Schwarze Löcher sind absolut tödliche Fehlkonstruktionen!

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09c

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Hallo Ralf,
ohne das jetzt im Detail nachvollzogen zu haben, denke ich, dass Dein Ansatz nicht korrekt ist. Du wählst re "nahe" am Ereignishorizont und das ganze konvergiert einfach nicht, d.h. Du rechnest in eine Singularität hinein und erhälst damit beliebig absurde Ergebnisse.
Ein Beobachter, der sich nicht am Ereignishorizont befindet, würde aufgrund der Shapiro-Verzögerung jede Bewegung näher am Ereignishorizont in Zeitlupe verzögert wahrnehmen. Direkt am Ereignishorizont ist jede Bewegung für ihn eingefroren. Ich rechne daher nicht in die Singularität hinein, sondern nehme eine Distanz größer als Null. Mathematisch ist das erlaubt. Der Kehrwert einer sehr kleinen Zahl ist sehr groß, weil der Exponent sein Vorzeichen ändert. Der Logarithmus und die Wurzel von Unendlich sind Unendlich. Nimmt man aber eine endliche Zahl z.B.: 1/1e-1000=1e1000, so stellt man fest, dass der natürliche Logarithmus rund 2300 ist, die Quadratwurzel ist dagegen 1e500. Die Zeit ist kurz und die Energieänderung gewaltig. In absehbarer Zeit würde sich die Energie exponentiell weiter erhöhen.
Die Schwarzschild-Metrik erklärt auch was passiert: Die Komponente g11 des metrischen Tensors strebt gegen Unendlich. Der Raum außerhalb des Ereignishorizontes kontrahiert und alles stürzt in das schwarze Loch. Die Gravitation hat keinen Wellencharakter und so gibt es keine Rotverschiebung der Schwerkraft.
ralfkannenberg schrieb:
Wenn Du also physikalisch sinnvolle Zahlen erhalten möchtest, so musst Du darauf achten, dass das Ergebnis auch im Grenzwert endlich bleibt und ggf. günstigere Koordinaten verwenden.
Die Ergebnisse müssen sich auf alle Beobachter außerhalb des Ereignishorizontes beziehen.
In den Lehrbüchern steht sinngemäß: Die Schwarzschild-Metrik gilt nur für schwache Felder!
Die Felder der Schwarzen Löcher sind nicht schwach. Haben die geistigen Väter die Gebrauchsanweisung der Metrik nicht gelesen?
Grüße,
Martin
 

Ich

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Man könnte da eventuell die "parabolische" Bahn für ein Teilchen mit Ruhemasse verwenden.
Ja, das müsste man. Mach' ich auch mal. Bis dahin ein Zwischenergebnis, eine untere Grenze für die obere Grenze sozusagen: Die Bahn mit dem niedrigsten Scheitelpunkt liegt auf der Photonensphäre bei r=3M. Die verwertbare kinetische Energie beträgt dort 42% der Gesamtenergie und kann auch komplett nach außen abgestrahlt werden.
 

Ich

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09c schrieb:
In den Lehrbüchern steht sinngemäß: Die Schwarzschild-Metrik gilt nur für schwache Felder!
Die Felder der Schwarzen Löcher sind nicht schwach. Haben die geistigen Väter die Gebrauchsanweisung der Metrik nicht gelesen?
Ach nee, nach schwachem Beginn verflacht der Thread allmählich...

Das ist jetzt wirklich enttäuschend, Schwierigkeiten beim Leseverständnis - und deswegen Einstein, Schwarzschild und allen damit beschäftigten Physikern Unvermögen vorwerfen. Jetzt bist du wirklich in diesem Unterforum angekommen. Da hätte ich mir bei dir doch etwas mehr erhofft.
 

Bernhard

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Hallo 09c,

So wird sich in einer Kugelhülle um den Ereignishorizont eine extrem große Masse befinden.
dem kann man das sogenannte "Einfrieren" von einfallenden Objekten entgegenhalten. Wenn man davon ausgeht, dass sich Testkörper auf Geodäten bewegen, bekommt man für radial einfallende Testkörper und einen ruhenden Beobachter außerhalb des EH die folgenden zwei Gleichungen: http://www.quantenforum.de/viewtopic.php?f=7&t=358&start=105 . Sowohl Licht als auch Testkörper mit Ruhemasse werden beim freien Fall in das Schwarze Loch vor dem EH (in den Schwarzschild-Koordinaten) also immer langsamer. Dieser Effekt wurde für Lichtstrahlen über die Lichtablenkung an Sternen oder den Shapiro-Effekt experimentell bestätigt.

