Information
Jocelyne Lopez schrieb:
Das ist für mich kein Streß, "galileo"... Das ist Information.
Wir sind ja im Internet und Internet heißt nun mal
"Netz", wenn Du begriffen hast, was das bedeuten soll.
Der Begriff
Information ist relativ uneindeutig, da in mehrfacherweise Weise definiert. Gehe ich von der Qualität des wissenschaftstheoretischen Hintergrunds von J.L. aus, versuche ich mich mal relativ an das umgangssprachliche Verständnis dieses Begriffes zu halten. Eine Information ist demnach eine übermittelte Nachricht in Form einer Unterrrichtung, Anweisung oder Belehrung, die eine mehr oder weniger eindeutige Bedeutung bezüglich des sachlichen Gehalts sowohl für den Sender als auch für den Empfänger der Information hat. Das Senden einer Information sollte insb. eine Zufuhr von Wissen zur Beseitigung von Unkenntnis, Unbestimmtheit oder Ungewissheit sein (im Prinzip stecken da auch schon speziellere Definitionen drin).
Ich komme auf das Thema dieses Threads zurück, den Erfahrungsaustausch über den 'Mobilmachungsthread'. Wie stellt sich meine Erfahrung bezüglich der Informierung dort und in den nachgängigen Interpretationen dar?
Jocelyne Lopez schrieb:
Nach 100 Jahren systematische Unterdrückung und Verleumdung der Kritik der Relativitätstheorie in der etablierten Physik und in den etablierten Medien macht jetzt eine Bürgerinitiative von Physikern mobil.
Kennt Ihr die Forschungsgruppe G.O. Mueller?
In der Homepage von Dipl.-Ing. Ekkehard Friebe, Regierungsdirektor i.R. des Deutschen Patentamtes, wird sie ausführlich präsentiert:
(...)
Das Forschungsprojekt dieser Organisation hat schon eine wesentliche Vorarbeit geleistet. Auf mehreren CD-ROM und im INTERNET sind 3789 kritische Arbeiten zur Relativitätstheorie aufgelistet, die vom wissenschaftlichen Establishment bisher weitgehend ignoriert wurden. […]
Die
Informationen im Eröffnungspost des 'Mobilmachungsthread' waren die folgenden:
1. Es gibt eine sog. "Forschungsgruppe G.O. Mueller'
2. es gibt "3789 kritische Arbeiten zur Relativitätstheorie"
3. Informationen bezüglich Links und Aktionen
Als zusätzliche Information übermittelt die Threaderöffnerin: "Ich habe mehrmals gesagt, und das ist auch selbstverständlich, dass ich die Meinung von der Forschungsgruppe G.O. Mueller völlig teile und ihre Arbeit voll unterstützte. Die sind ja nunmal um ein vielfaches kompetenter als ich." (Forum Wissenschaft und moralische Verantwortung / Kritiker der Relativitätstheorie machen mobil, page 1, 04.03.2006 21:44 (
http://18040.rapidforum.com/topic=100475991050&startid=1#unten)
Entscheidend ist die 2. Information. Diese Information wird eingebaut in ein Geflecht von
Behauptungen. Dazu zählen:
1. Die "Kritik der Relativitätstheorie" wird ignoriert, verleumdet und unterdrückt.
2. Die 'Kritiker' der Relativitätstheorie werden zu Opfern des wissenschaftlichen Establishments.
3. Die Mittler dieser 'Mißstände' werden zu Opfern des wissenschaftlichen Establishments.
4. Die Informationsfreiheit wird durch die Praktizierung des wissenschaftlichen Mainstreams in Verbindung mit 1.-3. nachhaltig gestört.
5. All das verstößt gegen Grundrechte, die Wissenschaftsfreiheit und gegen die Moral dazu.
Ich bleibe zunächst auf der begrifflichen Ebene: Was ist eine
Behauptung? Eine Behauptung ist eine Aussage, die Anspruch auf Wahrheit erhebt. Auch hier gibt es mehr eine umgangssprachliche Bedeutung und spezielle Bedeutungen des Begriffs. Im wissenschaftlichen Diskurs ist eine Behauptung meist dadurch konotiert, dass die getroffene Aussage noch eines Beweises (insb. Mathematik) oder ggf. einer Falsifizierungsmöglichkeit bedarf (angewandte Naturwissenschaften), in diesem Sinne ist Behauptung begrifflich gleichbedeutend mit Hypothese. Aus der Kontexterschließung der Aussagen im Eröffnungspost des 'Mobilmachungsthreads' kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei den Behauptungen 1.-5. nicht um Hypothesen, sondern um wahre Aussagen handeln soll.
