Mars One

mac

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Hallo Kosmo,

Ich dachte du würdest herauslesen, dass hier Ironie im Spiel war.
hätte ich das nicht, dann hätte ich ganz was anderes geschrieben. (Ich dachte, das schimmert überdeutlich durch?)

Herzliche Grüße

MAC

PS Ich mußte noch nie vor einem Höhlenbären flüchten und Enkel habe ich immer noch nicht!
 
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ralfkannenberg

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Nein, das bezog sich auf:

Sissy schrieb:
Zu einer echten Auswanderwelle könnte es dagegen aus einer Ecke kommen, die momentan keiner auf dem Radar hat. Religiöse Gruppen. Die verfügen über genügend Knete, Beziehungen, Skrupellosigkeit und Mitgliederzahlen, die alles machen, was von "oben" angeordnet/gepredigt wird...

und der daraus getriggerten Assoziation zu http://www.welt.de/vermischtes/article2744410/Jonestown-ein-Sektenmassaker-schockt-die-Welt.html z.B. und meiner Frage an mich, ob ich das auch noch unter dem Dach von 'Freiheit zur Selbstbestimmung' gut finden muß.

Das war in der Tat für jeden, der hier nicht sehr aufmerksam mitgelesen hat, ein zu großer Sprung.
Hallo Mac,

das Problem sehe ich irgendwie nicht: wenn die sich da auf dem Mars selbst verwirklichen wollen, dann sollen die das doch tun, solange sie sich an die bestehende Gesetzgebung halten. Wird allerdings in der Umsetzung nicht ganz einfach sein, weil religiöse Fanatiker in der Regel weder gute Naturwissenschaftler noch gute Ingenieure sind. Und die religiös lebenden Menschen, die gute Naturwissenschaftler oder gute Ingenieure sind, sind in der Regel keine religiösen Fanatiker.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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Obwohl ich eine gewisse romantische Präferenz für die Besiedelung eines Planeten nicht leugnen kann, halte ich eine Besiedelung des Weltraums mittels Habitaten aus vielen Gründen für wahrscheinlicher und sinnvoller.
Hallo Major Tom,

ich hatte mir das auch überlegt und wollte bei meinem Beitrag mit dem Schritt auf den Mars auch noch den zusätzlichen Gedanken anbringen, dass eine Besiedelung des Merkur ebenfalls eine zweifelsohne spannende wissenschaftliche Mission sein dürfte.

Doch dann habe ich mir das ausgemalt: eine solche müsste in der Nähe der Wasservorräte sein und somit auf der ständigen Nachtseite des Merkur. Ständige Nachtseite heisst ganz konkret keine Sonne sehen. Ich bin zwar keine Pflanze, die Photosynthese macht, aber ich möchte nicht bis an mein Lebensende auf den schönen Anblick unserer Sonne verzichten müssen, auch wenn dieses Argument zweifelsohne emotionaler Natur ist.

Also: ein paar Jahre auf dem Merkur: einverstanden, ja sogar gerne, aber nicht als dauerhaften Aufenthalt.

Eine Frage, die hier irgendwie noch nicht angesprochen wurde: wie hoch wären denn die zusätzlichen Kosten für eine technische Rückkehr-Möglichkeit ? Ich würde die eigentlich nicht höher als die derzeitig geplanten MarsOne-Kosten schätzen, d.h. bei nur einer Verdoppelung vom Budget läge das drin und dann kann jeder Mars-Siedler oder Merkur-Siedler selber entscheiden, ob er dauerhaft bleiben möchte oder zurückkehren möchte.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

SFF-TWRiker

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Hallo Major Tom,

ich hatte mir das auch überlegt und wollte bei meinem Beitrag mit dem Schritt auf den Mars auch noch den zusätzlichen Gedanken anbringen, dass eine Besiedelung des Merkur ebenfalls eine zweifelsohne spannende wissenschaftliche Mission sein dürfte.

