Mars One

Sissy

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Hi Enas Yorl,

Nur wer sollte so ein Projekt finanzieren? Die Erdbevölkerung hätte davon nichts, wo ist da der wirtschaftliche oder politische Anreiz für so eine Unternehmung?

wer hat die Kosten der historischen Auswanderwellen bezahlt? Die Auswanderer selber, deren Vorfahren, die Gesellschaft.

Politiker werden sich fragen müssen, schicken wir Menschen zum Mars oder investieren wir das Geld lieber in den Küstenschutz.

Politiker können "das Volk" oder auch nur einzelne Individuen nicht auf Dauer am Auswandern hindern. Wenn man Auswanderwillige wirklich konsequent am Auswandern hindern will, muß man sie entweder lebenslang in Gefängnisse einsperren oder umbringen. Wurde z.B. von der DDR Führung mit dem Schußbefehl für Republikflüchtlinge versucht. Hat nicht funktioniert. Am Schluß ist die Menge über die Mauer geklettert...

Konzerne werden fragen, was hat der Mars uns zu bieten, was wir auf Luna oder den NEOs nicht günstiger bekommen können.
Gravitation. Ich weiß zwar im Moment keinen konkreten Anwendungsfall, der bei Marsgravitation optimale Bedingungen hat, aber das wußte man vor anderen Entwicklungen auch nicht. Und Einnahmen durch Schulungen, Bücher, Videos, Trainingscamps und Ausrüstungsgegenstände, die man Auswanderungswilligen verkaufen kann.

Ich glaube nicht daran, daß Politiker oder Konzerne eine Auswanderung bezahlen oder auch nur anstoßen werden. Aber die Menschen werden jede sich bietende Möglichkeit ergreifen, um zu neuen Ufern aufzubrechen. Aus Neugier, aus Berechnung, aus Ehrgeiz, aus Frust über ihre derzeitige Situation, weil es prinzipiell machbar ist, aus Not... Gründe gibt es viele...

Jetzt bitte nicht sauer sein. Visionen sind eine schöne Sache, aber um sie zu realisieren kommt man um die lästige Frage "Wer zahlt das?", nun einmal nicht herum.

nein, ich bin nicht sauer. Deine Einwände sind berechtigt. Aber jeder Mensch hat Visionen. Bei einigen werden aus dieseen Visionen gepaart mit Neugier, Können und Durchhaltewillen konkrete Projekte. Manche davon scheitern grandios. So wie Scotts Expedition zum Südpol... Das hat aber andere nie davon abgehalten, an ihren eigenen Visionen festzuhalten und es zu versuchen... Sonst säßen wir noch immer in der Savanne in Afrika und würden uns gegenseitig lausen...

Die Menschheit hat in den letzten 50 Jahren die Türe zum Weltall aufgestoßen. Wir haben die Technik entwickelt, mit der man prinzipiell Lasten und Menschen in den Orbit und darüber hinaus schicken kann. Zuerst als Waffen (Raketen im 2. Weltkrieg), dann als Droh- und Imageprojekt im Kalten Krieg, dann zivil als Grundlagenforschung. Finanziert von den reichen Nationen der Erde. Den USA, UDSSR (die sich damit übernommen hat), Europa, Indien, China und Japan.

Inzwischen gibt es erste Ansätze für Produktion von Gütern im freien Fall (Medikamente, Datenträger, ...), die unter irdischer Schwerkraft nicht machbar wären... Konzerne finanzieren die entsprechende Forschung und stehen in den Startlöchern, die legen los, sobald Machbarkeitsstudien eine gewisse Erfolgschance prognostizieren...

Mittlerweile sind es Privatpersonen mit viel Knete, die sich ernsthaft mit Raumfahrtprojekten beschäftigen. Und das sehr erfolgreich! Privatpersonen und straff geführte Unternehmen haben wesentlich weniger "Wasserkopf" als politische Systeme, die ihre Ausgaben durch ein Parlament genehmigen lassen müssen... Die werden auch nicht alle paar Jahre gewählt und verplempern einen großen Teil ihrer Amtszeit mit Wahlkampf und Meinungsanalysen. Die folgen ihren Visionen.

