia
dazu dann noch
Meeresströmung Wasserwirbel - Wikipedia
Meeresströmung Strömungsarten - Wikipedia
uvm.
Insbesondere turbulente Strömungen haben mich schon immer sehr fasziniert. Dazu viele Skizzen und Zeichnungen schon gemacht.

Gut. Nachdem ich dies nun grob überflogen habe, will ich als selbsternannter Schnell-Experte *zwinker* mal behaupten, dass dies alles ziemlich chaotisch zugehen kann und demnach die angesprochenen Schwaden und Fäden nicht unbedingt jeder Grundlage entbehren, wenn auch letztlich sicher nur tempörar.

Gruß,
Dgoe
 

Dgoe

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Nehmen wir an, die 20 Tonnen Uran pro Jahr würden im Umkreis von ein paar 10 km rund um das Kraftwerk verteilt. Was meinst du dazu?
Dass man die mit großen Auffanggeräten vorher abfangen sollte und dann zu Uran-Munition verarbeiten lassen, dessen Durchschlagskraft ja unbestritten ist.

Das "Rührgerät" heisst nicht nur "Meeresströmungen", sondern vor allem "Turbulenz". Leer mal einen Kübel Farbe ins Meer. Halten sich da auch "hochkonzentrative Schwaden" über längere Zeit?
Leere mal eine Tasse Violett in einem Eimer weiße Farbe und sieh mal zu wie lange Du brauchst keine Streifen mehr zu sehen.

Turbulenz ist kein Garant für erfolgreiche Durchmischung (außer in einer Tasse Tee mit Zucker vielleicht), vor allem bei fehlenden Grenzen nicht, bzw. weit entfernteren. Ist das nicht offenkundiges Allgemeinwissen?

Das passiert auch nicht, gerade weil in der Gegend rund um Fukushima nicht mehr gefischt wird, seit man dort radioaktiv belastete Fische gefunden hat
Na so ein Zufall aber auch, ist dem Fischilein das Erfrischungsgetränk nicht bekommen? Ja ich weiß, er hat es nichtmals ge-be-merkt. Könnte es aber womöglich sein, dass das fast unbedenkliche Abwasser noch nicht ganz unbedenklicher durchmischt wurde, bevor es diesen erreichte?

(wobei das keine Rolle spielt: die Leute würden Fukushima-Fisch ohnehin nicht essen).
Es spielt aber trotzdem eine Rolle, egal ob weltweit kein Fisch mehr gegessen wird, oder doch. Gut, wenn Du jetzt speziell deklarierten "FUKUSHIMA-FISH" versuchst zu verkaufen, ja... das könnte nach hinten losgehen. Grins, und doch nicht lustig.

Danke für den Link.

Naja, dem kann man auch eine positive Seite abgewinnen: wenn nun niemand mehr pazifischen Fisch essen will, aus Angst vor der bösen Strahlung, dann haben die dortigen Fischbestände vielleicht endlich mal die Möglichkeit, sich zu erholen.
Das ist ganz ohne Ironie eine der auch oft in anderen Fällen größten Glücksgriffe im Unglück. Besonders wenn weniger schlimm als gedacht, ein Aufblühen des Lebens, das wir so gerne haben, nur eben nicht nur optisch, sondern auch kulinarisch.

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Leere mal eine Tasse Violett in einem Eimer weiße Farbe und sieh mal zu wie lange Du brauchst keine Streifen mehr zu sehen.
Hallo Dgoe,

dann rechne doch mal aus, wie gross die Verdünnung sein muss, damit Du keine lila Streifen mehr siehst. Das Auge ist da manchmal noch ziemlich empfindlich (im guten Sinne !).

Turbulenz ist kein Garant für erfolgreiche Durchmischung (außer in einer Tasse Tee mit Zucker vielleicht), vor allem bei fehlenden Grenzen nicht, bzw. weit entfernteren. Ist das nicht offenkundiges Allgemeinwissen?
Auch hier sollte man lieber rechnen statt zu polemisieren, zumal auch der Geschmackssinn ziemlich gut ist. Es gibt Insekten, die können noch ein billionstel Milligramm einer Substanz riechen !


Freundliche Grüsse, Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:

Kibo

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Leere mal eine Tasse Violett in einem Eimer weiße Farbe

Stichwort Viskosität

Könnte es aber womöglich sein, dass das fast unbedenkliche Abwasser noch nicht ganz unbedenklicher durchmischt wurde, bevor es diesen erreichte
Je nach Fischart: Stichfort Filtrierer bzw Stichwort Nahrungskette insbesondere Krill

Wusstest du eigentlich das Delfinfleisch extrem mit Schwermetallen belastet ist? Das wissen sogar schon die Japaner. Denkst du das diese Delfine durch irgendwelche wabernden Schwaden am Meeresgrund geschwommen sind?
 

Bynaus

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Dass man die mit großen Auffanggeräten vorher abfangen sollte und dann zu Uran-Munition verarbeiten lassen, dessen Durchschlagskraft ja unbestritten ist.

Ähm, ok...

