Herschel: Galaxie im jungen Universum gibt Rätsel auf

astronews.com Redaktion

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Mit dem europäischen Infrarot-Weltraumteleskop Herschel haben Astronomen eine weit entfernte Galaxie aufgespürt, in der mit unglaublich hoher Rate neue Sterne entstehen. Die Masse des Systems entspricht dabei fast der Masse der Milchstraße. Da wir die Galaxie aber zu einem Zeitpunkt beobachten, zu dem das Universum weniger als eine Milliarde Jahre alt war, passt dies schwer zu den aktuellen Theorien. (18. April 2013)

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Marc

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...

Und ein weiterer Sargnagel fürs Standardmodell. Früher oder später fliegt uns das Big Knall Modell wohl endgültig um die Ohren.:cool:
 

Singularity

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Hallo,
was soll das? Solche Aussagen kannst du dir sparen.
"weiterer Sargnagel" "endgültig um die Ohren" implizieren Annahmen die nicht stimmen.
 

Ich

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Und ein weiterer Sargnagel fürs Standardmodell. Früher oder später fliegt uns das Big Knall Modell wohl endgültig um die Ohren.:cool:
Das hätte ich eigentlich gestern erwartet. Wahrscheinlich liegt's daran, dass "Dunkle Materie" nicht im Titel vorkommt, sonst hätt's unser Bot bestimmt in 5 Minuten geschafft.
 

Marc

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Jede solche Beobachtung stellt den Zeitrahmen des Standardmodells in Frage. Es gibt mittlerweile immer mehr solcher Indizien. Letztlich wird der Zeit- und Entfernungsrahmen in Frage gestellt. Das Big Knall Modell ist mittlerweilen aber sehr präzise, man kann da kaum noch rum schrauben ohne das gesamte Gerüst in Frage zu stellen. Warten wir noch die Polarisationsanalyse des Plancksatteliten ab, dann wissen wir wohl mehr. Und bis dahin: Mehr solcher Beobachtungen.

Erwarte stets das Unerwartete.
 

ralfkannenberg

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Jede solche Beobachtung stellt den Zeitrahmen des Standardmodells in Frage. Es gibt mittlerweile immer mehr solcher Indizien. Letztlich wird der Zeit- und Entfernungsrahmen in Frage gestellt. Das Big Knall Modell ist mittlerweilen aber sehr präzise, man kann da kaum noch rum schrauben ohne das gesamte Gerüst in Frage zu stellen. Warten wir noch die Polarisationsanalyse des Plancksatteliten ab, dann wissen wir wohl mehr. Und bis dahin: Mehr solcher Beobachtungen.

Erwarte stets das Unerwartete.
Hallo Marc,

das Universum war zum Zeitpunkt der Beobachtung der Galaxie 1 Milliarde Jahre alt. Sternentstehungen liegen im Bereich 10-15 Millionen Jahre - ich wäre nicht überrascht, wenn es aufgrund heute noch unverstandener Prozesse auch deutlich schneller geht, d.h. hier gibt es noch einen grossen Spielraum.

Es ist nur die "Feinabstimmung" gewisser Modelle, die für gewisse Simulationen angepasst werden muss, keineswegs das Standardmodell als solches.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

UMa

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Hallo Stefan Deiters,

Ich habe jetzt das Nature-Paper gelesen. Da steht, dass die Entdeckung von HFLS 3 konsistent mit den Modellen ist. Nur wenn solche in signifikant größerer Anzahl, als von den Strukturbildungsmodellen vorhergesagt, entdeckt würden, könnten sie eine Herausforderung für diese Modelle darstellen.

Das ganze hängt zudem auch noch massiv von der angenommen IMF (initial mass function) der Sternentstehung ab.

Zum Astronews-Artikel:

... , passt dies schwer zu den aktuellen Theorien.

Zu welchen Theorien? Und wieso?

... stellt die Astronomen nun vor ein gravierendes Problem: Nach ihren Theorien über die Entwicklung von Galaxien sollte es so massereiche Objekte in dieser Zeit noch gar nicht geben.

Stimmt nicht mit dem Inhalt des Papers überein.
Im Paper steht, dass die Modelle solche massiven Starburst Galaxien mit Rotverschiebung von z > 6 und einer Helligkeit S_500µm > 30mJy mit einer Häufigkeit von 0.014 pro Quadratgrad vorhersagen. Wobei noch die Frage wäre wäre, wie groß die Fehlerspanne ist.

Im Gegenteil: Die Modelle der Forscher sagen voraus, dass die ersten Galaxien relativ klein waren und sich darin die ersten Sterne nur mit einer moderat höheren Rate als in der heutigen Milchstraße gebildet haben.

Was nur für die meisten Galaxien zutrifft. Etwa 85% der Sterne bilden sich so. Der Rest der Sterne in Starburst Galaxien, auch bei z=6. Siehe z.B. das im obigen Paper zitierte Paper:
Bethermin, M. et al. A unified empirical model for infrared galaxy counts based on the observed physical evolution of distant galaxies. Astrophys. J.757, L23 (2012).
http://arxiv.org/abs/1208.6512

Grüße UMa
 

Marc

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Hallo Marc,

das Universum war zum Zeitpunkt der Beobachtung der Galaxie 1 Milliarde Jahre alt. Sternentstehungen liegen im Bereich 10-15 Millionen Jahre - ich wäre nicht überrascht, wenn es aufgrund heute noch unverstandener Prozesse auch deutlich schneller geht, d.h. hier gibt es noch einen grossen Spielraum.

Es ist nur die "Feinabstimmung" gewisser Modelle, die für gewisse Simulationen angepasst werden muss, keineswegs das Standardmodell als solches.


Freundliche Grüsse, Ralf

Das trifft sicher so zu, nur ist es eine Riesengalaxie, so dicht am Abgund der Zeit. Da ist schon mehr als Skepsis angebracht.

Natürlich widerlegt ein einzelnes Exemplar nicht den Big Knall, es könnte ganz klar auch einfach nur ein statistischer Ausraster sein. Es ist die Vielfalt von solchen "Statistischen Ausrastern" am Abgund der Zeit, welche aufhorchen lassen. Entweder gibt es viele unverstandene Grössen in dieser Periode, oder man vermutet einige wenige gemeinsame Ursachen, wie Fehler in der zugrunde liegenden Raumzeitskala.

Ein weiteres solches Indiz wäre eine Bestätigung zu grosser Strukturen in der Polarisation der Planckmessungen.

Mögen wir also alle in "interessanten Zeiten" leben, um nur dieses philosophische Bonmot zu zitieren.

Gruss Marc
 

ralfkannenberg

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Das trifft sicher so zu, nur ist es eine Riesengalaxie, so dicht am Abgund der Zeit. Da ist schon mehr als Skepsis angebracht.

Natürlich widerlegt ein einzelnes Exemplar nicht den Big Knall, es könnte ganz klar auch einfach nur ein statistischer Ausraster sein.
Hallo Marc,

es handelt sich nicht um einen statistischen Ausreisser, es handelt sich um ein ganz normales Exemplar.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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