Dem Argument, dass das Einfrieren dann zu einer Art Schrotthalde vor dem EH führt, kann man entgegenhalten, dass die Geodätengleichung nur eine Näherung ist. In der exakten Lösung wächst durch die externe Störung der EH ein kleines Stückchen und verschluckt damit den einfallenden Körper. 'Ich' hatte dazu früher mal diesen Preprint verlinkt: http://arxiv.org/abs/gr-qc/0508107
MfG
 

09c

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Hallo Ich,
Ach nee, nach schwachem Beginn verflacht der Thread allmählich...
Das ist jetzt wirklich enttäuschend, Schwierigkeiten beim Leseverständnis - und deswegen Einstein, Schwarzschild und allen damit beschäftigten Physikern Unvermögen vorwerfen. Jetzt bist du wirklich in diesem Unterforum angekommen. Da hätte ich mir bei dir doch etwas mehr erhofft.
Nimmt man zum Beispiel das Buch von U.E.Schröder 'Gravitation Einführung in die ART', so steht dort auf Seite 106: "Die Konstante alpha in der obigen Lösung bestimmt man durch Vergleich mit der Newtonschen Näherung exp(Ny) = g00 ist rund 1 + 2 * Phi / c^2 ,
Phi = -G * M / r die für schwache Gravitationsfelder gilt."
Wenn nun aber Ny = 2 * Phi / c^2 ist, dann gilt die gleiche erste Näherung. Der Ereignishorizont ist aber weg.
Grüße,
09c
 

Ich

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Nimmt man zum Beispiel das Buch von U.E.Schröder 'Gravitation Einführung in die ART', so steht dort auf Seite 106: "Die Konstante alpha in der obigen Lösung bestimmt man durch Vergleich mit der Newtonschen Näherung exp(Ny) = g00 ist rund 1 + 2 * Phi / c^2 ,
Phi = -G * M / r die für schwache Gravitationsfelder gilt."
Ja, Leseverständnis. Da steht, dass die Newtonsche Näherung für schwache Gravitationsfelder gilt. Da steht nicht, dass die Schwarzschildlösung nur für schwache Gravitationsfelder gilt.

Im Bereich r>>rs müssen die beiden Lösungen übereinstimmen, und aus dieser Bedingung gewinnt man den bis dahin noch freien Parameter der ART, die Kopplungskonstante.
 

09c

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Hallo zusammen,
gibt es Schwarze Löcher? Man hat Masseansammlungen im Weltraum gefunden, die starke Auswirkungen auf ihre Umgebung haben. Ein direkter Blick auf eine solche Gravitationsquelle ist meines Wissens noch nicht geglückt.
Rechnet man mit dem newtonschen Gravitationsgesetz und der Masse-Energieäquivalenz, so ergibt sich der Zusammenhang zwischen der Energie einer Testmasse oder eines Photons mit dem Abstand zu einer Masse:
E * exp(-G * M / c^2 / r) = konstant
Nähert sich ein Photon mit der Ausgangsfrequenz f0 der Masse, dann ergibt sich die Frequenz als Funktion des Abstandes:
f = f0 * exp(G * M / c^2 / r) = 1 / T = 1 / T0 * exp(G * M / c^2 / r)
Daraus folgt die statische Zeitdilatation im Gravitationsfeld:
dt' = dt * exp(-G * M / c^2 / r)
In erster Näherung gleicht das Ergebnis dem der ART. Die Unterscheidung setzt auf der Erde eine sehr hohe Messgenauigkeit voraus.
Wenn Uhren in ein Gravitationsfeld fallen, dann überlagern sich gravitations- und geschwindigkeitsbedingte Zeitdilatation:
dt' = dt * exp(-G * M / c^2 / r) / L
L ist der Lorentzfaktor. Wenn die Uhren aus der Ruhe aus großer Entfernung fallen, dann folgt aus der Ausgangsgleichung:
L = exp(G * M / c^2 / r)
Eingesetzt in die Gleichung der Zeitdilatation ergibt sich für fallende Uhren:
dt' = dt * exp(-2 * G * M / c^2 / r)
Bei konstanter lokaler Lichtgeschwindigkeit ergibt sich ein Brechungsindex, der in erster Näherung mit dem der ART übereinstimmt. Die Brechungsindices beider Modelle unterscheiden sich in der Nähe des Schwarzschild-Radius.
Das Modell der 'Fallenden Uhren' ist ohne Singularitäten, also ohne 'Schwarze Löcher' und Ereignishorizonte. Die Zeit hat darin einen potentialartigen Charakter. Möglicherweise spielen die Quanten der Vakuumenergie die Rolle der fallenden Uhren. Schwarze Löcher gäbe es unter diesen Bedingungen nicht.
Die Sache mit der Schwarzschild-Metrik sollten wir noch diskutieren. Auf die Shapiro-Verzögerung und die Sache mit dem Einfrieren am Ereignishorizont habe ich schon bei der Antwort an Ralf hingewiesen.
Grüße,
09c
 

Chrischan

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[OFFTOPIC]
Moin,

Silvester ist die Frist für diesen Thread endlich abgelaufen.
Aber das 2013 so enden musste...

