Hallo Bynaus,
Ja, das ist ein gutes - und altes - Argument. Allerdings muss es nicht zwingend auf die Häufigkeit von Leben hindeuten:
das ist es ja gerade, was mich an der 100%tigen Sicherheit stört/beunruhigt.
Das wir als Beobachter allein aus unserer Existenz nichts über die Tatsache unserer Existenz hinaus mit 100% Sicherheit ableiten können, war schon mal Konsens.
Aber bereits bei der subjektiven Gewichtung, die ich auch in Deinem Post zu erkennen meine, daß unsere Erde mit Abstand lebensfreundlicher sein muß, als jeder andere Planet im Sonnensystem, fehlen belastbare Grundlagen.
Diese Form der Argumentation geht in meinen Augen hier im Forum recht unbekümmert mit solchen Beobachtungen um. Viele Beobachtungen werden als Argument für Leben interpretiert und dabei, für mich etwas seltsam, übersehen daß man damit dem irdischen Leben im selben Atemzug einen immer fragileren und immer unwahrscheinlicheren Stellenwert aufzwängt.
Bei aller Opposition die meine Argumentation dazu provozieren kann und ja auch tut, solltet Ihr bitte nicht aus den Augen verlieren, daß ich hier nicht die Meinung vertrete, daß es außer dem irdischen, kein anderes Leben gibt, sondern nur schreibe, daß der 100%tigen Überzeugung dazu bisher die tragfähige Basis fehlt.
wenn eine lebensfreundliche Phase auf einem Planeten nur einige Milliarden Jahre dauert (wie auf der Erde), dann werden natürlich mehr Zivilisationen (Beobachter) dort entstehen, wo das Leben - zufällig - relativ früh innerhalb dieser lebensfreundlichen Phase entstanden ist, so dass die Phase, in der das bestehende Leben "versuchen" kann, Beobachter hervorzubringen, maximiert wird. Deshalb würde der Umstand, dass die Erde Beobachter hervorgebracht hat, auch voraussetzen, dass das Leben hier früh entstanden ist.
alles unbestritten von mir.
Deshalb kann man nicht einmal mit (relativer) Sicherheit sagen, dass Leben tatsächlich häufig ist.
Ja, bisher können wir nicht unterscheiden, ob diese Wahrscheinlichkeit sogar noch viel kleiner als 1E-22, oder nur kleiner als 1 ist.
Wie meine Vorredner möchte ich hier natürlich anfügen, dass wir bisher auch noch nicht so richtig danach gesucht haben und deshalb noch nichts ausschliessen können - die Ergebnisse der Viking-Sonden waren ja eher zwiespältig.
Ich vermute, wir müssten auch stärker in den Untergrund vordringen, um diese Frage zu beantworten.
Ja.
Aber die Entdeckung von Leben auf dem Mars würde ohnehin noch nichts beweisen (ausser dass er mal eine lebensfreundliche Phase hatte) - denn der Mars könnte geradesogut von der Erde "angesteckt" worden sein, und das wird schwierig zu widerlegen sein.
Ja, besonders wenn die auf Mars noch zu findenden Lebewesen sich von den hiesigen nicht genügend unterscheiden.
Die Hypothese der häufigen Abiogenese müsste man wohl eher auf Europa oder gar Titan testen.
zumindest bisher nicht eher, sondern auch.
Ja – eine Quelle meiner Beunruhigung dazu.
Herzliche Grüße
MAC