Hallo Kibo,
...Mehr oder weniger kreisen der Planet und der Mond auch um einander, im gleichen Maße wie ihr Stern, das ist alles nur eine Frage der Perspektive. ...
Bei dieser Vorstellung habe ich meine Schwierigkeiten, vielleicht habe ich es auch falsch verstanden. Wenn ich richtig liege, dann ist der zitierte Satz so nicht ganz korrekt.
Denn bei einem doppelt gebundenem System sieht man aus der Perspektive von der Oberfläche des Einen den jeweiligen Partner immer an der gleichen Stelle am Himmel oder am Horizont - und auf der Rückseite entsprechend nie. Die umkreisen sich auch nicht ganz langsam aus diesen Perspektiven. Das einzige, was sich bewegt, wäre der restliche (Sternen)Himmel.
Wenn die beiden Himmelskörper nun auch noch mit deren Zentralgestirn gebunden wären, also in einer geraden Reihe stehen, so würde auch die 'Sonne' dort jeweils immer an der gleichen Stelle des Firmaments verharren. Sitzt die 'Sonne' dabei außen, so wäre bei dem mittleren Himmelkörper die Sonne immer nur von der zu dem Partner aus abgewandten Seite zu sehen, anders gesagt, nur von der gegenüberliegenden Globushälfte aus zu sehen, wie die Seite, die dem Partner zugerichtet ist (Grenzbereiche einmal außen vor). Der Partner immer nur von der Nachtseite aus sichtbar, die 'Sonne' wie üblich nur von der Tagesseite aus, immer an der gleichen Stelle, da sich Tag- und Nachtseite nicht abwechseln. Bewegen täte sich nur das restliche Firmament, ganz langsam über das Jahr verteilt, von eventuellen nahen Objekten mal abgesehen.
Von dem äußeren Himmelkörper aus wäre der Partner immer unbewegt inmitten der 'Sonnenscheibe', diese partiell oder ganz verdeckend, beide zusammen immer am gleichen Ort des Firmaments/Himmels, bzw. wenn komplett innerhalb des Kernschattens dieser 'Sonnenfinsternis', dann wäre die 'Sonne' dort natürlich nie sichtbar. Von der (evtl. nur theoretischen) Nachtseite aus würde weder Sonne noch Partner jemals zu sehen sein.
Einzig vom Zentralgestirn aus gesehen, sofern dieses rotiert, würden sich die Begleiter entsprechend bewegen, allerdings wäre entweder immer nur der erst Nächste sichtbar, oder dieser würde den Zweiten partiell mittig verdecken. Wäre das Zentralgestirn auch doppelt gebunden, dann würde sich schlicht aus absolut keiner beteiligten Perspektive etwas bewegen oder kreisen, nur noch aus einer unabhängigen Außenperspektive.
Gruß,
Dgoe