FUKUSHIMA wie gehts weiter ?

Dgoe

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Vielen Dank, Bernhard,

die neuen Links werde ich aufmerksam lesen. Das mit den magischen Zahlen ist ja der Grund für die Sprünge in der Grafik der Bindungsenergiekurve. Yukawa war mir kein Begriff, den Herrn kannte ich gar nicht. Tröpfchenmodell durchaus wohl.
Meine Frage beantwortet sich dadurch zwar erst mal nicht, außerdem ist mir nicht klar, wie die Quarks damit zu tun haben (untergeordnet). Aber vielleicht finden sich ja Hinweise. Ich hege den Verdacht, dass man meine Frage gar nicht versteht - wie Du schon anmerktest - und nun wohl immer noch nicht - ein Indiz dafür, dass ich wohl nur etwas nicht wirklich verstehe, verstanden habe, was dann ja auch schwer nachvollziehbar ist. Zur Energieerhaltung fand ich Emmy Noether.

Ich bin übrigens sehr aktiv darin Zusammenhänge und Strukturen zu illustrieren, speziell auch von künstlerischer Seite, immer bemüht dennoch korrekte Darstellungen zu gestalten. Vorerst unveröffentlicht. Die Dinge gedanklich zu begreifen, ist dafür natürlich unerlässlich. Ich werde mich dazu ganz konkret für ein 1-2-jähriges Gaststudium an der Universität Düsseldorf einschreiben*, wie beschlossen. - Ich habe im Werbebereich öfter getextet und hatte mit Textern zu tun, dies jedoch nur sekundär, als Designer/Künstler eben. Nur zur Erklärung.

Zu weiteren Fragen und so, kann ich ja ein anderes Thema aufmachen. </offtopic>

CU,
Dgoe

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* : Physik
 
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Bernhard

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Ich hege den Verdacht, dass man meine Frage gar nicht versteht
Das ist in meinem Fall korrekt. Ich kann da nur vermuten, dass Dich vielleicht auch die Zeitumkehr umtreibt. Ich würde da ein neues Thema aufmachen und versuchen an einem möglichst konkreten Beispiel zu veranschaulichen was unklar ist. Falls Du keine Beispiele kennst, konstruiere einfach welche, bei denen die Energie erhalten bleibt.
 

mac

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Hallo Dgoe,

Ist die Energie, die nötig ist, um größere Kerne als Nickel/Eisen zu binden, wirklich ganz genau die Energie, die als Bindungsenergie frei wird, wenn die 2-3 Fragmente sich bei einer Spaltung zu einem jeweils höheren Massendefekt, also stabileren Kernen wandeln? (Hoffe meine Formulierung ist nachvollziehbar)

Erste Antwort: In den Fällen in denen man die Energiebilanz dazu prüfte, wurden keine Verletzungen der Energieerhaltung gefunden. Alles Andere wäre auch eine nicht unbemerkt gebliebene Sensation.

Beschleuniger ermöglichen die Prüfung in beiden Richtungen.


Zweite Antwort: Keiner der stabilen Atomkerne zerfällt ‚freiwillig‘ Es geht nur durch (teilweise sehr hohe) Energiezufuhr. Stichwort Spallation Ergänzung zu dem Artikel: Auch Photonen (genügend hoher Energie) können Spallationen auslösen.

Wenn die zur Zertrümmerung nötige Energie größer ist, als die Energie des energiereichsten Bruchstücks, oder wenn es bei einem solchen Zerfall nur je ein Bruchstück mit genügend hoher Energie gibt, um eine weitere Spallation auszulösen, dann kann es zu keiner (auch zu keiner selbsterhaltenden) Kettenreaktion kommen und die entsprechende Zertrümmerung ist für eine technische Nutzung ungeeignet.