Ich bin überzeugt davon, daß Privatunternehmen auf den Kenntnissen der letzten 50 Jahre schneller aufbauen können als staatliche Stellen. Möglicherweise erleben wir noch private Industrien im All oder auf dem Mond. Deren Belegschaften könnten "halbfreiwillige" Auswanderer werden. Sich nach einiger Zeit außerhalb der Erde dazu entschließen, nicht mehr zurückzukehren. Und ihrem Arbeitgeber die Loyalität aufkündigen. Machtverhältnisse sind nie fest zementiert. Die verschieben sich laufend...

Die Kolonisten in Nordamerika, Australien und Neuseeland haben diesen Schritt auch gemacht...

Ich persönlich glaube nicht, daß durch eine "Realityshow" samt Merchandysingprodukte genügend Geld für eine ernsthafte Besiedelung des Mars zusammen kommt.

Zu einer echten Auswanderwelle könnte es dagegen aus einer Ecke kommen, die momentan keiner auf dem Radar hat. Religiöse Gruppen. Die verfügen über genügend Knete, Beziehungen, Skrupellosigkeit und Mitgliederzahlen, die alles machen, was von "oben" angeordnet/gepredigt wird...

Sissy
 

Sissy

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Hi Mac,

Ich verstehe jetzt den Zusammenhang nicht auf Anhieb. Siehst Du in einer Auswanderung zum Mars eine Lösung für dieses existenzbedrohende Verhalten von uns Menschen?

ich sehe darin eine Möglichkeit, weiteren Lebensraum durch Menschen zu besiedeln. Ein anderer Planet. Nicht mehr alle Eier in 1 Korb. Marsgravitation sowie eine nicht atembare aber vorhandene Planetenatmosphäre + gefrohrenes Wasser und ein Tagerhytmus, der prinzipiell dem der Erde sehr ähnelt, halte ich für besser als Mondgravitation, garkeine Atmosphäre und 14 Tage Dunkelheit am Stück. Die Erde als blaue Murmel direkt und doch unerreichbar vor der Nase hängend, ist auch ein Grund für psychologische Zusammenbrüche. Auf Mars hat man diese "psychologische Folter" nicht...

"Mars one" wird es vermutlich nicht schaffen, das Geld für diese Geschichte einzusammeln. Aber dieses Projekt bekommt viel Publicity und kann andere Menschen zu weiteren, besser geplanten, besser finanzierten, realistischeren Versuchen inspirieren. Und wenn nur die Idee einer Kolonisierung einer anderen Welt dadurch eine größere Verbreitung in der Bevölkerung erfährt...

Zugleich bin ich aber auch Pessimist. Ich fürchte, wir werden als Spezies schneller von den hausgemachten Problemen überrollt (Überbevölkerung, Energiemangel, Nahrungsmangel, Trinkwassermangel, Rohstoffmangel) und Umweltveränderungen durch Klimawandel gebeutelt, als uns lieb ist...

Es ging und geht mir nicht darum nicht zum Mars zu fliegen, es geht mir darum das wir uns nicht durch den Slogan Geiz ist Geil, unsere Moral abkaufen lassen.

hier hast meine volle Zustimmung. Wo immer ich kann, achte ich auch auf Nachhaltigkeit.

Was ist so fortschrittshemmend daran, zu fordern daß man diese Menschen zurückholen können muß (mit allen Risiken die auch mit dem Hinflug verbunden sind) wenn die Sache (auch durch Umstände, die man vorher nicht testen konnte) aus dem Ruder läuft?

Möglicherweise, daß die Teilnehmer das garnicht wollen? No Risk, no Fun? Es wird ja keiner gezwungen, mitzufliegen. Das sind Freiwillige.

Ich möchte z.B. nicht mit jemand auf eine Expedition gehen, der beim kleinsten Problem nach Evakuierung schreit. Ich möchte mit Menschen arbeiten, die ihre ganze Kraft für das Gelingen einer Aufgabe einsetzen. Und nicht mit "Rundum-Sorglos-Versicherungsfuzzies". Das könnte eine Mentalitätsfrage sein. Manche mögen es rundum sicher, andere lieben die Herausforderung... Ich gehöre zu letzteren...

Grüße
Sissy
 

Dgoe

Gesperrt
Hallo,

hier mal ein paar Fakten:

1.
so genannte Suizidbeihilfe-Organisationen haben sich etwa seit 2000 in Deutschland gegründet.[SUP][33][/SUP] Als Folge wird eine Gesetzesänderung diskutiert, in der ein geplanter neuer § 217 Strafgesetzbuch die gewerblich betriebene Suizidbeihilfe unter Strafe stellen soll.[SUP][34][/SUP]
Quelle: Suizid – Wikipedia
Ist Mars One eine kriminelle Vereinigung?