Doch dann habe ich mir das ausgemalt: eine solche müsste in der Nähe der Wasservorräte sein und somit auf der ständigen Nachtseite des Merkur. Ständige Nachtseite heisst ganz konkret keine Sonne sehen. Ich bin zwar keine Pflanze, die Photosynthese macht, aber ich möchte nicht bis an mein Lebensende auf den schönen Anblick unserer Sonne verzichten müssen, auch wenn dieses Argument zweifelsohne emotionaler Natur ist.

Also: ein paar Jahre auf dem Merkur: einverstanden, ja sogar gerne, aber nicht als dauerhaften Aufenthalt.

Eine Frage, die hier irgendwie noch nicht angesprochen wurde: wie hoch wären denn die zusätzlichen Kosten für eine technische Rückkehr-Möglichkeit ? Ich würde die eigentlich nicht höher als die derzeitig geplanten MarsOne-Kosten schätzen, d.h. bei nur einer Verdoppelung vom Budget läge das drin und dann kann jeder Mars-Siedler oder Merkur-Siedler selber entscheiden, ob er dauerhaft bleiben möchte oder zurückkehren möchte.


Freundliche Grüsse, Ralf

War das jetzt ein hypothetisches Beispiel?
Merkur hat keine gebundene Rotation. Ein Merkur-Tag dauert 58d 15h, also rund 2/3 eines Merkur-Jahres.
Eine ständige Nachtseite gibt es also nicht.
 

ralfkannenberg

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War das jetzt ein hypothetisches Beispiel?
Merkur hat keine gebundene Rotation. Ein Merkur-Tag dauert 58d 15h, also rund 2/3 eines Merkur-Jahres.
Eine ständige Nachtseite gibt es also nicht.
Sorry, ich habe mich ungenau ausgedrückt: im Inneren einiger polnaher Krater ist ewiger Schatten und dort sollte sich auch Wassereis sein:
Evidence for Water Ice Near Mercury’s North Pole from MESSENGER Neutron Spectrometer Measurements (David J. Lawrence, William C. Feldman, John O. Goldsten et al.)


Freundliche Grüsse, Ralf


P.S. ok, Mac war 4 Minuten schneller
 

SFF-TWRiker

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Gut, solche Stellen gibt es ja auch auf dem Mond.
Ewiger Schatten stellenweise von 82° Nord bis zum Nordpol ist schon beachtlich.

Man kann dann ja auch Spiegel montieren, die Licht in Krater reflektieren.
So was ähnliches hat man ja auch für eine Gemeinde in den Alpen gemacht, die im Winter kein direktes Sonnenlicht erhält.
 
Zuletzt bearbeitet:

Enas Yorl

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wer hat die Kosten der historischen Auswanderwellen bezahlt? Die Auswanderer selber, deren Vorfahren, die Gesellschaft.

Nichts gegen die Ansiedlung des Menschen außerhalb der Erde. Nur bezweifle ich, das der Mars hier ein attraktives Ziel ist. Auf Luna und den NEOs wird man sich eines Tages wohl an einer Rohstoffmine ansiedeln können. Da finden Auswanderer Infrastruktur und Arbeitsplätze vor. Wahrscheinlich wird man ihnen für einen Arbeitsvertrag sogar an Anreise bezahlen.
Damit sieht es auf dem Mars dagegen schlecht aus, welche Auswanderer können die Reise, Habitat, Werkzeuge, Vorräte und Ersatzteile den selbst finanzieren? Hier sind die Anforderungen etwas größer als für die Pilgerväter der Mayflower.

Politiker können "das Volk" oder auch nur einzelne Individuen nicht auf Dauer am Auswandern hindern. Wenn man Auswanderwillige wirklich konsequent am Auswandern hindern will, muß man sie entweder lebenslang in Gefängnisse einsperren oder umbringen. Wurde z.B. von der DDR Führung mit dem Schußbefehl für Republikflüchtlinge versucht. Hat nicht funktioniert. Am Schluß ist die Menge über die Mauer geklettert...

