FUKUSHIMA wie gehts weiter ?

ralfkannenberg

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Und zur Not könnte man ja auch in Erwägung ziehen, einige Grenzwerte anzupassen.
Hallo Nathan,

stimmt, das hat auch den grossen Vorteil, dass man das Argument der gesetzlichen Bestimmung stillschweigend ausser Kraft setzen und somit wieder willkürlichen Argumenten eine Plattform bieten kann.

Dies ist besonders nützlich in Foren, in denen sich nicht primär Spezialisten vom Strahlenschutz aktiv beteiligen, und eine willkommene Arbeitsbeschaffung für diejenigen, die naturwissenschaftlich zu argumentieren versuchen und die die vorhandenen Publikationen zu diesem Thema nicht mal eben mit links aus dem Ärmel schütteln können, wie das bei astronomischen Fragestellungen in einem Astronomieforum ja doch in der Regel der Fall ist.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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@hardy: Danke für diesen ausgezeichneten Link!

@Nathan: Grenzwerte werden doch vor allem (wie schon von Mac erwähnt) nach unten korrigiert. Und das oft ohne jegliche wissenschaftliche Begründung. Vermutlich darf man irgendwann keine Bananen und Pecan-Nüsse mehr essen... zu radioaktiv! ;)
 

SiberianKathru

Registriertes Mitglied
Guten Abend liebe Damen und Herren,

heute gibt es neue Informationen rund um die TEPCIO-Tanks in Fukushima.
Die Dinger sind jetzt schon undicht und beim nächsten Erdbeben fallen die wohl auseinander.
Die angeblichen "Lecks" deuten wohl eher darauf hin, dass hier absichtlich radioaktives Wasser abgelassen wird. Die Wassermengen sind wohl zu groß und es nimmt kein Ende.

Beitrag:
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2013-09/fukushima-lecks-millionenpaket-tepco

Gruß
SK
 

Mahananda

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Hallo hardy,

Vielen Dank für den informativen Link! Einige Aussagen darin erscheinen mir etwas undeutlich. Insbesondere was die Belastung mit Cäsium und Strontium betrifft, muss ich noch mal nachfragen. Vielleicht weißt Du ja dazu etwas Genaueres.

Im Februar 2014 wurde erstmals Cäsium-134 im Meerwasser vor der kanadischen Pazifikküste in einer Konzentration von 0,0009 Bq/l nachgewiesen. Unter anderem wegen der kurzen Halbwertszeit von rund zwei Jahren wird davon ausgegangen, dass dieses Cäsium in der Frühphase des Unfalls aus der Anlage in Fukushima freigesetzt und mit einer großen Pazifikströmung transportiert wurde. Verschiedenen Studien zufolge wird erwartet, dass an der US-amerikanischen Westküste infolge der unfallbedingten Freisetzungen für Cäsium Aktivitätskonzentrationen bis zu etwa 0,003 Bq/l auftreten werden (der US-Grenzwert für Trinkwasser liegt bei 7,4 Bq/l)

Im letzten Satz des Zitats wird von einer erwarteten Belastung durch Cäsium gesprochen. Bezieht sich das auf Cäsium-134 allein oder geht dabei das Cäsium-137 mit in die Berechnungen ein?

So wurden beispielsweise im Dezember 2013 Werte von bis zu 244.000 Bq/kg an radioaktivem Cäsium in einem Blaumäulchen nachgewiesen.

Auch hier ist meine Frage, welches Isotop denn hier gemeint ist.

Strontium-Messergebnisse von Proben, die in diesem Bereich des Anlagengeländes zwischen Juli und Dezember 2013 genommen wurden, hatte TEPCO zunächst nicht veröffentlicht. Zur Begründung führte TEPCO an, dass einige der Ergebnisse für den Betastrahler Strontium eine Aktivitätskonzentration aufwiesen, die oberhalb der Gesamtaktivität aller in den betreffenden Proben erfassten Betastrahler lagen ...

Wie kann ich das verstehen? Die Messergebnisse für Strontium waren höher als sich aus der gemessenen Gesamt-Beta-Strahlung ergibt? Oder wurde die Gesamt-Beta-Strahlung nur kalkuliert und die gemessenen Strontium-Werte passten nicht ins Modell? Hier steh ich im Moment vor einem Verständnisproblem. Das macht es für mich schwierig, den nachfolgenden Satz richtig einzuordnen:

Die im Februar 2014 veröffentlichten Ergebnisse zeigten daraufhin Strontium-90-Konzentrationen von bis zu 5,0 Mio. Bq/l, was deutlich über den bis dahin angenommenen Werten liegt.