2. Alleine die Raumstation ISS hat über 100 Milliarden gekostet.
3. Biosphere 2 (Simulation eines Habitats auf der Erde) ist nach sogar zwei Versuchen kläglich gescheitert.
4. Eine Abschirmung vor der tödlichen Strahlenbelastung ist ungelöst.

Gruß,
Dgoe
 
Zuletzt bearbeitet:

ralfkannenberg

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keines falls sollten wir auf die (bemannte) Erforschung des Mars verzichten - aber eine Oneway-Mission weil entweder die Technik oder das Geld nicht reicht, halte ich für unklug. Warum diese Ungeduld?
Hallo Warmalklein,

vielleicht deswegen, weil ich noch zu Lebzeiten meinen Fuss auf den Mars setzen möchte ? - Aber eben: es wird ja niemand gezwungen, da mitzumachen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

zabki

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@Sissy:

"no risk, no fun" - welcher "fun"? Wissenschaftliche Forschung, ok, das machen aber die Autos je länger je besser.
Wo sind die Auswandererströme in die Antarktis? Und die kann man erwiesenermaßen zu Fuß durchqueren, wenn man vernünftig angezogen ist.
 

zabki

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@ralfkannenberg:

"den Fuß auf den Mars setzen" - verständliches Bedürfnis. Aber auf dem Gipfel eines Mount Everest hält man's eine halbe Stunde aus, dann klettert man wieder runter. Kein Mensch will da lebenslänglich bleiben.
 

ralfkannenberg

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@ralfkannenberg:

"den Fuß auf den Mars setzen" - verständliches Bedürfnis. Aber auf dem Gipfel eines Mount Everest hält man's eine halbe Stunde aus, dann klettert man wieder runter. Kein Mensch will da lebenslänglich bleiben.
Hallo zabki,

wenn jemand Lust hat, auf dem Mount Everest eine Kolonie zu gründen, dann soll man ihm das meiner Meinung nach nicht verbieten, solange es keine Probleme seitens der Grundbucheinträge gibt.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

mac

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Hallo Sissy,

ich sehe darin eine Möglichkeit, weiteren Lebensraum durch Menschen zu besiedeln. Ein anderer Planet. Nicht mehr alle Eier in 1 Korb. Marsgravitation sowie eine nicht atembare aber vorhandene Planetenatmosphäre + gefrohrenes Wasser und ein Tagerhytmus, der prinzipiell dem der Erde sehr ähnelt,
All das und noch viel mehr wäre mit weniger Aufwand auch durch Habitate möglich. ‚Gravitation‘ von 0 bis >1g in beliebigen Abstufungen. (Nur am Rande erwähnt und nicht als Gegenargument gemeint)


halte ich für besser als Mondgravitation
Ja.



, garkeine Atmosphäre und 14 Tage Dunkelheit am Stück. Die Erde als blaue Murmel direkt und doch unerreichbar vor der Nase hängend, ist auch ein Grund für psychologische Zusammenbrüche. Auf Mars hat man diese "psychologische Folter" nicht...
romantische Vorstellung? In der Realität würden dortige ‚Kolonisten‘ diesen Anblick die überwiegende Zeit vielleicht auf einem Posteräquivalent ‚genießen‘ können, egal wo sie kolonisieren.



Und wenn nur die Idee einer Kolonisierung einer anderen Welt dadurch eine größere Verbreitung in der Bevölkerung erfährt...
möglich, daß ich hier nicht am ‚Puls der Zeit‘ bin. Mein Eindruck ist, befördert von den vielen 2.Erde-Meldungen auch in weit verbreiteten Medien, daß dieses Interesse wesentlich größer ist, als es seiner Realitätsnähe entspricht.



Zugleich bin ich aber auch Pessimist. Ich fürchte, wir werden als Spezies schneller von den hausgemachten Problemen überrollt (Überbevölkerung, Energiemangel, Nahrungsmangel, Trinkwassermangel, Rohstoffmangel) und Umweltveränderungen durch Klimawandel gebeutelt, als uns lieb ist...
Das Zeitfenster scheint in der Tat verdammt eng.



Möglicherweise, daß die Teilnehmer das garnicht wollen? No Risk, no Fun?
rief der Schiffbrüchige dem Matrosen zu und winkte den Kutter vorbei.



