Mars Science Laboratory: Die entscheidenden sieben Minuten

astronews.com Redaktion

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Die Landung rückt näher: In weniger als drei Wochen soll der Marsrover Curiosity im Gale-Krater des Mars aufsetzten und anschließend die Region zwei Jahre lang erkunden. Bei der NASA gibt man sich zuversichtlich, dass alles klappt. Doch das Manöver ist nicht ohne Risiko und ein Misserfolg durchaus möglich. Entscheidend sind vor allem sieben Minuten. (17. Juli 2012)

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Ned Flanders

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Ich bin ja eigentlich Optimist

... Aber dieses Landemanöver lässt mir dann doch das Blut in den Adern gefrieren.

Ganz ehrlich, ich wäre beinahe sowas wie überrascht wenn das gute Stück heile aufsetzt und sich bei uns meldet.
 

power87

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Kann der Landevorgang live übertragen werden?, zumindest Ansatzweise durch Bilder, Videos?
Wurde das Landemanöver überhaupt mal getestet? :D - ich finde nur Animationen aber keinen richtigen Test.
 

joeydee

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Etwas einfacheres etwa?
Mein erster Gedanke wäre nicht Abseilen, sondern die komplette "Spinne" mit den Düsen landen lassen, vgl. Appollo. Am Boden dann den Rover auskoppeln und unter dem Gestell wegfahren. Aber die werden schon gute Gründe haben das so und nicht anders zu machen.
Davon abgesehen ist das ja auch ziemlich Wetterabhängig. Seillasten bei Wind (siehe Hubschrauber, Kräne) sind ja nicht zu unterschätzen...

Ich wünsche jedenfalls gutes Wetter und ein sicheres Abseilen!
 

Sissy

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Hi Joeydee,

Wind kannst auf m Mars vergessen. Die Atmosphäre ist sooo dünn, daß das keine Rolle spielen dürfte...

Hier auf der Erde schaut das anderst aus. Da ist die Windlast nicht zu vernachlässigen. :)

Grüße
Sissy
 

Major Tom

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Wind kannst auf m Mars vergessen. Die Atmosphäre ist sooo dünn, daß das keine Rolle spielen dürfte...
Sissy

Stimmt schon - ca 6 mbar sind wirklich nicht viel - allerdings sagen die NASA Leute:
Voraussetzung für eine so genaue Landung ist allerdings, dass die atmosphärischen Bedingungen und der Wind zum Zeitpunkt der Landung in etwa den Vorhersagen entsprechen.
http://www.astronews.com/news/artikel/2012/06/1206-015.shtml

Und die Luftdichte reicht ja offenbar auch für den Einsatz von Fallschirmen.

Gruß
MT
 

Major Tom

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Hallo Tom,

willst Du das als Gegenargument, gegen Sissy's Aussage verstanden wissen?

MAC

Hallo Mac - keineswegs, dazu bin ich zu wenig Experte - eher als Zustimmung zu joydees Einwand, daß der Wind ein Erfolgs/Mißerfolgs Faktor bei der Landung sein kann.
Gruß
MT
 

mac

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Hallo Tom,

ich bin, besonders wenn es um die Feinheiten dieser Fragestellung geht, auch kein Experte. Aber ein paar grundsätzliche Abschätzungen sind dennoch möglich.

Die Windlast auf eine Fläche kommt in erster Näherung dadurch zustande, daß Luftmoleküle (also N2 und O2 im Wesentlichen, auf der Erde) mit einer mittleren Geschwindigkeit, die eben der Windgeschwindigkeit entspricht, auf die betrachtete Fläche prallen. Die dabei übertragene Energie ist proportional dem Quadrat der Differenzgeschwindigkeit und proportional der Anzahl der aufprallenden Moleküle.

Das wird noch modifiziert durch das Strömungsverhalten des Windes um die Fläche herum und auch durch Druckänderungen die dadurch entstehen, aber das laß ich für diese Betrachtung erst mal weg.

Die Dichte der Marsatmosphäre beträgt, wie Du schon geschrieben hattest 6/1013 tel der irdischen.

Gemessene Windgeschwindigkeiten auf Mars: 0 bis 650 km/h Siehe dazu Wikipedia Mars.