Hatte man sich verschätzt? Offensichtlich schon, aber wobei hatte man sich verschätzt? Bei der Strontiummenge? Bei der Gesamtstrahlungsmenge?

In diesem Kontext fällt mir auf, dass die Kontamination des Meerwassers auf Cäsium beschränkt bleibt:

Im Hinblick auf die insgesamt in den Pazifik gelangende Menge an radioaktiven Stoffen ist zu berücksichtigen, dass vor allem Cäsium auch über Flüsse eingetragen wird.

Wie stark ist Strontium an der Kontamination beteiligt? Lässt sich der Strontiumanteil aus dem gemessenen Cäsiumanteil ableiten? Wen ich diese Angabe ins Kalkül ziehe:

Im Februar 2014 wurden an einer Messstelle etwa 50 Meter von der Pazifikküste entfernt die bis dahin höchsten Cäsium-Konzentrationen im Grundwasser des Anlagengeländes nachgewiesen (37.000 Bq/l Cäsium-134 und 93.000 Bq/l Cäsium-137).

würde sich ein Verhältnis von etwa 130.000 zu 5.000.000 Bq/l zugunsten von Strontium ergeben bzw. ein Verhältnis von 1 zu 38,5. Die gemessenen Cäsium-Werte für Meerwasser und Meerestiere müssten dann noch einmal mit dem 38,5fachen Wert addiert werden, um die Gesamtbelastung mit Cäsium und Strontium zu ermitteln. Meine Frage ist nun, ob so eine Rechnung stimmig ist, oder ob man da auch noch andere Faktoren berücksichtigen muss.

Vielleicht kannst Du mir da ja weiterhelfen.

Viele Grüße!
 

SiberianKathru

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Frauen können's doch auch!

Grüzi Gott,

heute möchte ich zwei spezielle Landsgruppen besonders freundlich begrüßen.

Einerseits kann mann an folgendem Artikel erkennen, dass Frauen sowohl neben Kindererziehung, Küche auch hochgeistige Arbeiten erledigen können. Hier ein Interview von Dagmar Fröhlich :)
http://www.deutschlandfunk.de/der-p...-des-super.697.de.html?dram:article_id=279458

Ich möchte hier nochmal darauf hinweisen, dass ich ein Frauenfan bin und gegenteilige Aussagen dem Ursprung der Wahrheit in keinster Weise Genugtuung tragen. Als Beweismittel möchte ich eine Jugendvideo von mir vorhalten: http://www.youtube.com/watch?v=bZh3Nj7HuEo

Als zweite Spezies in der heutigen Sonntagsrede möchte ich den Klassenbesten, unserer bayrischen Brüder und Schwestern begrüßen und würdigen. Wir ihr ja alles wisst ist die CSU der Erfinder des grünen Stroms und der ENERGIEWENDE. Lesen Sie dafür hier:
http://www.csu.de/aktuell/meldungen/februar-2014/bayern-gewinner-der-energiewende/

Wir können uns alle noch gut erinnern, als der Joshka F. und die Claudia R. durch Wackersheim wanderten und "Atomkraft, Nein Danke!" brüllten. Auch der Horst S. war damals dabei, arm in Arm mit den grünen Schmuddel-Jungs und -Schwestern. Der hinterlistige Horst summte aber "Atomkraft, ein Danke!" dazu und wollte sich einfach nur für die vielen Atomkraftwerke in Bayern bedanken.

Na dann, ich muss mal etwas für meine Gesundheit tun, dieses Forum strengt doch sehr an :)
Gruß
SK
 

Sissy

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Hi,

dieser Artikel gefällt mir recht gut. Er informiert ohne Sensationsgeheische und so wie ich ihn verstanden habe auch sehr aktuell...

CS
Sissy
 

hardy

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Hallo Mahananda,

mit deinen detaillierten Fragen bringst du mich etwas in Verlegenheit.
Wenn in Meldungen von Cäsium die Rede ist, dann weiss man oft nicht, welche Isotope gemeint sind ... auch ich nicht!

Gemäss WHO ist aber der Standard für Cäsium im Trinkwasser < 10 Bq/L, egal ob es sich um Cs-134 oder Cs-137 handelt.
Das Verhältnis von Cs-134 zu Cs-137 im bestrahlten Kernbrennstoff hängt von dessen Abbrand ab.
Im Falle von Fukushima wird davon ausgegangen, dass die freigesetzte Cäsium-Aktivität sich zu gleichen Teilen auf Cs-134 und Cs-137 verteilt.