Es wird ja keiner gezwungen, mitzufliegen. Das sind Freiwillige.
Du ziehst gerne solche Bilder zur Illustration heran
Entweder sie haben überlebt oder nicht. Das war die Evolution. Die hat aussortiert, was sich nicht an veränderte Gegebenheiten anpassen konnte.
Stellen wir mal die wirklich drastischen Umweltveränderungen (Aussterben von mehr als 50% aller Arten) vorläufig zurück. Und richten unsere Aufmerksamkeit auf das Eingehen von Risiken.

Es haben zu keiner Zeit die überlebt, die Risiken eingegangen sind!
Sondern immer nur die, die aus dieser Situation lebend wieder raus gekommen sind. Wer war das? Die stärkeren und die klügeren, die, die das Risiko realistischer eingeschätzt haben, das sie eingingen, eingehen mußten. Die leben noch (in ihren Genen) die Anderen sind (aus)gestorben. Risikobereitschaft als alleinige Überlebensstrategie ist ziemlich dumm (und darum wohl auch nicht mehr allzu ausgeprägt)



Ich möchte z.B. nicht mit jemand auf eine Expedition gehen, der beim kleinsten Problem nach Evakuierung schreit. Ich möchte mit Menschen arbeiten, die ihre ganze Kraft für das Gelingen einer Aufgabe einsetzen.
Ja!

Was ich dabei nicht verstehe: Warum setzt Du das als Gegenargument, gegen eine Rückholmöglichkeit?

Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß Du auf eine Hochgebirgsexpedition nur mit Taucherbrille und Badelatschen losgehst. Wo liegt denn bei Dir die Trennlinie zwischen vernünftiger Vorbereitung und rundum sorglos? Oder verzichtest Du bewußt auf die Möglichkeit einer Rettung, indem Du allein in die Wildnis gehst ohne Dich abzumelden und ohne Notrufmöglichkeit? Ist der Thrill sich die Knochen brechen zu können, ohne daß es jemand merkt das, was Du unter Fun beim Risk verstehst?



Das könnte eine Mentalitätsfrage sein. Manche mögen es rundum sicher, andere lieben die Herausforderung... Ich gehöre zu letzteren...
Bist Du denn schon mal auf eine Expedition gegangen mit der Absicht nicht mehr zurückzukehren? (Und ich meine jetzt keinen Umzug, sondern z.B. eine Bergbesteigung, oder eine Atlantiküberquerung, oder halt sowas, was Du bei solchen Anlässen so zu tun pflegst ;) )

Herzliche Grüße

MAC
 

mac

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Hallo Ralf,

vielleicht deswegen, weil ich noch zu Lebzeiten meinen Fuss auf den Mars setzen möchte ?
das ist vielleicht der Knackpunkt bei diesem Vorhaben?

So gut ich dieses (wenig durchdachte, wem willst Du denn anschließend davon erzählen?) Motiv auch verstehen kann, ich würde Dir dafür nicht einen Cent geben.

Herzliche Grüße

MAC
 

ralfkannenberg

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das ist vielleicht der Knackpunkt bei diesem Vorhaben?

So gut ich dieses (wenig durchdachte, wem willst Du denn anschließend davon erzählen?) Motiv auch verstehen kann, ich würde Dir dafür nicht einen Cent geben.
Hallo Mac,

als ich vor Jahren mal die Strapazen auf mich nahm und als Flachlandtiroler / Fischkopf einen (ganz einfachen) 4000er der Alpen bestiegen habe, tat ich das nicht deswegen, weil ich jemandem davon erzählen wollte.

Tatsächlich stellte sich damals für mich eine Art Sinnfrage, aber die lautete völlig anders: was hat mich mehr bewegt: der Weg zum Gipfel durch herrliche Landschaften oder der Gipfel selber ?

Bezahlt habe ich das ganze natürlich selber, da hat mir niemand einen einzigen roten Pfennig (war noch vor dem Euro) bezahlt.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Major Tom

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Sind die Teinnehmer am Mars One Projekt Idealisten, verantwortungslose Spinner, Träumer, heldenhafte Pioniere, gescheiterte Existenzen oder gar Opfer der Medien ? Oder von Allem ein wenig?
Ich denke wir streben immer schon nach einer als Verbesserung angesehenen Veränderung unserer Lebensbedingungen und Sinnbezüge was uns dazu zwingt, in bisher unbekanntes Gebiet vorzudringen. Insbesondere in unserer westlichen Gesellschaften hat dieses Bedürfnis nach Neuem die Qualität eines übergeordneten Kriteriums für die Beurteilung eines erfüllten Lebens gewonnen. Alles Verharren im Repetitiv Bekannten gilt als rückschrittlich uncool und das Bedürfnis nach Neuem ist zu einer gesellschaftlichen Selbstverständlichkeit bzw. zur unverzichtbaren Seinsqualität geworden.