Erst wenn es mehr als 1 Bruchstück gibt (z.B. 2-3 Neutronen bei der Spaltung von 235U), welches seinerseits genügend Energie für eine weitere Spallation eines Ursprungsatoms seiner Herkunftssorte aufbringen kann, dann kommt es, aber auch nur bei genügender Dichte (Reinheit durch Anreicherung z.B.) solcher spaltbaren Atome, zu einer Kettenreaktion. (sehr vereinfachte Schilderung)

Auch hier kommt am Ende immer die Energie heraus, die man/Natur in Gestalt von Kernreaktoren, Beschleunigern/SN-Explosionen vorher (unmittelbar und Jahrmilliarden früher) hineingesteckt hat. Diese Energie muß nicht in allen Fällen gleich auf die Spaltprodukte jeder Spaltungen der Ursprungsatome aufgeteilt sein. Sie muß auch nicht auf einen Schlag abgegeben werden – viele Spaltprodukte haben nach ihrer Entstehung einen Atomkern im angeregten Zustand und/oder kein stabiles Neutronen/Protonenverhältnis. Schau Dir dazu z.B. die natürliche Zerfallsreihe des 238U an
238U ist kein stabiles Isotop, es zerfällt, wenn auch sehr langsam (langsam genug, daß es auch heute noch natürliche Vorkommen davon im ganzen Sonnensystem gibt) ‚freiwillig‘.



Ich würde nämlich rein intuitiv annehmen, dass dabei etwas mehr Energie frei wird, als wie für deren Bildung/Bindung nötig war (die Differenz von instabiler zu stabiler).
Nein. Auch diese instabilen Isotope haben entsprechend höhere Massen, als ihre stabilen Zerfallsprodukte, auch dann, wenn sie zum Abbau ihrer Anregung nur Gammastrahlung abgeben würden. Siehe dazu z.B. diesen Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Technetium-99m-Generator#Zerfallsprozess



Zum einen erkennt man an der Kurve, dass diese nur flach abfällt (wozu viele/andere Gründe eine Rolle spielen können/mögen)
hier verstehe ich nicht, welchen Zusammenhang Du damit in Verbindung bringst.



zum anderen wird argumentiert, dass nur die Coulombkraft überwiegt.
dieser Satz macht für mich überhaupt nur dann einen vagen Sinn, wenn Du Dich verschrieben hast und eigentlich nun statt nur gemeint war.



Da diese (größere Kerne) also von vornherein instabiler sind aus mitunter anderen Gründen, würde mich das nicht wundern, wenn.
würde Dich was nicht wundern? Daß sie instabiler sind oder würde Dich Deine Überlegung zu einer höheren Spaltenergiebilanz gegenüber der Produktionsenergiebilanz nicht wundern?

Herzliche Grüße

MAC

PS Ich meine, daß Bernhard, immer wenn er solche Fragen beantwortet, diese kompetenter beantwortet als ich das könnte und wir uns bei solchen Fragen auch oft sehr gut ergänzen, obwohl ich, genau wie Bernhard, auch nicht an allen Stellen Deines Posts sicher bin, ob ich Dich richtig verstanden habe.

Herzliche Grüße

MAC
 
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Dgoe

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Hallo Mac,

prima, ich lese noch
gerade nochmal - nur kann ich heute/gerade kaum richtig antworten, bin auch noch in Gedanken. Soviel jedoch, das Einfache schon mal: 'nur' oder nun hätte ich auch ganz weglassen sollen. 'Nun' ist natürlich besser, 'nur' war nur aus der Redewendung raus formuliert, quatsch, is klar, keine bewusste Absicht.

Das andere, Spaltbilanz glaube ich, zumindest bestimmt nicht Produktionsenergiebilanz (was auch immer das genau ist), hier muss ich aber auch noch mal überlegen, und erraten versuchen was Du meinst - und ich selber meinte.

Zu oben aber vielen herzlichen Dank und dazu dann später noch mehr Feedback. Evtl erst nach kleiner Pause, soll ja nicht in stress ausarten. Sitze permanent am Rechner am Arbeiten, daher nur kurz reingeschaut (neugierig).