Unabhängig von dieser Differenzierung gilt die Regel: "Wer eine Behauptung aufstellt, übernimmt damit die Pflicht, diese bei Nachfrage
argumentativ zu verteidigen" (das ist die umgangssprachliche Regel für das Falsifizierungspostulat der modernen Wissenschaftstheorie).
Was ist eine Argumentation? Die
Argumentation ist in der Regel eine Rede (ein Vortrag, ein Diskussionsbeitrag, ein paper,...), die darauf abzielt, die Opponenten zur Zustimmung oder Ablehnung einer Behauptung zu bewegen. Die moderne Argumentationstheorie kennt im Prinzip vier Anteile einer Argumentation: die Konklusion (K), die Daten (D), den Grund (G) und die Übergangsregel (Ü) einer Argumentation. Die Struktur einer Argumentation lässt sich über diese vier Anteile darstellen.
Angewendet auf die Behauptungen des 'Mobilmachungsthreads' lässt sich die folgende Argumentation (aufgrund von Dekonstruktionen oder unmittelbar) rekonstruieren:
K: Die kritischen Arbeiten sollten zur Etablierung einer richtigen Physik etabliert werden .
G: Die Durchsetzung der richtigen Physik gegenüber der falschen Mainstream-Physik muss gesichert werden.
D: Kritische Arbeiten an der Mainstream-Physik sind vorwiegend aufgrund von Ignoranz, Verleumdung, Unterdrückung , usw. verhindert worden. Dies lässt sich durch ihre gesellschaftliche Anerkennung rückgängig machen
Ü: Die kritischen Arbeiten sind für die Durchsetzung der richtigen Physik unerlässlich.
Argumentation bezüglich K: "Weil einerseits die Anerkennung der 'Kritik der Mainstream-Physik' für die Durchsetzung der richtigen Physik unerläßlich ist und andererseits diese richtige Physik nur durch Interventionen des Establishments gesellschaftlich verhindert wird, und dies durch die gleichberechtigte Wahrnehmung kritischer Arbeiten unterbunden werden kann, sollte diesen kritischen Arbeiten als Ersatz für die Mainstream-Physik zur Anerkennung verholfen werden."
Nun kommt wieder die argumentationstheoretische Erfahrung ins Spiel: Die Konklusion (K) folgt nicht unmittelbar aus den Daten (D)! Das funktioniert zum Leidwesen von J.L. eben erst dann, wenn der Grund (G) allgemein akzeptiert wäre und durch die Anwendung der Übergangsregel (Ü) gewährleistet würde.
Hier sind sich die Opponenten aber nicht einig. Sowohl bezüglich des Grundes (G) wie auch der Übergangsregel (Ü) zeigt sich aus der Erfahrung das Bestehen unterschiedlicher Ansichten.
Der Dissenz über den Grund (G) hat selbstverständlich zunächst die Mitglieder des Forums mobilisiert. Hier wurden die wissenschaftlichen Fragestellungen verortet, die über die Gültigkeit des anerkannten Modells (hier die SRT) formuliert wurden. Wie alle mittlerweile erfahren durften, ist J.L. nicht der authentische Gesprächspartner (als uneingeschränkte Vertreterin der Mueller-Gruppe) auf dieser Ebene. Aufgrund ihrer wissenschaftlichen Inkompetenz (selbst eingestanden), auf dieser Ebene diskutieren zu können, bleibt ihr nur die äußerst prekäre Annahme, dass alle den Grund (G) allgemein anerkannt haben!
Dass die Freunde dieses Forums diese Annahme nicht unterstützen können, wurde eindrucksvoll und mit gehörigem Aufwand dokumentiert.
Dass wir alle nicht glauben wollten, dass wir auf dieser Ebene mit der Mueller-Gruppe (in Vertretung J.L.) nicht ins Gespräch kommen, zeigt sich bis heute in einer gewissen Fassungslosigkeit über die demonstrierte Unwissenschaftlichkeit dieser Gruppe, repräsentiert durch J.L.! Andererseits scheint auch der Rest der Gruppe ziemlich bar an Argumentationsfähigkeit zu sein, wiederum beeindruckend demonstriert durch Abstinenz.
Bleibt noch die Argumentationsebene der Übergangsregel (Ü)!
Auch hierzu gibt es eindrucksvolle Erfahrungen! Insbesondere mit den jüngsten Posts von J.L., die an einer wesentlicheren Kompetenz zweifeln lassen. Dazu demnächst mehr.
Grüsse galileo2609