Die Grenzlinie zum überproportionierten, nicht mehr verantwortbaren Risiko ist äußerst schwankend und schwer zu ermitteln. Ob ein Verhalten mutig und heldenhaft oder leichtsinnig und verantwortungslos beurteilt wird entscheidet oft nur das Resultat der Handlung.

Auch die Wahrnehmung eines Risikos ist kein objektiver Sachverhalt.
Es geht einerseits um gesellschaftliche und moralische Kontexte und individuelle Vorlieben - andererseits spielt aber auch die Art eines Risikos sowie die Aufmerksamkeit, die ihm in der medialen Öffentlichkeit und im wissenschaftlichen Diskurs gewidmet wird eine wichtige Rolle bei der Risikoempfindung.
Viele Existenzen scheitern täglich – sei es aufgrund von Leichtsinn oder Mut und viele Beispiele zeigen, dass das Scheitern eines finanziellen oder wissenschaftlichen Projekts höher bewertet als das eigene Leben.
Welche Gründe die Teilnehmer von Mars One auch haben mögen – edel oder profan – für die Menschheit als solche sehe ich keinen Nachteil in ihrer Mission ...

MT
 

mac

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Hallo MT,

ich kann allen Deinen Ausführungen zustimmen - nur Dein Fazit ist mir zu neutral. Für die Menschheit haben sehr viele Ereignisse keinen Nachteil. Auch alle bisherigen Kriege z.B. nicht.

Herzliche Grüße

MAC
 

Kosmo

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Hallo Ralf,
(wenig durchdachte, wem willst Du denn anschließend davon erzählen?)
Hey mac, heute gibt es doch Ersatz für direkte zwischenmenschliche Kommunikation. Facebook und Co. wird es auf dem Mars sicherlich geben. Nur Chatten oder gar Skypen dürfte etwas anstrengend werden. ;)

P.S.: ich sehe das Projekt in etwa wie du.
 

mac

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Hallo Ralf,

tat ich das nicht deswegen, weil ich jemandem davon erzählen wollte.
ja, das kann ich auch verstehen, mein Kommentar dazu war auch nicht so ernst gemeint.

Solche Sinnfragen sind ja auch häufig Antrieb für große körperliche Strapazen (Jakobsweg z.B.)

Sissy sprach ja selber schon eine denkbare Rekrutierungs- und Durchführungsquelle an. Sekten.

Auch da hat es in der Vergangenheit sogar Beispiele gegeben, die uns fassungslos machen. Und die waren auch zumindest teilweise ‚freiwillig‘ .

Muß ich das gut finden? Nein!

Aber wo ziehe ich dann eine Grenze für ‚Freiwillig‘?

Kann ich die über den Preis frei verschieben?


Herzliche Grüße

MAC
 

ralfkannenberg

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Hallo Ralf,

ja, das kann ich auch verstehen, mein Kommentar dazu war auch nicht so ernst gemeint.

Solche Sinnfragen sind ja auch häufig Antrieb für große körperliche Strapazen (Jakobsweg z.B.)

Sissy sprach ja selber schon eine denkbare Rekrutierungs- und Durchführungsquelle an. Sekten.
Hallo Mac,

irgendwie habe ich jetzt völlig den Kontext verloren: muss ich mich denn zuerst religiös neu ausrichten, wenn ich Lust habe, auf den Mars zu fliegen ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

mac

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Hallo Ralf,

irgendwie habe ich jetzt völlig den Kontext verloren:
bei der Textmenge verständlich.

muss ich mich denn zuerst religiös neu ausrichten, wenn ich Lust habe, auf den Mars zu fliegen ?
Zur Zeit ist das glaube ich, immer noch der einzige Weg. ;)
Nein, das bezog sich auf:
Zu einer echten Auswanderwelle könnte es dagegen aus einer Ecke kommen, die momentan keiner auf dem Radar hat. Religiöse Gruppen. Die verfügen über genügend Knete, Beziehungen, Skrupellosigkeit und Mitgliederzahlen, die alles machen, was von "oben" angeordnet/gepredigt wird...
und der daraus getriggerten Assoziation zu http://www.welt.de/vermischtes/article2744410/Jonestown-ein-Sektenmassaker-schockt-die-Welt.html z.B. und meiner Frage an mich, ob ich das auch noch unter dem Dach von 'Freiheit zur Selbstbestimmung' gut finden muß.