Natürlich setzen AKW kein Uran frei. Aber Kohlekraftwerke schon, im genannten Umfang (ca. 20 Tonnen pro Jahr) und Ausmass (Niederschlag in einigen 10 km Entfernung rund um das Kohlekraftwerk). Nur scheint das niemanden zu interessieren. Sind ja nur Kohlekraftwerke, keine bösen AKW.
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Ähm, ok...

Natürlich setzen AKW kein Uran frei. Aber Kohlekraftwerke schon, im genannten Umfang (ca. 20 Tonnen pro Jahr) und Ausmass (Niederschlag in einigen 10 km Entfernung rund um das Kohlekraftwerk). Nur scheint das niemanden zu interessieren. Sind ja nur Kohlekraftwerke, keine bösen AKW.
Hallo Bynaus,

aber diese "ca. 20 Tonnen pro Jahr" sind doch sicherlich weltweit gemeint und nicht pro Kohlekraftwerk... - nicht dass hier die falschen Quotienten gebildet werden.

Ich frage deswegen nach, weil Du das hier geschrieben hattest:

Nehmen wir an, die 20 Tonnen Uran pro Jahr würden im Umkreis von ein paar 10 km rund um das Kraftwerk verteilt. Was meinst du dazu?



Freundliche Grüsse, Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:

Dgoe

Gesperrt
Die bösen bösen Kohlekraftwerke.

Und die bösen bösen AKWs.

Die bösen bösen Erneuerbaren.


Als Endverbraucher ... Anders gesagt, welcher Endverbraucher ist schon umfänglich in allen Details im Bilde? Experten ja schon nicht. Egal mal.





Ich als Endverbraucher, also ich persönlich interessiere mich für Strom, nicht unbedingt allgemein, aber dafür im Detail = ich will welchen haben, weil: mein Kühlschrank und vor allem mein Eisfach welchen brauch, dann noch meine Herd-Ofen-Kombi plus die Mikrowelle, also Vorrat haben und warm essen. Manche Heizung wird auch elektrisch versorgt, gibts, kommt vor - also auch Wärme für den Winter - ganz ganz wichtig. Nur die Beleuchtung ginge auch noch mit Kerzenbetrieb, voll romantisch. Überbrückungsweise. Wasserkocher, Kaffeemaschine, Toaster, und periodisch mal die Waschmaschine, wär schon prima auch.
Aber was mich aber schon instantan stört, ist das mein Router aus ist und ich ergo offline bin. Ganz schlecht. Beruflich ja auch. Gar nicht lustig.
Mein Supply überbrückt nur bis 15 Minuten. Akkus wie gehabt, ob Netbook, Notebook oder Handy, ending soon, eh kein WLAN mehr... Handy aufladen, nada, wenigstens noch online eine Zeit lang, je nach dem.

Alles das sind Dinge, die sich in Grenzen halten (ausser Heizung), aber diese alle könnten auch tendentiell lokal gefüttert werden, nur gibt es hier und überhaupt in Deutschland beispielweise rein gar nichts netztechnisch alternatives. Wummmm, entweder die Stadtwerke powern oder surrrrrrr, nix gibts - ganz unabhängig welchen Vertrag man macht, alles dies schon Augenwischerei.

Möglich wären beispielsweise einfache Zylinder auf dem Dach, die, wie man das von Werbebannern kennt, umherrotieren. Paar Watt, schon mal. Ja und natürlich Solarpanels, nochmal zig Watt. Lokale Versorgung. Beide ohne dass sie das Bild stören, was die horizontal rotierenden Säulen betrifft alleine, keine optisch anmutigen Räder, nix. Nur wie Sendemasten oder Schornsteine im Bild. Aber nein. Wer sowas macht, speist ein ins große Netz. Und kriegt nur dort was raus. Kardinalfehler, behaupte ich, ließe sich doch mit lokalen Zweitnetzen, selbst nur ein Haushalt speisen - müssten natürlich auch die Netzgeräte der Verbraucher angepasst werden, bzw. intelligenter werden.

Nicht das dass reichen würde, diese Lokalversorgung, nein dazu käme ja, wie auch für die Industrie nötig, die Grundversorgung, die auch erneuerbar gelöst ist, sein sollte, und sein könnte.
Man muss halt zig Milliarden in die Hand nehmen, schon immer so gewesen, auch bei nuklearen Vorhaben.
Die diese auch immer noch brauchen, um den Müll zu beseitigen. Hier bei dem wäre kein Müll...

Gruß,
Dgoe



Jo - und darin zu investieren, mit Milliardensummen - halte ich für aberzigbilliardenfach angebrachter als auf der Unlösung Fissionsenergie rumzureiten. Ob nun mit Wiederaufbereitung oder nicht.
 

Kibo

Registriertes Mitglied
Man muss halt zig Milliarden in die Hand nehmen, schon immer so gewesen, auch bei nuklearen Vorhaben.

Um was zu machen? Solarpaneele auf Dächern packen und so einen Windzylinder daneben? Du weist doch, dass du damit nicht auskommst. Steckst dein zig Milliarden in neue Kernkraftwerke+ Forschung anstatt die uralten Generation II KKWs am Netz zu lassen, dann hast du eine sichere, billige Grundversorgung, die dann quasi keinen Müll mehr produziert.
 
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