Mit Warp zum Barbecue

Kosmo

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Heißt das etwa, dass das alles gar nicht so möglich ist, wie es in Star Trek gezeigt wird? :confused:
 

Bynaus

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Heißt das etwa, dass das alles gar nicht so möglich ist, wie es in Star Trek gezeigt wird? :confused:

Immerhin bleibt uns das Beamen erhalten. ODER? ;)

Ich mag Wurmlöcher ohnehin viel besser als Warpantriebe. Gut, ein Wurmloch sollte man auch nicht kollabieren lassen, sonst endet man (an beiden Enden) auch beim Barbecue...
 

Akira

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Hallo liebe Community,

erstmal möchte ich alle herzlichst begrüßen, da ich recht frisch ( als aktiver User ) bin.

Nun möchte ich eine Frage zu dem traurigen Erkenntnis, dass Star Trek anscheinend doch nur Fiktion ist, stellen:

Angenommen diesen Warp Antrieb hätten wir schon. Dann wären wir ja technologisch soweit, dass stellare Raumflüge zb von der Erde bis zum Mars ein "Kinderspiel wären" Könnte man das Rösten des Planeten nicht damit umgehen, dass man quasi rechtzeitig abbremst und die Energie im leeren Raum verpufft und man halt einpaar Stunden zum Zielplaneten fliegt? Oder darf man sich die abgestoßene Energiemenge so hoch vorstellen, dass selbst der Raum zwischen 2 Planeten nicht ausreichend ist?
 

PlanetHunter

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Also in Star Trek haben sie ja schon ein paar Regularien, wann man den Warp-Antrieb nicht benutzen darf (sollte), z.B. in Atmosphären. Die Macher werden jetzt natürlich rückwirkend eine Warpstrahlen-Kompensator einbauen, genauso wie sie den Heisenberg-Kompensator erfunden haben ;-)
Diese jetzt vermutete Strahlung könnte allerdings wirklich die "Warp-Signatur" sein, mit der in Start Trek Raumschiffe ausfindig gemacht werden können. Eventuell stoßen die Raumschiffe die Strahlung regelmäßig oder kontinuierlich ab, damit sie eben wenig oder kaum Schaden anrichtet. Spekulation Ende :)
 

Wolverine79

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Auf die Frage, wie der Heisenberg-Kompensator denn funktioniere, antwortete Michael Okuda lapidar: „Er funktioniert sehr gut, danke.“
(Michael H. Okuda ist Designer und war der künstlerische Leiter und wissenschaftliche Berater (Scenic Art Supervisor – Chefdesigner) für Star Trek.)
 

Kibo

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Das Thema mit dem realisierbaren Warp Konzept ist ja jetzt schon einige Tage im Umlauf und auf mehreren Seiten zu lesen gewesen. Was haltet ihr denn nun davon? Spinnen die Amerikaner oder ist da was dranne?

mfg
 

Bynaus

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Abwarten. :) Aufschlussreich fand ich diesen Beitrag auf centauri-dreams.org:

http://www.centauri-dreams.org/?p=24665

Es enthält u.a. ein Zitat von jemandem, der da ein bisschen tiefer dahinterblickt:

"I did my doctorial stuff in General Relativity. When I was in Austin for Armadillocon, last August, I asked my adviser, Richard Matzner, about the Alcubierre deal, since Richard does a lot of numerical GR he knows Alcubierre (who is an ace numerical GR guy), says he never heard him talk about his warp drive. Richard is not much interested in it either, thinks the solution is Lyapunov unstable. I have seen some works from Italy about Alcubierre and other ‘exotic matter’ warp solutions that show the models are unstable. Richard said he thinks Kip Thorne is no longer interested in it. I have never seen a really ‘heavy hitter’ like Hawking or Thorne, or a whole lot of other first string GR theorists ever remark on Alcubierre or the other recent solutions. There was a ‘name’ relativistist, William A. Hiscock, who did, he felt the solutions were not physical, but he thought people should keep trying. Alas that guy died young, only a few years ago.

But it is interesting that these solutions exist. I think, it’s going to take more imagination and further discoveries before something can be made of this."

Wie es scheint, ist von den Experten auf dem Gebiet niemand wirklich so überzeugt, dass das mit dem Alcubierre-Antrieb so funktionieren könnte, aber man will auch nichts ausschliessen.