Gruß,
Dgoe
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Dgoe,

Produktionsenergiebilanz (was auch immer das genau ist)
die Elemente, schwerer als Eisen, entstehen nicht durch die verschiedenen Brennphasen im Kern eines Sterns, sie wurden und werden zu einem großen Teil durch Supernova-Explosionen erzeugt und dadurch auch wieder als ‚Metalle‘ im Gas und Staub der weggesprengten Sternhülle in die Galaxien verteilt. Siehe den entsprechenden Wikipedia-Artikel.

Herzliche Grüße

MAC
 

Dgoe

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Hallo Mac,

ja, wie die schwereren Kerne entstanden sind, wird ja oft genug drauf hingewiesen, Supernovae. Das erklärt zwar nicht genau, wie die Bilanz funktioniert, aber immerhin was unter Produktionsenergiebilanz ungefähr zu verstehen sein sollte. Man bastle eine Supernova und schon kommen ganz viele schweren Teilchen raus; dann dividiert man 'irgendwas' durch 'was anderes' und weiß wie viel Energie pro Teilchen nötig war. Danach kann man messen wie viel umgekehrt rauskommt und weiß dann, aha, gleich viel, oder auch nicht.
So ungefähr, richtig?

Die Spaltenergiebilanz muss man in die Rechnung natürlich einbeziehen. Damit wären hauptsächlich Photonen oder Neutronen gemeint, die dabei dazu beitragen - gegenüber dem Output. Richtig?

Richtig wär mir lieber...

Gruß,
Dgoe
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Richtig wär mir lieber...
Hallo Dgoe,

man darf hier die Energiebilanzen für schwere Kerne nicht einfach linear aus den Bilanzen der leichten Kerne zusammensetzen. Schon die Massenformel von Weizsäcker zeigt das. Dort gibt es beispielsweise den Oberflächenterm und die Oberfläche eines Kernes ist nicht proportional zu dem Kernradius. Du solltest besser versuchen jeden Prozess für sich getrennt zu verstehen und energetisch korrekt zu bilanzieren.
MfG
 

Dgoe

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Ergäzung:
Wenn nun mehr oder weniger Energie frei würde in der Bilanz, dann müsste laut Energierhaltungsgesetz - an dem wohl kaum zu rütteln ist - etwas an der Bilanz nicht stimmen.

Angenommen mehr: dann ist durch etwas anderes zuvor mehr rein gekommen, was kaum wahrscheinlich und begründbar ist. Oder die Bilanz stimmt nicht, was mich weniger wundern würde, bei den vielen Unbekannten (mir unbekannten).

Angenommen weniger: dann ist noch was übrig ... oder die Bilanz....

Solange sich die kleineren Kerne vereinen, wird Energie abgegeben, bis sich dann im Grenzbereich kleinere zu einem größeren Kern vereinen (Scheitelpunkt 62Nickel). Die abstoßende Coulombkraft verhindert nur, dass wie bisher einfach noch mehr Energie abgegeben wird, zum noch höheren Massendefekt hin, das noch günstigere Niveau wird unerwartet umso teurer, je vermeintlich näher. Also absorbiert die Coulombkraft das irgendwie und gleicht es aus bis hin zu kehrt es um, wenn auch nur mit Mühe (siehe Kurve). Ich kann das nicht korrekt formulieren, aber was ich meinte, ist, dass ...
ach was, hat sich erledigt!
Die Coulombkraft absorbiert es nicht, sondern verhindert es. Und ja, die Energieerhaltung, wie Bernhard schon meinte. Ist schon ein mächtiges Instrument, nicht zuletzt dank Noether. Verlässlich, mathematisch...


Sicher, ich spekuliere manchmal in meinen Grenzen, aber gesunder Menschenverstand - sofern bei mir was davon vorhanden ist - kann ja nicht schaden. Man kann nur lernen, um ihn zu verfeinern. Darum bin ich neben allen Lektüren auch gerne hier...

