Symmetrieverlust nach dem Urknall

Pollux

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Also ich hab noch eine Frage zum Urknall, auch wieder recht grundlegend.

Wie kam es eigentlich, je so etwas wie Zufall in die Welt kam? Ich meine, wenn am Anfang alles symmetrisch gewesen ist, warum sollte es dann plötzlich unsymmetrisch werden? Dieser Prozess müsste dann ja folglich auch von einem Naturgesetz beschrieben werden, aber ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen. Alle Naturgesetze die ich kenne sind schön "konsistent", das heisst, das einerseits immer das gleiche rauskommt, wenn ich den gleichen Wert als Argument eingebe, und dass es keine Sprünge hat, wie z.B. bei einer Funktion die plötzlich auf einen anderen y-Wert springt. Damit wäre dann ja alles prädestiniert. Oder ist vielleicht das Universum immer noch symmetrisch, aber wir haben eine falsche Vorstellung von Symmetrie? Was denkt ihr?

Ich bin froh um Inputs und eure Gedankenansätze. Freue mich auch schon auf weiterführende Link und Lesestoff :)

mfg Pollux
 

TomS

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Unter der Annahme eines symmetrischen Anfangszustandes erklären die Quantenfluktuationen die heutige Anisotropie nicht wirklich. Das Problem ist, dass diese Quantenfluktuationen zwar im Quantenzustand insgs. vorhanden sein können, dass ihre quantenmechanische Superposition jedoch symmetrisch bleibt (aufgrund der Unitarität der QM bleiben muss!); das selbe gilt für spontane Symmetriebrechungen.

Damit also eine (anistrope) Fluktuation zu einem heute beobachteten, klassischen, anistropen Universum führen kann, muss eine Beobachtung, eine Messung o.ä. ins Spiel kommen und diese aussondern. Da es jedoch für das Universum keinen externen Beobachter gibt, führt wohl nur eine Viele-Welten-Interpretation verbunden mit der Dekohärenztheorie zum Ziel. Andernfalls müssten wir weiter in einer quantenmechanischen Superposition leben, die insgs. weiter symmetrisch ist.
 
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