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Wie soll eine brauchbare permanente Forschungsstation auf dem Mars aussehen?
Hier mal ein realistisches Beispiel auf der Erde.
Neumayer-Station III
http://www.awi.de/typo3temp/pics/2d042369cf.jpg
Gebäudehöhe: 29,2 m
Aussenmass der Plattform: 68 m x 24 m
Masse: etwa 2.300 t
Die Neumayer-Station III erfüllt die wissenschaftlichen Voraussetzungen für einen langfristigen
Forschungsbetrieb mit 9-12 Personen in der Antarktis.
Eine solche Station auf dem Mars ist in nächster Zeit (mindestens bis 2050) unrealistisch.
Zudem - was hat eine staatlich finanzierte Forschungsstation, die ohne grosse Massenrestriktionen gebaut werden konnte, mit einem privat finanzierten Projekt zur Besiedlung des Mars zu tun?
Für Dinge, die mehr als ein paar Jahrzehnte in der Zukunft liegen, ist ohnehin keine vernünftige Abschätzung möglich.Das Jahr 2250 halte ich für die bessere Schätzung.
Natürlich. Aber wegen der geringeren Kosten (etwa Faktor 100?) hat es eine viel grössere Chance, realisiert zu werden, als die NASA MDRM.Solange die Finanzierung von Mars-One nicht gesichert ist, bleibt auch dieses Projekt nur eine Vision.
Könntest du das mit dem Faktor 100 mal erläutern?
Ich gehe jede Wette mit euch ein, dass es kein Mars One geben wird.
Ich tippe dann doch eher auf ein Gemeinschaftsprojekt zwischen ESA/NASA und den Russen.
Die Design-Reference Mission der NASA kostet etwa 500 Mrd US$. Bei der Geschichte der NASA muss man wohl sagen: eher noch mehr. Also grob "hunderte Milliarden Dollar".Könntest du das mit dem Faktor 100 mal erläutern?
Die Mars One Mission, mit aller Hardware zu bekannten Preisen, Ausbildung, Tests etc., kommt gemäss dem Initiator auf 6 Mrd US$. Ich hatte ja am Anfang des Threads die Raumfahrzeug-Hardware alleine auf ca. 1.5 Mrd geschätzt, da scheinen mir die 6 Mrd einigermassen realistisch. Man muss hier auch bedenken, dass es sich um eine kommerzielle Mission handelt: Mars One wird fixe Preiszusagen von den jeweiligen Herstellern verlangen.
Das ist grob ein Faktor 100. Selbst wenn es am Ende nur ein Faktor 10 wäre (die NASA schafft es unglaublicherweise, die Kosten auf 100 Mrd zu drücken, und Mars One wird teurer als gedacht), so ist es noch immer viel billiger.
Mars One ist übrigens längst nicht der erste Vorschlag für eine One-Way-Mission zum Mars. Buzz Aldrin etwa ist seit langem ein Verfechter davon, etwa bei der Initiative "Mars to stay".
Die einzigen ethischen Bedenken, die man haben könnte, betrifft allfällige Kinder, die auf einer solchen Expedition geboren werden. Natürlich haben aber Eltern schon immer diese Entscheidung für ihre Kinder getroffen (z.B. bei jenen, die nach Amerika ausgewandert sind). Des weiteren ist es für die Generation der Kinder, die auf dem Mars geboren werden, nochmals deutlich realistischer, dass sie dereinst zur Erde zurückkehren können, als für die Pioniere - sie haben ein ganzes Leben Zeit dafür.
Ich verstehe weder wie man auf 500Mrd Dollar, noch wie man auf 6 Mrd Dollar kommen kann. Ich kenne jetzt nicht die Pläne der NASA, aber dort handelt es sich wahrscheinlich nicht um eine Oneway Mission, aber 500Mrd??OMG!So wird das ja nie was. Aber 6Mrd halte ich selbst noch für eine OneWayMission zu wenig.Wenn man sich mal JWST anschaut, das liegt mittlerweile glaube ich bei 7-8 Mrd Dollar oder zum Schluss die Kosten für einen Spaceshuttlestart bis zu 1Mrd Dollar, dann ist eine Mission zum Mars, die selbst bei Oneway nicht nur aus einem einzigen Flug bestehen kann sehr unrealistisch.
Zudem ist selbst wenn es "nur" 6 Mrd kosten würde die Frage der finanzierung noch nicht geklärt.
Was sagen denn die Herren von Mars One dazu?
Vielleicht entscheidet sich ja ein in die Jahre gekommender Milliardär dazu seine letzten Tage auf dem Mars zu verbringen und finanziert das Projekt unter der Vorraussetzung dass er den ersten Fuß auf den Mars setzen darf um damit in die Geschichte einzugehen....traurig aber wahrscheinlicher als eine über Werbeeinnahmen finanzierte Mission, zumindest in meinen augen.
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Das sind zwei völlig verschiedene Dinge. JWST ist ein Unikat, ein High-Tech-Produkt, bei dem alle Komponenten separat neu entwickelt werden mussten. Dazu wurde es intern sehr schlecht gemanaged (wie die NASA mittlerweile eingeräumt hat). Beim Space Shuttle ist es dasselbe: die Kosten pro Start sind einfach die fixen Kosten der Belegschaft (ca. 2.5 Mrd pro Jahr) geteilt durch die Anzahl Starts pro Jahr... Der einzelne Start und Flug selbst war nicht wirklich so teuer.Aber 6Mrd halte ich selbst noch für eine OneWayMission zu wenig.Wenn man sich mal JWST anschaut, das liegt mittlerweile glaube ich bei 7-8 Mrd Dollar oder zum Schluss die Kosten für einen Spaceshuttlestart bis zu 1Mrd Dollar, dann ist eine Mission zum Mars, die selbst bei Oneway nicht nur aus einem einzigen Flug bestehen kann sehr unrealistisch.
Bei Mars One ist alles grundsätzlich entwickelt und alle Komponenten können von etablierten Herstellern "nur" noch eingekauft werden. Falcon Heavys und Dragons von SpaceX. Das Transfermodul von Thales Alenia. Der Kommunikationssatellit von Surrey Satellite Technology (die Kommunikationssatelliten baut). Der Rover von MDA Corp (die Erfahrung mit solchen Rovern hat). Und so weiter. Sicher wird es hier und da noch Zusatzkosten geben, aber das ist wohl in den 4.5 Mrd Diskrepanz zwischen den reinen Hardwarekosten (1.5 Mrd) und den angegebenen Kosten (6 Mrd) sicher eingerechnet, wie auch die Ausbildung der Astronauten.
Die Zahl 6 Mrd kommt von ihnen:Was sagen denn die Herren von Mars One dazu?
http://www.youtube.com/watch?v=75ah6L10wfA
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