Mit der dritten* Wurzel aus diesem Druckverhältnis multipliziert, würde ein solcher Sturm in erster Näherung einer Windlast entsprechen, die auf der Erde bei rund 120 km/h Windgeschwindigkeit besteht.

Das Problem: Ein Fallschirm kann zwar die Fallgeschwindigkeit niedrig halten, er bewegt sich aber mit der, über dem Boden vorhandenen Luft(Wind)geschwindigkeit mit. Das auszugleichen ist, so kann ich mir vorstellen, schwieriger, als selbst einen mittleren Sturm, durch das hier gewählte Landeverfahren auszugleichen.

Herzliche Grüße

MAC

*Edit: ich hatte hier ursprünglich irrtümlich nur mit der Wurzel, statt der dritten Wurzel gerechnet. Siehe dazu: http://en.wikipedia.org/wiki/Drag_(physics)#Power Zur einfachen Erklärung warum proportional zu v^3: Bei doppelter Geschwindigkeit, prallen in der selben Zeit doppelt so viele Moleküle (mit doppelter Geschwindigkeit) auf die Fläche.
 
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Sissy

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Hi Major Tom,

Voraussetzung für eine so genaue Landung ist allerdings, dass die atmosphärischen Bedingungen und der Wind zum Zeitpunkt der Landung in etwa den Vorhersagen entsprechen.

das bezieht sich nach meinem Verständnis auf den Landeort, nicht auf die Landetechnik. :)

die Luftdichte reicht ja offenbar auch für den Einsatz von Fallschirmen.

das ist was anderes. Da mußt die Fläche von den 3 Fallschirmen nehmen. Die angeströmte Fläche der Landungsshell ist wesentlich kleiner, zudem noch "windschlüpfrig"...

Die Lageregelung der Landeeinheit über die Düsen ist wesentlich trickreicher als die Fallschirmgeschichte. Das ist der Knackpunkt bei diesem Landeverfahren...

Ich drück jedenfalls die Daumen, daß es klappt. Wär doch echt schade, wenn nicht...

CS
Sissy
 

SRMeister

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Die NASA macht bestimmt ne Liveübertragung aus dem Kommandozentrum über NASA.TV
weis da jemand etwas genaueres?
 

CAP

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Liveticker

Wird es irgendwo einen Liveticker o.Ä. zur Landung geben.Auf der Nasa Seite habe ich nichts gefunden.
Grüße
CAP
 

krypton

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SRMeister

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14 Minuten - das bezieht sich auf die Laufzeit des Signals. (Der Mars ist 14 Lichtminuten von der Erde entfernt)
Kontakt mit der Sonde besteht aber kontinuierlich, das heißt MSL sendet ständig.
Als erstes Bildmaterial wird ein Schnappschuss einer art Webcam (sehr schlechte Auflösung) übertragen, worauf der Boden vor dem Rover zu sehen sein soll. Das Bild kommt aber möglicherweise erst 2 std. später, da Odyssey kurz nach der Landung aus dem Empfangsbereich verschwindet und erst 2 std später wiederkommt.
 

Myrddin

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14 Minuten - das bezieht sich auf die Laufzeit des Signals. (Der Mars ist 14 Lichtminuten von der Erde entfernt)
Kontakt mit der Sonde besteht aber kontinuierlich, das heißt MSL sendet ständig.
Als erstes Bildmaterial wird ein Schnappschuss einer art Webcam (sehr schlechte Auflösung) übertragen, worauf der Boden vor dem Rover zu sehen sein soll. Das Bild kommt aber möglicherweise erst 2 std. später, da Odyssey kurz nach der Landung aus dem Empfangsbereich verschwindet und erst 2 std später wiederkommt.

Danke, ich bezog mich auf die 14 Minuten Ungewissheit, bei der man weiß dass Die Landung bereits stattgefunden hat, ist ja 7 Minuten vor den "7 Minutes of Hell" und man darauf wartet bis die Daten ankommen.
So wie ich es verstanden habe, werden die ersten Bilder von den beiden rückwärtigen Kameras gesendet, noch mit der Abdeckung drauf und es kann sein, dass diese mit Staub bedeckt sind, davon abgesehen, dass die Auflösung sehr gering sein wird. Vielleicht gibt es ja auch Bilder von oben :)
 
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