Von Festhalten habe ich nichts geschrieben, das wäre bei der Bevölkerung der Erde auch unsinnig. Mir geht es darum, das man öffentliche Gelder langfristig nur für extraterrestrischen Kolonien ausgeben wird, wenn die irdische Bevölkerung davon profitiert.

Gravitation. Ich weiß zwar im Moment keinen konkreten Anwendungsfall, der bei Marsgravitation optimale Bedingungen hat, aber das wußte man vor anderen Entwicklungen auch nicht. Und Einnahmen durch Schulungen, Bücher, Videos, Trainingscamps und Ausrüstungsgegenstände, die man Auswanderungswilligen verkaufen kann.

Man kann im Weltraum beliebige Schwerkraftverhältnisse durch die Zentrifugalkraft simulieren. Sollte es hier industrielle Prozesse geben, die davon profitieren, muss man deswegen nicht die lange Reise zum Mars antreten.

Ich glaube nicht daran, daß Politiker oder Konzerne eine Auswanderung bezahlen oder auch nur anstoßen werden. Aber die Menschen werden jede sich bietende Möglichkeit ergreifen, um zu neuen Ufern aufzubrechen. Aus Neugier, aus Berechnung, aus Ehrgeiz, aus Frust über ihre derzeitige Situation, weil es prinzipiell machbar ist, aus Not... Gründe gibt es viele...

Menschen siedeln sich in erster Linie dort an wo sie sich ein gutes Auskommen versprechen. Dafür zieht man mit der Familie auch zu einer Mine am Polarkreis, oder geht zum Helium-3 raffinieren nach Luna. Ich sehe hier nur keine derartige wirtschaftliche Perspektive für den Mars. Der Schwerkraftschacht des Mars, macht es schwer hier mit anderen Standorten konkurenzfähig zu sein.

nein, ich bin nicht sauer. Deine Einwände sind berechtigt. Aber jeder Mensch hat Visionen. Bei einigen werden aus dieseen Visionen gepaart mit Neugier, Können und Durchhaltewillen konkrete Projekte. Manche davon scheitern grandios. So wie Scotts Expedition zum Südpol... Das hat aber andere nie davon abgehalten, an ihren eigenen Visionen festzuhalten und es zu versuchen... Sonst säßen wir noch immer in der Savanne in Afrika und würden uns gegenseitig lausen...

Meine Visionen gepaart mit etwas Logik, hält Weltraumhabitate um rohstoffreiche Asteroiden für möglich. Für Orte die wirtschaftlich unattraktiv sind, bin ich dagegen eher pessimistisch.

Zu einer echten Auswanderwelle könnte es dagegen aus einer Ecke kommen, die momentan keiner auf dem Radar hat. Religiöse Gruppen. Die verfügen über genügend Knete, Beziehungen, Skrupellosigkeit und Mitgliederzahlen, die alles machen, was von "oben" angeordnet/gepredigt wird...

Wer weiß, vielleicht hat irgendwann eine Sekte ihren Anhängern genügend Geld abgeknöpft, um ihren Gründer und Tom Cruise zu klonen und nach Barsoom auszuwandern. ;-)
 

ralfkannenberg

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Nichts gegen die Ansiedlung des Menschen außerhalb der Erde. Nur bezweifle ich, das der Mars hier ein attraktives Ziel ist. Auf Luna und den NEOs wird man sich eines Tages wohl an einer Rohstoffmine ansiedeln können. Da finden Auswanderer Infrastruktur und Arbeitsplätze vor. Wahrscheinlich wird man ihnen für einen Arbeitsvertrag sogar an Anreise bezahlen.
Damit sieht es auf dem Mars dagegen schlecht aus, welche Auswanderer können die Reise, Habitat, Werkzeuge, Vorräte und Ersatzteile den selbst finanzieren? Hier sind die Anforderungen etwas größer als für die Pilgerväter der Mayflower.

