Braune Zwerge: Jubiläum der verhinderten Sterne

astronews.com Redaktion

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50 Jahre ist es her, seit die Existenz Brauner Zwerge theoretisch vorhergesagt wurde. Entdeckt hat man diese exotischen Objekte allerdings erst rund drei Jahrzehnte später. Anlässlich des runden Jubiläums treffen sich nun Beobachter und Theoretiker zu einer internationalen Tagung auf Schloss Ringberg. Gesprächsstoff dürfte es genug geben, sind doch viele Fragen rund um die Braunen Zwerge noch ungeklärt. (19. Oktober 2012)

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Braune Zwerge: Dark Stars als Zentralsterne für habitable Welten?

I. Neue Perspektiven

Längst sind neben sonnenähnlichen Sternen und Roten Zwergen auch Braune Zwerge als potenzielle 'Hosts' für lebensfreundliche Welten ins Gespräch gekommen. Obwohl diese brennenden Gasriesen, die mindestens zehn mal so massereich sind wie unser Jupiter, nicht wie vollwertige (sogenannte Hauptreihen-) Sterne aus der Wasserstoff-Fusion ihre Leuchtkraft beziehen, strahlen die meisten von ihnen, wenn nicht sehr hell, so doch warm genug (v. a. im Infrarot-Bereich), um potenzielle Welten zu wärmen, die sie umkreisen. Soll heißen: Auch Braune Zwerge haben eine sogenannte "habitable Zone", innerhalb derer umlaufende Planeten (oder, wenn der Ausdruck passender ist: Monde) Oberflächenwasser und eine lebenszuträgliche Atmosphäre haben können. Und das sogar über eine Zeit von Jahrmilliarden hinweg - genug Zeit für bedeutende evolutionäre Schritte in der Entwicklung des Lebens, wie wir aus unserer irdischen Evolutionsgeschichte wissen. Hier ein Fachartikel, der zu diesem Ergebnis kommt:
http://arxiv.org/pdf/1109.2906v1.pdf

Falls Braune Zwerge sich (wofür vieles spricht) ähnlich bilden wie Sterne (durch den Schwerkraftkollaps einer protostellaren Gas- und Staubwolke), könnten sie, ebenso wie Hauptreihensterne, auch Planeten an sich binden (die durch Akkretion der übrigen Materie in der Gas-/Staubwolke entstehen). Da zahlenmäßig für ca. jeden sechsten Stern ein Brauner Zwerg anfällt, wie astronews schon berichtete (http://www.astronews.com/news/artikel/2012/06/1206-014.shtml), könnten diese 'Dark Stars' somit viel versprechende und zahlreiche Kandidaten für die Suche nach potenziell lebensfreundlichen, umlaufenden Welten sein.

II. Ein Video zur Veranschaulichung

Ein Szenario dafür, wie ein Dark-Star-System aussehen könnte, habe ich zufällig bei Youtube gefunden. Ignoriert bitte den Namen des Videos "Nibiru", das tut hier nichts zur Sache (hat mit diesem esoterischen Weltuntergangsszenario nichts zu tun). Ich habe es mir schon öfter angesehen und immer wieder darüber nachgedacht, was an dem Szenario dran sein könnte. Nur soviel vorab: Mir ist klar, dass die vielen umlaufenden Planeten etc., die dort in der Art eines Flybys angesteuert werden, nicht alle zugleich zum System gehören können, aber könnten nicht einige von ihnen in solch einem System anzutreffen sein? Ist spekulativ, klar, aber mich interessiert einfach, was ihr von dieser exemplarischen Darstellung haltet. Hier könnt ihr sie euch ansehen:
http://www.youtube.com/watch?v=b6tZLkIRpJU

Beste Grüße in die Runde!
 
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