Mir ist gerade aufgefallen, wie unheimlich nahe die Bahnen der äusseren beiden Gasriesen in dem System sich auf die Bahnen von Erde und Venus abbilden lassen.
Mir auch, Bynaus.
Was mir allerdings ein bisschen "Sorgen" macht, ist das dichte "Beisammensein" der drei Neptun-großen Planeten. Bei den Massen, die da im Spiel sind, kann doch solch eine enge Nachbarschaft auf Dauer nicht gutgehen? Gleiches gilt dann auch für die zwei erdgroßen Planeten nahe des Sterns. Der Abstand zwischen den beiden scheint mir nur ein geringes Vielfaches des Abstandes Erde-Mond zu betragen? Müssten die sich nicht gegenseitig beeinflussen??!
Wenn die Erde ein Doppelplanet wäre und anstatt des Mondes ein Planet wie die Venus stünde, dann würde dieser zweite Planet doch auch noch die gleichen Gezeiten-Effekte verursachen, wenn er sich um ein Vielfaches weiter von der Erde befände als unser Mond??
Ich weiß, dass diese
Abbildung nicht maßstabsgetreu ist und die Planeten viel zu groß dargestellt sind, aber ich habe mich bei meinen Überlegungen an die dargestellten Umlaufbahnen gehalten. Aber die Abstände der Planeten f und e sowie c und b (die beiden erdgroßen Körper) sind definitiv so eng gehalten (auch im Verhältnis zu ihren jeweiligen Massen), dass sie sich garantiert gegenseitig stark beeinflussen!
Der Mond kreist ja auch nicht wirklich um die Erde! Seine Bahn, die er gemeinsam mit der Erde um die Sonne zieht, ähnelt eher einer Schlangenlinie! ^^ Man könnte dies am besten vergleichen, indem man einen Truck auf einer leeren Autobahn (oder besser noch: einer Teststrecke einer Automobilfirma) gleichmäßig linksherum seine Runden drehen lässt. Dazu wird dann ein Motorrad gesellt und dieses fährt stets um den Truck ebenfalls linksherum. Da der Truck jedoch ständig in Bewegung ist, muss auch das Motorrad ununterbroch vorwärts fahren. Einmal überholt es den Truck auf der Außenbahn, schwenkt vor ihm nach links, lässt sich (auf der Innenbahn) vom Truck überholen, wechselt hinter dem Truck wieder auf die Außenbahn und beginnt von Neuem, den Truck zu überholen. - Dies macht das Motorrad etwa 12,5 Mal, während der Truck eine volle Runde gefahren ist.
Ich vermute mal, dass die beiden oben von mir beschriebenen Planeten-Paare in nicht allzu ferner Zukunft einen ähnlichen "Tanz" beginnen werden.
Es verdeutlicht auch sehr schön die "Leere innerhalb der Merkurbahn", die hier auch schon angesprochen wurde: Drei Neptune überlappen mit der Bahn Merkurs, die zwei Erden ganz nahe am Stern haben überhaupt kein Äquivalent in unserem System.
Vielleicht sollten wir - falls Systeme wie "KOI-351" der Normalfall sind - die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte
unseres Sonnensystems noch einmal gründlichst überdenken und überarbeiten?!
Man denke nur einmal an die zahlreichen "Anomalien" all unserer Planeten, wie z.B. den viel zu kleinen Gesteinsmantel des Merkur und seine merkwürdige, rosettenartige Umlaufbahn, an die fast nicht mehr vorhandene Rotation der Venus, an "fehlenden" Planeten im Bereich des Asteroidengürtels, an den wahrscheinlichen "Platztausch", den Uranus und Neptun vor langer Zeit hingelegt haben sollen, die um über 90° gekippte Achse des Uranus, usw. usf.
Es wäre doch durchaus denkbar, dass die Sonne einen weiteren Gasriesen besessen haben könnte, der in der Frühzeit des Sonnensystems immer mehr nach innen wanderte und dabei das innere Planetensystem vollkommen durcheinander brachte, bis er dann eines Tages nicht nur einige Planeten zerstörte (Asteroidengürtel?), die Achsen von Planeten kippte oder ihre Rotation völlig zum Erliegen brachte - und dann eines Tages (auf Grund der zahllosen Wechselwirkungen) entweder in die Sonne stürzte oder aus dem System von ihr hinauskatapultiert wurde?
Ebenso ungeklärt scheint mir auch immer noch die Frage, die bereits vor vielen Jahren Harald Lesch in seiner Sendung "Alpha Centauri" thematisierte: "Wohin hat die Sonne ihren einstigen Drehimpuls abgegeben??"
Sich im Kreise drehende Grüße von Toni ^^