Meine Visionen gepaart mit etwas Logik, hält Weltraumhabitate um rohstoffreiche Asteroiden für möglich. Für Orte die wirtschaftlich unattraktiv sind, bin ich dagegen eher pessimistisch.
Hallo Enas Yorl,

selbstverständlich spricht nichts dagegen, Auswanderungswillige auf dem Mond oder auf NEO's zu platzieren. Das Problem dürfte allerdings sein, dass diese Orte völlig ungeeignet sein werden, wenn man die Erde eines Tages wird evakuieren müssen. Um die konkreten Zahlen nochmals ins Gedächtnis zu rufen: das wird in rund 150x Lebensdauer der Menschheit auf der Erde der Fall sein; das ist zwar noch weit in der Zukunft, aber so ein Faktor ist nicht wirklich riesig gross. Man wird einen Ort suchen müssen, der hinreichend weit genug entfernt von der Sonne ist und das ist derzeit nur der Mars; er würde auch genügend Platz für eine Evakuierung bieten - es wäre ethisch nicht vertretbar, nur besonders priviligierten Menschen eine Evakuierung zu ermöglichen, und der Mars würde den Menschen ein Leben ermöglichen, welches dem heutigen Leben auf der Erde wenigstens ansatzweise gleicht.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Enas Yorl

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selbstverständlich spricht nichts dagegen, Auswanderungswillige auf dem Mond oder auf NEO's zu platzieren. Das Problem dürfte allerdings sein, dass diese Orte völlig ungeeignet sein werden, wenn man die Erde eines Tages wird evakuieren müssen. Um die konkreten Zahlen nochmals ins Gedächtnis zu rufen: das wird in rund 150x Lebensdauer der Menschheit auf der Erde der Fall sein; das ist zwar noch weit in der Zukunft, aber so ein Faktor ist nicht wirklich riesig gross. Man wird einen Ort suchen müssen, der hinreichend weit genug entfernt von der Sonne ist und das ist derzeit nur der Mars; er würde auch genügend Platz für eine Evakuierung bieten - es wäre ethisch nicht vertretbar, nur besonders priviligierten Menschen eine Evakuierung zu ermöglichen, und der Mars würde den Menschen ein Leben ermöglichen, welches dem heutigen Leben auf der Erde wenigstens ansatzweise gleicht.

Glaubst du allen Ernstes die Menschheit wird Geld ausgeben um den Mars als Fluchtort zu entwickeln? Wir sind noch nicht einmal in der Lage ausreichend Tatkraft aufzubringen, um unser jetziges Habitat in Ordnung zu halten.
 

Bynaus

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Die Kosten für die Auswanderung auf den Mars mögen zurzeit noch unbezahlbar hoch sein. Man darf aber nicht vergessen, dass auch hier Massenproduktion eine Änderung herbeiführen könnte. Elon Musk meinte mal, sein Ziel sei es, die Kosten für die Auswanderung auf den Mars mittelfristig auf ca. 500'000 $ pro Person zu senken - so dass sich jemand mit gutem Einkommen diesen allfälligen Traum durchaus leisten könnte.

Die Frage ist, kann das gelingen? Bei 500'000 $ und 100 $/kg Startkosten in den LEO (in etwa das, was SpaceX mit den wiederverwendbaren Raketen anpeilt) könnte jeder Mensch in etwa 5 Tonnen Material in den LEO bringen, oder in etwa die Hälfte davon auf den Mars. Das scheint mir in etwa realistisch.