Danke. Und @Mac, Deine detaillierte Antwort oben gehe ich noch genauer durch. Gibt noch immer viel zu lernen, auch wenn manches bekannt. Dass Photonen auch spalten könne steht in Wikipedia aber auch, genannt Photo...irgendwas, hab ich vergessen.

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

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Ergäzung:
Wenn nun mehr oder weniger Energie frei würde in der Bilanz, dann müsste laut Energierhaltungsgesetz - an dem wohl kaum zu rütteln ist - etwas an der Bilanz nicht stimmen.
Hallo Dgoe,

soviel ich weiss sind die theoretischen Abläufe und Bilanzen hierzu sehr gut verstanden. Die Frage war also mehr die, ob solche Prozesse auch in der Praxis, also in der Natur vorkommen können, und ja, das können sie, z.B. bei Supernovae.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Dgoe,

ja, wie die schwereren Kerne entstanden sind, wird ja oft genug drauf hingewiesen, Supernovae.
Ja.



Das erklärt zwar nicht genau, wie die Bilanz funktioniert
anders herum wird ein Schuh daraus.

Man hat in jahrzehntelangen, sehr umfangreichen Untersuchungen mit Beschleunigern die Gesetzmäßigkeiten der Kernprozesse ermittelt und damit auch die Modellvorstellungen über die Abläufe im Atomkern immer weiter verbessern können. Ganze Physikergenerationen waren und sind damit befaßt. Bei diesen Messungen hätte man Verletzungen der Energiebilanzen während Fusions- und Spaltungsprozessen finden müssen, wenn sie in der Natur mit einer irgendwie nennenswerten Häufigkeit vorkämen.

Mit solchen Modellen kann man nun aber die sehr komplexen Prozesse in den Sternen während ihrer ‚Lebenszeit‘ und an ihrem Lebensende quantitativ recht gut vorhersagen und mit den verfügbaren Beobachtungen gegenchecken. Es gab und gibt mit den in Beschleunigern, auf Atomkernebene gewonnenen Modellen, immer wieder Situationen, in denen (vorhandene und neu gewonnene) Details der astronomischen Beobachtungen nicht befriedigend mit bisherigen Modellen erklärbar waren (und sind). Sowas beflügelt die Experimentalphysiker diese Details noch genauer zu beobachten und die theoretischen Physiker, ihre Modelle zu verbessern. Ja, inzwischen kann man mit dem Wissen was im Allerkleinsten abläuft, sogar den Ablauf einer SN modellieren (was lange Jahrzehnte nicht gelang) Und auch die zu erwartende Zusammensetzung der Materie im Gas des frühen Universums, vor der ersten Sternbildung errechnen (und mit den bis heute besten Messungen dazu vergleichen) Und man kann auch die zeitliche Entwicklung der Metallizität im Universum berechnen und nachmessen.

Also wenn Du auf diesem Gebiet irgendwo kerntechnische Quellen mit nennenswertem Energieeintrag verborgen glaubst, liegst Du inzwischen extrem weit außerhalb der nachgewiesenen Tatsachen im gesamten Bereich zwischen Atomkern und Universum. Alles was da noch irgendwelche Terra Inkognita bereit hält, liegt messtechnisch vor der Zeit/dem Zustand des Universums, der energetisch vor einigen Millisekunden nach dem Urknall existierte (denn so weit kommt man inzwischen mit Beschleunigern an diesen Zustand (im Mikrokosmos) heran) und es gibt noch eine, bisher nur indirekt beobachtbare Lücke bis ca. 380000 Jahre nach dem Urknall, in der es zwar keine Kernprozesse, aber Dichtestrukturbildung gab.