Was nun das Strontium-90 betrifft, so muss ich feststellen, dass dazu bisher sehr wenig Messwerte vorliegen.

Zur Gesamt-Beta-Strahlung:
Diese beinhaltet auch den Beitrag des natürlich vorkommenden radioaktiven Isotops Kalium-40.
Nach meinen Berechnungen trägt dieses Isotop mit ca. 12 Bq/l zur Aktivitätskonzentration bei.

Gruss
hardy
 
Zuletzt bearbeitet:

Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo hardy,

Danke für die Informationen.

Im Falle von Fukushima wird davon ausgegangen, dass die freigesetzte Cäsium-Aktivität sich zu gleichen Teilen auf Cs-134 und Cs-137 verteilt.

Gut. Ich vermute, dass das - mangels detaillierter Untersuchungen - ein reiner Schätzwert ist, was ja auch praktikabel erscheint.

Was nun das Strontium-90 betrifft, so muss ich feststellen, dass dazu bisher sehr wenig Messwerte vorliegen.

Schade. Falls meine Überlegung zutreffend sein sollte, müsste sich - entsprechend der Wasseranalysen - ein Verhältnis von 1 zu 38,5 ergeben, was natürlich sehr viel ist, wenn ich das mit Tschernobyl vergleiche, wo das Verhältnis etwa 4 zu 1 zugunsten von Cäsium-137 betrug. Das kann aber am unterschiedlichen Inventar der Reaktoren liegen.

Nach meinen Berechnungen trägt dieses Isotop mit ca. 12 Bq/l zur Aktivitätskonzentration bei.

Na gut, bei bis zu 5 Millionen Bq/l fällt das so gut wie gar nicht ins Gewicht.

Erfreulich ist, wie u.a. aus Sissy´s Link hervorgeht, dass die Verdünnung im Ozean so effizient ist, dass nur noch geringfügige Bruchteile des natürlichen Strahlungshintergrunds über den Fukushima-Fallout sowie den Grundwassereintrag verursacht werden. Das lässt hoffen, dass die Havariefolgen über längere Sicht auch am Unfallort eingrenzbar und bewältigbar sind.

Viele Grüße!
 

hardy

Registriertes Mitglied
Na gut, bei bis zu 5 Millionen Bq/l fällt das so gut wie gar nicht ins Gewicht.

Mal abgesehen von den 5 Millionen Bq/l, die überhaupt nicht verifiziert sind:

An der Messstelle T-2-1, die 2 km vom KKW Daiichi entfernt ist, ergaben sich am 16.12.2013 folgende Werte:

Cs-137: 1.8 Bq/L
Total beta: 13 Bq/L
Sr-90: 0.16 Bq/L

Klar ist doch wohl, dass ein Beitrag von K-40 (12 Bq/L) zu Total beta signifikant ist.
 

UMa

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Hallo,

in den Diskussionen um die Energie, insbesondere um die Kernenergie, wurden und werden hier unterschiedliche Positionen vertreten. Zwar habe ich mich in der letzten Zeit zurückgehalten, habe die Diskussionen jedoch weiter verfolgt.
Um die verschiedenen Standpunkte, Argumente und Aussagen besser nachvollziehen zu können möchte ich hier eine Umfrage zum Thema Energie starten.
Hier ist der Link zu Umfrage.
http://www.astronews.com/forum/showthread.php?7409-Energieumfrage-Anworten
Bitte nehmt, wenn ihr wollt, teil und schreibt eure Antworten auf die Fragen.

Ideal wäre es nur die Antworten unter die Umfrage zu schreiben.
Für Diskussionen über die Antworten habe ich einen zweiten Thread aufgemacht.
http://www.astronews.com/forum/showthread.php?7408-Diskussion-zur-Energieumfrage-und-den-Antworten

Grüße UMa
 
Zuletzt bearbeitet:

Mahananda

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Hallo hardy,

Klar ist doch wohl, dass ein Beitrag von K-40 (12 Bq/L) zu Total beta signifikant ist.

Ja sicher, wenn man unkontaminiertes Wasser als Grundlage nimmt, ist das signifikant. An den im Artikel genannten Messstellen wurden jedoch Werte erreicht, die das 10^5-fache überschreiten. Und darauf bezogen spielt K-40 doch wohl keine signifikante Rolle, oder?