Der Mars "lohnt" sich wirtschaftlich nicht - aber das wird die "ideologischen" Siedler selbst nicht kümmern: es ist ihr eigenes Geld, das sie investieren. So lange ein permanenter Einwandererstrom aufrecht erhalten werden kann, können später ankommende Siedler jederzeit Ersatzteile und neue Technologien einführen, die den früheren Siedlern fehlen. Währenddessen wachsen die Fähigkeiten der Kolonie mit jedem zusätzlichen Kolonisten.
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Glaubst du allen Ernstes die Menschheit wird Geld ausgeben um den Mars als Fluchtort zu entwickeln? Wir sind noch nicht einmal in der Lage ausreichend Tatkraft aufzubringen, um unser jetziges Habitat in Ordnung zu halten.
Wenn es dann warm unter dem Füdli wird, entwickelt sich eine Tatkraft, die Du Dir heute noch gar nicht vorstellen kannst ;)
 

Enas Yorl

Registriertes Mitglied
Wenn es dann warm unter dem Füdli wird, entwickelt sich eine Tatkraft, die Du Dir heute noch gar nicht vorstellen kannst ;)

Oh zweifellos, nur glaube ich nicht, dass das Ergebnis so eines Drucks eine gemeinsame Aktion der Menschheit sein wird. Da werden Nationen, Lobbys, Konzerne & Co ihr eigenes Süppchen kochen. Jeder zu seinen Besten, und möglichst sicher vor den Konkurrenten. Die Erde wird da keiner evakuieren, es rettet sich der, der kann. Der Rest kann sehen wo er bleibt.
Die Fraktionen die da übrig bleiben, werden sich die attraktivsten Stellen im Sonnensystem sichern. Und sich nicht auf den Mars in unmittelbarer Nähe der Konkurrenz drängen.
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf,

Man wird einen Ort suchen müssen, der hinreichend weit genug entfernt von der Sonne ist und das ist derzeit nur der Mars;
derzeit?

Der Mars bietet einige Größenordnungen weniger ‚Platz‘, als es Habitate könnten. Und beide könnten es nicht derzeit.

Er hat gegenüber den Habitaten außerdem den Nachteil der geringen, nicht beeinflußbaren Gravitation und aus wirtschaftlicher Sicht ist sein Gravitationstopf und sein Abstand zur Erde ein großes Handicap, das gegen die erheblich kürzeren Transportwege und gegen den erheblich billigeren Transport beim Export hin zur Erde, gegen Habitate konkurrieren müßte.

Bei einem Ausbau der Habitate auf Gesamtflächen und Gesamtbevölkerung 2x, bis 10x so groß wie auf der Erde, wird der Handel zwischen Habitaten und Erde relativ zunehmend bedeutungsloser werden. Dafür wird er durch die extrem niedrigen Transportkosten zwischen den Habitaten diesen einen großen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber den Planeten untereinander verschaffen.

Sozusagen als Abfallprodukt sind die Habitate außerdem auch die ‚natürliche‘ Basis für eine überhaupt denkbare Ausweitung des Lebens über die Grenzen des Sonnensystems hinaus.



Um die konkreten Zahlen nochmals ins Gedächtnis zu rufen: das wird in rund 150x Lebensdauer der Menschheit auf der Erde der Fall sein;
Damit wäre die Menschheit die mit Abstand älteste Spezies auf der Erde. Einen solchen Zeitrahmen halte ich für extrem spekulativ.

Bereits ein Faktor 2 wäre aus derzeitiger Sicht schon sehr optimistisch. Wir haben das offensichtlich unglaublich große Glück und die Verantwortung, ausgerechnet in dem mikroskopisch kleinen Zeitfenster zu leben, in dem es gelingen könnte, die auf Gedeih und Verderb vom Schicksal unserer Erde bestehende Abhängigkeit unserer Biosphäre in einen Status mit geringerer Abhängigkeit von dieser überführen zu können.