Jede Idee dazu muß also sowohl zur richtigen (=beobachteten) Elementhäufigkeit von Wasserstoff, Helium und einiger weiterer kleiner Atomkerne führen und zur richtigen (= in der Hintergrundstrahlung beobachteten) Strukturbildung führen. Und wohl auch noch zu einigen anderen Beobachtungen, die ich nicht aufgeführt habe und/oder nicht kenne.


Beim Nachlesen über die Kernkraft konntest Du z.B. einen solchen, durch immer bessere Beobachtungen beeinflußten Prozess der Modellbildung sehr deutlich verfolgen.

Unerreichbare Übereinstimmungen zwischen Modellen und astronomischen Beobachtungen waren und sind immer wieder Gegenstand der Forschung.



, aber immerhin was unter Produktionsenergiebilanz ungefähr zu verstehen sein sollte. Man bastle eine Supernova und schon kommen ganz viele schweren Teilchen raus; dann dividiert man 'irgendwas' durch 'was anderes' und weiß wie viel Energie pro Teilchen nötig war. Danach kann man messen wie viel umgekehrt rauskommt und weiß dann, aha, gleich viel, oder auch nicht.
So ungefähr, richtig?
das war jetzt so wenig präzise Forumuliert, daß ich Dir die Frage nach Richtig oder nicht Richtig nicht beantworten kann, aber Du kannst es vielleicht, mit Hilfe des obigen Textes selber?



Die Spaltenergiebilanz muss man in die Rechnung natürlich einbeziehen. Damit wären hauptsächlich Photonen oder Neutronen gemeint, die dabei dazu beitragen - gegenüber dem Output. Richtig?
nein! Siehe dazu nochmal http://de.wikipedia.org/wiki/Kernspaltung#Energiebilanz z.B.



Wenn nun mehr oder weniger Energie frei würde in der Bilanz, dann müsste laut Energierhaltungsgesetz - an dem wohl kaum zu rütteln ist - etwas an der Bilanz nicht stimmen.
das war jetzt zu allgemein. Bei welchem Prozess? SN? Kernspaltung? Fusion? Fission? Bei SN wäre dann wohl eher das Modell noch nicht richtig/vollständig. Bei Kernspaltung: Atombombe? Reaktor? Beschleuniger? Bei Fusion: Wasserstoffbombe? Fusionsreaktorexperimente? Stern? Beschleuniger? Bei Fission Natürlicher Spalt'reaktor'?

Ganz generell: Bisher war in der Physik noch nie etwas falsch bei der Energieerhaltung, sondern immer nur bei der Beobachtung und beim Modell



Angenommen mehr: dann ist durch etwas anderes zuvor mehr rein gekommen, was kaum wahrscheinlich und begründbar ist. Oder die Bilanz stimmt nicht, was mich weniger wundern würde, bei den vielen Unbekannten (mir unbekannten).

Angenommen weniger: dann ist noch was übrig ... oder die Bilanz....
Ich denke, daß Bernhard hier schon ausreichend geantwortet hat, wenn Du das auf Deine eigenen Versuche eine Energiebilanz aufzustellen beziehst.



Solange sich die kleineren Kerne vereinen, wird Energie abgegeben, bis sich dann im Grenzbereich kleinere zu einem größeren Kern vereinen (Scheitelpunkt 62Nickel). Die abstoßende Coulombkraft verhindert nur, dass wie bisher einfach noch mehr Energie abgegeben wird, zum noch höheren Massendefekt hin, das noch günstigere Niveau wird unerwartet umso teurer, je vermeintlich näher. Also absorbiert die Coulombkraft das irgendwie und gleicht es aus bis hin zu kehrt es um, wenn auch nur mit Mühe (siehe Kurve). Ich kann das nicht korrekt formulieren, aber was ich meinte, ist, dass ...
ach was, hat sich erledigt!
ähm! Wenn Du Dir bei der Formulierung eines solchen Absatzes, sagen wir mal 10 Minuten mehr Zeit nehmen würdest, Deine angefangenen Sätze so beenden würdest, daß ihr Inhalt nicht mehr beliebig viele Interpretationen zuläßt, dann könnten vielleicht nicht nur wir, sondern unter Umständen auch Du selber wirklich etwas damit anfangen. Mir jedenfalls hilft es sehr, wenn ich Gedanken so lange wirklich ausformuliere, bis ich beim lesen nicht mehr denke: 'Was haste denn da wieder gemacht?'