Viele Grüße!
 

hardy

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Vielleicht kannst Du mir da ja weiterhelfen.

Hallo Mahananda,

in meinen Antworten an Dich hatte ich fälschlich angenommen, dass sich die bewusste Messstelle 50 m entfernt im Meer befindet.
Tatsächlich befindet sich diese Messstelle aber auf dem Anlagengelände.

Ich habe nun einen recht aktuellen Artikel in der japanischen Presse gefunden, der sich mit den gemessenen Aktivitätskonzentrationen von Strontium-90 befasst:

Record strontium-90 level in Fukushima groundwater sample last July

Gemäss TEPCO hat die im Juli und August 2013 angewandte Messmethode bei hohen Aktivitätskonzentrationen (> 100'000 Bq/L) die Beta-Aktivität unterschätzt. TEPCO hat daraufhin im Oktober 2013 die Messmethode geändert und wird frühere Grundwasserproben erneut analysieren.

Vielleicht hilft Dir der Artikel weiter.

Gruss hardy
 

SiberianKathru

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EUROPA und die EXORBITAL-Funktion

Sehr geehrte zukünftig von AKWs geschädigte Mitteleuropäer :)

nutzen Sie die verbleibende Zeit bis zu den ersten Kernschmelzen und dem SUPER-GAU in Mitteleuropa und genießen Sie den kommenden Sommer beispielsweise in Frankreich! Wer weiß wie lange das noch möglich ist.

Als das höchstgefährdete Gebiet für atomare Unfälle wurde Mitteleuropa analysiert.
http://www.mpic.de/presse/pressemel...are-gau-ist-wahrscheinlicher-als-gedacht.html

Länder wie Belgien oder Frankreich haben AKW die so langsam Haarrisse bekommen. Da hilft nur Spliss oder einfach stilllegen.
Belgien : http://www.iwr.de/news.php?id=25942
In Frankreich sieht das auch nicht besser aus.

Sogar die Pantoffelträger von GRANNYPEACE haben das erkannt:
http://www.ots.at/presseaussendung/...port-neue-aera-des-risikos-durch-alternde-akw

Unsere europäischen Inselbewohner in BRITANNIA haben durch zähes NEIN-Sagen erfolgreich ihre Wirtschaft ruiniert und einzigst London als Finanzdrehscheibe für russisches Schwarzgeld bringt noch was ein. Ich würde mir ja sogar mal 'nen Rover kaufen, damit die keine Atomkraft mehr haben müssen. Aber Rover ist auch schon tot.
Nach da kann man ja eingeschnappt sein und weiter Atomkraft betreiben :) ÄTSCH
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-02/Grossbritannien-Atomkraft-Energiewende

Es gibt auch Menschen, die ordentlich strukturiert und fein säuberlich des Teufels Werk zu katalogisieren, zu kategorisieren, zu manipulieren ? gelernt haben: http://www.sueddeutsche.de/panorama...-akw-standorte-spaltung-auf-spalten-1.1072018

Ich hoffe ich habe euch nicht eure Gute Laune verdorben. Schließlich brennt die Sonne nur noch 5 Milliarden Jahre und da dürfen wir doch die Erde bis dahin kaputt machen.

Was die Strahlungsdauer von Plutonium betrifft möchte ich hier noch mal drauf hinweisen, dass zwar die Halbwertszeit nur 1.000 bis 25.000 Jahre beträgt, aber kein Mensch auch nur halb verstrahlt werden will. Nehmen wir an, wir haben einen Strahlenwert von 100 und das PLU ist ungefährlich wenn es einen Wert von 0,01 hat. Wenn Sie nun die 100 immer wieder mal halbieren können Sie mal ein Gefühl dafür bekommen, wann der Wert bei 0,01 liegt. Da kommen Sie auf viele Male 25.000 Jahre. Dies nennt man übrigens EXORBITAL-Funktion und ist eine mathematische Kunst. Der Name kommt daher, da sich das Zeit-Strahlungsverhältnis indirekt proportional "exorbital" langsam verringert. Wenn Sie das nicht verstehen, wenden Sie sich vertrauensvoll an mich. Blondinen bis 30 werden bevorzugt behandelt.

Gruß
SK
 
Zuletzt bearbeitet:

ralfkannenberg

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Ich hoffe ich habe euch nicht eure Gute Laune verdorben.
Hallo SiberianKathru,

vermutlich muss es jemand mal Dir direkt sagen: Du bist eine nervtötente inkompetente Type.