er würde auch genügend Platz für eine Evakuierung bieten - es wäre ethisch nicht vertretbar, nur besonders priviligierten Menschen eine Evakuierung zu ermöglichen, und der Mars würde den Menschen ein Leben ermöglichen, welches dem heutigen Leben auf der Erde wenigstens ansatzweise gleicht.
bei dem dafür von Dir prognostizierten Zeithorizont wird es entweder schon sehr sehr lange nicht mehr möglich sein zu evakuieren, oder es wird völlig bedeutungslos sein, ob die Erde evakuiert wird oder nicht. Ersteres, weil keiner mehr da ist, der es kann, zweites, weil es allenfalls ein lokales und im allerallergünstigsten Falle ein nostalgisches Interesse gäbe so was zu tun. Und warum dann nicht einfach in mehreren Schritten immer mal wieder für einige 100tausen Jahre lang die Bahn anheben?

Dir stehen die Haare zu Berge?

Wieso?

Den Zeitrahmen dafür hast Du gesetzt, ich nutze ihn nur aus. :D


Herzliche Grüße

MAC
 
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Sissy

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Hi Mac,

All das und noch viel mehr wäre mit weniger Aufwand auch durch Habitate möglich. ‚Gravitation‘ von 0 bis >1g in beliebigen Abstufungen. (Nur am Rande erwähnt und nicht als Gegenargument gemeint)

hmmm, nach Bodenschätzen graben wäre in einem Habitat im Erdorbit das letzte einschneidende Erlebnis eines "Kolonisten". ;)

möglich, daß ich hier nicht am ‚Puls der Zeit‘ bin. Mein Eindruck ist, befördert von den vielen 2.Erde-Meldungen auch in weit verbreiteten Medien, daß dieses Interesse wesentlich größer ist, als es seiner Realitätsnähe entspricht.

diese "2. Erden" sind sooo weit weg, daß sie mit unseren derzeitigen Mitteln nicht erreichbar sind. Mars dagegen schon...

Was ich dabei nicht verstehe: Warum setzt Du das als Gegenargument, gegen eine Rückholmöglichkeit?

ah, jetzt verstehe ich die Aufregung. Das ist ein Mißverständnis. Ein Kolonisationsversuch mit Rückholmöglichkeit wäre mir auch "lieber". Aber ich würde auch ohne diese Rückholmöglichkeit eine Bewerbung losschicken, sofern a) die Planung vernünftig ist und b) eine geringe Chance bestünde, daß ich angenommen würde...

Wo liegt denn bei Dir die Trennlinie zwischen vernünftiger Vorbereitung und rundum sorglos? Oder verzichtest Du bewußt auf die Möglichkeit einer Rettung, indem Du allein in die Wildnis gehst ohne Dich abzumelden und ohne Notrufmöglichkeit?

Der Unterschied liegt in der Vorbereitung und Durchführung. Ich muß wissen, welche Umweltbedingungen mich erwarten. Welche Ausrüßtung mir zur Verfügung steht, ob ich die notfalls selbst reparieren oder neu herstellen kann. Ob die Gesamtmenge der Teilnehmer redundant alle Kenntnisse/Fähigkeiten haben, die gebraucht werden. Ob (im Falle einer Kolonie) genügend Individuen auswandern, um einen genetischen Flaschenhals bei den zukünftigen Generationen zu vermeiden...

Rundum sorglos wäre ein Hubschrauber, der mit laufenden Motoren bereitsteht, um mich mit nem "verstauchten Knöchel" oder "tropfender Nase" bei nem Picknick zum nächsten Krankenhaus fliegt...

Ganz konkret habe ich bisher 2 Expeditionen alleine absolviert, bei denen ein verwöhnter Mitteleuropäer keine 5 Tage durchgehalten hätte.

Ende der 70er Jahre, als es noch keine Handys gab, bin ich 2 Monate lang mit dem Kanu und zu Fuß nur mit einem Rucksack durch die Wildnis Nordfinnlands gezogen. Mit Karten wurde die Route vorher festgelegt und der Nationalparkverwaltung mitgeteilt. Wäre mir auf dieser Expedition etwas passiert, hätten sich nach Ablauf einer "Meldefrist" zwar Suchtrupps auf den Weg gemacht, aber falls ich ernsthaft verletzt gewesen wäre, hätten die nur noch meinen Angehörigen Bescheid geben können.