Die experimentelle Beobachtung einer Raumzeitverzerrung im Labor, wie von Sonny White vorgeschlagen, wäre sicher eine spektakuläre Sache. Die Grundlage der Story im Netz ist jedoch nicht die Beobachtung eines Warpfelds, sondern alleine der Vorschlag, wie ein solches Experiment aussehen könnte. Deshalb ist "Amerikaner arbeiten am Warp-Antrieb" gegenwärtig etwas gar hochgegriffen.
 

mac

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Hallo Runzelrübe,

Es gibt offenbar Neuigkeiten und neue Konzepte zum Thema Warp-Antriebe. Man nehme einen Donut und platziere ihn um einen Football. Ein typisch amerikanisches Beispiel:

http://www.space.com/17628-warp-drive-possible-interstellar-spaceflight.html
1/10.000.000 ?
Ob die wohl mitbekommen haben, daß die Kollegen inzwischen schon bei 1:10.000.000.000.000.000.000.000 angelangt sind und anscheinend immer noch nix sehen? http://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationswellendetektor#Interferometer
Aber mal abwarten. Die Massen der Kollegen sind zwar in der Gegend von 1E30 - 1E40 größer, dafür aber auch 1E20 mal und noch weiter weg. Vielleicht kommt ja dabei auch so eine Art Prüfstrahler für LIGO u. Co. raus?

Herzliche Grüße

MAC
 

Bynaus

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@mac: White will ein Warpfeld lokal erzeugen und es nachweisen. Mit Gravitationswellen hat das - zumindest direkt - nichts zu tun.
 

mac

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Hallo Bynaus

@mac: White will ein Warpfeld lokal erzeugen und es nachweisen. Mit Gravitationswellen hat das - zumindest direkt - nichts zu tun.
das muß es auch nicht. Er will Raum krümmen und das auch nachweisen, wenn ich das richtig verstanden habe und das und die dazu verwendete Meßtechnik kommen auch bei LIGO u. Co. zum Einsatz. Unterschied, vielleicht als entfernte Analogie, wie Wechsel und Gleichstrom. Aber beim Ein- und Ausschalten ist auch Gleichstrom Wechseltrom. Wenn er mit seinem Verfahren überhaupt Raum krümmen können sollte, dann sollte er damit auch Gravitationswellen produzieren können.

Herzliche Grüße

MAC
 

Bynaus

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Wenn er mit seinem Verfahren überhaupt Raum krümmen können sollte, dann sollte er damit auch Gravitationswellen produzieren können.

Wenn wir sagen, okay, ein (zerfallendes?) Warpfeld erzeugt Gravitationswellen (was zumindest mir intuitiv plausibel erscheint) - wo ist dann der konkrete Zusammenhang mit den Kollegen, die "immer noch nichts" sehen? Es ist ja nicht so, dass man bei den Gravitationswellenjägern versuchen würde, Warpfelder zu erzeugen.
 

mac

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Hallo Bynaus,

Wenn wir sagen, okay, ein (zerfallendes?) Warpfeld erzeugt Gravitationswellen (was zumindest mir intuitiv plausibel erscheint) - wo ist dann der konkrete Zusammenhang mit den Kollegen, die "immer noch nichts" sehen? Es ist ja nicht so, dass man bei den Gravitationswellenjägern versuchen würde, Warpfelder zu erzeugen.
Ich frag‘ mich gerade, wieso Du den Zusammenhang nicht siehst, wo Du ihn doch hier explizit aufschreibst.

Die Gravitationswellenjäger haben das Problem, daß sie bisher nichts nachweisen können, was sie mit astronomischen Ereignissen verknüpfen können. Wenn ihnen auf diesem Wege ein kontrollierbarer Signalgeber zur Verfügung stehen würde (vergiß mal das Warpfeld und denke an kontrollierte Raumkrümmung), könnten sie zumindest sagen: Unsere Apparaturen messen das, was wir von ihnen erwarten. Das wäre mehr als eine Liga höher, als sie bisher ,spielen‘.

