@Bernhard: Danke für den Link. Das IFR-Programm wurde mit Sicherheit nicht einfach wegen Sicherheitsbedenken eingestellt, obwohl diese natürlich in der Diskussion aufgebracht wurden. Wie du richtig schreibst: Wenn man die politischen Aspekte ausblendet, waren es die Sicherheitsaspekte. Die politischen Aspekte kann man aber nicht ausblenden, weil sie hier von zentraler Bedeutung ist. Tatsächlich wurden beide Probleme, die in dem Text genannt werden (Moderator und Natrium-Kühlung) im IFR gelöst (expandierende metallene Brennstäbe / zweiter Natrium-Kühlkreislauf) und im Rahmen des Betriebs des Prototyp-Reaktors EBR-II auch getestet.
@Ralf: Bitte erinnere mich daran, dass ich dir gegenüber nie mehr ironisch werde. Die Sache mit den Feinstaub-Studien, die man "natürlich ignorieren kann" war natürlich ironisch gemeint! Ich würde ja wohl kaum behaupten, dass Kohle gefährlich ist, wenn ich der Meinung wäre, man könne die Feinstaubstudien dazu ignorieren... Zu deiner Antwort wegen den Lobbies: Ich sehe in deinen zitierten Stellen nirgendwo eine Erwähnung von Lobbies (Ablehnung der Politik bedeutet nicht automatisch, dass da Lobbies am Werk waren). Das hast du da hinein interpretiert. Ich mache dir aber keinen Vorwurf, die Diskussion war vielleicht zwischendurch etwas hitzig.
Bernhard schrieb:
Wenn Atommüll wirklich wertvoll wäre, würde er nicht als Müll bezeichnet werden und würde gehandelt werden.
Atommüll ist heute nicht wertvoll, schon klar (ganz im Gegenteil). Aber er wird es, sobald wir Reaktoren bauen, die ihn unter Energiegewinn verbrennen können - und in einem gewissen Sinn ist er es schon dann, wenn wir wissen, dass wir das prinzipiell könnten - also schon heute. Er wird ja auch vor allem von den AKW-Gegnern als "Atommüll" bezeichnet. Man könnte stattdessen auch von abgebrannten Brennstäben oder Resturan/Restplutonium sprechen. Ich vermeide das (ebenso wie ich "Kernenergie", "Kernkraftwerke" vermeide), weil diese Ausdrücke für AKW-Gegner offenbar beschönigend wirken. Aber vielleicht sollte ich das künftig wieder ändern.
Möglicherweise kann man die Spaltprodukte als "echten" Atommüll betrachten - anderseits, wenn sie mal abgeklungen sind, sind da ein paar sehr interessante Metalle (u.a., seltene Erden) darunter, die sich wieder verkaufen lassen.
@hardy:
Aus dem von Bynaus empfohlenen Buch "Plentiful Energy" geht auch hervor, dass die USA die IFR-Technologie nicht ohne weiteres anderen Ländern zur Verfügung stellen wollen.
Wobei z.B. GE Hitachi auf der Webseite ausdrücklich darauf hinweist, dass die USA den Bau von PRISM-Reaktoren in GB unterstützen. GB ist natürlich auch ein enger Alliierter und wichtiger Partner der USA.