Gruß,
Christian
[/OFFTOPIC]
 

ralfkannenberg

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Das kann man so eigentlich nicht stehen lassen, denn es gab in den letzten Jahren die vielbeachteten Beobachtungen von sehr engen Kepler-Bahnen um das zentrale SL unserer Milchstraße: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Loch (Drittes Bild von oben, mit dem Play-Pfeil zum Abspielen).
Oder bei Interesse auch die zugehörigen Wikipedia-Artikel, die ich der stillen Mitleserschaft ans Herz legen möchte:

Stern S2 bzw. S0-2
Stern S0-102


Freundliche Grüsse, Ralf
 

09c

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Hallo Bernhard,
dem kann man das sogenannte "Einfrieren" von einfallenden Objekten entgegenhalten.
Die einfallenden Photonen und Neutrinos würden langsam vor dem Ereignishorizont einfrieren. Die Shapiro - Verzögerung ist proportional dem Logarithmus von 1/(r-rs). Das bedeutet, dass das Signal uns bei sehr kleinem Abstand vom Ereignishorizont noch lange erreicht, während die Energie nach unendlich strebt.
Bernhard schrieb:
Dem Argument, dass das Einfrieren dann zu einer Art Schrotthalde vor dem EH führt, kann man entgegenhalten, dass die Geodätengleichung nur eine Näherung ist. In der exakten Lösung wächst durch die externe Störung der EH ein kleines Stückchen und verschluckt damit den einfallenden Körper.
Ich stell mir dazu das Spiel 'Schwarzes Loch Und Hintergrundstrahlung' vor. Das Wachstum würde kein Ende finden.
Grüße,
Martin
 

09c

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Hallo Ich,
Ja, Leseverständnis. Da steht, dass die Newtonsche Näherung für schwache Gravitationsfelder gilt. Da steht nicht, dass die Schwarzschildlösung nur für schwache Gravitationsfelder gilt.
Im Bereich r>>rs müssen die beiden Lösungen übereinstimmen, und aus dieser Bedingung gewinnt man den bis dahin noch freien Parameter der ART, die Kopplungskonstante.
Bei der Berechnung der Schwarzschild-Metrik wird die Energiedichte der Testmasse vernachlässigt. Starke Felder erzeugen Teilchen hoher Energie, wie bei einem Teilchenbeschleuniger. g00(r) verliert dadurch seine Nullstelle.
Die Identität der Näherung des schwachen Feldes und der Schwarzschild-Lösung ist die Folge dieser Vernachlässigung. Der Input bestätigt sich dann von selbst (GIGO).
Grüße,
09c
 

Ich

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Bei der Berechnung der Schwarzschild-Metrik wird die Energiedichte der Testmasse vernachlässigt.
Bei der Berechnung der Schwarzschild-Metrik kommt gar keine Testmasse vor. AUßerdem sind Testmassen nun mal genau dadurch definiert, dass sie nicht auf die Metrik rückwirken, also vernachlässigbar sind.
Starke Felder erzeugen Teilchen hoher Energie, wie bei einem Teilchenbeschleuniger.
Und Testmassen erzeugen keine starken Felder. Ferner ist, wie mehrfach erklärt, die "hohe" (sprich: divergierende) Energie einfallender Massen ein Artefakt der Koordinaten oder, anders formuliert, eine Folge der Berechnung mittels eines unmöglichen Bezugspunkts, nämlich eines am EH ruhenden Beobachters. Keine einzige skalare (=invariante, koordinatenunabhängige) Größe divergiert da. Alles ist gut.
g00(r) verliert dadurch seine Nullstelle.
g00 interessiert sich überhaupt nicht für Testpartikel. Gar nichts ändert sich.
Die Identität der Näherung des schwachen Feldes und der Schwarzschild-Lösung ist die Folge dieser Vernachlässigung.
Leseverständnis, ein letztes Mal. Diesmal entgegen der Netiquette in Fett, weil's einfach nervt, immer alles x-Mal zu erklären und statt Rückfragen nur Wiederholungen desselben Blödsinns zu erhalten:
Die Schwarzschild-Lösung ist nicht identisch mit der "Näherung des schwachen Feldes" der ART für Punktmassen.
Verstanden?
Die Schwarzschild-Lösung ist eine Lösung der Einsteinschen Feldgleichiungen. Punkt. Keine Näherungen, keine schwachen Felder. Einfach die Lösung für eine Punktmasse im ansonsten leeren Universum.

Wo die Näherung eines schwachen Felds ins Spiel kommt hab ich dir schon erklärt. Hat nichts damit zu tun.

Der Input bestätigt sich dann von selbst (GIGO).
Von allen Leuten, mit denen ich in letzter Zeit zu tun hatte, solltest du am vorsichtigsten sein damit. GIGO ist dein Problem, nicht das der ART.
 
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