Ich verstehe wirklich nicht, warum Leute wie Du ihren Müll in einem naturwissenschaftlichen Forum abladen müssen. Ich würde ja nichts sagen, wenn Du wenigstens Interesse hättest und Fragen stellen würdest, im Gegenteil, ich würde sowas sogar sehr begrüssen. Aber so Besserwisser wie Dich, die weder Ahnung haben noch sich welche aneignen wollen, braucht man in einem naturwissenschaftlichen Forum nicht.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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Was die MPI-Studie angeht: scheint mir etwas fragwürdig die drei Kernschmelzen in Fukushima als drei unabhängige Ereignisse zu verbuchen: schliesslich hatten sie alle die gleiche Ursache. Weiter erinnere ich daran, dass wenn Fukushima etwas bewiesen hat, dann das: neuere Reaktoren sind sicherer. Die neueren Reaktoren von Fukushima Daini (dem zweiten Kraftwerkskomplex, ein paar km nördlich) haben den Tsunami ohne grössere Probleme überstanden. Die Lehre, die man aus Fukushima ziehen sollte, und zwar gerade auch in Mitteleuropa, ist, dass alte Reaktoren durch neue zu ersetzen sind (z.B. Fessenheim in Frankreich, Mühleberg und Beznau in der Schweiz). Es gab noch nie einen gravierenden Unfall in einem Reaktor der Generation III, denn hier sind bereits Jahrzehntelange Erfahrungen im Sicherheitsmanagement eingeflossen (anderseits gibt es natürlich auch weniger von diesen Reaktoren).

Wer ganz aus der Atomenergie aussteigen will, stellt damit sicher, dass wir für die nächsten 100'000 Jahre den Atommüll sicher am Hals haben. Der Atommüll verschwindet nicht einfach, wenn man aus der Atomenergie aussteigt! Es ist unsinnig, ganz auszusteigen und das Knowhow wegsterben zu lassen, gemessen daran, dass es schon heute Technologien gibt, mit denen der "Atommüll" unter enormem Energiegewinn unschädlich gemacht werden kann (IFR, MSR). Wir haben jetzt für ein paar Jahre sowohl in Deutschland als auch in Japan gesehen, dass AKW nach ihrer Abschaltung mit Kohle- und Gaskraftwerken ersetzt werden, mit allen gesundheitlichen, politischen um umweltschädlichen Folgen. AKW haben weltweit wohl einigen Millionen Menschen das Leben gerettet, in dem sie den Bau zusätzlicher Kohlekraftwerke verhindert haben (Feinstaubproblematik). Wem wirklich etwas daran liegt, das nukleare Abfallproblem zu beseitigen, wem zudem wirklich etwas an der Sicherheit und Gesundheit seiner Mitmenschen liegt, sollte deshalb die schnelle Ablösung der alten Reaktoren durch neue der Generation III (heute) und IV (nahe Zukunft) plädieren. So beseitigen wir die Abhängigkeit von den fossilen Energieträgern und werden wir auch den nuklearen Abfall los. Alles andere ist Augenwischerei.

PS: "Exorbital"? Das muss eine ganz neue Funktion sein. Nie davon gehört... Exponentialfunktion, klar. Aber exorbital? Ist das eine Funktion, die auch schon mal im Orbit war?
 

Nathan5111

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Was die MPI-Studie angeht: scheint mir etwas fragwürdig die drei Kernschmelzen in Fukushima als drei unabhängige Ereignisse zu verbuchen: schliesslich hatten sie alle die gleiche Ursache.
Soll man das jetzt als eine Kernschmelze oder als drei betrachten?
Ist überhaupt etwas passiert?


Weiter erinnere ich daran, dass wenn Fukushima etwas bewiesen hat, dann das: neuere Reaktoren sind sicherer.

Welcher Reaktortyp hätte das überstanden?
Sicherlich kannst Du das belegen.


Die neueren Reaktoren von Fukushima Daini (dem zweiten Kraftwerkskomplex, ein paar km nördlich) haben den Tsunami ohne grössere Probleme überstanden.
Lag das am Typ oder an der Entfernung?


Die Lehre, die man aus Fukushima ziehen sollte, und zwar gerade auch in Mitteleuropa, ist, dass alte Reaktoren durch neue zu ersetzen sind (z.B. Fessenheim in Frankreich, Mühleberg und Beznau in der Schweiz).