Herzliche Grüße

MAC
 

Dgoe

Gesperrt
Oha, Danke Mac,

Super Zusammenfassung und Übersicht.
Mein Text war so zu interpretieren: meine Frage wurde beantwortet! Werde mir zukünftig mehr Mühe geben, pardon.

Gruß,
Dgoe
 

SiberianKathru

Registriertes Mitglied
Hallo ihr da an dem PC, naja die mit Handy oder Tablet will ich auch begrüßen, auch die mit Apple imac oder iPad oder auch wenn's nen alter PC ist oder bei einem Kumpel oder bei der Oma.
ähhh ... Hallo.

Vielen Dank für eure antworten, es sieht so aus als ob das Thema noch nicht ganz aus den Köpfen verschwunden ist.
Leider habe ich beim überfliegen der Antworten festgestellt, dass alle das Thema verfehlt haben.

Deshalb hier noch mal die Frage bzw. These:

Wir stellen immer mehr Plutonium (PLU) her auf der Erde und früher oder später wird das PLU sich um die gesamte Erde verteilen.
Das gilt auch für die vielen Atomwaffen und Zwischenlager. Wieviel PLU haben wir eigentlich inzwischen auf der Erde ?
Ich glaube es war mal 0 und jetzt haben wir Unmengen, die sich früher oder später auf der Erde verteilen werden.

Die Ideen das PLU zu vergraben in der Erde führen dazu, dass es irgendwann wieder hoch kommt und letztendlich doch wieder in den biologischen Kreislauf kommt.
Auf dem Mond endzulagern oder in die Sonne zu schiessen ist wohl auch nicht möglich und vor allem "viel zu teuer".

Da die Lebensdauer des PLU ja sehr lang ist (ich glaube es waren einige Millionen Jahre) wird ein PLU Atom also nacheinander wenn es im Kreislauf ist immer wieder zuschlagen.
Durch die ständige weitere Produktion von PLU haben wir immer mehr davon und es ist nur eine Frage der Zeit und Wahrscheinlichkeit, dass nach und nach der PLU-Anteil im Bio-Kreislauf größer wird.

Das sieht doch so aus, als ob das Ende der Menschheit durch das PLU bestimmt wird.
Das ist jetzt nicht sonderlich wissenschaftlich, aber aus meiner Sicht doch völlig logisch.

Genau das war mein Thema, wird PLU die Menschen und das biologische Leben auf der Erde beenden ?

Also ich denke Ja wenn wir so weiter machen ...

Gruß und trotzdem schönes Weekend und ja ähh auch Lifeend oder wie man das sagt.
SK
 

Chrischan

Registriertes Mitglied
Moin SiberianKathru,
Leider habe ich beim überfliegen der Antworten festgestellt, dass alle das Thema verfehlt haben.
das ist natürlich schade, wenn Du das so siehst...


Genau das war mein Thema, wird PLU die Menschen und das biologische Leben auf der Erde beenden ?

Also ich denke Ja wenn wir so weiter machen ...
Antwort: Nein!

Damit sollte deine Frage direkt beantwortet sein.