Mitte der 90er Jahre dann eine 6 wöchige Expedition durch die Kanarischen Inseln. Von Vulkan zu Vulkan, immer den nächsten Schlackekegel/Lavafeld vor Augen. Auch da ohne Handy, ohne "rundum-sorglos-Paket". Aber wieder mit gut geplanter Ausrüßtung und Vorbereitung. Überlebt habe ich beides, dank guter Vorbereitung und gesundem Menschenverstand sowie Respekt vor den Unwägbarkeiten der Natur. :)

Wenn man seine Grenzen kennt, seine Fähigkeiten richtig einschätzen kann und keine unnötigen oder dummen Risiken eingeht, dann sind solche Expeditionen nicht gefährlicher als der Straßenverker auf Deutschlands Straßen...

Meine Freunde und Familie haben mich jedesmal für verrückt erklärt, weil sie sich einfach nicht vorstellen konnten, daß ich das schaffe. Was ich da alles erlebt habe, kann ich hier nicht in Worte fassen, es hat mich aber für den Rest meines Lebens geprägt. Und es hat mir gezeigt, daß ein Mensch wesentlich mehr erreichen kann, als abends vor der Glotze zu hocken...

Davon abgesehen habe ich auch noch an vielen anderen Expeditionen/Ausgrabungen teilgenommen, da aber zusammen mit anderen Teilnehmern, funkgestützten Handys, GPS, Zeltlagern mit Verpflegung und anderem "Luxus".

In meinem Bekanntenkreis wurden auch diese Expeditionen als "verrückt" betitelt. Nun, jeder soll so leben, wie er mag. Mit DSDS und Hamburgern, oder auf eigene Verantwortung auch mal die "Zivilisation" verlassen...

Warum erklärt man eigentlich Hobbysportler nicht als "verrückt"? Was bringt es der Menschheit, wenn jedes Jahr hunderte Bergsteiger die Alpen oder sonstige Berge hochkraxeln und dann die Bergrettung unter Lebensgefahr diese Deppen tot oder lebendig einsammeln muß?

Wer Auswandert, tut das auf eigenes Risiko. Ich finde, jeder Mensch hat das Recht, sein Leben so zu gestalten, wie er es möchte, wenn er anderen damit nicht schadet.

Sissy
 

Sissy

Registriertes Mitglied
So,

nachdem ich jetzt auch den Rest der Kommentare gelesen habe, noch ein weiteres Statement von mir.

Mars one sehe ich nicht als "Allheilmittel", sondern nur als eine von mehreren Möglichkeiten. Vermutlich wird es in den nächsten 20 Jahren unbemanntes Asteroidenmining geben. Und eventuell auch Hotells/Habitate in einer Umlaufbahn um die Erde. Weitere Raumstationen, in denen Forschung und eventuell auch Produktion stattfindet. Und möglicherweise Forschungsstationen auf dem Mond. Eventuell wird dort auch Helium III geschürft. Unbemannt und/oder bemannt. Und vielleicht, ganz vielleicht entwickeln sich sogar Siedlungen auf dem Mond.

Ich kann genau wie Ihr nicht in die Zukunft sehen. Ich kann nur versuchen, eine Entwicklung auf Grund der jetzigen Daten zu schätzen. Die Zeit wird zeigen, ob ich dabei einen Treffer lande, oder völlig daneben liege...

Sissy
 

Dgoe

Gesperrt
Das ändert alles nichts daran, dass ein Aufenthalt auf dem Mars mit einem Budget von 6 Mrd das reinste Selbstmordkommando ist, was man auch günstiger haben kann - ebenfalls mit tödlicher Sicherheit. Von wegen Auswandern, bestenfalls Sterbehilfe.
 
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