Erstmals Ununtrium nachgewiesen?

Bynaus

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Ich denk bei solchen Nachrichten (bestimmt zu Unrecht, schliesslich steckt da eine enorme Arbeit dahinter): "Weckt mich, wenn wir auf der Superheavy-Island angekommen sind!" :)

Die Vorstellung, es könnte eine ganze Reihe von vielleicht sogar stabilen Elementen geben, die wir noch nicht kennen, finde ich faszinierend. Es gibt ja schon seit Jahren diese Berichte, bei denen niemand so recht weiss, was man davon halten soll:

Stabiles Element 122 in Thorium? http://arxivblog.com/?p=385
Meta(?)stabiles Element 111 (Röntgenium) in Gold? http://www.technologyreview.com/view/421873/superheavy-element-111-found-in-gold/
 

PlanetHunter

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Warum entdeckt man erst jetzt Ununtrium, wenn man schon länger sogar einen Namen für z.B. Ununhexium (Livermorium) hat?
 

PlanetHunter

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Dann halt "nachweisen".
Bist du der Meinung, man sollte die neuen Elemente der Reihe nach entdecken?
Ganz generell natürlich nicht. Aber in diesen Regionen (Ordnungszahl>110 oder so) kommen die Elemente ja eher nicht zufällig vor, sondern man muss sie künstlich erzeugen. Und da halte ich das Vorgehen "Eins nach dem anderen" für angebracht.
 

frosch411

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Ich würde mal vermuten, dass der Aufwand für die Herstellung der superschweren Atomkerne nicht liear mit der Ordnungszahl ansteigt sondern dass die angesprochenen noch schwereren Elemente etwas leichter zu erzeugen bzw. nachzuweisen waren als Element 113, vor allem weil ab 115 die Isotope wieder etwas länger haltbar sind.

Allerdings an eine echte "Insel der Stabilität" glaube ich auch nicht, wenn es jenseits des Uran noch stabile Elemente gäbe hätten die Supernovae diese auch hergestellt und man könnte sie nachweisen. Natürlich kann ich mir vorstellen, dass weiter hinten etwas stabilere Kerne entstehen, die vielleicht ein wenig länger halten als ihre Nachbarn, aber ich glaube nicht, dass die so stabil sind, dass man damit ernsthaft was anfangen kann - zumal ich nicht glaube, dass diese Elemente überraschend andere Eigenschaften hätten als die bekannten Elemente. Sind vorwiegend Metalle, radioaktiv, giftig und schnell wieder zerfallen. Ist daher nicht so sehr spannend...

Erst einige Größenordnungen später kommt noch die Gravitation dazu, die den Atomkern zusammenhalten kann, aber das sind dann Neutronensterne :)
 

Bynaus

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Allerdings an eine echte "Insel der Stabilität" glaube ich auch nicht, wenn es jenseits des Uran noch stabile Elemente gäbe hätten die Supernovae diese auch hergestellt und man könnte sie nachweisen.

Dafür muss man erstmal danach suchen. Was ja auch z.T. gemacht wurde, siehe z.B. den oben von mir verlinkten Artikel zu Element 122 in Thorium. Womit ich nicht sagen will, dass mich das restlos überzeugt hätte (andere sehen das ja offenbar auch so, sonst wären die Elemente mittlerweile allgemein anerkannt). Ich glaube, die Idee war, dass es sich hierbei vor allem um stabile (oder annähernd stabile) Isomere (Anregungszustände) von superschweren Atomkernen handelt. Dh, der Atomkern selbst ist zwar instabil - aber er hat einen Anregungszustand, in dem er stabil(er) ist.
 
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