Ich bin sehr sicher, dass alle diese Reaktoren NICHT Tsunami-sicher sind.
 

Bynaus

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Nathan5111 schrieb:
Soll man das jetzt als eine Kernschmelze oder als drei betrachten?
Ist überhaupt etwas passiert?

Es waren auf jeden Fall nicht drei unabhängige Ereignisse, und das sollte auch nicht so in die Wahrscheinlichkeitsrechnung eingehen. Das ist in etwa so, wie wenn ein Flugzeug auf einen Flughafen abstürzen und dabei zwei weitere Flugzeuge zerstören würde. Betrachtet man jeden Verlust als unabhängigen Unfall, erreicht man eine höhere Wahrscheinlichkeit für Flugzeugunfälle als wenn man berücksichtigt, dass hier ein einziger Auslöser zum Verlust von drei Flugzeugen (oder eben zu drei Kernschmelzen) geführt hat.

Welcher Reaktortyp hätte das überstanden?

Reaktortypen die passiv sicher sind, zum Beispiel. Ein Flüssigsalzreaktor z.B. fährt sicher herunter, ohne dass eine Nachkühlung nötig wäre (das flüssige Salz schmilzt eine "Freeze Plug" und ergiesst sich dann in einen Behälter mit unkritischer Geometrie). Und das war ja das Hauptproblem in Fukushima.

Aber du hast recht, ich muss da genauer sein: die Reaktoren in Fukushima (Daini und Daichii) haben ja sowohl das Erdbeben als auch den Tsunami überstanden - obwohl beide stärker ausfielen als alles, wofür die Anlage ausgelegt war. Der Grund für den Unfall lag in dem Sinne eben NICHT in den Reaktoren selbst, sondern in den Anlagen zur Nachkühlung. In Fukushima Daini blieb eine Stromleitung bestehen, mit der die Reaktoren gekühlt werden konnten - in Fukushima Daichii jedoch nicht.

Neuere Reaktoren haben zusätzliche Sicherheitsfeatures, die sie näher an die passive Sicherheit heranbringen (z.B., sie kommen viel länger ohne Stromversorgung aus, was dem Betreiber mehr Zeit gibt, eine alternative Stromversorgung aufzubauen). Gewisse existierende Reaktordesigns sind, wie oben erwähnt, auch schon tatsächlich passiv sicher. Weil die fehlende Stromversorgung in Fukushima zum Unfall geführt hat, sollte die Lehre aus dem Unfall sein, dass man Reaktoren favorisieren sollte, die passiv sicher sind.

Ich bin sehr sicher, dass alle diese Reaktoren NICHT Tsunami-sicher sind.

Da hast du recht, aber das müssen sie auch nicht sein. Mir ging es eben darum, die alten Reaktoren zu nennen, die anfälliger sind für Unfälle, bei denen der Verlust der Kühlungsfähigkeit eine Rolle spielt. Deshalb sollten diese Reaktoren durch passiv sichere ersetzt werden.
 

SiberianKathru

Registriertes Mitglied
Hallöchen,

hier ein interessanter Beitrag zu den Mengen an Atomzeugs in Tschernobyl und Fukushima.
Demnach ist in FUKUSHIMA etwa 10 mal so viel Atomzeugs drin wie in der Ukraine. Igitt.

http://www.sozialismus.info/2014/03/drei-jahre-nach-der-katastrophe-von-fukushima/

Diesen Sozies und idealistischen Träumern kann man zwar nicht trauen, aber hat jemand Informationen, wieviel von diesem Atomzeugs da nun in Fukushima drin sind ?
Wieviel davon ist in den Kernschmelzen Richtung Erdmittelpunkt unterwegs und welche Menge wurde bei den Explosionen nach oben geschossen ?

Vielleicht haben ja auch einige Brennstäbe bei der Explosion die Fluchtgeschwindigkeit von der Erde erreicht und fliegen immer immer weiter ins Weltall. Die Außerirdischen müssen denken wir sind bekloppt :).
Vielleicht sollten wir auch einfach die AKWs so bauen, dass die Explosion gleich das ganze Atomzkraftwerk in den Weltraum schießt. Dann lösen sich gleich mehrere Probleme und das auch noch gleichzeitig. Aber da kommen dann wieder diese Pessimisten von AKW-Beführwortern und sagen: "Nun, das geht aber nicht". :(

Gruß
SK
 
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