Hallo Ruppert,
Diese Eindruck kann man nur bekommen, wenn man die Dinge nicht mal auch von außen betrachtet hat. Ich weiß es nicht genau, aber es klingt halt so.
Deinen Eindruck bekommt man wahrscheinlich deshalb, weil man ganz am Anfang des Lernens zunächst mal mit Stoff ‚überfrachtet‘ wird, dem man sich hilflos ausgeliefert fühlt.
Als Laie kommt man dann schnell auf die Idee: Das könnte doch auch alles ganz anders sein? Vielleicht so und so? Je weniger man die gemessenen Tatsachen kennt, um so mehr scheinbare Freiheit steht einem zur Verfügung ‚alternative‘ Ideen zu haben. Diese Freiheit gibt es in Wahrheit aber nicht. Das was noch an Freiheit existiert, wird nahezu vollständig ausgefüllt von denkbaren Theorien. Alle diese Theorien müssen sich aber den bereits bekannten Tatsachen unterwerfen, das heißt sie müssen sie wenigstens genau so gut erklären, das bedeutet quantitativ beschreiben können wie die jeweilige Mainstreamtheorie.
Und wenn dieses bekannte Wissen Unwissen ist? Immer weiter "bewiesen" mit Erklärungen die ins Modell passen. Wer hinterfragt das Modell?
jeder, der es prüft. Nichts schöneres, nichts aufregenderes kann einem Wissenschaftler passieren, als etwas Neues zu denken.
Genau! Das führt dann zu Entdeckungen, deren Zustandekommen bzw. Wahrheitsgehalt zumindest fragwürdig ist.
Nein! Das siehst Du ganz falsch. Wenn Du Dir etwas Neues ausdenkst, dann muß dieses Neue zunächst mal alle bereits bekannten Tatsachen (Beobachtungen/Messergebnisse), nicht aber die gängigen Theorien, die das Gleiche behandeln ‚befriedigen‘. Kann es das, ist es zunächst mal gleichwertig. Das bedeutet noch nicht, daß es Mainstream ist. Es muß im nächsten Schritt aber Vorhersagen machen, die bisher noch nicht gemessen wurden. Wenn das Neue fragwürdig wäre, so wie Du es hier schreibst, wird es mit zunehmender Fähigkeit zu messen immer wahrscheinlicher an den besseren Messergebnissen scheitern. Das ist wissenschaftlicher Alltag und passiert laufend, nur wird es halt in der Öffentlichkeit wenig wahrgenommen, auch weil es nicht ganz einfach zu verstehen ist.
Du darfst nicht vergessen, daß die absolute Wahrheit unbekannt ist und unbekannt bleiben wird, egal wie kreuz und quer man zum bisher gedachten denken mag. Jeder neue Weg birgt am Ende die gleichen Unsicherheiten wie der bisher gegangene Weg. Wenn man sich aber wie Wasser verhält und jede auch nur irgendwie denkbare Möglichkeit des ‚Vorwärtskommens‘ prüft, und zuerst die stärkeren Alternativen verfolgt, ist die Chance den besseren Weg zu finden größer, als mit jedem anderen uns bekannten Verfahren.
Und die wenigsten wagen zu widersprechen, teils weil sie es nicht verstehen oder um zu verhindern, als Verschwörer abgestempelt zu werden.
Als Laie, ohne jeden oder nur mit schwachem Background zu widersprechen ist wenig klug. Man hat zwar viel scheinbare Freiheit für scheinbar denkbare Alternativen, diese scheinbare Freiheit wird aber nur durch den Mangel an Information den man hat, gewährt. Widersprüche auf der wissenschaftlichen Ebene dagegen gibt es ständig. Sie sind nur meistens nicht so spektakulär, daß sie von Laien für eine Nachricht gehalten werden. Das hängt eben auch damit zusammen, daß die Hürden (alles schon bekannte genau so gut erklären zu müssen) um so größer werden, je spektakulärer die vertretene Alternative ist. Das da so wenig kommt hängt nicht mit Feigheit zusammen. Es hängt viel mehr damit zusammen, daß das bisher erarbeitete Wissen einer Unzahl von immer raffinierteren immer feineren Prüfungen Stand gehalten hat. Teilweise noch Jahrhunderte nach seiner ursprünglichen Formulierung. Dagegen seriös ‚anzustinken‘ ist verdammt nochmal nicht einfach.
Hast du schon mal die bekannten Theorien hinterfragt?
im Rahmen meiner intellektuellen und zeitlichen Möglichkeiten jede, die ich mir verständlich machen konnte und die ich wahrgenommen habe und die mich interessiert hat. Im Rahmen meines Studiums eine Auswahl, die das physikalische Basiswissen für Ingenieure abdeckt.
Ich meinte nicht den Namen! Vielleicht ist die Gravitation aber gar nicht das, was die Galaxien zusammen hält? Was wenn jemand kommt und das plötzlich als Vorhersage postuliert?
eine bekannte Tatsache ist keine Vorhersage.
Herzliche Grüße
MAC