Gruß,
Christian
 

Sissy

Registriertes Mitglied
Hi,

die Menge an Plutonium, die wir bis heute durch verschiedene Unfälle oder auch als Nebenprodukt in den Kernreaktoren erzeugt haben, ist wesentlich geringer als andere giftige Substanzen, die wir täglich völlig bedenkenlos in die Umwelt freisetzen. Es handelt sich dabei um ein paar Tonnen. Als vor 2,5 Milliarden Jahren sich dab Leben auf der Erde ausbreitete, war noch wesentlich mehr Plutonium auf der Erde vorhanden. Und das Leben hat trotzdem überlebt. ;)

Daher ganz klar die Antwort: Nein, die Menschheit wird nicht wegen dem bissy Plutonium aussterben. Wir verhungern, verdursten, ertrinken oder ersticken eher... Oder gehen wegen Kriegen mit konventionellen Waffen zu Grunde, oder wegen Rohstoffmangel allgemein...

Sissy
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
@SiberianKathru:

Du bringst da einiges durcheinander, Plutonium ist nicht gleich Plutonium (z.B. solches aus AKW und solches aus Atomwaffen). Die Halbwertszeit ist auch von Isotop zu Isotop verschieden, das einzige mit einer Halbwertszeit im Bereich von Mio Jahren ist Pu-244, das in AKWs praktisch gar nicht produziert wird. Aber egal, selbst wenn du es so generell betrachten willst: es ist keinesfalls gegeben, dass das Plutonium sich irgendwie "verteilen" wird. Es handelt sich um sehr geringe Mengen wertvollen und gefährlichen Materials, und das verteilt sich nicht einfach so bzw. es gibt genügend Interessen und Fähigkeiten nach allen Seiten, um das zu verhindern.

So lange wir keine AKW mit schnellem Neutronenspektrum bauen, wir die Menge Pu tatsächlich mit der Menge "verbranntem" Uran zunehmen. Sobald wir aber über die heutigen Leichtwasserreaktoren / AKW mit thermischem Neutronenspektrum hinaus sind (z.B. Integral Fast Reactor / S-PRISM, Liquid Fluoride Thorium Reactor (LFTR), BN-600/800/1200) werden wir Plutonium konstant "verbrennen" und die Menge wird sich dann zunächst verringern bis auf einen konstanten Faktor der proportional zur Menge Brennstoff in AKW ist - all dieses Plutonium wird dann nur kurzlebig sein in dem Sinn, dass es so lange mit Neutronen bombardiert wird bis es unter Energieabgabe gespalten wird.

In anderen Worten: wenn dir das Plutonium Sorgen macht, solltest du dich für den Bau dieser neuen Generation von AKW einsetzen. Denn nur ein baldiger, vollständiger, weltweiter Ausstieg aus der Atomenergie kann dafür sorgen, dass uns das bestehende Plutonium für immer (zumindest für die nächsten Jahrzehntausende) erhalten bleiben wird.
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Wir stellen immer mehr Plutonium (PLU) her auf der Erde
Hallo SK,

diese Aussage müsstest Du erst mal genau belegen. Mit den Abrüstungsverhandlungen zwischen Russland und den USA wurde in den 90ern nämlich tatsächlich die explizite Vernichtung des Plutoniums aus den Kernwaffen ein wichtiges Thema. Hardy hat es weiter oben bereits angedeutet, dass dazu schnelle Brüter verwendet werden und wurden. Deine These steht also auf ziemlich wackligen Beinen da, wenn Du verstehst, was ich damit meine.
MfG
 

hardy

Registriertes Mitglied
Mit den Abrüstungsverhandlungen zwischen Russland und den USA wurde in den 90ern nämlich tatsächlich die explizite Vernichtung des Plutoniums aus den Kernwaffen ein wichtiges Thema.

Hallo Bernhard,

tatsächlich ist die Vernichtung kernwaffentauglichen Materials seit Beginn der 1990er Jahre ein wichtiges Thema geworden.
Die grössten Fortschritte sind dabei bei der Vernichtung von Bomben-Uran (ca. 93% Uran-235) erzielt worden. Im Rahmen des Programms "Megatons to Megawatts" (1993 - 2013) wurden 500 Tonnen solchen hochangereicherten Urans aus russischen Beständen in KKW-Reaktoren zur Energieerzeugung eingesetzt. Davon haben übrigens auch schweizerische KKW profitiert.