White will doch in gewisser Weise den umgekehrten Weg gehen, zumindest im ersten Teil: Er will Raum kontrolliert krümmen und im zweiten Schritt diese Krümmung auch nachweisen - mit demselben Meßverfahren mit dem auch die Gravitationswellenjäger arbeiten. Wenn er mit seinem Verfahren ein Identifizierbares, zuordenbares Signal erzeugen kann (völlig egal, ob das als Warpfeld taugt oder nicht, völlig egal, ob das was sich die Treckies erträumen damit realisierbar wäre), dann wäre das allein schon ein Riesenschritt für die Gravitationswellenjäger. Denn wenn White es messen kann mit seinen ‚lumpigen‘ 1E7 Auflösung, dann hätten LIGO u. Co. ein Referenzsignal, daß um sehr viele Größenordnungen stärker wäre, als sie suchen. Was Besseres könnte denen doch gar nicht passieren. Hätte es doch weit mehr, als nur die Qualität des Unterschiedes zwischen Glauben und Wissen.

Herzliche Grüße

MAC
 

Bynaus

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Ich dachte, du wolltest mit "anscheinend immer noch nix sehen" sagen, dass die Empfindlichkeit von Gravitationswellenteleskopen die Existenz von solchen Warpfeldern ausschliesse. Ich muss aber eingestehen, dass ich diesen Satz von dir völlig überlesen hatte:

Vielleicht kommt ja dabei auch so eine Art Prüfstrahler für LIGO u. Co. raus?

Also: Ja, da könntest du recht haben. Das wäre eine erste, sehr interessante Anwendung. Und wäre es nicht lustig, wenn alle Gravitationswellenteleskope weltweit Alarm schlagen würden, sobald White seinen Strahler anschaltet? (mit ganz dramatischen Auswirkungen auf die Kommunikationstechnik?)
 

mac

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Hallo Bynaus,

Ja, da könntest du recht haben.
OK. Und da kommen wir nun zum eigentlich interessanten Teil: White will, wenn ich das was in der Zusammenfassung steht richtig verstanden habe, mit Beschleunigung Raumkrümmung produzieren, also den umgekehrten Vorgang, das Raumkrümmung Beschleunigung produziert einsetzen.

Gehen wir mal von zwei sich umkreisenden schwarzen Löchern aus, jedes 1E31 kg schwer, mit einer Umlaufperiode von 1 Sekunde (gut 5% c und einer dabei wirkenden Gravitationskraft von knapp über 1E39 N) im Abstand zu uns von 1000 Lichtjahren. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, sollte das dabei produzierte Gravitationswellensignal bereits meßbar sein.

Ich habe keine Ahnung, wie man die Stärke von Gravitationswellen ermittelt. Der größte potentielle Fehler in meiner Plausibilitätsbetrachtung könnte darin liegen, daß ihre Intensität nicht proportional zur oben gerechneten Gravitationskraft ist. Das das System nicht nur kugelsymmetrisch ozillieren darf, ist durch diese Anordnung, denke ich, gegeben Wenn sie aber proportional dazu ist, dann würde ein Haken schlagender Feldhase in unmittelbarer Nähe des Meßrohres ein vergleichbar hohes Signal erzeugen.

Hört sich blödsinnig an?
Mal schauen:

Das Signal der beiden SL’s kommt hier r^2 schwächer an (wenn sich Gravitationswellen auch nach dem Abstandsquadratgesetz abschwächen) als dort erzeugt. Bei 1000 Lichtjahren = knapp 1E19 m ist das noch 1/(1E19)^2, also aus 1E39 N werden 10 N. Das Übertrifft ein Feldhase, sagen wir 5 kg, 50 km/h schnell und 90° Richtungswechsel in 0,5 s um mehr als 1 Größenordnung.

Mit Leichtigkeit könnte man auf dem Wege den White beschreiten will (Schub erzeugen, also Beschleunigung erzeugen), ein um viele Größenordnungen stärkeres Testsignal für LIGO erzeugen.

Die triviale aber interessante Frage ist: Warum tut man das nicht? Und der Umkehrschluß: Wie kommt White dazu zu glauben, daß er etwas messen wird?

Ich bin mir darüber im Klaren, daß das sehr wahrscheinlich nur deshalb für mich interessante Fragen sind, weil ich von dem ganzen Stoff kaum etwas verstehe.

Herzliche Grüße

MAC
 
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