Das war in der Tat für jeden, der hier nicht sehr aufmerksam mitgelesen hat, ein zu großer Sprung.

Herzliche Grüße

MAC
 

mac

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Hallo Kosmo,

Hey mac, heute gibt es doch Ersatz für direkte zwischenmenschliche Kommunikation. Facebook und Co. wird es auf dem Mars sicherlich geben.
Oh Ihr armen!

Denkst Du wirklich, daß das den Blick in die vor Aufregung großen Augen Deiner auf dem Schoße sitzenden Enkelschar ersetzen kann, wenn Du ihnen erzählst, wie Du dem Höhlenbären seinerzeit durch einen kühnen Sprung in den eiskalten Bergfluß, kurz oberhalb des Wasserfalles entkommen bist?

OK, ich gebe zu, auf dem Mars wird das wohl eher nicht so vorkommen.

Herzliche Grüße

MAC
 

Major Tom

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Hallo MT,

ich kann allen Deinen Ausführungen zustimmen - nur Dein Fazit ist mir zu neutral. Für die Menschheit haben sehr viele Ereignisse keinen Nachteil. Auch alle bisherigen Kriege z.B. nicht.

Herzliche Grüße

MAC

Hallo Mac,
Obwohl ich eine gewisse romantische Präferenz für die Besiedelung eines Planeten nicht leugnen kann, halte ich eine Besiedelung des Weltraums mittels Habitaten aus vielen Gründen für wahrscheinlicher und sinnvoller. Um wirklich große Strukturen im Weltraum realisieren zu können sind aber zunächst vor Allem wirtschaftliche Hürden zu beseitigen. Transportkosten von einigen zigtausend Dollar pro kg sind einfach untragbar.
Für Projekte wie Mars One habe ich daher eine gewisse emotionale Sympathie - allerdings hielte ich es für zukunftsträchtiger das Projekt in einer ambitionierten Raumstation ablaufen zu lassen was aber natürlich viel weniger “sexy” ist und mangels ultimativem Thrill vor allem auch weniger lukrativ.
Trotzdem wird wohl jedes Weltraumprojekt sehr wertvolle Erkenntnisse und Entwicklungen abwerfen – auch im Falle eines Scheiterns – daher kein Nachteil.

Gruß
MT
 

Kosmo

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Oh Ihr armen!

Denkst Du wirklich, daß das den Blick in die vor Aufregung großen Augen Deiner auf dem Schoße sitzenden Enkelschar ersetzen kann, wenn Du ihnen erzählst, wie Du dem Höhlenbären seinerzeit durch einen kühnen Sprung in den eiskalten Bergfluß, kurz oberhalb des Wasserfalles entkommen bist?
Ich dachte du würdest herauslesen, dass hier Ironie im Spiel war. Damit meine ich nicht Ironie im Sinne, dass es keine Leute gäbe, die Facebook und Co. als Ersatz sehen, sondern dass ich es persönlich nicht so sehe.

Das Web habe ich bereits in den 90ern kennengelernt und eifrig genutzt. Die Entwicklung der letzten Jahre schmeckt mir persönlich eher nicht so. Aber das war jetzt OT.
 

mac

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Hallo MT

Trotzdem wird wohl jedes Weltraumprojekt sehr wertvolle Erkenntnisse und Entwicklungen abwerfen – auch im Falle eines Scheiterns – daher kein Nachteil.
Und wie kommen wir an diese Erkenntnisse ran? Mehrere voll ausgestattete Forschungsinstitute für Humanmedizin, Molekularbiologie, Biosphärenökologie, Landwirtschaft, Materialwissenschaften, Energiewirtschaft und was weiß ich noch alles, natürlich mit Personal mitschicken? Das dürfte den Kreis derer die beides wollen und können siedeln und forschen ziemlich eingrenzen, so lange es auf freiwilliger Basis läuft.

Und bitte, komm nicht auf die Idee, daß man doch auch Ärzte mitschicken könnte, die das können. Das war schon bei Professor Sauerbruch nicht mehr wirklich so.

Herzliche Grüße

NAC
 
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