Anders sieht es aus bei der Vernichtung von waffenfähigem Plutonium (Pu). Die USA und Russland hatten vereinbart, je 34 Tonnen solchen Pu zu vernichten. Passiert ist derzeit noch nicht viel. Die USA sind erst dabei, eine Fabrik zur Herstellung von Uran-Pu-Mischoxid-(MOX-) Brennelementen zu bauen. Dazu muss man wissen, dass in den USA die Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente aus der zivilen Kernenergie nicht erlaubt ist. Russland will sein Waffen-Pu in Form von MOX-Brennelementen in Schnellen Reaktoren, konkret dem noch 2014 in Betrieb gehenden BN-800, einsetzen.

Gruss hardy
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Hallo hardy,

Dazu muss man wissen, dass in den USA die Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente aus der zivilen Kernenergie nicht erlaubt ist.
vielen Dank für den sehr informativen Beitrag. Speziell zu dem Zitat würde mich noch interessieren, was man in den USA gedenkt, mit dem Atommüll dann zu machen. Oder sagt man sich dort (auch - duck), dass man ja schließlich den großen großen Pazifik vor der Haustüre hat oder große Wüstenareale?? Hierzulande kippt man Industrieabfälle mittlerweile ja sogar schon mal auf die Äcker, wo dann später Lebensmittel angebaut werden sollen, aber solche Ausreißer sind zum Glück nicht Gegenstand dieses Themas...
MfG
 

hardy

Registriertes Mitglied
Speziell zu dem Zitat würde mich noch interessieren, was man in den USA gedenkt, mit dem Atommüll dann zu machen. Oder sagt man sich dort (auch - duck), dass man ja schließlich den großen großen Pazifik vor der Haustüre hat oder große Wüstenareale??

Hallo Bernhard,

ausgediente (abgebrannte) Brennelemente (BE) werden generell zunächst in den BE-Lagerbecken der KKW unter Wasser gelagert und gekühlt. Falls eine Wiederaufarbeitung (WA) vorgesehen ist, dann erfolgt nach ca. drei bis fünf Jahren Abkühlzeit der Abtransport in die WA-Anlagen. Ohne WA (wie in den USA) bleiben die BE in den Lagerbecken. Wenn die Lagerbecken ausgelastet sind, dann wird ein Teil der BE in Transport- und Lagerbehälter (z.B. vom Typ CASTOR) geladen, wo sie für für einige Jahrzehnte (ca. 40 Jahre) trocken gelagert werden.

In den USA sind nun an etlichen KKW-Standorten die BE-Lagerbecken voll, so dass man zur Langzeit-Trockenlagerung übergehen muss. So wurden Anfang 2008 von den angefallenen 58'000 Tonnen ausgedienter BE 10'700 Tonnen trocken gelagert.

Als Endlager-Standort für hochaktive Abfälle war 1987 in den USA das Gebiet Yucca Mountain (Nevada) ausgewählt worden. Es sollte um 2021 betriebsbereit sein und ca. 70'000 Tonnen Abfälle aufnehmen. Nach dem Amtsantritt von B. Obama ist das Projekt Yucca Mountain aber gestoppt worden, und die Genehmigungsbehörde US-NRC beendete 2010/2011 ihre Begutachtung des Projekts. 2013 ist die US-NRC allerdings aufgefordert worden, ihre Begutachtung wieder aufzunehmen.

Einzelheiten findest Du z.B. unter folgendem Link (Abschnitt "Used fuel and nuclear waste"):

http://www.world-nuclear.org/info/Country-Profiles/Countries-T-Z/USA--Nuclear-Fuel-Cycle/

Eine Lagerung von Atommüll in den Meeren/Ozeanen ist international seit den 1990er Jahren untersagt.

Gruss hardy
 
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