Planet Hunters: 15 Planetenkandidaten in habitabler Zone

astronews.com Redaktion

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Im Rahmen des Projekts Planet Hunters suchen Internetnutzer auf der ganzen Welt in öffentlichen Daten der NASA-Mission Kepler nach extrasolaren Planeten. Gestern hat das Projekt nun seinen zweiten bestätigten Planeten vorgestellt. Er gehört zu insgesamt 15 neuen Planetenkandidaten des Projekts, die alle in der habitablen Zone um ihren Stern kreisen. (8. Januar 2013)

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HubertL

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Es kommt ja wohl immer sehr auf die jeweilige Atmosphäre an.

Venus, Erde, vllt. noch Mars sind auch alle in der ebenso habitablen Zone und haben die "richtige" Größe.
 

Bernhard

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Es kommt ja wohl immer sehr auf die jeweilige Atmosphäre an.
Hallo Hubert,

die habitable Zone wurde (so viel ich weiß) nicht ausschließlich dafür eingeführt um die Suche nach außerirdischem Leben zu erleichtern, sondern auch als Kriterium zur Klassifikation extrasolarer Planeten ;) .
MfG
 
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Bynaus

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Die "habitable Zone" hat keinerlei offizielle Bedeutung bei der Klassifikation von Exoplaneten - nur schon, weil es gar keine offizielle Klassifikation gibt. Wenn schon, läuft es anders herum: eine Klassifikation müsste wohl die Frage der "habitablen Zone" berücksichtigen.

Anderseits ist das Konzept der habitablen Zone keineswegs so einfach, wie es zuerst scheint: ein venusgrosser Planet könnte in der Entfernung der Venus zur Sonne habitabel sein - wenn gewisse andere Bedingungen erfüllt wären. Ein erdgrosser Planet in der Entfernung der Erde könnte komplet unbewohnbar sein - wieder unter bestimmten anderen Bedingungen. Wie HubertL erwähnt hat, hängen viele dieser Bedingungen von der Atmosphäre ab, aber es gibt natürlich auch noch andere (denkbare) Faktoren.

Die Sache mit den habitablen Monden sehe ich etwas skeptisch, das ist ja bekannt. Zunächst einmal müssten sie mit der nötigen Minimalmasse vorhanden sein, und unser Sonnensystem legt da zumindest nahe, dass das nicht so einfach ist (und ja: der allererste Exomond, den wir entdecken werden, wird diese "1:5000"-Regel vermutlich eklatant verletzen! Weil die grössten Monde natürlich jene sind, die man am einfachsten findet). Nahe am Planeten ist die Rotationszeit selbst bei gebundener Rotation erdähnlich, nur brauchen sie dann ein starkes Magnetfeld, um ihre Atmosphäre vor Erosion durch die Teilchen-Strahlung in den Strahlungsringen des Gasriesen zu schützen. Weiter vom Gasriesen weg ist dies weniger ein Problem, nur dass dann die Rotationszeit viel länger dauert - und noch weiter weg ist man dann bald aus dem Gravitationsfeld des Gasriesen draussen (so nahe am Stern). Der Gasriese zieht zudem einen hohen Flux an Asteroiden und Kometen an, die all seine Monde konstant bombardieren.

Sicher wird es trotzdem Millionen (Milliarden?) von habitablen Monden in der Galaxis geben: es gibt sicher etliche zufällige Kombinationen der entscheidenen Parameter, die das möglich machen. Ich denke nur nicht, dass solche Welten tatsächlich den grössten Teil der habitablen Welten ausmachen.
 

Bynaus

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Nun, dieser Planet wurde aber nicht von den Planethunters entdeckt, und hier geht man wohl eher davon aus, dass es auf der Oberfläche dieser Welt (und nicht etwa deren allfällige Monde. Wobei, wer weiss...) möglicherweise Leben geben könnte (*könnte, könnte, könnte*).

Aber das ist bloss ein erster Vorgeschmack auf die Welten, die noch kommen werden: ein übergrosser Felsplanet auf einer etwas engeren Bahn um einen etwas kleineren Stern als unsere Sonne - das ist gerade das, was man als eine der ersten Entdeckungen von erdgrossen HZ-Planeten erwartet, weil sich Kepler von innen nach aussen arbeitet... Diese Welt (KOI-172.02) wird also jetzt für ein paar Jahre etwas Aufmerksamkeit bekommen. In etwa drei Jahren oder so, wenn die Extended Mission von Kepler ausgelaufen und die Daten ausgewertet sind, wird es (da bin ich mir ziemlich sicher) zumindest einen erdgrossen Planeten (R = 1 RE) in der HZ eines sonnenähnlichen Sterns (G2) geben, mit einer Umlaufszeit von, sagen wir, 365+-60 Tagen. Und dann? :)

EDIT: In diesem pptx-File findet sich die Präsentation zu den neuen Planeten, u.a. KOI-172.02 (der mit dem Pfeil am Ende, der einzige der vier erdähnlichsten Kandidaten, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist). http://kepler.nasa.gov/files/mws/20130107_461NewCandidates.pptx
 
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Bynaus

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Weiss ich doch nicht... :) Ich frage mich nur oft, was dann geschehen wird, wenn wir tatsächlich mal einen sehr erdähnlichen Planeten finden. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis man Ozon und Methan oder so in der Atmosphäre dieser Welt nachweisen könnte (z.B. mit dem JWST? keine Ahnung, ob das geht), oder bis man herausfindet, ob sie auch einen Mond hat.

Aber wenn wir wüssten, dass es da draussen eine andere, erdähnliche Welt gibt, würde das das Interesse der Öffentlichkeit an der Raumfahrt eher befeuern, oder - angesichts der immensen Distanz von ~600 Lichtjahren - eher abwürgen? Man könnte dann auch sagen, okay, Kepler hat 150000 sonnenähnliche Sterne untersucht, eine gewisse Anzahl (x) "Erden" gefunden, was über die geometrische Korrektur eine Häufigkeit von etwa 200x Erden pro 150000 Sterne ergäbe, oder grob x pro 1000 Sterne, etwa so viele, wie es innerhalb von etwa 40 Lichtjahren gibt. Das heisst, für jede Erde, die Kepler findet, gibt es wohl eine andere innerhalb von 40 Lichtjahren (hier nehmen ich an, dass die Häufigkeit gleichverteilt über alle Sternklassen ist, dh, diese "Erde" würde wohl um einen roten Zwerg kreisen. Nimmt man nur die FGK Sterne (ca. 20% aller Sterne), so muss man die x Erden eben über ein fünf mal grösseres Volumen = innerhalb 70 LJ suchen gehen).
 
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